Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt...

  • Hallo, zunächst herzlich Willkommen und danke für deine Vorstellung.

    Und Gratulation zu deiner Entscheidung, abstinent leben zu wollen!

    In den ersten Tagen scheint der Alkohol noch so nah, die Unruhe und die Stimmungsschwankungen sind Folgen des Entzuges, aber damit sage ich dir vielleicht nichts Neues ... Hast du mit einem Arzt gesprochen?

    Ablenkung ist gerade während der ersten Tage gut. Und natürlich die Risikominimierung. Hast du schon die Grundbausteine gelesen?

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…echternheit.php

    Ein alkoholfreies Umfeld zum Beispiel ist mir von Anfang an sehr wichtig gewesen. Wie sieht es damit bei dir aus?

    Auch ich kenne diese Verquickung von Depressionen und Alkoholmissbrauch ... Mit dem Alkohol als vermeintlichem Hilfsmittel, das aber alles nur noch schlimmer macht und eine ganz eigene Dynamik und Symptomatik entwickelt... Ziehst du denn eventuell eine Alkoholtherapie in Betracht?

    Ich wünsch dir morgen einen besseren Tag!

    Und hier einen hilfreichen Austausch.

    Grüße von Thalia

  • Guten Morgen Onyva und ein herzliches Willkommen :D

    Ich hoffe Du hast die "restlichen Stunden" des gestrigen Tages noch gut aushalten können. Mir hat anfangs die 24 Stunden-Taktik und Sport geholfen. Wie sieht es bei Dir aus mit Sport? Gerade bei Gereiztheit ist das ein gutes Ventil für mich.

    Einen guten, nüchternen Tag wünsche ich Dir.

    Gruß
    Enib

  • Hallo onyava,

    bei mir wirst du keinen Alkohol finden.

    Zitat

    Und ein letzter Gedanke dazu: ich muss einkaufen, ich muss tanken - in beiden Fällen kann ich dem Alkohol nicht aus dem Weg gehen.

    Ich muss auch einkaufen, mein Auto tanken .......... und sehe dort Alkohol stehen (wenn ich genau hinschaue).

    Warum sollte ich aber Alkohol zu Hause haben wenn ich ihn nicht mehr trinke, für Gäste bestimmt nicht :!:

    Ich kann dem Alkohol nicht 100% aus dem Weg gehen, aber entgegen rennen muss ich ihm auch nicht :idea:

    LG Martin
    ------------------------
    Wie kann ich das Forum unterstützen?

  • Hallo Onyva,

    Correns hat es vor einiger Zeit mal absolut treffend geschrieben:

    Hinzufügen kann ich aus meiner Erfahrung mit mir selbst, dass das Nicht- Greifbarsein des Suchtmittels mein abstinentes Leben um einiges leichter macht. Es erscheint mir daher geradezu widersinnig, durch das Bevorraten von Alkohol den Schwierigkeitsgrad völlig ohne Zwang zu erhöhen.

    Diese Einsicht hatte ich aber nicht von Anfang an, sondern sie hat sich bei mir im Laufe der trockenen Erfahrungen, die ich mit mir mache, eingestellt.

    Irgendwann im Zuge der Erkenntnis, alkoholkrank zu sein, hat sich dies hier dann auch erledigt:

    Zitat

    hoffe, dass mein Wille stark genug ist.

    Mein Wille hat gegen eine Abhängigkeitserkrankung keine Chance, wenn ich ihm nicht meinen Verstand und die richtigen "Werkzeuge" an die Seite stelle.

    Ich wünsch dir Mut und Kraft, deinen begonnenen trockenen Weg weiterzugehen. Er ist weit weniger kräftezehrend, wenn du ihn in voller Überzeugung und mit ganzer Konsequenz gehst.

    Viele Grüße
    Thalia

  • Hallo Onyva
    Gut, dass Du den Weg hierher gefunden hast, für einen alleine ist dieser Weg, vorallem am Anfang, sehr steil und steinig.
    Der Gedankenaustausch, oder nur schon das Lesen der Beiträge hier im Forum, hat mir sehr geholfen.

    Zitat

    Denn in den letzten Wochen habe ich immer nur wenige Tage ohne geschafft (mit dem Vorsatz, aufzuhören zu trinken), dann kamen die Stimmungsschwankungen, die Gereiztheit, die ich irgendwann wieder mit Trinken betäubt habe. Ich hoffe, der Gedankenaustausch hilft.
    Heute ist der 4. Tag "ohne".
    Der Tag war schrecklich; die altbekannte Gereiztheit und Genervtheit hat eingesetzt.

    Ich wünsche Dir, dass Du eine Möglichkeit findest, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Mir hilft hier Bewegung an der frischen Luft, je intensiver je besser.
    Ich bin allerdings ungeduldiger und auch fordernder als noch zu nassen Zeiten, das wurde mir auch schon als „genervt“ unterstellt.

    Zitat

    Und ein letzter Gedanke dazu: ich muss einkaufen, ich muss tanken - in beiden Fällen kann ich dem Alkohol nicht aus dem Weg gehen. Da muss ich doch so oder so einen so starken Willen haben und pflegen, dass mir das Angebot allein nicht zur Falle werden kann, oder?

    Aus ganz anderem Anlass, habe ich kürzlich ganz ähnliche Gedanken geäußert.
    Aber ich denke, wenn Du die Möglichkeit hast, verschaff dir diesen Alkoholfreien Freiraum. Er kann Dir in der Notsituation die entscheidenden paar Minuten verschaffen, die Du vielleicht brauchst um zur Besinnung zu kommen, bevor Du zur Flasche greifst.
    Oder auch ein sicherer Hort sein, in den Du Dich zurückziehen kannst, ohne auf „Armlänge“ dem Alk. Ausgesetzt zu sein.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Ausdauer auf Deinem Weg.
    Liebe Grüße
    Joro

  • Hallo onyva,
    ein herzliches Willkommen auch von mir.
    Hier im Forum zu lesen und später auch zu schreiben ist ein erster und wichtiger Schritt in Richtung Leben ohne Alkohol.

    Ich klinke mich mal ein in die Beantwortung Deiner Frage bezüglich alkoholfreies Umfeld.

    Mir ist es immens wichtig, dass sich KEIN einiziger Schluck Alkohol in meinem Haus/Keller/Garage etc. befindet.

    Ich habe in den ersten Tagen alles Alkoholische weggegossen. Das war schon sehr befreiend! Ein paar Tage später habe ich dann auch die Gläser, aus denen ich heimlich getrunken hatte, entsorgt. Erst da spürte ich eine innere Ruhe.

    Ja, schade um das Geld. Aber als Du getrunken hast, hast Du ja auch nicht aufs Geld geschaut, wenn Deine täglichen zwei Fläschen Wein auf dem Band lagen.

    Heute, ein halbes Jahr später, hat sich der Status alkoholfreier Haushalt gefestigt. Alle Familienmitglieder unterstützen mich darin, worüber ich unendlich dankbar bin.
    Auch die diversen Feiern der vergangenen Monate in unserem Haus verliefen komplett alkoholfrei. Es war für die Gäste anfangs seltsam, aber es haben sich alle dran gewöhnt. Sie wissen bei step gibt es keinen Alk ... Punkt ... gut ist.

    Die Begegnungen im Alltag mit Alk beim Einkaufen, Tanken etc. blende ich weitestgehend aus.
    Manchmal überkommt mich aber auch ein Gefühl der Dankbarkeit, wenn ich an der Kasse stehe und daran denke, welche Last es früher war, den Alk mit anderen Lebensmitteln rechtfertigend zu tarnen.
    ICH brauche das nicht mehr! Welche Erleichterung! Gegenbeispielen begegnet man ja häufig genug.

    Wie geht es bei Dir weiter, wie sehen die Feiertage alkoholmäßig aus? Sind Stolperfallen in Sicht?

    Adventliche Grüße
    step

  • Hallo Onyva,

    schön, dass Du hier bist! :)
    Zu Deiner Frage wegen des Alkohols im Haus:
    In meiner Wohnung und auch im Keller findet sich kein Tropfen Alkohol. Wer zu mir zu Besuch kommt, verzichtet währenddessen auf Alkohol. Oder lässt es mit dem Besuch! :)
    Bevor ich zum Entzug in die Klinik bin, habe ich allen Alkohol im Haus vernichtet. Wenn Dein Wein solch einen Wert hat, dann verschenke ihn doch. Oder bist Du Dir noch nicht sicher, ob Du ihn vielleicht doch noch brauchst? Oder andersrum gefragt: Was ist Dir Dein Leben wert?
    Würdest Du ohne Schutzanzug in einen kontaminierten Raum gehen?
    Mich würde alleine der Gedanke belasten, dass Alk vorhanden ist, weil er mit meinem nüchternen Leben nicht mehr übereinstimmt. Du räumst ihm in meinen Augen einen noch zu hohen Stellenwert ein, kann das sein?
    Keinen Alk im Huas zu haben ist Freiheit und Entspannung, Alk im Haus fesselt dich!
    Und Deine Gereiztheit lässt Entzügigkeit vermuten und bedeutet somit nicht nur eine psychische sondern auch physische Abhängigkeit.

    Achso, trinkst Du ausreichend Wasser? Das kann sehr hilfreich sein. Als Milderung gegen Suchtdruck, aber auch generell ist es gut, dem Körper ausreichend Wasser zuzuführen, gerade während, nach einem Entzug.

    Schönen Gruß,
    Q.

    "Was einer für sich selbst hat, was ihn in die Einsamkeit begleitet, und keiner ihm geben und nehmen kann: dies ist viel wesentlicher als alles, was er besitzt, oder was er in den Augen andrer ist." Arthur Schopenhauer

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!