Brauche bitte euren Rat

  • Hallo liebe Maggy,

    ich finde, du liest dich doch schon deutlich sortierter.

    Ich hatte vorher manchmal den Eindruck, dass du versuchst zu taktieren. "Ich trenne mich, damit er etwas macht, damit er einsieht." Aber meiner Meinung nach kann man auch damit keinen Druck ausüben. Ich provoziere, dass du mich - und damit etwas dir Wichtiges - verlierst und dann passiert das oder das. Ich glaube, dann wird es einfach schwierig, wenn dann einfach (oder auch nicht einfach) der Spieß umgedreht wird. So nach dem Motto: "Wenn wir uns nicht mehr sehen, hat das ja eh" keinen Sinn". Dann stehe ich da, mit meiner - sicherlich gut gemeinten - Taktik.

    Schwierig ist natürlich immer die Frage, ob ein Bemühen da ist. Wenn er eine Beratung in Anspruch genommen hat, ist das meiner Meinung nach schon mal gut. Ich würde es aber schon wieder kritisch sehen, wenn er die Ergebnisse dann nicht umsetzt. Aber es gibt auch sicher andere Punkte, die man sich mal genauer ansehen kann. Versucht er denn Alternativen zu dem zu finden, was er bisher getrunken hat? Experementiert er mit Sachen, die ihm sonst schmecken? Seit dem ich zum Beispiel keinen Alk mehr trinke, findest du bei mir die buntesten Fruchsäfte und Limos. Ich muss ja schließlich nicht nur mit Wässerchen vor mich hin "darben". Es gibt ja super Alternativen. Macht er so etwas? Hat er sonst etwas geändert? Oder zieht er immer noch fröhlich mit seinen trinkenden Kumpels durch die Gegen und alles ist so wie immer?

    Ich denke aber auch generell, dass es schwierig ist, eine Entscheidung aufrechtzuerhalten, die nur vom Kopf getroffen wurde. Das hast du ja auch einmal bechrieben, das die Trennung nur eine Kopfsache war. Aber ich glaube, dass bei ruhigem Betrachten der Situation und einfach noch mehr Zeit, auch Kopf und Herz zu einer gemeinsamen "Lösung" kommen. Ob die dann heißt, OK, ich sehe noch eine Basis um den Weg weiter gemeinsam zu gehen. Oder ob sie heißt, ich möchte dann - in Liebe - loslassen. Aber das wird sich dann zeigen.

    Gut finde ich aber auf jeden Fall, dass du dir weiterhin hier einen Austausch suchst. Auch wenn das manchmal auch hier ein bisschen dauert, ehe ich oder auch die "Mitstreiter" antworten. Aber manchmal weiß ich auch zu Einträgen nichts wirkliches zu sagen. Oder ich möchte auch nichts sagen, weil das Medium des Internets zu falschen Eindrücken führen kann. Wenn ich hier etwas schreibe, wirkt das gerne wesentlich flapsiger oder krasser als ich es urpsrünglich gemeint habe. Darum sage ich manchmal eben lieber nichts.

    Dir aber erst noch einmal ein schönes Rest-WE
    Viele Grüße
    HM

  • Hallo,

    schön, dass ich mich sortierter lese :). Fühlt sich eigentlich auch schon so an. Und ich glaube, bis auf evtl ganz am Anfang wollte ich tatsächlich nicht durch meine Handlungen, insb Trennung manipulieren. Die Frage des wieder aufeiander zu gehens finde ich halt nur so schwierig. Und (auch) von ihm abhängig. Weil ich eben nur dann eine Chance sehe, wenn er sich erkennbar bewegt. Und das ganz ohne Einflussnahme.
    Ob er experimentiert oÄ? Nö, ich glaube nicht. Er möchte (und tut lauf eigener Aussage, aber daran hatte ich zB letztens erst meine Zweifel während eines kurzen Telefonats, was ich aber auch nicht "sicher" sagen kann) eben bloß nichts trinken und irgendwann Sitzungen beim Therapeuten anfangen.

    Ob seine Ansicht Wenn wir uns nicht mehr sehen dann hat das ja eh keinen Sinn nur ein umgedrehtes Spiel ist? Ich glaube eher nicht, sondern denke, er sieht das wirklich so. Und deshalb lasse ich mich ja ab und an noch zu etwas Kontakt hinreißen, was eigentlich auch nicht gut ist. Finde es nur schwierig zu entscheiden, wenn ich quasi das Gefühl hab, wenn ich mich jetzt gegen laufenden Kontakt entscheide, dann wars das eh. Oder sehe ich das falsch?

    Liebe Grüße und allen einen guten Wochenstart!

  • Zitat

    Finde es nur schwierig zu entscheiden, wenn ich quasi das Gefühl hab, wenn ich mich jetzt gegen laufenden Kontakt entscheide, dann wars das eh. Oder sehe ich das falsch?

    Ich weiß es nicht. Naja, irgendwo ist es ja schon pragmatisch zu sagen: Wenn wir uns nicht sehen, dann bringt es eh' nichts und damit ist dann Ende. Ich neige dann auch anzunehmen, dass er es so meint.

    Grundsätzlich würde das ja nicht viel ändern. Denn eigentlich seid Ihr ja eh' "getrennt".....Naja, aber eigentlich doch nicht so? Oder sehe ich das verkehrt? Ich denke, hier stellt sich jetzt die eigentliche Gretchenfrage: Meinst du denn es ist jetzt eine Änderung bei ihm eingetreten, die für dich eine Gemeinsamkeit nicht nur erträglich sondern auch schön sein lässt?

    Das fragt mit Gruß
    HM

  • Hallo,

    vielen Dank für die Gedankenanstöße. Was mir dazu einfällt:

    Veränderungen, die es an sich bestimmt gibt, kann ich hinsichtlich ihrer Tragweite nicht beurteilen. Jedenfalls nicht verlässlich. Das sieht man an dem Telefonat, bei dem ich reininterpretieren kann, er habe getrunken oder eben auch nicht, oder an seinem Besuch bei der Beratung, das man gut finden kann, da Bewegung, oder nicht so gut, da obwohl schon länger her, bisher die einzige Bewegung (Trinken in der Gruppe war nie ein Thema, trinken zum Problemlösen zu hause war/ist das Stichwort).

    Ja, es geht mich nichts mehr an, da wir getrennt sind. Allerdings muss ich zugeben, auf seine Bitten, es nochmal miteinander zu versuchen, hab ich mir wohl immer noch ein Hintertürchen offengehalten. So a la ich überlegs mir. Und ih weiß ja, dass er sich das nur mit (eigentlich viel) andauerndem Kontakt, also auch jetzt vorstellen kann. Also haben wir etwas Kontakt. Obwohl keiner und erst wieder in ein paar Monaten frühestens besser wäre. Dazu sagte er mal, wenn wir nicht mehr miteinander reden und uns nicht sehen, dann hätte es ja eh keinen Sinn mehr. Ich hatte das einmal so formuliert und wir haben uns sehr "final" verabschiedet. Am Ende sagte er, ich solle mich irgendwann mal melden, wenn der für mich angebrachte Zeitraum vorbei sei. Das hört sich doch nicht unbedingt nach "Ich lege Wert auf dich und warte" an, oder?

    Was aber absolut richtig ist, ich sollte mich von dem Gedanken nicht beeinflussen lassen, denn eine längere Pause ist ja nach wie vor richtig ... hm, Stoff zum Nachdenken.

    Liebe Grüße und einen schönen Abend

  • Hallo,

    gute Frage. Als ich mich getrennt hab, bin ich schon von einer Trennung ausgegangen, da nicht abzusehen war, wie es sich entwickelt und ob sich was entwickelt. In der Zwischenzeit, nach seiner Bitte, es mir nochmal zu überlegen, hab ich das nicht komplett abgeblockt, nur klargemacht, dass ich mir Konakt nach seinen Vorstellungen nicht denken kann. Insofern würde ich sagen, es ist richtiger von einer längeren Beziehungspause mit ungewissem Ausgang zu sprechen. Gesagt hab ich auch, dass ich nichts versprechen kann und erstmal Zeit brauche, in der er nicht warten soll/muss.

    Liebe Grüße

  • Hallo Maggy,

    oder ist es eher eine Trennung mit der Moeglichkeit wieder zusammenzukommen, sobald er Deine Bedingungen erfuellt?

    Kannst Du (evtl nochmal) "seine Vorstellungen" benennen?

    Ich hatte mit xy damals eine Kontaktsperre ausgerufen zu zwei Wochen. Diese Kontaktsperre wurde dann nochmal verlaengert. Waehrend dieser Zeit gab es ein Treffen, bei dem sagte ich xy, dass ich die Beziehung nur dann weiterfuehre wenn xy keinen Alkohol mehr trinkt. hierzu war xy nicht bereit.

    D.h. xy hatte sich entschieden.
    In Deinem Fall scheint es musst Du Dich entscheiden und xy kann abwarten, Du hast die Entscheidungsgewalt ob die Beziehung weitergeht oder nicht. Wie praktisch fuer xy.

    Gruss
    Rhein

  • Hallo,

    danke für deine Nachfrage. Ist sehr interessant für mich, da aus dieser Perspektive drüber nachzudenken.

    Also, die Entwicklung war so: Ich hab mich aus der damaligen Situation heraus (er trank für meinen Geschmack zu viel und mit Methode (Problemlösen)) getrennt, weil außer Aussagen a la er müsse mehr auf sich achten, nicht viel kam und sich nichts änderte. Auch danach war das noch erst so, dann ist er von sich aus nochmal auf mich zugekommen mit der Bitte, ich möge mir überlegen, ob wir nicht einen Neuanfang wagen könnten. Er hätte einen Fehler gemacht und es käme nie wieder vor, er hätte das jetzt verstanden. Auch wenn ich mich nicht getrennt hab, um ihn in eine Richtung zu biegen, hab ich mir an der Stelle natürlich Hoffnung gemacht, da ich noch Gefühle für ihn habe und ich hoffte, das sich eine Entwicklung anschließen kann. War aber immer noch sehr zweifelnd, auch da ich bei einem Telefonat meinte, gehört zu haben, er hätte getrunken. Als ich ihm das auch so sagte, meinte er tags darauf, er müsse mich also noch mehr überzeugen und außerdem das Nicht-Trinken "sicherer" machen, weshalb er vor ca 1 Monat bei einer Beratung war und aus den möglichen Angeboten für sich ausgewählt hat, dass er zu einem Therapeuten gehen möchte zur Aufarbeitung der Vergangenheit (was er teilweise als Auslöser sieht). Das will er (wegen meiner Meinung nah teilweise vorgeschobener äußerer Umstände) aber erst in etwas einem Vierteljahr angehen.
    So, ich hab nict vollständig mit dem Gedanken abgeschlossen, dass wir nochmal aufeinander zugehen könnten, wenn er sich um Trockenheit bemüht - und das hat wenig damit zu tun, dass er nach meiner Pfeife tanzen soll, wenn er nichts mehr trinkt, sondern, dass mir eine Zukunft mit einem Trinker einfach zu vage ist.
    Seine Vorstellung ist, wir sollten am besten jetzt schon ganz viel Kontakt (Telefon, Sehen) haben und uns dann fleißend wieder aufeinander zu bewegen, weil er es ja verstanden hat und es nicht wieder vorkommt und er es quasi für abgehakt hält.
    Ich allerdings kann mir das so einfach und fließend nicht vorstellen und finde die Idee deutlich besser, aus der Entfernung ruhig auch noch länger mir sein Tun anzusehen. Und dann zu entscheiden - und zwar nicht nur wann genau, sondern auch ob es einen Neustart geben kann. Er sagt dazu, wenn wir uns eh schon aus den Augen verloren haben, wie soll das dann noch gehen. Ich halte das (wenn wir üerhaupt noch wollen) nicht für so unrealistisch. Was meint ihr? Sind wir einfach nur unterschiedlicher Ansicht? Oder ist eins auch wirklich weniger geeignet?
    Und ist es nicht zu voreilig (von ihm) zu sagen, es hat sich ja quasi schon geregelt, wieso nicht gleich wieder loslegen?

    Liebe Grüße

  • Hallo Maggy,

    Du schreibst:

    Zitat

    Was aber absolut richtig ist, ich sollte mich von dem Gedanken nicht beeinflussen lassen, denn eine längere Pause ist ja nach wie vor richtig ... hm, Stoff zum Nachdenken.

    "Stoff zum Nachdenken"... was er denn nun meinte, wie er das alles sieht...Deutungen Deinerseits... Fragen an uns, wie er was denn meinen könnte (wir können ja ebenfalls nicht hinter seine Stirn blicken :wink: )
    All dieses hält Dich doch in einem Gedankenkarussel fest... und Du kümmerst Dich nicht oder nur wenig um DEINE ZUKUNFT.
    Denn Du machst sie ja von ihm abhängig.

    Weißte was, ich wäre solche Deutungen und Gedankenkarussels schon leid und hätte nochmal ein klärendes Gespräch gesucht.
    Was er denn nun wie meinte und was er weiter vor hat?
    Klipp und klar, damit ich wüßte, woran ich bin.

    Oder bist Du lieber in diesem Gedankenkarussel, weil Du dann nicht auf Dich schauen musst?
    Weil Du lieber für ihn etwas denkst, wofür Du aber überhaupt nicht zuständig bist.
    Möchtest Du keine Klarheit, weil sie auch was Endgültiges mit sich bringen könnte?
    Vielleicht, das es wirklich keine gemeinsame Zukunft für Euch gibt?
    Vielleicht, weil er sich für den Alkohol entscheidet?

    LG Sunshine

  • Hallo Maggy,

    das was Du schilderst liest man hier oefter so oder aehnlich. Ist es letztllich nicht auch eine Frage des Vertrauens in ihn, ob Du ihm in der Zukunft zu einem im Moment undefinierten Zeitpunkt glauben kannst und Du dabei ein gutes Gefuehl hast; dass er nicht trinkt?

    Dein Standpunkt ist, du moechtest ihn nicht als jemand der Alkohol trinkt. Wie willst Du Dir aus der Entfernung sein Tun ansehen?

    Ich finde Kontaktsperren eine gute Sache. Da kann jeder erstmal zur Ruhe kommen. Gucken was er / sie moechte. Kann es sein, dass er nur wegen Dir mit dem Alkoholtrinken aufhoeren moechte? (soweit er das ueberhaupt mochte? meinst Du er moechte das?)

    Gruss
    Rhein

  • Hallo,

    Vielen dank erstmal!

    @Sunshine: ich meine mehr, Stoff zum nachdenken, warum ich meine Gedanken in Frage stelle, wenn er anders denkt. Hab das aber ungenau formuliert.
    Und ob et dich für den alkohol entscheidet? Vielleicht. Aber wenn dann nicht so eindeutig. So, dass ich mich wahrscheinlich dann im teilweise ungewissen gegen ihn entscheide...

    Rhein : klar kann ich es kaum sehen, wenn wir uns nicht sehen. Aber wenn wir zügig wieder zusammen kämen, befürchte ich, fühle ich mich ständig in einer warte Situation?
    Und ja, manchmal hab ich auch den Eindruck, er weiß zwar, dass es ihm nicht gut tut, aber konsequent sein will er eigentlich nur/eher wegen mir. Das sagt et natürlich aber nicht so...

    Liebe Grüße

  • Hallo Maggy,

    hast Du das Gefuehl, dass Du als Paertnerin von xy schon Deinen persoenlichen Tiefpunkt mit xy und seine, Alkoholproblem erreicht hast? Vielleicht musst du diesen Tiefpunkt erst noch erreichen?

    Gruss
    Rhein

  • Na ja, denn man hier die Erfahrungen liest, ist das wohl oft so. Und ja, vielleicht “brauch“ auch ich das. Aber sollte es denn nicht möglich sein, wie Entwicklung und seine Wünsche auch vorher passend einzuschätzen?

  • Hallo Maggy,

    hier liest man oefter, dass der Partner/die Partnerin scheinbqr erst an Stelle vier kommt, nach dem Alkohol, dem Alkohol und dann an Stelle drei dem Alkohol.

    Wenn dem so waere waeren die Wuensche klar. Natuerlich waere es nett nebenher noch eine Partnerin zu haben.

    Tut mir Lied, vielleicht druecke ich das etwas drastisch aus.

    Wenn jemand Alkoholkrank ist, was soll er sich dann wuenschen? Je,anden; der das weiterhin mitmacht oder alkoholtrocken zu leben?

    kann es sein, dass Du Dir nicht sicher bist, ob Du xy als alkoholkrank/abhaengig siehst oder nicht?

    Gruss
    Rhein

  • Hallo,

    Vielleicht ist das so, ja, weil er ja (noch) wenig ausfallerscheinungen hat. Aber, dass es mir zu viel ist, weiss ich ja.

    Oben meinte ich auch meine Wünsche, also Wünsche und Ideen allgemein. Bin heute scheinbar nicht so gut im formulieren ;)...

  • Zitat

    So, dass ich mich wahrscheinlich dann im teilweise ungewissen gegen ihn entscheide...

    Das wäre im Endeffekt auch egal, die Hauptsache ist, das Du DICH FÜR DICH entscheidest. :wink:
    Für DEIN Leben, wie DU das gern haben möchtest !
    Und da solltest Du Dich fragen, ob Du ihn an Deiner Seite willst, so wie er ist.
    Du kannst nicht andere Menschen ändern.
    Das funzt einfach nicht.
    Und ich denke auch nicht, das er irgendwas ändern wird.
    Da ist doch überhaupt noch kein wirklicher Leidensdruck.
    Wenn noch alles "prima läuft".

    Maggy, ein nasser Alkoholiker wird meist gar keine klaren Auskünfte geben.
    Da bleibt immer alles schwammig, solange es geht.
    Hauptsache, man kann den Alk behalten, mehr interessiert im Grunde auch gar nicht.
    Auch eine Partnerin/ein Partner nicht.
    Ist nur "nice zu have", mehr aber auch oftmals nicht.

    Mir isses egal, was Du tust, aber ich meine, Du befindest Dich in einem Gedankenkarussel, und solange bist Du auch nicht wirklich BEI DIR.
    Gedanklich dreht sich meiner Ansicht nach alles um ihn, egal wie oft Du ihn siehst, hörst oder was auch immer.
    Du könntest Dich derweil auch um Dein Leben, um Dich kümmern... das wäre die Alternative.

    Außerdem, man weiß bei Trennungen doch im Grunde nie, ob sie "richtig" sind.
    Das kann man immer nur mit gewissen Abstand sehen und der ist bei einer Trennung ja üblicherweise noch nicht gleich da.
    Ich kann Dir nur aus meiner Erfahrung sagen, das ich heute froh bin, manche Trennungen initiiert zu haben :wink:
    Manchmal treffe ich einige Verflossene noch ab und an oder höre auch mal was über sie.
    Dann weiß ich immer, das es nicht gutgegangen wäre und bin froh, das ich mich so entschieden habe.
    Ich ahnte schon damals, das es nicht gut gehen würde und mein Gefühl diesbezüglich hat mich im Grunde noch nie getrogen.
    Dauerte nur manchmal eine gewisse Zeit, bis ich auch handelte.

    LG Sunshine

  • hallo Maggy,
    ich kann Sunshinie nur zustimmen.

    was sollte Dich davon WIRKLICH ueberzeugen koennen, dass er auf Dauer ein Trinkverhalten ausuebt, "mit dem Du zurechtkommen koenntest"?

    Gruss
    Rhein

  • Hallo,

    Rhein : ja, das war eine rhetorische Frage nicht? Ich antworte trotzdem mal ;) ... ja, nichts, das ist es ja. Das zeigt wohl den Weg ...

    @Sunshine: darf ich dem entnehmen, dass du eher davon ausgehst nach der bisherigen Schilderung, dass mein XY abhängig trinkt (jedenfalls von deinem Gefühl tendenziell eher als nicht)? Und dass du mit dem noch nicht vorhandenen Leidensdruck meinst, sobald ich wieder da wäre, ginge alles weiter wie vorher?
    Hm, ja eigentlich klingt das plausibel. Er meinte zwar, mein Weggang hat ihn wachgerüttelt, aber man kann ja viel sagen, nicht wahr ...

    Danke euch!

    Liebe Grüße

  • Ich weiß, Maggy, Du möchtest gern einen Blick in die Zukunft werfen, um Entscheidungen treffen zu können. :wink:
    Nur leider kann das niemand, auch wir hier nicht... es ist schier unmöglich.

    Du möchtest eine Prognose... nun... auch das ist schwer... denn auch Tiefpunkte können ja bei nassen Alkoholikern unterschiedlich sein.

    Ich kann Dir nur sagen, wie es bei mir war.
    Als ich an der Stelle stand, wo Dein XY vermutlich steht, hatte ich noch lange nicht vor, das Saufen aufzugeben.
    Ich habe auch son Kram erzählt, von wegen, ich müßte mich entspannen, runterkommen vom Stress etc. pp.
    Und wenn mir da jemand blöd kam, habe ich mich auch zurückgezogen mit Ausreden... um dennoch zu trinken.
    Was andere sagten, hat mich in Wirklichkeit n Schei*sendreck interessiert, um ehrlich zu sein.
    Ich habe gemacht, was ich wollte, und das war eben auch Saufen.

    Ich habe von der Stelle an ca. noch 10-15 Jahre weiter gesoffen, kanns nicht genau datieren.
    Ich hatte keinen wirklichen Leidensdruck.
    Da noch lange nicht...
    Und wie andere mit mir klar kamen, war mir auch egal.
    Ja mein Gott, wenn es zu stressig wurde mit denen, habe ich halt Zugeständnisse gemacht, beschwichtigt etc.pp.
    Aber ich hatte nie ernsthaft vor, mich daran auch zu halten.
    Zu dem Zeitpunkt sicher nicht... und das wirkliche Leiden begann auch erst Jahre später.

    Zitat

    Und dass du mit dem noch nicht vorhandenen Leidensdruck meinst, sobald ich wieder da wäre, ginge alles weiter wie vorher?


    Öööhm, bitte nicht böse sein, Maggy, aber ich denke, Du hast weitaus weniger Einfluss auf sein Leben, als Du evtl. denkst oder er Dir weis machen will.
    Es gibt genug CO`s oder auch Frauen, die das Alkoholproblem erstmal gar nicht ernst nehmen, nicht sehen wollen...die rosa Brille der frisch Verliebten macht das ja auch.
    Von daher... da ist rasch "Ersatz" gefunden.

    Dein Weggang hat ihn wachgerüttelt?
    Aha... und gab es denn Konsequenzen?
    Hat er sich Hilfe gesucht und angenommen?
    Trinkt er noch Alkohol?

    Maggy, ein nasser Alkie (egal in welchen Stadium) lügt Dir das Blaue vom Himmel runter.
    Und das oftmals sehr überzeugend.
    Is einfach so.
    Wir sind auch als nasse Alkies nicht blöd, haben noch nicht alles inner Birne versoffen und vor allem, wir wissen, wie wir das bekommen, was wir wollen 8)
    Wir wissen genau, wie der Partner tickt und wie man ihn manipulieren muss, damit er wieder auf Spur kommt.

    Sooo... wie gesagt, ich denke, er hat keinerlei Tiefpunkte erlebt... selbst Du bist doch im Grunde noch da... und parierst eigentlich auch ganz gut.
    Deine Gedanken sind bei ihm, Du bist unsicher und hoffst...
    Beste Voraussetzungen, um jemanden zu seinem eigenen Vorteil zu manipulieren.
    Und schau, was verbindet Euch denn groß?
    Ihr seid nicht verheiratet, habt keine gemeinsamen Kinder oder ein Haus, wenn ich recht informiert bin....
    Denkst Du wirklich, wenn Du ganz gehst, wäre das ein Tiefpunkt für ihn?
    Ich denke nicht.
    Wäre das andere vorhanden, tut es schon ein bisschen mehr weh, alles zu verlieren.
    Noch mehr tut weh, wenn auch der Job und der Führerschein außerdem noch weg sind.
    Dann könnte man auch schonmal stutzig werden, ob das alles noch im grünen Bereich läuft, selbst als nasser Alkie.

    Aber Maggy, selbst das alles muss noch nicht der endgültige Tiefpunkt sein.
    Es gäbe auch noch Obdachlosigkeit...den Verlust der Gesundheit...und und und...
    Und manch einer säuft sich auch einfach tot.

    Du siehst, das alles kann sich noch Jahre hinziehen... eher sogar Jahrzehnte...
    Darum fragte ich Dich, ob Du mit Deinem XY so klar kommen würdest, wie es momentan ist?
    Besser wirds wohl eher nicht, wenn nix weiter passiert, warum auch?
    Es wird eher immer schlimmer, sollte Dein XY alkoholkrank sein... Monat um Monat, Jahr um Jahr...
    So sieht es leider aus. :?

    Du musst Dich am Ende entscheiden, er wird das nicht tun.
    Oder Du machst halt so weiter.
    Es ist Dein Leben.
    Mein Tipp: Mach was aus Deinem Leben !
    Mache es Dir nicht selbst kaputt.
    Sondern mache es Dir schön und so, wie Du es möchtest.
    Mit einem nassen Alkie oder auch nur Alkoholmissbräuchler wird das aber wahrscheinlich nicht möglich sein.
    Hm.

    LG Sunshine

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