Hallo,
nachdem ich seit heute hier freigeschalten bin, kopiere ich mal den Text aus dem Vorstellungsbereich in etwas gekürzter Form hier rein:
Hallo,
ich habe jetzt seit gestern viele Beiträge hier im Forum gelesen und mich entschlossen, selbst hier zu schreiben.
Kurz zu mir - ich bin 29 Jahre alt, habe einen guten Beruf und studiere in diesem Beruf gerade.
Zur Geschichte:
Vorab - ich denke, dass ich schon durch meine Gene absolut vorbelastet bin. Mein Opa (väterlicherseits) hatte selbst nie ein Problem mit Alkohol, er hat mal am Abend 1-2 Bier getrunken, aber nie mehr. Ich habe ihn auch nie betrunken gesehen.
Von seinen männlichen Nachkommen haben oder hatten aber quasi alle mehr oder weniger ein Problem mit Alkohol. Weiter möchte bzw. sollte ich dies hier im öffentlichen Bereich wohl nicht ausführen...
Ein Zufall wird das wohl kaum sein, dass quasi alle männlichen Nachkommen meines Opas ein Problem mit Alkohol haben. Denke da ist doch einiges genetisch bedingt.
Nun zu mir. Mit dem Alkohol begann es mit 15/16 Jahren, als man eben die Wochenenden mit Kumpels auf Parties / im Bauwagen verbracht hat. Da ich zu der Zeit noch keinen Führerschein hatte und immer ältere Freunde in der Clique dabei waren, musste man natürlich nie fahren, wodurch man ja jedes WE trinken konnte.
Mit Ende 16 begann dann meine Ausbildung, bei der ich unter der Woche in einem Wohnheim mit Kollegen untergebracht war. So kam es, dass man auch hier Abends oft sehr lange zusammensaß und reichlich Alkohol trank. Am Wochenende dann heim zu den Kumpels und es ging weiter.
Mir war zu der Zeit natürlich noch nicht bewusst, dass mit mir irgendwas nicht stimmt, schließlich habe ich nie zu Hause und nie alleine getrunken. Wenn ich aber mit anderen unterwegs war, war ich oft der Vollste von allen. Die anderen waren betrunken, ich war richtig voll... Im Nachhinein betrachtet war das wohl schon ein deutliches Warnsignal, dass bei mir da irgendwas nicht stimmt.
Irgendwann wurde es dann immer weniger mit dem Weg gehen mit zunehmendem Alter. Mein Bier habe ich dennoch weiterhin sehr gerne getrunken, irgendwann dann auch zu Hause vor dem Fernseher.
Vor gut 5 Jahren mit 24 habe ich dann meine Freundin kennen gelernt, eine bildhübsche Frau, ich weiß bis heute nicht, wie ich an sie ran kam. Anfangs habe ich in der Folge auch deutlich weniger getrunken, es wurde dann aber auch immer mehr. Natürlich führte das Thema Alkohol auch desöfteren zum Streit mit ihr. Letztlich habe ich oft versucht, dann zu trinken, wenn wir uns nicht sahen (was aufgrund beruflicher Situation / Schichtarbeit / Schule bzw. Studium an unterschiedlichen Orten) häufig der Fall war.
Zwischendurch, insbesondere, wenn ich Diät machen wollte (wenn ich nicht sehr auf mein Ess- und Trinkverhalten achte, nehme ich relativ schnell zu) habe ich mal 2-3 Monate keinerlei Alkohol zu mir genommen, irgendwann aber wieder damit angefangen (es war zu der Zeit auch nie mein Ziel, komplett aufzuhören, obwohl ich mich in der Phase eigentlich immer viel besser fühlte und viel besser schlafen konnte).
Jedenfalls hat mich meine Freundin vor fast genau 4 Wochen nun verlassen. Als Grund nannte sie zwar nicht den Alkohol sondern diverse Dinge, ich bin mir aber sehr sicher, dass der Alkohol eine tragende Rolle dabei gespielt hat.
In einem Gespräch 2 Wochen später habe ich ihr gesagt, was ich alles ändern würde und ihr auch gesagt, dass ich für sie gänzlich mit dem Trinken aufhören würde, woraufhin ich als Antwort allerdings nur erhielt: "Das wird sich eh nie ändern".
Ich habe die erste Woche nach der Trennung nichts getrunken, dann aus Frust heraus wieder eine Kiste Bier gekauft und seither zwischen 2 und 7 Bier am Tag getrunken, letztmalig am Dienstag.
Nun bin ich den 3. Tag ohne Alkohol, wobei es mir am Mittwoch zum allerersten Mal wirklich schlecht ging (zittrige Hände, sehr komisches Gefühl im Magen, irgendwie neben der Spur). Nehme allerdings auch seit Dienstag Anti Depressiva und weiß nicht, inwieweit diese dazu beitragen. Habe ja schon öfters mal mehrere Tage oder Wochen nix getrunken, bis auf das Zittern hatte ich das Gefühl aber noch nie...
Jedenfalls ging und geht es mir psychisch aufgrund der Trennung von meiner Freundin, dem Besten was mir je passiert ist, enorm schlecht. Ich kann sie aber verstehen, wer hat schon Lust darauf, mit 22 einen Freund zu haben, der ständig trinkt?
Ich habe nun zum ersten Mal den Schluss gefasst, mit dem Trinken aufzuhören. Ich weiß, dass dies verdammt schwer ist, weiß aber auch, dass es mit einem eisernen Willen möglich ist. Und vielleicht habe ich bei meinerFreundin, wenn sie sieht, dass es mich auch ohne Alkohol gibt, doch noch eine Chance...
Vielen Dank fürs Lesen meines langen ersten Beitrages!