• Hallo an Alle,
    habe mich schon etwas hier umgesehen und auch schon etliches hilfreiches entdeckt.
    Nach der ersten Überwindung, sich die Sucht und Hilflosigkeit selbst einzugestehen, möchte ich mich Euch gerne vorstellen.
    Ich bin 42 Jahre alt, lebe sei knapp 2 Jahren mit meiner Frau glücklich in Thailand. Wir haben hier eine kleine Obst-und Kautschukfarm, die ich selbst bewirtschafte. Alles so gesehen wie wir uns das immer erträumt hatten.
    Möchte hier noch kurz anmerken, meine Frau hat noch nie getrunken oder geraucht, ist also sucht frei. Dadurch fällt es Ihr aber auch schwer sich in eine Sucht hineinzuversetzen.
    Dann werde ich mal meine "dunkle" Seite versuchen zu schildern.
    Ich trinke so etwa seit meinem 15 Lebensjahr häufig Alkohol. In jungen Jahren alles mögliche, seit nunmehr ca. 20 Jahren bin ich reiner Biertrinker.
    Ich hatte und habe es immer soweit unter Kontrolle, dass meine Arbeit nie darunter gelitten hat. Würde mich als Feierabendtrinker bezeichnen. Noch in Deutschland war dann häufig 1 Sixpack verschwunden. Wenn ich die erste Flasche aufmache kann ich den weiteren Verlauf eigentlich nicht mehr kontrollieren. Ich würde auch sagen, dass ich trinke, wenn ich hunger habe. Nach der 1. Flasche ist der Hunger dann weg, für eine Weile.
    Auf einen "sattgegessenen" Magen trinke ich eher gar nicht. Dazu kommt auch, dass ich in unregelmässigen Abständen, so ca. alle 5 - 10 Tage für die Dauer von 2-3 Tagen nicht trinke und mich sehr gut dabei fühle.
    Hoffe meine Vorstellung war aussagekräftig und freu mich darauf von Euch zu hören. Viele Grüsse

    Wenn Du die FREIHEIT liebst, kannst Du dich nicht von einer Sucht GEFANGEN nehmen lassen !

  • Hallo uan und herzlich Willkommen hier im Forum,

    wenn ich es richtig verstehe, trinkst Du zur Zeit noch, oder?
    Lies Dir unbedingt die Sachen zum kalten Entzug durch... ....denn der kann sehr gefährlich sein...
    ansonsten frag' ich jetzt einfach mal... hast Du vor, Dir ein abstinentes Leben aufzubauen? Und weiß Deine Frau von Deiner Entscheidung? Und hast Du schon eine Idee, wie Du Deinen Weg gehen möchtest?

    Ich bin auch noch neu hier im Forum und noch ganz am Anfang meines Weges. Am Mittwoch geht es in die Klinik zur Entgiftung und danach in die stationäre Entwöhnungsbehandlung. Ich habe also auch noch einen langen Weg vor mir, bin aber überzeugt davon, dass er sich lohnen wird.

    Ich wünsche Dir hier einen regen und hilfreichen Austausch.
    LG
    Frei

  • Hallo Frei,
    danke für dein Willkommensgruss.
    Ja, kann man so sagen, dass ich noch trinke. Gestern war für mich Tag 1 ohne, heute morgen fühle ich mich fit und ausgeruht, wie so oft, wenn ich Trinkpausen eingelegt hatte.
    Über den "kalten Entzug" habe ich gestern viel nachgelesen, ich kann da nur sagen, dass ich auch in der Vergangenheit nie körperlich etwas bemerkt habe. Mal waren es 2, 3 oder auch 5 - 6 Tage ohne, nur dann passierte das Schlimme. Der Gedanke - " kann ja Alles nicht so schlimm sein" kann das doch jederzeit beenden- dann folgen wieder einige Tage mit 4 - 5 Flaschen.
    Genau das soll dieses mal anders sein. Ich will dauerhaft aufhören.
    Will noch kurz anmerken- 1 Flasche hier sind 0,62 Liter mit 5,5 % Alk. . Also nicht 1 zu 1 auf Deutschland übertragbar.

    Oh, fast übersehn, ja meine Frau unterstützt mich tatkräftig !!
    Viele Grüsse & wünsche Dir viel Kraft und Durchhaltewillen auf deinem Weg.
    Würde mich freuen wieder von Dir zu hören !!

    Wenn Du die FREIHEIT liebst, kannst Du dich nicht von einer Sucht GEFANGEN nehmen lassen !

  • Hallo Hesse, danke Dir.
    Habe mich gerade mal bei Dir eingelesen, bist Du reiner Biertrinker oder auch Anderes ???
    Viele Grüsse

    Wenn Du die FREIHEIT liebst, kannst Du dich nicht von einer Sucht GEFANGEN nehmen lassen !

  • Bin reiner Biertrinker... klar gabs mal auf nem Geburstag auch nen kurzen oderso, aber das Zeug hab ich nie selbst besorgt und auch nur aus Höflichkeit mitgetrunken zu Anstoßen

  • Guten Morgen, auch wenn es bei Euch noch mitten in der Nacht ist.
    Will es mir einfach nur von der Seele schreiben, denke das hilft mir doch ungemein.
    Gestern Tag 2 ohne. Verlangen - nein keines.
    Fühle mich fit und im Kopf kehrt mehr und mehr Ordnung ein.
    Hab mir gestern beim arbeiten stundenlang Gedanken über alles gemacht, was ich hier schon so gelesen habe, mein Suchtverhalten etc..
    Langsam, ganz langsam kam dann mehr und mehr Ordnung.

    Ich habe meine Sucht "personifiziert", der "Giftzwerg in meinem Kopf", und damit assoziiere ich auch eine kleine Karikatur.
    Hört sich vielleicht albern an, denke aber es ist für mich etwas einfacher ist gegen einen bildlichen Gegner anzukämpfen !!
    Je länger ich nachdachte, um so mehr wurde mir klar, dass ich auch in der Vergangenheit so einige Kniffe hatte, die mir halfen zeitweise sehr kontrolliert oder auch gar nicht zu trinken. WARUM hab ich sie nicht öfter eingesetzt ??
    Egal, liegt hinter mir und kann ich nicht mehr ändern !

    Also, bei mir wirkt ein grosses Glas Spezi oder Salat mit Essig-dressing wahre Wunder. Der "Giftzwerg" verstummt !!

    Auch ist meine monotone nichtalkohoische Trinkweisse den ganzen Tag über nicht gerad hilfreich.
    Bedingt durch die hohen Temperaturen und die anstrengende Arbeit trinke ich so zw. 6 -10 Liter Wasser und jede Menge Kaffee, seit jeher schwarz.Das fördert extrem das Verlangen nach etwas ANDEREM zu genau meiner Problemzeit so gg. 17 Uhr.
    Also, letzte Tasse Kaffee nach dem Mittagessen und das Wasser mit einem kleinen Schluck Fruchtsaft aufgebessert.

    Zudem werde ich meinen Tagesablauf neu ordnen. Seither immer morgens gekocht. Dieses dann zum Frühstück und Mittagessen verzehrt, für den Abend, genau zur schlimmsten Zeit nichts mehr da. -- Und die Flasche ist ja viel schneller auf wie nochmals etwas gekocht oder einen Salat geschnippelt !!!--(hatte ja schon geschrieben, bin ein LEERE MAGEN TRINKER)
    Also wird jetzt in der Mittagspause gekocht um abends noch genügend sofort parat zu haben.
    Ich weiss, das sind alles nur kleine Hilfsmittel, bin trotzdem auch für die kleinste Hilfe dankbar.

    Zum Schluss, dass was mir das grösste Kopfzerbrechen bereitet hat, der KALTE ENTZUG. Habe so viele Warnungen gelesen, ich habe hier aber die nicht die Möglichkeiten wie in Deutschland, kann ich nicht ändern. Also hab ich viel Nachgedacht, soll ich 1. Monat kontrolliert weniger und weniger trinken (wäre bei mir mit Tricks und Kniffen möglich über diesen Zeitraum) oder...oder ....oder??
    Meine ganz bewusste Entscheidung fiel gestern Abend,
    ich mach da weiter wo ich angefangen habe - ich geh jetzt durch den kalten Entzug (bis vor 3 Tagen wusste ich nicht einmal dass es das gibt!!) Ich bin mir der Gefahren voll bewusst - und klar hab ich auch ein mulmiges Gefühl. Jetzt hab ich so viele Jahre meine Gesundheit mit Füssen getreten, und tue dies mit Zigaretten noch immer, ich zieh das jetzt durch. Unter Umständen hilft es ja sogar für später...als zusätzlich Abschreckung vor einem Rückfall.

    Viele Grüsse und Euch Allen einen schönen Tag

    Wenn Du die FREIHEIT liebst, kannst Du dich nicht von einer Sucht GEFANGEN nehmen lassen !

  • Hallo Uan,

    Herzlich willkommen hier im Forum.
    Ich wünsche Dr bei deinem Vorhaben viel Kraft.

    Keiner kann/ wird dir hier einen Tipp geben können, wie du den Entzug gestalten solltest.
    Gibt es denn eine medizinische Betreuung in deiner Nähe?
    Was passiert im Falle eines Notfalles (Krampfanfall)?

    Ich habe auch keine Ahnung, ob das Thema Alkoholkrankheit in Thailand überhaupt ein Thema ist?!

    Pass auf dich auf!
    Essig wird aus alkoholhaltigen Flüssigkeiten fermentiert, ich weiß nicht, ob du deinen Giftzwerg damit nicht einen Gefallen tust.
    Die Sache mit Personifizierung der Sucht find ich gut.

    Liebe Grüße
    Hans

  • Hallo Hans,
    danke für dein Willkommen.
    Gute med. Hilfe gibt´s hier nicht. Sind sehr ländlich, 120 km zur Provinzhauptstadt, dort ist es schon deutlich besser oder 400 km zu den Touriorten, dort gibt es vergleichbare med. Versorgung wie in Deutschland.
    Das Thema Alkoholkrankheit wird hier totgeschwiegen, Kranke gibt es allerdings wahnsinnig viele.

    Da Du das Thema mit dem Essig ansprichst, kann ich grade mal kurz die von mir selbst als kurios Empfundene Seite meines "Giftzwergs" schildern.
    Essig, Schwarzwaldbecher oder ähnliches - FEHLANZEIGE- es passiert NIX !!??
    Noch einen oben drauf - trinke ich Bier als RADLER/ GESPRITZTES (oder wie immer es regional bezeichnet wird)
    kann ich nach 1/2 oder auch 1 Flasche Bier aufhören -
    ABER der erste verdammte Schluck REINES Bier - der Giftzwerg dreht völlig durch und die Menge einzudämmen ist unglaublich schwer oder all zu oft leider hoffnungslos.
    Die Methode mit dem RADLER, das ist noch gar nicht lange her...funktioniert super.....nur passiert das Gleiche wie wenn ich gar nicht trinke... nach einigen Tagen denkt man
    " siehste ist doch alles nicht schlimm, Du kannst das doch" -- und schon ist die 1 Flasche auf- dann jedoch wieder PUR --- schon steh ich wieder am ANFANG...!!!
    Gibt mir auch Rätsel auf, darum aber auch der Entschluss ----- ENDE --und nicht zurück in den Kreislauf !!!

    Viele Grüsse

    Wenn Du die FREIHEIT liebst, kannst Du dich nicht von einer Sucht GEFANGEN nehmen lassen !

  • Zitat von uan1972

    Bin selbst ja auch reiner Biertrinker.

    Was bedeutet das denn? Dass du weniger Alkohol trinkst als ein Schnapstrinker?

    Die sind ganz gefährlich, diese Relativierungen. Wie Karsten schon schrieb, Alkohol ist Alkohol.

  • Hallo Karsten, hallo Rattenschwanz
    vielleicht hab ich´s ja zu undeutlich ausgedrückt, das was ich geschrieben hab sind Rückblicke. Ich werde auch kein Radler mehr trinken...keinen Alkohol mehr...es sind nur Fragen die ich mir stelle... das WISO...
    Einfach als Beispiel.. vor 2 Jahren noch in Deutschland 14 Uhr in irgendeinem Ausflugslokal...ein Schwarzwaldbecher bestellt (in dem ja Alk. ist)... den Becher genossen und keinerlei Anzeichen, dass ich mehr bräuchte
    Hätte ich jedoch statt des Eisbechers ein reines Bier bestellt wäre es wohl nicht zu stoppen gewesen... es wären sicherlich deutlich mehr Bierchen dazugekommen.
    Es sind nur FRAGEN ...warum reagiert jemand auf das eine so extrem und auf etwas anderes eigentlich überhaupt nicht ?? Was in keinster Weise heisen soll dass ich in irgendeiner Form weiter trinken will.
    Hoffe ich konnte das Missverständnis aufklären !!

    Viele Grüsse

    Wenn Du die FREIHEIT liebst, kannst Du dich nicht von einer Sucht GEFANGEN nehmen lassen !

  • Guten Morgen,

    der 3. Tag OHNE liegt hinter mir, gestern Abend hatte ich leichte Unruhegefühle, konnte es aber gut händeln.

    Erfahrungsgemäss weiss ich, dass die kommenden Tage mit Sicherheit deutlich schwerer werden.
    Werde also ALLES tun um mich so gut es geht vorzubereiten.

    Viele Grüsse

    Wenn Du die FREIHEIT liebst, kannst Du dich nicht von einer Sucht GEFANGEN nehmen lassen !

  • Hallo Karsten,
    musste erst überlegen ob ich antworte, möchte mich auch nicht in endlose Diskussionen verstricken.
    Natürlich hast Du absolut Recht, das Erste und Wichtigste ist jetzt im Moment gerad die nächsten Tage durchzuhalten !!
    Die sind wie jeder von uns weiß, sehr schwer !!
    Wenn ich zurückblicke, hab ich den Anfang schon so oft geschafft ... mal 2 Wochen ..mal 3 Wochen oder auch mal 4 Wochen.......... NUR TROCKEN BLEIBEN ... NIE !!!

    Das ist genau der Grund warum ich Antworten suche..... um nicht wieder in 4 oder 5 Wochen nach einer Flasche zu greifen !! Damit ist mir nicht geholfen !!
    ICH WILL DAUERHAFT TROCKEN SEIN !!!

    Ich hab mich nie zuvor so mit dem Thema beschäftigt wie jetzt, ist auch das erste Mal, dass ich mir Hilfe gesucht habe, hier in diesem Forum !!

    Nur sehe ich es eben so, dass ich dringend Antworten auf mein Suchtverhalten brauche um dieses aufzuarbeiten, sonst trete ich in naher Zukunft (wie schon sooo oft) wieder in die gleiche Falle !!!
    Die Fragen, vielleicht kam das ja wirklich so rüber, zielen nicht darauf ab, dass ich kontrolliert trinken könnte !!!
    Ich bin abhängig und will weg von dem Zeug ... dauerhaft !!

    Viele Grüsse und einen schönen Tag

    Wenn Du die FREIHEIT liebst, kannst Du dich nicht von einer Sucht GEFANGEN nehmen lassen !

  • Guten Morgen,

    es ist einfach schön morgens ohne benebelten Kopf aufzuwachen.
    Tag 4 ist vorüber und verlief ohne nennenswerten Druck.

    Denke mein geänderter Tagesablauf tut seinen Teil dazu bei.
    So hab genau um 17 Uhr in aller Ruhe einen ordentlichen Teller Spaghetti gegessen und hier im Forum fleißig gelesen.
    Noch vor 1 Woche wäre um diese Zeit wohl eher die Flasche aufgegangen.

    Hab mich gestern auch an etwas erinnert das schon rund 12 Jahre zurückliegt. Hab damals mit Hilfe eines bekannten Buches die Nikotinsucht überwunden (hat 4 Jahre gehalten).
    Auf youtube dann dieses in Bildform noch mal aufgefrischt.
    Warum ich es hier erwähne ist der Denkansatz, nicht etwas nachzutrauern sondern die Dinge zu sehen die einem mit dem Ende einer Sucht endlich wieder möglich sind.
    Also einfach gesagt das positive in den Vordergrund zu stellen !!
    Mir hat es geholfen !!
    Zudem steht mir das auch bald bevor, das Rauchen aufhören.

    Ich will endlich wieder suchtfrei leben !!!

    Viele Grüsse an ALLE

    Wenn Du die FREIHEIT liebst, kannst Du dich nicht von einer Sucht GEFANGEN nehmen lassen !

  • Zitat von uan1972

    ...Ich will endlich wieder suchtfrei leben !!!...


    Hallo Uan,

    Glückwunsch zu diesem Entschluss!
    Aber sei bitte vorsichtig, dass Du Dich nicht übernimmst.
    Am Anfang der Trockenheit war ich ziemlich wackelig unterwegs.
    Die Fokussierung auf "nur" ein Thema hat mir geholfen.
    Übrigens: Jeder von den Langzeittrockenen musste durch den Tag 4.
    Du bist auf dem richtigen Weg.

    Viele Grüße
    Correns

  • Guten Morgen zusammen,

    hallo Calida, vielen Dank. Hab mir vor 2 Tagen in deinen Thread durchgelesen. Du bist ja schon einige Schritte weiter wie ich. Und auch wünsch Dir .. weiter so ..durchhalten .....und das Wichtigste ...DENK POSITIV !!!

    Hallo Correns, auch Dir ein großes Dankeschön !!

    So, was soll ich sagen, auch der 5. Tag liegt hinter mir !!
    Kann sogar sagen, ein völlig enspannter Tag, hatte ich schlimmer erwartet. Wird bestimmt noch kommen.

    Was noch, ach ja, hab meinem "Giftzwerg" ein wahres Gesicht gegeben. Im Net eine Karikatur von einem so richtig hämisch, verschlagen grinsenden Teufel gefunden. Der grinst mich jetzt bei jedem einschalten des Rechners an !!
    Nicht das ich das jetzt gerade bräuchte, noch ist ja die Sucht absolut präsent, in einigen Wochen sieht´s dann schon anders aus. Die schlechten Erinnerungen verblassen und so ein Sicherheitsgefühl macht sich breit. Und genau das soll mir die Karikatur helfen !!! Nicht zu vergessen, die schlechten Erinnerungen nicht wieder zu verblassen!!

    Viele Grüsse

    Wenn Du die FREIHEIT liebst, kannst Du dich nicht von einer Sucht GEFANGEN nehmen lassen !

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