• Hallo zusammen,

    ich möchte mich euch kurz vorstellen.Ich bin 49 Jahre alt , seit 10 Jahren alleinerziehend , Mutter von 2 Kindern und nikotin-und anscheinend auch alkoholabhängig. Ich hab´bis zu meinem 40 Lebensjahr nur Alkohol getrunken , wenn ich mal auf Partys war oder bei gesellschaftlichen Anlässen und selten einen über den Durst. Nach der Trennung vor 10 Jahren hat sich dies verändert. Durch die Situation als alleinerziehende , berufstätige Mama hatte ich kaum noch Möglichkeiten rauszukommen und fing an auch abends alleine mal ein Glas Rotwein zu trinken. Über die Jahre wurden aus dem Glas auch schon mal zwei oder drei , heute auch ab und an auch eine ganze Flasche, egal ob Wochenende ist oder ich arbeiten muß. Bei einer Flasche ist für mich eine Grenze erreicht , bei der es mir schlecht geht , ich schlafe schlecht ,nicht mehr durch , schwitze enorm und fühle mich wie gerädert am nächsten Morgen.Dann lasse ich es wieder eine Zeit oder reduziere. Ich hab´noch nie mit jemanden darüber geredet , weil ich mich dafür schäme , genauso für meinen immensen Nikotin- und Kaffeekonsum seit dem Tod meines Ex-Mannes vor 2 Jahren . Davor habe ich 5 Jahre nicht geraucht und gelte eigentlich in meinem Umfeld als ziemlich taff, wie ich die ganzen Belastungen der letzten Jahre gemeistert habe. Leider habe ich mich selbst aus dem Blick verloren und momentan das Gefühl aus diesem zerstörerischen Kreislauf nicht rauszukommen.Körperlich geht es mir gut , es gab noch nie Auffälligkeiten bei den jährlichen Checks , ich war noch nie auffällig im Straßenverkehr oder im Beruf. Meine Kinder gehen souverän ihren Weg ,finanziell geht es uns gut. Warum bin ich auf solch einem zerstörerischen Weg ???


    :(

  • Hallo Karsten ,

    ob ich abhängig bin oder Alkohol missbrauche spielt für mich keine Rolle ... ich finde meinen Umgang damit nicht mehr okay,genauso der Umgang mit Zigaretten ... ich bin gewarnt,

    weil wir einen sehr lieben , zuverlässigen Menschen , den wir 16 Jahre nur trocken und zuverlässig kannten , nach einem Rückfall aus dem er nicht mehr zurückgefunden hat und den damit verbundenen Folgeerkrankungen verloren haben.

  • ja, 3 Tassen Holundertee is auch lecker ... heiß geduscht , baden wollte ich nicht ,da hab´ich mir immer Kerzen und ein Glas Rotwein hingestellt , das geht ja Gott sei Dank beim Duschen nicht ... Atemübungen zur Entspannung , hat mir auch geholfen , wenn ich mit dem Rauchen aufhörte.
    Das klappt aber noch nicht , wieder geraucht wie ein Schlot heute

  • Danke step by step für´s Willkommen,

    ich will mir diese Frage nicht stellen . Ich will heute nichts trinken. Morgen entscheide ich neu.
    Beim Rauchen habe ich öfter schon mal jahrelang aufgehört.
    Ich hab mir nie gesagt ..nie wieder ... sondern nur heute nicht ...irgenwann war es selbstverständlich und der selbstauferlegte
    Druck ist am Anfang nicht so hoch... wenn ich nicht rauche trinke ich auch kaum Kaffee ... Viele Grüße

  • Hallo Herbstrose,
    erst einmal finde ich es gut, dass Du Dich mit Deinem Konsum auseinandersetzt. Du möchtest etwas verändern.


    Die 24-h-Taktik hat mir anfangs auch sehr geholfen.

    Parallel dazu habe ich mich über die Alkoholkrankheit im Besonderen und Suchterkrankungen im Allgemeinen schlau gelesen.
    In diesem Forum findest Du viele Geschichten von "alkoholbeeinflussten" Menschen, die etwas verändern wollen/wollten.
    Mir hat das Teilhaben an diesen Geschichten geholfen meinen eigenen Weg zu finden.

    Ich wünsche Dir gute 24 h und freue mich morgen wieder von Dir zu lesen.
    Gute Nacht
    step


    Wie können wir dir helfen?

  • Hallo Herbstrose & Willkommen im Forum! :D

    Duschen statt baden ist ein gutes Beispiel der Strategie "alltägliche Trinksituationen vermeiden & durch trockene Verhaltensweisen ersetzen".
    Leuchte doch mal deinen Alltag nach weiteren Situationen ab, bei denen du für gewöhnlich zum Weinglas greifst.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo Dante und Danke für´s Willkommen ,

    ich hoffe schon,dass ich später auch mal wieder baden kann , dann halt mit Kerzen und Tee aber jetzt am Anfang will ich das nicht.
    Ich habe immer nur abends getrunken, alleine um zu entspannen, nie tagsüber oder morgens .
    Wenn ich ausgehe, nur ein Glas Bier oder Wein mit Wasser zum Essen, da hat sich eigentlich nie was verändert. Wenn ich Auto fahre , trinke ich garnichts.

  • Hallo Herbstrose (netter Nickname),
    wie geht es dir heute? Wie war der Tag?

    Entspannungsalternativen zu Alk? Super Frage! :)

    Darüber denke ich nach seitdem ich nicht mehr trinke.
    DIE wahre Antwort kann ich nicht geben.
    Mal ist es ein Buch auf dem Sofa, mal Lachen mit Freunden, gern auch eine leckere Schokolade (natürlich die ganze Tafel) oder ein Eis.
    Ehrlich gesagt bin ich noch auf der Suche.

    Als Antistress-Ritual trinke ich wenn ich merke, dass ich überfordert oder gestresst bin, ein große heiße Tasse Tee (schwarz, Kräuter, Frucht egal, Hauptsache heiß).
    Wenn ich es nur immer rechtzeitig merken würde. :evil:

    Gruß
    step

  • Hallo Step,

    es war kein guter Tag gestern. Mich hat eine dicke Erkältung erwischt, bin erst mal krank geschrieben und schlafe viel .
    Lesen hilft mir manchmal auch , ansonsten geht es mir wie dir,ich bin noch auf der Suche. Würde gerne wieder bißchen Sport u. Entspannungstraining machen , aber ich konnte mich bisher nicht aufraffen. Ich bin abends immer so müde.

    Gruß herbstrose

  • Hallo Herbstrose,
    Herzlich Willkommen hier im Forum.

    Ich frage auch nochmal gaz klar und gezielt nach:
    Siehst Du Dich als Alkoholikerin?
    Willst Du ein suchtmittelfreies Leben?

    Solltest Du kontrollierten Alkoholkonsum anstreben (was bei Alkoholikern eh unmöglich ist) dann klick ich schonmal weiter :wink:
    Denn damit befasse ich mich erst gar nicht, weils keinen Sinn macht.
    Will ja niemanden "bekehren", mit der Süchtelei aufzuhören, das muss jeder selbst entscheiden.

    Ich bin seit 14 Jahren trocken und konnte auch vor 4 Jahren wieder aufhören zu rauchen.
    Als ich trocken wurde, habe ich nicht geraucht.
    Da habe ich erst nach Jahren der Trockenheit wieder mit angefangen.
    Koffeinhaltigen Kaffee trinke ich schon lange nicht mehr, seit Jahrzehnten nicht.
    Und ich vermisse ABSOUT NICHTS !

    Ich würde da an Deiner Stelle eine Sache nach der anderen angehen.
    Alles zusammen ist wahrscheinlich zu viel.

    Ich bin mir nicht sicher, ab mich Saufen, Rauchen oder Kaffee trinken jemals wirklich entspannt hat.
    Ich denke, das habe ich mir nur eingeredet.
    Vom Alkohol bin ich abhängig geworden.
    Von Kaffee bekam ich eher Herzstolpern und Magenschmerzen.
    Und die Raucherei tat mir auch kein bisschen gut.
    Wo also bitte soll denn da die Entspannung sein?
    Ich glaube nicht, das es entspannend ist, seinen Körper zu vergiften.
    Wie auch immer, die Nikontinsucht konnte ich aus eingener Kraft stoppen.
    Und Kaffee-Trinken konnte ich von jetzt auf gleich aufhören, bekam mir ja eh nie.

    Mit dem Alkohol war es allerdings komplett anders.
    Da kam ich einfach nicht allein mehr raus.
    Ich brauchte ärztliche Hilfe (eine professionelle Entgiftung) und die Unterstützung meiner Familie und meiner weiterbehandelnden Ärztin.
    Ohne die hätte ich es nicht mehr geschafft.

    Entspannungmethoden?
    Für mich ist es entspanned, meinem Hobby nachzugehen.
    Oder anderen Interessen.
    Oder mich mit Freunden zu treffen.
    Ein heißes Bad entspannt mich auch gut, aber davon rate ich Dir lieber erstmal ab aus von Dir genannten Gründen.
    Ach ja, regelmäßig schwimmen gehe ich auch und anderen Ausdauersport mache ich auch ein bisschen.
    Auch das entspannt mich, Sport tut ja dem Körper ebenso gut wie der Seele.
    Von daher... wenn Du vielleicht am WE schon ein bisschen mehr Kraft hast, vielleicht magst Du ja schonmal durch den Herbstwald walken?
    Mit kleinen Schritten anfangen... ich glaube, das hat am meisten Aussicht auf Erfolg. :wink:

    LG Sunshine

  • Hallo Sunshine ,

    danke für dein Willkommen hier im Forum.


    Ja , ich sehe mich als Trinkerin , im klassischen Schema von Jellinek als Alphatrinkerin.Und da ist das Ausmaß der Kontrolle ja nun mal auch noch sehr ausgeprägt. Das ist bei mir auch so. Von daher bin ich eine kontrollierte Trinkerin , aber mir auch bewußt das es schon ausreicht so weiterzumachen, um körperliche Schäden zu bekommen oder um in eine Abhängikeit zu rutschen. Und da habe ich Angst vor, sowohl beim Rauchen als auch beim Alkohol.Das war aber sicherlich bei euch ebenso . Es hat ja keiner 2 Flaschen Wein oder 1 Flasche Wodka am Anfang gesoffen.Ich strebe ein suchtmittelfreies Leben an. Ich hab´auch mehrfach jahrelang nicht geraucht und mich auch viel wohler gefühlt und trotzdem wieder angefangen.Vom Verstand her wissen wir alle ,das es gesünder ist ohne und besser geht es einem nach der ersten harten Zeit auch,aber es ist auch keine Frage des Verstehens für mich sondern des Fühlens. Ich kann mit Alkohol abends runterfahren und mich entspannen.

    Die Erfahrung und den Weg muß aber jeder für sich alleine rausfinden auch wenn er zuerst über Kontrollversuche läuft.Ich kenne deinen persönlichen Hintergrund nicht und weiß nicht ob du in der Anfangszeit nicht auch versucht hast das "Trinken" zu kontrollieren.

    Ich möchte dieses " Nie Wieder " einfach nicht sagen , weil mir der Druck zu hoch ist und die Enttäuschung zu groß, wenn´s nicht klappt.

    Ich freue mich einfach über jeden Tag an dem ich nichts trinke oder vielleicht auch mal wieder nicht rauche.Der Tag wird kommen,dass weiß ich.
    Das einzig Gute an der Erkältung ist , das ich überhaupt kein Bedürfnis habe etwas zu trinken außer Wasser und Tee und auch nur 2 heute geraucht habe.

    Klasse, das freut mich für Dich ,dass Du schon 14 Jahre trocken bist und auch 4 Jahre wieder rauchfrei :D

  • Hallo herbstrose,

    Du schriebst:

    Zitat

    Ich kenne deinen persönlichen Hintergrund nicht und weiß nicht ob du in der Anfangszeit nicht auch versucht hast das "Trinken" zu kontrollieren.

    Ja natürlich habe ich das auch versucht.
    Ich konnte auch recht lange eine Fassade aufrechterhalten.
    Vielleicht sogar vor mir selbst?
    Ich konnte aber nichts wirklich kontrollieren, der Alkohol kontrollierte mich garantiert mehr als ich ihn :wink:
    Ich habe mich dadurch lange als Versagerin gefühlt.
    Für mich war es eher eine Erleichterung als Scham, zu erkennen (und das auch in KH so gesagt zu bekommen, das ich eine Krankheit habe.
    Die da heißt "Alkoholismus".
    Denn das bedeutete, das ich nicht dumm und willensschwach bin, sondern "nur " krank.
    Und diese Krankheit kann ich stoppen, im Gegensatz zu anderen unheilbaren Krankheiten.
    Wer hat schon solche guten Aussichten?

    Später mehr... ich bin gerade auf dem Sprung zum Pizza-Essen-Gehen :)
    LG Sunshine

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