Mein erster Versuch & meine Geschichte dazu

  • Hallo Jonas,

    das freut mich, dass es du dich nach der anfänglichen Angst und Aufregung nun schon wohler fühlst.
    Genauso, wie du schreibst, war es bei mir auch.
    Ich finde es gut, dass du das Akupunktur-Angebot annimmst.

    Irre ich mich, oder bist du schon jetzt froh darüber, den Schritt begangen zu haben?
    Ich würde mich freuen, wenn du weiter berichtest.

    Gruß Robert

  • Hallo Jonas,

    gut, dass du dich dort zunächst mal gut aufgehoben fühlst. Ich wünsche dir weiterhin alles Gute für deine Behandlung und werde immer mal bei dir vorbeigucken, wenn du weiterhin berichten magst.

    Grüße
    Thalia

  • Danke für Deinen Erfahrungsbericht. Ich habe Donnerstag einen Termin bei meinem Hausarzt und werde die Möglichkeit eines stationären Entzugs mit ihm durchsprechen.

    Zu den Schlafproblemen will ich nur anmerken, dass mir Baldrian oft sehr geholfen hat.

  • Hey, entschuldigt bitte, dass ich nicht weiter berichtet habe, aber es hat es was gedauert bis ich wieder Internet hatte.

    Tag 2:
    Sehr schläfrig aufgewacht. Mich unter die Dusche gequält, gefrühstückt, Medikamente eingenommen. Insgesamt waren es drei + ein blaues Zeug, das ich trinken musste. Die Medikation wurde von Tag zu Tag herabgestuft. Von Entzugserscheinungen hatte ich bislang nicht gespürt. Allmählich kam ich in ausführlichere Gespräche. Viel hatte man halt nicht zu tun. Ich glaube, ich habe noch nie soviel geraucht in meinem Leben, auch nicht im Suff :) Es war irgendwie ein total befreiendes Gefühl mich mit anderen auszutauschen, viele waren wesentlich schlimmer dran als ich. Ich unterhielt mich mit einem Beamten, der mit 3,2 Promille eingeliefert wurde und, laut seinen Aussagen, die Hölle durchmachte, da er erstmal auf 0 kommen musste. Ich spüre, allmählich kam ich an und wurde auch lockerer, konnte lachen, musste nicht mehr so viel über die Situation nachdenken. Dennoch wirkten die Medikamente am zweiten Tag noch sehr stark, so dass ich viel schlief und abends wie ein Stein ins Bett fiel.

    Tag 3:
    6:45 wurde ich aufgeweckt. UNd ja, ich war wesentlicher fitter und klarer im Kopf. Vorallem auch weil ich wusste, heute gibt es was zu tun. Also ging ich gutgelaunt zum Frühstück, machte mit den anderen Späßchen, danach duschen und ab zur Ergotherapie. Ich überlegte mir, was ich denn dort machen könnte. Eine Mitpatientin brachte mich auf die Idee - weil ich ihr tags zuvor sagte, dass mir ihr Armband so gut gefiel, welches sie wiederum in der Ergo bastelte - das könnte ich doch auch machen. Naja der Wille zählte zumindest :) Nach dem Mittagessen durfte ich auch das erste mal raus, zwar nicht allein, aber ich ging mit einem älteren Mann, ebenfalls Alki, mit dem ich mit mich von Anfang an super verstand, und wir spazierten bei strahlendem Sonnenschein anderthalb Stunden durch den Wald. Wann habe ich sowas zuletzt gemacht... Zurück in der Klinik schlief ich dann erstmal zwei Stunden. Am abend saß ich dann mit einigen im Gruppenraum und wir erzählten, quatschen, lachten bis spät in den abend. Das mag jetzt alles so super duper toll klingen, aber im Endeffekt erzähl ich es meiner Gefühlslage. Und die ist nunmal, dass es mir soo gut geht wie schon lange nicht.

    Durch die Medikamentenreduktion merke ich zwar schon, dass ich immer klarer werde und mir der ganzen Situation bewusst bin, aber komischerweise hindert es mich nicht daran, gut drauf zu sein und - Gott sei dank - gut schlafen zu können. Seit dem vierten Tag nehme ich auch nichts mehr gegen den Entzug. Was meine Blutwerte betrifft, die sind - warum auch immer - vorbildlich. Auch dieses ZWischenmenschliche tut mir sowas von gut. Klar gibt es den ein oder anderen, von dem ich mich fernhalte, aber ich bin sehr froh darüber, dass ich allgemein sehr gut aufgenommen wurde und man mich sogar auch zu schätzen weiß.

    Ferner möchte ich dennoch sagen, dass dies grad nur der allererste Schritt ist. Es wird, und das weiß ich, eine verdammt harte Zeit auf mich zukommen!!! Ich hoffe, dass ich dem ganzen Stand halten werde.

    Ich werde nochmal abschließend berichten, wenn ich die Klinik verlassen habe, sage jetzt aber schonmal ein großes DANKESCHÖN an alle, die mir zu diesem Schritt geraten haben. Es war es jetzt schon sowas von wert!

    Liebe Grüße
    Jonas

  • Hallo liebes Forum,

    länger her, dass ich mich meldete. Deshalb möchte ich über meinen aktuellen Stand berichten.

    Die Zeit in der Klinik habe ich erfolgreich absolviert. Jedoch hat es nur ungefähr eine Woche gedauert und ich begann wieder zu trinken :( Die ersten Tage nach der Klinik fühlte ich mich richtig gut, doch dann kam wieder einer dieser abende wo ich durchgedreht bin. Eine heftige Panikattacke ließ mich die ganze Nacht nicht schlafen. Ich war wieder voll in meinem Film. Zwar bekam ich weiter ein Antidepressiva verschrieben, dass jedoch keine Wirkung zeigte. Mein Hausarzt sagte mir auch, es wäre nur ein ganz leichtes. Für mich war das in dem Moment wie ein Rückfall in schlimmste Zeiten, wenn ich diese Angst hatte. Ich kann mich dann selbst nicht mehr kontrollieren und habe das Gefühl ich bekomme einen Nervenzusammenbruch.

    Am nächsten Tag holte ich mir dann die gewohnte Ration Alkohol und zog mein Programm konsequent durch. Was mir auffiehl, ich fühlte mich von Tag zu Tag schwächer. Eines morgens wachte ich auf mit starken Kiefer- und Kopfschmerzen. Ich schaute in den Spiegel und sah, dass ein Stück von meinem Backenzahn abgebrochen ist. Dazu muss ich sagen, ich beiße schon sehr lange auf meinen Zähnen herum, aber es ist anscheinend stressbedingt viel extremer geworden. Ich habe seit der vorletzten Woche immer wieder mal mit Alk einen Tag ausgesetzt, weil ich mich so matt fühlte, aber dann waren die Abende/Nächte der reinste Horror.

    Gestern bin ich zum Hausarzt, er fragte, ob ich wieder in die Klinik möchte, ich verneinte und bat um Medikamente um es irgendwie in den Griff zu kriegen, diese Angst. Er verschrieb mir daraufhin ein anderes Antidepressiva und gegen die akute Angst ein weiteres Medikament. Ich beschloss nichts zu trinken und gegen abend drehte ich wieder durch. Also nahm ich eine von den Tabletten zu denen mein Hausarzt sagte, ich solle sie nur in Notfallsituationen nehmen, da sie beinahe sofort abhängig machen. Jedoch blieb eine wirklich spürbare Wirkung aus. Doch ich habe es zumindest - mit viel Willen - geschafft einschlafen zu können. Normalerweise wäre das in dem Zustand nicht möglich gewesen.

    Ich bin da wieder echt in einem Teufelskreis. Trinke ich nichts, kommt die Angst (die anscheinend aber gar nicht soviel mit dem Alk zu tun hat), trinke ich was kann ich schlafen, aber fühle mich danach total schlapp. Ich habe halt auch wirklich Angst dieses Antidepressiva zu nehmen, weil mich jede Nebenwirkung verrückt machen könnte. Und die anderen Tabletten zu nehmen würde mich wohl in einen noch tieferen Sumpf der Abhängigkeit reiten lassen. Hm, momentan steht bei mir Verzweiflung an oberster Stelle :(

    Liebe Grüße
    Jonas

  • Hallo Karsten,

    ich kann doch nicht nach so kurzer Zeit wieder dort auftauchen... Winkend ging ich da raus und komm ein paar Wochen später wieder völlig zerstört dort an. Das kanns doch nicht sein...

  • Melde mich mal wieder zurück. Mein Zustand hatte sich letzten Monat derart verschlechtert, dass ich dachte es geht nichts mehr. Dabei war es wohl mehr die Psyche, die mir zu schaffen machte, als der reine Alkohol an sich. Körperlich und nervlich war ich ziemlich am Ende. Wollte mich dann sofort in eine Tagesklinik einweisen lassen, die hatten allerdings keinen Platz frei. Ich entschloss mich dann kurzerhand zu meiner Mutter zu fahren und verbrachte dort zwei Wochen in denen ich nichts getrunken habe. Das klappte sogar erstaunlich gut. Ich konnte einigermaßen schlafen und das Verlangen Alk zu trinken hielte sich in Grenzen.

    Jedoch fühlte ich mich weiterhin total schlapp und musste ständig aufpassen nicht umzukippen. Dann bekam ich plötzlich Ohrensausen, das nicht mehr wegging. Also ab zum Arzt und mir was gegen den hohen Blutdruck verschreiben lassen. Glücklicherweise erhielt ich diesmal ein Medikament, das bei mir keine Nebenwirkungen zeigte und mein Blutdruck pendelte sich schnell auf 120, 130 ein. Doch meine Symptome blieben und das bis heute. Es gibt Tage da geht es besser, aber die kann ich im Monat an einer Hand abzählen. Und so langsam kommt die Angst hoch, dass es was ernsthaftes ist.

    Erneute Blutwerte sind weiterhin völlig unauffällig, Leber und Nieren arbeiten laut Arzt einwandfrei. EKG unauffällig usw. Demnächst wird mein Kopf untersucht. Ich habe meine Ernährung umgestellt, esse fast nur noch gesund, habe mir Vitamin D Tabletten besorgt und trotzdem geht es mir vom Gefühl eher immer schlechter. Ich spüre immer mehr eine Art Druck im Kopf/Gesicht, habe wie gesagt so Schwindelanfälle, bin total unkonzentriert und kriege immer mehr rote Flecken im Gesicht, was mich dann noch zusätzlich belastet. Irgendwie scheint mir völlig die Energie zu fehlen und ich weiß gar nicht mehr so richtig an wen ich mich wenden soll. Ich kann nicht sagen, ob es psychisch oder körperlich ist. Aber die Beschwerden sind in beiden Fällen vorhanden und schränken mich halt enorm ein. Die Lebensfreude geht halt den Bach runter. Würde so gerne eine Lösung finden, aber irgendwie glaube ich nicht mehr dran...

    Liebe Grüße
    Jonas

  • Hallo Jonas,

    wie geht es Dir aktuell?
    Dein letzter Beitrag war sehr niederschmetternd.
    Es tut mir weh, Dir nicht konkret helfen zu können.
    Aber in Deiner Lage brauchst Du die Hilfe von Profis.

      Kannst Du Deinen aktuellen Arzt als Profi sehen?
      Lohnt sich vielleicht ein Arztwechsel?
      Nimmst Du Hilfsangebote auch an?
      Lässt Du Dir helfen?
      Kam Karstens Vorschlag bei Dir an?


    Tja ... viele Fragen und Du sehnst Dich vielleicht "nur" nach Ruhe.
    Mir würde es sehr gefallen, wenn Du die richtigen Weichen stellst.

    Viele Grüße
    Correns

  • Hallo Jonas,

    ein Freund von mir hat/hatte ähnliche Symptome, die bei ihm von einer Depression kommen.

    Durch die Einnahme von Vitamin D kann es sein, dass du einen erhöhten Magnesiumbedarf hast, ebenso natürlich auch durch den ehemaligen Mißbrauch von Alkohol.

    Wenn du magst, kannst du mal bei Magnesiumhilf* im Netz schauen.

    Denke auch daran, dass richtiges Atmen sehr wichtig ist.

    Auch dazu findest du etwas im Netz, z.B. über chronisches Hyperventilieren, was z.B. zu Schwindel und Benommenheit führen kann.

    Liebe Grüße :)

    Slowly

  • PS: Ich habe bei dir kurz zurück gelesen und gesehen, dass du an einer Angststörung leidest.
    Diese Diagnosr hat auch der Freund von dem ich sprach.

    Ihm hat das richtige Atmen sehr gut geholfen und es kann oft die Einnahme von diesen Notfall Medikamenten verhindern.

    Es gibt im Netz auch Hilfsangebote für Menschen mit einer Angststörung.

    Außerdem sind da sicherlich auch noch Selbsthilfegruppen in deiner Umgebung, wo du dich austauschen kannst.

    Scheue dich bitte nicht erneut in eine Klinik zu gehen. Oft dauert es halt ein wenig, bis den Auslösern auf die Spur zu kommen ist.

    Aber auch du kannst es schaffen !!

    Liebe Grüße noch einmal und alles Gute !

    Slowly

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