• Hallo liebes Forum!

    ich bin seit heute neu hier, obwohl ich schon öfters vorbei geschaut habe.
    da nicht alle die Vorstellung lesen können, kopiere ich den Text vom Nachmittag einfach mal rein. ;)

  • BeitragVerfasst am: 10.02.2016, 15:29 T

    Hallo!

    ich habe heute meinen (wiedermal) ersten tag.
    ich sollte mich darüber freuen, dass ich es heute geschafft habe nichts zu trinken. das ist aber nicht so. habe große schuldgefühle und viel scham.
    ich sitze bei meinem mann im büro, denn allein daheim würde ich den heutigen tag wohl nicht trocken überstehen. wie ein baby.
    morgen muss bzw. darf ich bei meinem zukünftigen arbeitgeber, alle noch ausständigen dokumente überreichen.
    davor hab ich jetzt schon angst: sehen sie, dass ich getrunken habe?
    poah, ich kann mich da so reinsteigern...
    ich darf gar nicht daran denken, wenn wir heute wieder heim kommen
    und ich die verwüstung der wohnung nüchtern sehe.
    immer und immer wieder der selbe schmarrn:
    wochenlang, monatelang nichts getrunken und dann paaamm!
    ich bin phasentrinker, aber ich bau immer sooo viel mist.
    ich bin in der lage in 2 tagen mein leben komplett zu zerstören.
    immer wieder koste ich vom nüchternen leben und es gefällt mir doch so gut.
    irgendwas stimmt mit mir nicht, bin verzweifelt.
    ich will endlich wieder arbeiten, will verheiratet sein, will endlich auch mal kinder haben. (35j)
    so. enschuldigung für die textunordnung- hab einfach die gedanken niedergeschrieben.
    Danke fürs lesen

  • Verfasst am: 10.02.2016, 16:38
    Hallo Karsten!

    danke, dass du so schnell antwortest.
    ja, hausarzt weiß bescheid und bin letztes jahr 6 wochen in einem suchtkrankenhaus gewesen.
    alles ging auch eine zeitlang gut, aber ich bin nicht zur shg gegangen. einmal war ich dort, dann war der leitende arzt ein früherer schulkollege. aus scham ging ich nicht mehr hin.
    ich setze mich permanent so unter druck, will immer alles auf einmal zerreißen.
    vorher hatte ich gerade ein stimmungshoch.
    hab seit 2 wochen eine psychologin, diese hab ich angerufen, für mein gestriges absagen entschuldigt und für morgen einen neuen termin ausgemacht.
    ich werde das schaffen!! am vormittag in die arbeit, und am nachmittag zu ihr.
    das schaffe ich! ich muss aufhören, mich andauernd selber fertig zu machen. ich kann die vergangenheit nicht rückgängig machen, aber ich würde es soo gerne.

  • Verfasst am: 10.02.2016, 17:42
    Hallo Karsten!

    Vielen lieben Dank!
    Wir fahren jetzt gleich heim und ich fühle mich schon ein wenig besser.
    hab den ganzen tag mit lesen der berichte hier verbracht.
    deine hab ich auch gelesen. Smilie
    ich schaff das!
    jetzt hole ich noch das auto, denn gefahren bin ich gestern nicht mehr und dann ab nach hause.
    und den morgigen tag werde ich auch schaffen, auch wenn ich sehr nervös bin.
    also, nochmals vielen Dank!

  • Hallo!

    das ist eine gute Frage!
    Ich hab heute nichts getrunken.
    Ich werde auch morgen nichts trinken.
    Am liebsten würde ich schon wieder die ganze Woche verplanen
    und den Kalender vollkritzeln. Stop!
    Diesmal nicht, denn das hat mich nur gestresst und deprimiert.
    Diesmal geh ichs anders an.

    Gruß zurück

  • Das ist eine ausweichende Antwort. Heute nicht, heißt für mich gestern und vorgestern und vor-vorgestern schon.
    Dann steht für Dich das Thema Entgiftung auf der Tagesordnung und zwar sehr weit oben. Und auf die Ausführungen hier zum kalten Entzug darf ich nachdrücklich hinweisen.

    Gruß Carl Friedrich

  • Moin "michi80"

    Da du ja nun nicht das erste Mal – so les ich das jedenfalls – versuchst trocken zu werden, lass dich mal nicht mit Entgiftung und so verrückt machen und mach das wie sonst auch. Erledige deine Sachen, gebe deine Restunterlagen ab (Das sieht kein Mensch, dass du Vorgestern gesoffen hast.) und dann kümmerst du dich um dich. Das ist ja schon mal gut, dass du bei den Leuten, die auf dich warten mussten angerufen- und um Entschuldigung gebeten hast (Das hab ich so richtig verstanden, oder?), dazu gehört schon ‘ne Portion Mut und Anstand. Vielleicht hilft es dir, wenn du mit deiner Psychologin mal guckst, woher das kommt, dass du dich in regelmäßigen (?) Abständen „abschießen“ musst, muss ja irgendeinen Grund haben hm.

    Ansonsten wünsch ich dir einen entspannten Tag.

  • Zitat von michi80

    ...ich habe heute meinen (wiedermal) ersten tag...


    Das kenne ich noch sehr, sehr gut, Michi,

    bei mir hat erst dieses Forum die Wende gebracht.
    Ich habe mich angemeldet und seitdem nichts mehr getrunken.
    Davor gab es zahllose Versuche aufzuhören.
    Reduzieren. Verbrauch in Tabellen erfassen. Trinkpausen.
    Alles mögliche habe ich probiert.

    Am Anfang war für mich alles neu.
    Ein Schlüsselerlebnis war der Besuch beim Arzt.
    Das hat meinem Start geholfen.
    Und dann der Austausch hier im Forum.
    Vieles war mir fremd.
    Die erfahreneren Forumsteilnehmer haben mir massiv geholfen.
    Nicht jeder ihrer Beiträge hat mir geschmeckt.
    Aber jeder Beitrag hat mich zum Nachdenken gebracht.

    Ich wünsche Dir viel Glück und einen langen Atem.

    Viele Grüße
    Correns

  • Guten Morgen!

    Rattenschwanz und Correns: Danke für die aufbauenden Worte!!
    Das tut mir jetzt gut, denn meine Nervosität steigt jetzt schon wieder.
    Ich darf nicht wieder alles schlecht denken.
    Wegen Entgiftung mach ich mir eh keine Sorgen, denn ich hab vor den zwei Tagen (wiedermal) eine zeitlang nichts getrunken.
    Trotzdem steigere ich mich da rein: sieht es wer?

    Also: heute Vormittag dahin und für nachher hab ich auch vorgesorgt: Ich muss mich in Sicherheit begeben, ich kann noch nicht alleine sein.
    Hole meine Nichte vom Kindergarten ab und halte im Haus meiner Schwester die Stellung bis sie nach Hause kommt.
    Ihr ist damit auch geholfen.
    Danach zur Psychologin.
    Wichtig ist dabei nur eins: ALLES durchziehen!!

    Meine Nacht war solala. War ewig munter, musste viel nachdenken. Aber das ist in Ordnung so.

    Liebe Grüße, michi

  • glück auf michi

    schön, dass du hier bist

    Zitat von michi80

    Diesmal geh ichs anders an.

    das erste war dich hier anzumelden - gut
    was willst du noch anders machen?
    wem hast du gesagt, dass du alkoholikerin bist?
    wem hast du gesagt, dass du trocken werden/bleiben willst?

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Liebes Forum!

    Ich habe den Tag trinkfrei überstanden.
    War in der zukünftigen Arbeit, ab Montag geht es los.
    Danach auf die Nichte geschaut und auch den Termin bei der Psychologin habe ich eingehalten.
    Der Tag war richtig schön.
    Ich schreibe morgen ausführlicher- ich bin bin sehr müde bzw.
    k.o.

    Gute Nacht, michi

  • Hallo Michi,

    herzlichen Glückwunsch zur neuen Arbeit.

    Das war wohl ein ausgefüllter Tag, hast du toll gemacht.

    Schlaf schön.

    LG Martin

  • Liebes Forum!

    Tag drei und ich sitze heute wieder im Büro meines Mannes.
    Alleine zu sein ist noch zu gefährlich. Leider.

    Gestern musste ich ja meine restlichen Unterlagen in der neuen Arbeit abgeben.
    Auf einmal begann mein Gehirn wieder zu rattern:
    "Wenn alles gut geht, geh trinken. Und, wenn es nicht gut geht, dann geh erst Recht trinken!"

    Ich sagte mir, dass das nicht ICH bin die da spricht. Das bin nicht ich und das will ich nicht sein.

    Also beschloss ich meine Schwester anzurufen und gleich einen Autotausch vorzunehmen.
    Sie arbeitet in der gleichen Stadt, in der ich wohne.
    Ich fuhr hin, gab ihr das Auto samt Wohnungsschlüssel, und bekam ihre.
    Das ist auch nicht so unpraktisch, da ich keinen Kindersitz im Auto hab. Die Dinger gehen gar nicht soo leicht rein und raus montieren.
    Wir hatten ja einen Tag vorher ausgemacht, dass ich ihre Tochter vom Kindergarten abhole. Zur Sicherheit für das nichts Trinken.
    Nun brauchte ich zur Sicherheit noch eine Sicherheit.

    Ich fuhr mit ihrem Auto zur Arbeit und alles lief gut.
    Hab den ganzen Tag gut gemeistert.

    Aber es ist schrecklich, dass ich immer wo sein muss.
    Dass die Dinge die ich mit mir alleine ausgemache habe, noch nicht funktionieren.

    Ich will das in den Griff bekommen.
    Mein Mann hat es gerne, wenn ich bei ihm im Büro bin. Er teilt mich auch diverse Aufgaben.

    Auch meine Schwester hat mich gestern als Babysitter voll ausgenützt: sie war viel länger in der Arbeit als geplant. Konnte viel aufarbeiten.

    Es wirkt fast so, als ob alle nur darauf gewartet hätten, dass ich sie um Hilfe bitte.
    Das ist ein komisches Gefühl.

    Es tut mir gut, dass ich das aufschreibe.

    Einen lieben Gruß, michi

  • Hallo Michi,

    pass bloß auf dass du dich nicht übernimmst.

    Dein Tag hat auch nur 24 Stunden und wenn du zu viel machst

    kann das in's Gegenteil umschlagen.

    Auch Überforderung kann zu Saufdruck führen :!:

    LG Martin

  • Hallo Martin!

    Du hast das wirklich richtig erkannt, denn da ist die große Gefahr bei mir.

    Heutiger Tag: neue Couch ist geliefert worden.
    Das heißt vorher (7 Uhr) alles weggeräumt, gesaugt usw.
    Danach mit Lieferant und Mann Couch zusammengebaut.
    Dann schnell duschen, Werkzeug verräumt, mit in die Arbeit gefahren.
    Büro zusammengeräumt und andere Sachen erledigt.
    Jetzt muss ich zur Apotheke Medikamente für ihn besorgen.

    Gegen 16:30 ab nach Hause und wir fahren nach Graz.
    Da sind wir heute zu einer Geburtstagsfeier eingeladen.
    Ich komm aber nur einen Sprung mit in die Wohnung des Geburtstagskindes, weil das Fortgehen danach überfordert mich noch total.
    Eigentlich hab ich jetzt schon ein komisches Gefühl, wenn ich daran denke, dass ich da heute so viele Leute treffen werde,
    (Freunde meines Mannes) die ich schon ewig nicht mehr sah.

    Morgen dann großes Geburtstagsessen bei der gesamten (Groß)schwiegerfamilie.

    Den Sonntag dafür werde ich gar nichts planen.
    Nur wohnen und die neue Couch genießen.

    Ich denk mir halt: das ist das normale Leben.
    Normale Menschen machen das so.
    Und ich will endlich normal sein.

    LG michi

  • Hallo Michi,

    um den Geburtstag würde ich einen großen Bogen machen, mir wäre das noch viel zu früh.

    Ich denke nicht dass das das normale Leben ist, wo bleibst du denn :?:

    Auch wenn du jetzt einige Zeit nichts getrunken hast, für deinen Körper ist das eine große Umstellung.

    Pass auf dich auf.

    LG Martin

  • Hallo!

    Martin hat schon Recht.

    Du gehst auf 2 riskante Veranstaltungen. Muss das jetzt sein? Die kann man auch beide canceln, um einfach mal Ruhe einkehren zu lassen. Lies mal die Grundbausteine. Es geht bei unserer Erkrankung um uns, also auch um Dich. Der Rest wie Freunde und die angeheiratete Verwandschaft sind da nachrangig, so meine bescheidene Meinung. Ich bin zu Beginn, so gut es eben ging, allen Risiken aus dem Weg gegangen und versuche immer noch sie zu meiden. Solche Termine sind doch stets dadurch gekennzeichnet, das andere Teilnehmer mehr oder wenig heftig dem Alkohol zusprechen und das kann den Suchtdruck so stark auslösen, dass Du wieder in Versuchung kommst, mal 1-2 Gläschen probieren zu können.

    Gruß Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich, Hallo Martin!

    Ich weiß, dass ihr Recht habt.
    Die Gefahr, dass ich heute oder morgen bei den Feierlichkeiten trinke, ist bei Null. Mein Mann ist anwesend und ich trinke nie in Gegenwart von bekannten Menschen.
    Natürlich können diese Einladungen (vor allem die Heute) wieder etwas im Suchtgedächtnis bewirken.
    Aber mein Mann freut sich riesig. Endlich seit ewigen Zeiten muss er nicht alleine erscheinen.
    Er wirkt seit Langem richtig glücklich.
    Meine Gefahrenquelle Nummer eins ist es alleine daheim zu sein.
    Aber, dass mein Suchtgedächtnis auch durch solche Situationen wieder aktiviert wird, hab ich nicht bedacht.
    Dabei ist es so logisch!
    Ich weiß schon gar nicht mehr was richtig und falsch ist.
    Bin gerade sehr durcheinander und komm mir vollkommen blöd vor.

    Danke trotzdem, oder gerade dafür!!
    Liebe Grüße, michi

  • Hallo Karsten!

    Ja, ich habe große Schuldgefühle. Vor allem meinem Mann gegenüber.
    Ich kann mich zu Zeit noch nicht so gut leiden.

    Meine Therapeutin ist sehr bemüht und will mir beibringen, dass ich mehr in mich "rein spüre".

    Ich definiere mich nur nach Leistung, obwohl ich eh seit einigen Jahren eh nichts mehr gescheites zusammen kriege.
    Vorher schon. Aber irgendwann ging es bergab.

    Jetzt so zu tun, als ob alles okay ist, ist sicherlich nicht ganz korrekt, aber versteht ihr mich?
    Ich will meinen Mann heute nicht (mehr) im Stich lassen.
    Und ich will auch nicht jede Minute des Tages mir denken, dass ich krank bin.

    Außerdem hab ich nur zwei Möglichkeiten:
    Mit zu fahren oder bis Samstagabend alleine daheim zu bleiben...

    Um ganz sicher die Tage nichts zu trinken, muss ich mich für das Erstere entscheiden.

    einen lieben Gruß, michi

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