• Hallo
    möchte mich erst einmal vorstellen

    Ich trinke seit dem 2 März keinen Alkohol mehr. Nicht das ich nicht ab und an mal ein verlangen hätte. Mal mehr mal weniger.
    Bin seit einiger Zeit krank geschrieben wegen Mobbing. Am 2 März habe ich mich meinem Arzt anvertraut und gesagt das ich ein Alkohol Problem habe und ohne Hilfe da nicht wieder raus komme. Hat etwas irritiert geschaut nachdem er auf meine Blutwerte gesehen hat. Trinke seit ca 4 Jahren abends immer Alkohol ( seit 10 Jahren mit kurzen Unterbrechungen). Ich habe meinem Arzt gesagt, dass ich doch hoffe, dass er mir glaubt. Scheine nicht dem Bild einer Alkoholkranken zu entsprechen?

    Ich bekam ein Medikament um besser schlafen zu können und eine Liste von Therapeuten.
    Nun ja, ich habe mal wo angerufen aber immer außerhalb der Sprechzeiten die wirklich immer kurz vor der vollen Stunde waren.
    Also wozu gibt es das Internet. Ich habe mir eine Beratungstelle etwas weiter weg gesucht und einen Termin gemacht.
    Ich war jetzt schon einige male da und auch zum Gespräch für eine Therapie (Sozialbericht ) Habe Lebensberichte geschrieben, bin aber nie über meine Kindheit hinausgekommen. Ich wollte erst eine Ambulante Therapie machen, aber nach meinen Lebensbericht wurde mir doch eine Kombi Therapie empfohlen. Nun warte ich auf das was da kommt. Ich hoffe das ich schnell einen Platz bekomme und ich bald das Medikament absetzen kann um wieder`` ich`` ( fühle mich wie in Watte gepackt) zu sein.

    Aber mein größter Wunsch ist es erst einmal , dass man mir meine Alkoholkrankheit auch glaubt, weil wenn andere das anders sehen, könnte ich doch auch wieder was trinken ......
    ( nein , zur Zeit bin ich Stabil genug, aber es tut weh und lässt mich oft zeifeln,dass mein Umfeld es als gar nicht so schlimm empfindet ....)

    Ich weiß ich darf nicht wieder trinken, weil dann alles wieder von vorne los geht und nur noch schlimmer werden kann.


    LG heaven

  • Hallo heaven,

    willkommen! Leider hat ein recht großer Teil der Gesellschaft ein einseitiges Bild vom Alkoholiker, nämlich assoziiert mit Parkbank bzw. Brücke. Dass man auch abspringen kann, bevor wirklich alles im A***** ist, empfinde ich als Privileg. Trotzdem erwische ich mich auch manchmal selbst bei den Gedanken 'war ja gar nicht so schlimm', 'Ausstieg ging recht problemlos' usw., die vermutlich direkt aus meinem Suchtgedächtnis kommen und eine Hintertür schaffen möchten.
    Auf jeden Fall finde ich es als äußerst nervig und anstrengend, Leute noch überzeugen zu müssen, wenn mir das Gespräch sowieso schon sehr schwer fällt.

    Viele Grüße
    brass

  • Hallo Heaven,

    herzlich willkommen im Forum. :)

    Oft ergeht es mir ähnlich, wenn ich meinen Freunden davon Berichte, das mein Alkoholkonsum problematisch sei.
    Das ich Alkoholiker bin, konnte bisher keiner so recht glauben.
    Wichtig ist nur, dass Du weißt und Dir bewusst bist, wie sehr Dich dein Trinkverhalten stört und auch krankhaft ist.

    Alles Gute auf dem Weg zur Trockenheit!

    Beste Grüße

  • Danke für Eure Antworten

    Ja ich empfinde es als recht anstrengend Menschen überzeugen zu müssen. Ich warte ja immer noch auf meine Kur und hoffe das die auch genehmigt wird, nicht das ich für DIE noch nicht kaputt genug bin. Lass mich aber da nicht von abbringen, dass habe ich mir vorgenommen.

    Niemals wieder Alkohol ist eh schon etwas heftiges, womit man erst einmal mit klar kommen muss. Seit dem ich nicht mehr trinke, sind meine Kontakte zur Außenwelt doch etwas wenig geworden. Die anderen trinken ja noch und wollen mich wohl nicht in Versuchung bringen ? Am WE muss ich mich in `` Gefahr`` bringen und werde dann sehen was passiert. Zur Not gehe ich einfach. :roll:

    LG

  • Hallo Heaven,

    mir erging es zu Beginn sehr ähnlich.
    Ich habe es meist geschafft unauffällig zu wirken.
    Dass etwas nicht gestimmt hat, habe ich nur selbst bemerkt.
    Andere (bis auf meine Frau) eher nicht.
    Deshalb musste ich mich anfangs mit
    Statements wie "Du hast doch kein Problem" rumschlagen.
    In der Zwischenzeit kommt es kaum noch zu solchen Gesprächen.
    Die meisten wissen, dass ich nichts mehr trinke
    und lassen mir meinen Frieden.

    Bleib dran. Es lohnt sich. Wenigstens meist...

    Viele Grüße
    Correns

  • glück auf heaven

    Zitat von heaven66

    Am WE muss ich mich in `` Gefahr`` bringen

    "muss"?
    gefahr is zum vermeiden da :wink:

    die öffentliche meinung is schon was lustiges

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo heaven,

    Zitat

    Niemals wieder Alkohol ist eh schon etwas heftiges, womit man erst einmal mit klar kommen muss. Seit dem ich nicht mehr trinke, sind meine Kontakte zur Außenwelt doch etwas wenig geworden.

    so geht´s mir auch! Ganz am Anfang war das auch noch schlimmer.
    Mitlerweile komme ich aber schon besser damit klar. Die Welt dreht sich trotzdem weiter. Auch wenn wir nicht mehr in Bars oder auf Partys gehen. :wink:

    In was für eine Gefahr "musst" Du dich denn bringen?

  • Niemals wieder Alkohol zu trinken ist Anfangs eine heftige Vorstellung! Finde/fand ich auch.

    Aber ich versuche mich trotzdem von Anfang an damit anzufreunden und dies gelingt auch (meistens). Welche Alternative gibt es denn auch? Keine, ausser ein Leben im Suff und in einer absteigenden Spirale (wirtschaftlich, körperlich, selig, sozial)!!! Nein, danke dann lieber ein glückliches Leben ohne Alk!!! Ist das schlimm? Nein großartig, wenn man sich überlegt, was einem so alles erspart bleibt! Ich bereue nur, dass ich diese Einsicht nicht früher realisiert habe! Aber besser spät als nie!

    Über kurz oder lang will ich geistig und nicht nur körperlich trocken sein... Das heißt, nichts mehr zu vermissen! Und da bringt mir das, ich drinke nur die nächsten 24 Stunden nix und morgen wiederhole ich dies von vorne nur bedingt was...

    Aber auch klar, eins nach dem anderen...

    In gewisser Weise sind wir ja auch unser eigener Therapeut und da denke ich nur, man sollte versuchen sich von Anfang an richtig umzuprogrammieren und seinem Suchthirn die Stirn bieten und nicht zulassen, dass es sich Hintertüren offen hält!

    Beste Grüße
    Alkoholkrank

  • Moin

    Also die ``Gefahr`` war die, zu meiner Schwester zu fahren.

    Es gibt z.zt ziemlich viel Streß und ich wundere mich selber, dass das nicht für einen Rückfall gesorgt hat. Früher hätte es mich ( früher vor 2,5 Monaten ) mehr trinken lassen.
    Was mich wirklich erschüttert hat.
    Meine Schwester, bietet meinem Mann Wein an. Der hat sich per Augenkontakt das Okay von mir geholt. Meine Schwester und mein Mann sitzen also vor mir und trinken Wein. Ich war so geschockt, dass ich gar kein verlangen hatte. Dann war ich enttäuscht.
    Ich war es auch die spät am Abend die Gläser und den Restwein in die Küche, aus meiner Reichweite gebracht hat.
    Mein Mann meinte später, dass ich doch wohl schon so gefestigt sein müsste nichts mehr zu trinken, wenn andere trinken ....
    Ich glaube das ich in der Kur viel aufarbeiten muss :(

  • Hallo heaven,

    Zitat

    Ich war es auch die spät am Abend die Gläser und den Restwein in die Küche, aus meiner Reichweite gebracht hat.

    Dass dieser Satz die pure Ironie ist, ist dir ja sicherich klar. ;)

    Ich empfinde deine Familie im besten Fall als kopflos und ignorant, im schlechtesten Fall als lieblos und desinteressiert.

    Bestimmt, wenn du weiterhin trocken bleibst und in der Kur dazu lernen darfst, wird in naher Zukunft ein anderes Windchen wehen.

    Dann werden sie weder neben einer frisch trockenen trinken dürfen, noch wirst du ihren "Krempel" wegräumen.

    Ich drücke dir die Daumen, dass du lernen wirst für deine Bedürfnisse einzustehen....

    Zitat

    Der hat sich per Augenkontakt das Okay von mir geholt. Meine Schwester und mein Mann sitzen also vor mir und trinken Wein.

    Und ich hoffe, dass deine Familie verstehen wird und auch verstehen WILL, dass sie ihren Teil zu deiner Trockenheit beitragen sollten.

    Liebe Grüße und einen lehrreichen Kuraufenthalt wünscht

    Slowly

  • Hallo Heaven,

    vielleicht merkst Du nun, dass sich Probleme und Stress eben nicht durch Alkohol lösen lassen, sondern sie eher verschlimmern. :)
    Ist doch schon mal gut!

    Was das Zusammenleben mit jemanden der trinkt betrifft, kann ich Dir leider nix sagen. Da gibt es mit Sicherheit andere Ansprechpartner hier im Forum.
    Nur Grundsätzlich ist es wahrscheinlich einfacher für angehende Trockene in einer alkfreien Umgebung zu leben (zumindest zu Hause).

    Es gibt sicherlich Wege, dass für Dich umsetzen zu können.

    Alles Gute weiterhin!
    lT

  • Hallo :),

    ich nochmal.

    Vielleicht solltest du auch einmal oder nochmal ? mit deinen Familienangehörigen sprechen was es überhaupt bedeutet trockene Alkoholikerin zu sein und was es für sie bedeuten kann, wenn sie dich unterstützen wollen.

    Eventuell kannst du sie auch mit den Grundbausteinen vertraut machen.

    Ich kenne deine Enttäuschung von mir selbst damals.

    Das war teilweise schon hart zu sehen, dass der Alkohol erst mal wichtiger schien ( bei ganz wenigen ) als das Zusammensein mit mir.

    Leider muss ich jetzt los, sonst würde ich noch mehr dazu schreiben.

    Alles Gute

    Slowly

  • glück auf heaven

    ich bin einfach nur geschockt .....

    ich will deine familie nich beleidigen (weil unbekannt) daher schließ ich mich slowly an (weil meine persönliche meinung wahrscheinlich unsachlich und für den offenen bereich zu krass is).


    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo heaven,
    die Angehörigen blickens anfangs oft nicht, dass das eine Krankheit ist. Mein Mann meinte anfangs, ich könnte doch anderen nicht das Trinken verbieten, nur weil ich nicht trinke. Ich habe selbst erstmal gebraucht, um unsere Krankheit selbst zu verstehen und lerne noch jeden Tag dazu. 'Und dann erst konnte ich ihm das begreiflich machen - und er hat es verstanden.
    Fakt ist für mich: in meinem Zuhause kann ich sehr wohl bestimmen, dass nicht getrunken wird. Und wenn ich woanders hinfahre, überlege ich mir sehr genau, was mich erwartet.
    Ich hatte es auch schon mal, dass die, die ich besucht habe, abends getrunken haben. Da bin ich aber gegangen. Nicht nur, weil ichs nicht ausgehalten hätte. Sondern weil ich daran kein Interesse habe. Ich habe nüchtern keine Lust, den ganzen Abend nur rumzusitzen und mir das Gequatsche von angetrunkenen Menschen anzuhören. Da bin ich dann lieber für mich und lese ein Buch.
    Ich hab gebraucht, bis ich diese Haltung hatte und arbeite immer noch daran. Und ich find sie gut. Wieso sollte ich etwas gegen meinen Willen machen, nur damit andere trinken können? Nee - das leuchtet mit heute GsD wirklich nicht mehr ein. Bleib weiter auf dem Weg - es lohnt sich.
    LG - Calida

  • Hallo heaven,

    da besteht wohl noch etwas Nachholbedarf auf beiden Seiten.

    Zitat

    Meine Schwester, bietet meinem Mann Wein an. Der hat sich per Augenkontakt das Okay von mir geholt.

    Dein Mann "fragt" also ob er Wein trinken darf, ist doch toll :roll:

    Zitat

    Meine Schwester und mein Mann sitzen also vor mir und trinken Wein.

    Was hast du denn erwartet wenn du dein Okay gibst ?

    Richtig gelaufen wäre es wenn deine Schwester keinen Wein angeboten hätte,

    dein Mann gleich nein gesagt hätte, bzw. du ihm kein Okay gegeben hättest.

    Ich muss für meine Trockenheit selber aktiv werden und die Entscheidungen nicht anderen Menschen überlassen.

    LG Martin

  • Hallo :)

    ich stehe wirklich noch ganz am Anfang. Ich weiß immer noch nicht, wie ich meinem direkten Umfeld das Erklären soll. Bin schon am Überlegen, ob ich meine Familie mal mit zur Suchtberatung mitnehme. Dann dürften ja solche fragen, wieso ich keine Mon cheri dürfte, der Vergangenheit angehören.

    Am WE habe ich nach einer ganzen Weile meine Freundin und meinen Bruder in meiner Heimatstadt wiedergesehen. Habe ihnen gesagt was los ist und war über die Reaktionen von beiden positiv überrascht. Jeder hat Verständnis und mir volle Unterstützung zugesagt. 8)

    Und meine größte Angst in einem Urlaub ( gehört ja oft trinken von Alkohol dazu ) rückfällig zu werden ist gar nicht mehr so groß. Es geht ja auch wirklich sehr gut ohne :)

  • Hallo Heaven!
    Wo machst Du denn Urlaub?
    Urlaub ist so ne Sache. Alles, was mein Suchtgedächtnis anspringen lässt, würde ich gerade am Anfang nicht machen. Gerade so was typisches wie einen Club, wo viel getrunken wird, das würde ich Dir nicht empfehlen. Ich weiß noch, wie ich nach ein paar abstinenten Wochen hier geschrieben habe, dass ich mich für stabil halte. Und ich weiß, was Karsten mir dazu geschrieben hat. Das hab ich halt so gedacht, heute weiß ich, dass er Recht hatte.
    Überleg Dir, was Du tust und geh Schritt für Schritt.
    Viele Grüße
    Calida

  • Vorsichtig muss ich sein, da gebe ich dir recht.

    Heute ist meine Zusage zur Kur gekommen. Ist aber irgendwas falsch gelaufen, da ich einen Bescheid über 15 Wochen bekommen habe. Meine Therapeutin kann ich erst nächste Woche Montag erreichen. Vielleicht sollte ich mal beim Rentenversicherungsträger anrufen ?

  • Hallo heaven,

    Zitat

    Heute ist meine Zusage zur Kur gekommen. Ist aber irgendwas falsch gelaufen, da ich einen Bescheid über 15 Wochen bekommen habe.

    willst du denn keine 15 Wochen ? Andere Menschen müssen kämpfen um ihre Kur verlängern zu dürfen.

    LG Martin

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