Mein Versuch dem Kreislauf zu entkommen

  • Hallo Irene7,

    Mein ganz dringender Tipp an Dich:
    Breche den Kontakt komplett ab, lasse keine neuen Kontaktversuche mehr zu und bring Dich in Sicherheit !
    Ansonsten geht das immer so weiter und es wird noch schlimmer als es jetzt schon ist.
    Wenn Dir also Deine Gesundheit und Du Dir selbst noch was wert b(ist), dann beende diese unglückliche Beziehung.

    Zitat

    Meine Frage an Euch ist, was ich tun kann um das durchzuhalten? Es ist nicht so, daß ich ihn im Stich lassen möchte.


    Du musst ÜBERHAUPT NICHTS durchhalten !
    Was soll das für eine Beziehung sein, wo man etwas "durchhalten" muss??
    Warum denkst Du, Du müsstest irgendwas durchhalten??

    Ihn nicht im Stich lassen wollen?
    Geht es da nicht eher darum, der eigenen Sucht zu frönen? Nämlich die der CO-Abhängigkeit?
    Das "Nicht-Loslassen-Wollen", die Angst, die Kontrolle über jemanden zu verlieren?
    Auch die Angst vorm Alleinsein vielleicht?
    Schau da mal bitte nach bei Dir innendrin :wink:

    Zitat

    Doch ich kann ihm nicht helfen und ich habe die kleine Hoffnung das er endlich was für sich tut, wenn er merkt,
    daß er mich sonst nicht wieder zurück bekommt, weil ich so nicht weiter machen kann und will.


    Die Hoffnuing knicke mal lieber gleich, das funzt nur in den allerwenigsten Fällen.
    Außerdem, wie stabil mag wohl eine mögliche Trockenheit sein, die man wegen dem Partner anstrebt und nicht für sich selbst?
    Das kannst Du Dir selbst ausrechnen.
    Mit DIR dürfte also eine Trockenheit überhaupt nix zu tun haben, sondern die müßte er schon selbst so wollen und das mit allen Fasern seines Herzens, sonst wird das nix.

    Zitat

    Inwieweit kann ich ihm entgegenkommen, ohne ihm zu vermitteln das er mit seinen Bemühungen wieder aufhören kann?

    Hieraus lese ich eindeutig, das Du ihn nicht loslassen willst.
    Ein kompletter Cut ist wohl dann noch ausgeschlossen für Dich?
    Gut, dann geht das so weiter wie bisher, wird eher noch krasser.
    Deine Entscheidung.
    Dann aber bitte auch nicht jammern, jeder hat die Wahl, sich sein Leben so zu gestalten, wie er möchte.
    Entschließt Du Dich für einen nassen Alkoholiker, entschließt Du Dich zugleich für die Hölle auf Erden.

    Natürlich vermisst man einen geliebten Menschen, wenn man ihn gehen lassen muss.
    Aber das ist nicht das Ende der Welt !
    Dieser Schmerz wird vergehen, das kann ich Dir versprechen.
    Was ist Dir lieber?
    Dein Leben auch noch zu schrotten ? Reicht es nicht, wenn ein nasser Alkie seins schrottet?

    Dein XY kann ja trocken werden, wenn er das so will.
    Alle Ärzte haben heute offen, er braucht nur anzurufen, einen Termin machen und kann da heute noch hin im Idealfall !
    Alle Suchtberatungsstellen haben heute geöffnet, ein einfacher Anruf genügt und er bekommt einen zeitnahen Termin, vielleicht noch heute oder morgen !
    Wenn er wollte, könnte er also SOFORT was tun gegen seine Alkoholsucht !!
    Und zwar ohne Dich, Du hast damit nix zu tun !
    Und, hat er was entsprechendes in die Wege geleitet??
    Nicht?
    Dann weißt Du Bescheid.

    Irene, ein Eingeständnis, ein Alkoholproblem zu haben, bedeutet im Grunde noch GAR NIX !
    Da wird im Endeffekt vielleicht noch Jahre bis Jahrzehnte weiter gesoffen.
    Ich wußte längst, das ich ein akutes Alkoholproblem habe, und ich habe nichts dagegen getan !
    Weil ich zu feige war, weil ich mich schämte, weil ich Angst vor Veränderungen hatten und vieles mehr...
    Ein Eingeständnis ist in meinem Augen ein erster Mini-Schritt... dem aber oftmals nicht mal andere folgen.
    So siehts doch leider mal aus.
    Tun kommt von TUN, und Gelaber und Eingeständnisse haben noch nix mit TUN zu tun :wink:

    Lauf Du lieber, so schnell und so weit Du kannst, und dreh Dich nicht mehr um und reagiere auch nicht auf die üblichen Manipulationen.
    Wenn er trocken werden wollte, kann er sich ja in nem halben Jahr nochmal melden, oder ?
    Kümmere Du Dich bitte jetzt mal um DICH !!
    Denn dafür ist dieses Forum da, und nicht etwa dafür, Ratschläge zu geben, wie man mit saufenden Partner umgehen könnte !
    Hier geht es nur um DICH und um niemand anderen.
    Nutze bitte dieses Angebot :wink:

    LG Sunshine (Alkoholikerin)

  • Liebe Irene,

    herzlich willkommen im Forum.

    Aus Deinem Post lese ich, dass es Dir nicht gut geht in Deiner Beziehung. Als ich hier vor 4 Jahren ankam, hab ich irgendwo folgendes gelesen: "Wenn jeder für sich sorgt, ist für jeden gesorgt." Man kann "sorgen" auch gut durch "kümmern" ersetzen. Wenn Du Dich derzeit so viel um Deinen Lebensgefährten sorgst und kümmerst, wer kümmert sich in der Zeit um Dich? Ich kann mir vorstellen, dass Dein Partner nicht dazu in der Lage ist. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass Du gegen eine Wand läufst, solange er nicht trocken werden will. Für mich hieß das damals konsequent sein. Ich bin ausgezogen und hab mich um mich gekümmert. Das war eine echt harte Zeit. Vom Verstand her war mir klar, dass es nur so geht, aber mein Gefühl rebellierte total. Ich war in Gedanken viel zu viel bei ihm und innerlich völlig zerrissen. Dazu kamen natürlich seine Bemühungen, mich mit allen Mitteln zur Rückkehr zu bewegen. Er hat aufgehört zu trinken (meinetwegen) und nach 4 Monaten bin ich wieder zurück gegangen. Es hat noch mal ca. 1,5 Jahre gedauert, bis es wirklich wieder funktioniert hat mit uns beiden. Ich hab viel gelernt in dieser Zeit, vor allem, dass jeder für sein Leben verantwortlich ist. Das hat lange gedauert, bis dieser Gedanke auch wirklich im Gefühl angekommen ist, aber ab da an wurde es für mich leichter. Ich konnte eine große Last, die ich mir ja selbst aufgebürdet hatte, abgeben.


    Zitat

    was ich tun kann um das durchzuhalten?

    Meine Fragen an Dich: Warum willst Du das durchhalten und wie lange? Was ist, wenn nichts passiert, wenn er sich dazu entschließt, bis zu seinem Tode zu trinken? Es ist sein Leben, er entscheidet. Willst Du daneben stehen, zusehen und daran mit zu Grunde gehen? Liebe Irene, es ist Dein Leben und Du kannst darüber entscheiden ob Du glücklich wirst.

    Mein Tipp, kümmere Dich erst mal um Dich.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld.

    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Liebe Lütte,
    nichts für ungut... aber ich denke, ihr Beide seid eine der wenigen Ausnahmen, die meissten Beziehungen scheitern an der Alkoholkrankheit.
    Es gibt diese Ausnahmen, Ja... und ich gönne Dir/Euch von ganzen Herzen, das es wieder gut geworden ist.
    Aber ich möchte auch davor warnen, aus Einzelfällen Hoffnungen für sich selbst zu schöpfen.
    Und so in der Abhängigkeit gefangen zu bleiben. Vielleicht noch über Jahre...

    Hier im Forum sind genug Geschichten von CO`s nachzulesen, wo es im Endeffekt doch zur Trennung kam... kommen mußte... um selbst gesund bleiben zu können.

    Darum mein Rat, wie auch Deiner:
    Sich erstmal um sich selbst kümmern... zusehen, das es einem wieder gut geht... auch lernen, konsequent zu sein... lernen, die CO-Abhängigkeit zu stoppen,
    seinen eigenen Weg weiter zu gehen und sich sein Leben wieder schön zu machen.
    Das geht !
    Sollte es später nochmal zu einer erneuten Beziehung kommen, weil der XY tatsächlich trocken wird, und die Liebe noch da ist, dann steht dem ja überhaupt nix im Wege.
    Oftmals erkennt man aber auch, das es keine Liebe war sondern viel eher Abhängigkeit...

    Du weisst es ja auch, "nur" weil der Partner trocken wird, sind die grundsätzlichen Schwierigkeiten noch nicht gelöst.
    Hier müßten BEIDE Partner dran arbeiten... und selbst dann scheitern oft noch die Beziehungen.
    Alles nicht so einfach :?

    Hier geht es allerdings um einen momentan triefnassen Alkie, der noch nicht mal Anstalten gemacht hat,
    irgendwas gegen seine Sucht zu tun außer n bisschen Rumgelaber, um den bisher gut funktionierenden CO wieder auf Spur zu bekommen.
    Mehr nicht.

    LG Sunshine

  • Warum holst Du Dir dann keine Unterstützung, Irene?

    Einen Schritt hast Du ja schon getan, Du hast Dich hier angemeldet und Du kannst (und wirst !) hier auch Unterstützung finden. :)

    Eine weitere Möglichkeit wäre therapeutsiche Hilfe in Anspruch zu nehmen mit Schwerpunkt CO-Abhängigkeit.

    Es gibt außerdem reale Gruppen für Angehörige, auch dort findest Du Unterstützung.
    In meiner ehemaligen SHG gab es nicht nur Hilfe für Angehörige,
    sondern es wurden beispielsweise auch spezielle WE-Seminare in Sachen CO-Abhängigkeit angeboten.
    Das alles sind tolle Angebote und die helfen ganz sicher auch weiter !
    Aber wie bei Alkoholikern gilt das gleiche für CO-Abhängige/Angebörige von Alkoholikern... wenn man nicht selbst aktiv wird, ändert sich nichts !

    Erwarte also bitte nicht von Deinem nassen XY, das er sich ändert, das lässt Dich nur in einer Warteschleife hängen, die auch locker mal endlos werden kann.
    Werde bitte selbst AKTIV !
    Es ist DEIN Leben und Du bist darin für DICH SELBST verantwortlich.
    Du kannst es so gestalten, wie Du es gern haben möchtest !
    Aber das musst Du im Endeffekt (mit Unterstützung) selbst in die Hand nehmen, das kann kein anderer für Dich tun.
    Auch wir nicht und kein Therapeut und keine SHG dieser Welt :wink:

    LG Sunshine

  • Zitat

    Ich frage mich nur, ob es sich lohnt auf meinen xy zu warten, wenn es möglich wäre, daß die ganze Beziehung vllt. von seiner Seite ein Irrtum war, weil er ja schon abhängig war als wir zusammen gekommen sind.


    Auch dazu noch was aus miener Erfahrung... "Lütte" wird sicher auch selbst noch antworten und ich höre dann auch erstmal auf, rumzunerven :wink:

    Ich bin Alkoholikerin und als ich trocken werden konnte (vor 14 Jahren) wollte ich mein Leben wieder selbst in die Hand nehmen.
    Man hat oftmals dem Partner (falls vorhanden) Verantwortungen/Erledigungen etc. aufgedrückt, für die er gar nicht zuständig war.
    Ist natürlich nicht okay gewesen.
    Trocken aber kann man wieder Verantwortung für sein eigenes Leben übernehmen und wird das auch in den allermeisten Fällen tun.
    Das sind zumindest meine Erfahrungen aus meiner ehemaligen realen Gruppe und auch aus meiner langen Forenzugehörigkeit hier.
    Kann und will nun ein CO nicht wieder loslassen, aus Angst vor Kontrollverlust oder warum auch immer, wird ein trockener Alkoholiker das merken und darüber nicht gerade amused sein.
    Von daher nützt es nix, wenn nur der nasse Alkie trocken wird, der CO aber nichts an seinem Verhalten ändern will/wird.
    Dann steht die Beziehung sicher auch wieder unter einem unguten Stern.
    Wenn hier nicht BEIDE ernsthaft an sich arbeiten wollen, sehe ich keine großen Chancen auf ein weiteres Fortbestehen der Beziehung.

    Und richtig, es kann sogar vorkommen, das einem trocken werdenden Alkoholiker klar wird, das er eine Beziehung nicht fortsetzen will.
    Weil er feststellt, das die Bez. nur mit Alk funktionierte, ohne aber nicht mehr.
    Wenn jemand trocken wird, passieren meist so viele Veränderungen im trockenen Leben, die einem selbst beängstigen können.
    Und im Zuge dieser Veränderungen kann es auch sein, das man feststellt, das der bisherige Partner einfach nicht mehr passt.

    Kurzum, es kann durchaus passieren, das ein trockener Alkie den alten Partner nicht mehr will.

    Ich sehe, das Du abwägen willst, ob es sich lohnt zu warten.
    Warten bedeutet für mich aber auch immer Passivität und sich mit dem abzufinden, was sich dann ergibt.
    Warum denn nicht selbst aktiv werden und das eigene Leben gestalten, ohne zu "warten"?
    Sagt man nicht, wer nicht handelt, der wird behandelt?
    Also ich glaube, das stimmt :wink:

    So, nu bin ich ma wieder wech... :wink:

    LG und Alles Gute
    Sunshine

  • Liebe Irene,

    ich denke, mein Mann war zu dem Zeitpunkt nicht wirklich trocken. Er hat keinen Alk mehr konsumiert, aber weil ich es ja so wollte und ihn unter Druck gesetzt habe. Das hab ich auch noch lange nach meinem Einzug gespürt und es war für mich ein riesiges Problem. Ich hab nix großartig verkündet, wegen Ende oder so. Mir ging es seelisch total mies ... hab keinen anderen Ausweg gesehen, als weg da. Über die Konsequenzen wie Trennung/Scheidung hab ich nicht nachgedacht, ich wollte nur raus. Er hat das natürlich nicht so hingenommen, wollte unbedingt, dass ich zurück komme. Es hat lange gedauert, bis er eine 4-wöchige Kontaktsperre akzeptiert hat. Da konnte ich dann auch ein bisschen zur Ruhe kommen, weil ich nicht ständig darüber nachdenken musste, was er gesagt hat und kam auch von den Gedanken weg, wie es ihm geht, was er macht .... . Ich musste mein Leben auf die Reihe kriegen. Ich hab mir professionelle Hilfe gesucht, hab viele Ratgeber gelesen und hier im geschlossenen Bereich im Forum geschrieben. Der Anfang war gemacht, aber bis sich in meinem Inneren die Veränderungen einstellten hat das echt lange gedauert. Hab selbst meine Geduld auf eine harte Probe gestellt. Ich hatte genug mit mir zu tun, da war kein Platz für einen anderen Mann und er war immer noch meine Nr. 1. Dann gab es eine sehr schwere Situation in meiner Herkunftsfamilie und da war er bedingungslos an meiner Seite. Und ich hab ihn in meinem Kämmerlein schon sehr vermisst. Also bin ich dann zurück, weil ich uns die eine Chance geben wollte. Ich kann Dir gern sagen, was mein Hauptproblem war, er war für mich trocken und nicht für sich. Ich fühlte mich schuldig, weil sein Leben jetzt so langweilig und ohne Freunde war. Ich hatte meinen Willen, er trank nicht mehr und doch war es nicht gut. Und dann kam diese magische Erkenntnis - dass es egal ist, ob ich ihm die Welt zu Füßen lege, wenn er unglücklich sein will, dann kann ich das nicht ändern - in meinem Gefühl an. Das war für mich enorm wichtig. Ich bin nicht für ihn und seine Stimmungen verantwortlich. Da konnte ich loslassen und wollte mich endgültig trennen. Da ich ihn ja immer noch liebe, will ich nicht, dass er an meiner Seite unglücklich ist. Das alles ist ja eine Entwicklung von Monaten. Ich hatte meine Hobbies wieder aufleben lassen und ging zum Psychotherapeuten. Er trank weiterhin nicht und hat sich ein Hobby gesucht, bei dem er auch seinen Gedanken freien Lauf lassen konnte. Irgendwann wollte er für sich trocken sein und wir kamen ins Reden, so richtig auf Augenhöhe über uns. Das war so der Neubeginn unserer Beziehung. Mein Fazit, sich selbst und seine Bedürfnisse wichtig nehmen, den anderen nicht verändern wollen, miteinander reden.

    Ich gebe sunshine recht, Du weißt nicht, wie sich die Beziehung entwickelt. Ich war eher pragmatisch, die Zeit wird zeigen, ob es funktioniert. Was kommt, kannst Du nicht wissen, aber Du kannst im Hier und Jetzt leben. Das Leben ist so voller Überraschungen und Wendungen, das kannst Du alles nicht planen und einkalkulieren. Aber Du kannst ein Leben führen, dass sich für Dich gut anfühlt und in so einem Leben hat ein nasser Alki kein Platz.

    Weißt Du, als ich hier im Forum aufgeschlagen bin, hab ich tagelang nur gelesen und alles aufgesogen. Ich dachte immer: 'so mach ich das auch und dann ist alles gut'. Dann hab ich die Ratgeber verschlungen und ich dachte wieder: 'so mach ich das auch und dann ist alles gut'. Hat beides nicht funktioniert. Trotzdem hab ich durch das Forum und die Bücher viel gelernt, aber umsetzen musste ich auf meine Art und Weise und daraus ist mein Weg entstanden. Ich bin in meiner "alten" Beziehung glücklich, andere in einer "neuen" und wieder andere sind zufriedene Single. Du musst Deinen Weg gehen. Gehen! und nicht auf die Entscheidungen eines nassen Alkis warten.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Geduld.
    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Liebe Irene,

    Zitat

    Was ganz sicher ist das ich mir eine Selbsthilfegruppe suchen werde, die auch zu meinen flexiblen Arbeitszeiten passt. Ich hoffe sehr das es so etwas auch gibt.

    herzlich willkommen in unserer Selbsthilfegruppe!

    Denn das sind wir hier. Hier ist meine einzige SHG, ich bin seit 9 Jahren mit dabei. Ich bin sehr viel im geschlossenen Bereich, da kann nicht die ganze Welt mitlesen und das Wort bleibt dort, anders ist es auch nicht, wenn ich real irgendwo hingehe. Ich habe eine Zeit lang auch nebenher eine reale Gruppe besucht. Und erkannt, dass ein Austausch über Co-Abhängigkeit hier sehr viel intensiver und besser ist.

    Ich habe damals auch eine Gruppe gesucht, die zu meinen Arbeitszeiten passt. Ich habe im Einzelhandel gearbeitet. Und hier bei uns ist rund um die Uhr geöffnet :D . Das war und ist für mich auch ein sehr großer Pluspunkt.

    Wenn du also magst und denkst, hier bei uns ist es toll freue ich mich, wenn du hier bleibst und uns als deine SHG nimmst. Du kannst dir überlegen, ob du in den geschlossenen Bereich wechselst, das kostet monatlich einen kleinen Beitrag, dafür ist es dort aber ganz geschützt.( Und auch reale Gruppen sind meistens nicht kostenlos.) Es gibt dort Fotos von uns, teilweise auch private Kontakte inzwischen. Du kannst dort chatten und hast -fast- immer einen Ansprechpartner. Ich habe hier meine beste Freundin gefunden und meinen Mann :wink: .

    Ja, also herzlich willkommen in unserer SHG, die gerne auch deine werden kann. Bzw. ein wenig ist sie das ja schon, denn du bist ja hier. :) .

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Irene,

    Zitat

    Der Erfolg meiner heutigen Recherchen ist, daß ich nun eine Selbsthilfegruppe gefunden habe und auch einen Beratungstermin für Montag Nachmittag.
    Ich hoffe nun, daß er sich mit meinem Dienstplan vereinbaren lässt

    Das ist doch schon mal richtig super !
    Besonders, das Du nun wirklich aktiv wirst und was für DICH tust.
    Denn auch eine reale SHG ist nicht dafür da, Dich beim Umgang mit nem nassen Alkie zu beraten. :wink:
    Tipps kannst Du von daher auch nur für Dich selbst bekommen, ob hier oder dort.

    Eine reale SHG hat auf jeden Fall alle von Dir genannten Vorteile.
    Und so kommst Du auch wirklich raus und unter andere Menschen.
    Das halte ich für sehr wichtig !

    Wir hier sehen uns allerdings auch als vollwertige SHG, nur eben online.
    Was auch widerum Vorteile hat, Aurora hat sie schon genannt.

    Vielleicht ist es das Beste, es erstmal parallel zu versuchen?
    Ich denke, es wird sich dann herauskristallisieren, was am besten zu Dir passt, zeitlich gesehen und auch Austauschmäßig.

    Der wirkliche Austausch findet allerdings hier eher im Erweiterten Bereich statt.
    Dort kann man sich alles von der Seele schreiben, weil nur die Forenmitglieder mitlesen können, die dort ebenfalls angemeldet sind.
    Und nicht das gesamte www.
    Und der allgemeine Austausch ist dort auch weitaus intensiver als hier im offenen Bereich, das ist einfach so :wink:

    Zitat

    Sollten meine Hoffnungen sich erfüllen und wir wieder zusammen kommen wenn er wirklich trocken ist,
    möchte ich nicht das sie ihn schief anschauen.
    Im schlimmsten Fall würden sie ihn dann ablehnen und das würde nur wieder mehr Probleme in mein Leben bringen.

    Wie meinst Du das?
    Deine Kinder würden Deinen XY schief ansehen/ablehnen, weil er (trockener) Alkoholiker ist?
    Denn das bleibt er... lebenslang !
    Unsere Sucht ist NICHT HEILBAR, man kann sie nur stoppen.
    Und ich denke auch nicht, das man im stillen Kämmerchen trocken werden kann.
    Warum auch? Tut ja gar nicht not.
    Er bräuchte doch danach auch noch evtl. eine Therapie, oder zumindest eine SHG, zu der er regelmäßig ginge.
    Ich kenne kaum jemanden, der das trocken werden allein schaffte.

    Wenn wir trocken werden wollen, bringt das in den meissten Fällen große Veränderungen mit sich.
    Es ist ja nicht so, das man einfach nichts mehr trinkt und das ist das Ende der Geschichte.
    Bei weitem nicht !
    Unserer Erkrankung wird uns lebenslang begleiten. Und wir werden auch immer wieder an uns arbeiten müssen, uns neu abchecken, im Alltag auf vieles achten.
    Das Leben als trockener Alkoholiker ist im Grunde ein komplett anderes, als man vorher führte.
    So kenne ich das jedenfalls auch von anderen Alkoholikern, mich eingeschlossen.
    Was nun nicht heißen soll, ein trockenes Leben wäre eines voller Mühsal und Verzicht und mache keinen Spaß mehr.
    Bei mir ist jedenfalls das komplette Gegenteil der Fall.
    Aber es ist halt komplett anders als mein früheres Leben, wo ich noch gesoffen habe.

    Die Kinder bekommen das doch also so oder so mit?
    Oder habe ich das einfach missverstanden mit der evtl. Ablehnung der Kinder?
    Und Du meintest das ganz anders?

    Aber nu ja, es ist eh müßig darüber zu schreiben, solange Dein XY nichts in die Wege leitet.
    Von daher auch uninteressant und verbrannte Zeit.
    Und darum soll es auch nicht gehen, hier geht es um DICH.

    Also, wie geht es Dir heute?
    Was hast Du schönes am WE vor, gibt es schon Pläne?

    LG Sunshine

  • Liebe Irene,

    deine Argumente für eine reale Gruppe leuchten mir ein!
    Ich finde es sehr gut, dass du da auch gar nicht lange zögerst sondern schon diesen Termin am Montag auch hast. Und auch eine SHG in Sicht ist.

    Du denkst gerade sehr viel in der Zukunft rum. Was wäre wenn - er nicht mehr trinkt, ihr wieder zusammen seid dann, wie du das mit den Freunden dann machst...

    Das ist Zukunftsmusik und leider kannst du nicht in die Zukunft schauen. Darum ist es besser, dich auf dein Jetzt und Heute zu konzentrieren. Denn da stellst du die Weichen, für dich. Was er da nun daraus macht, ist völlig unklar.

    Und für dein Heute hast du schon viele Dinge entschieden, die du nun angehst. Und das ist wichtig, denn du wirst Dinge für dich sortieren können, neue Erkenntnisse bekommen über dich und Aha-Momente haben. Wenn ich dich richtig verstanden habe, warst du schon einmal in einer sehr problematischen Beziehung. Da ist nun der Weg hin zu sehen, warum du in solchen Beziehungen landest.

    Ich kann dir von mir sagen, dass ich auch immer in problematischen Beziehungen war. Das ging bei meiner Jugendliebe los, bezog sich auch auf Freundschaften und gipfelte in der Ehe mit meinem Exmann, in der ich fast 26 Jahre aushielt. Jetzt habe ich eine Beziehung, die völlig anders ist, die "normal" ist, auf Augenhöhe und gegenseitiger Achtung und vor allem Liebe. Das konnte ich erreichen, indem ich mich mit mir und meiner Persönlichkeit auseinander gesetzt habe. Indem ich hingesehen habe und erkennen konnte, warum ich immer wieder Männer so anziehend fand, die eine riesige Problematik mit sich rumschleppten.

    Ich kann mir auch gut vorstellen, dass deine Kinder da auf dich ein Auge haben :wink: . Obwohl - du lebst ja dein Leben und mischst dich in ihres sicherlich auch nicht ein. Das würden sie bestimmt nicht wollen. Ich weiß es aber auch von meinen Kindern, dass es sehr erleichternd war, als ich meinen Ex damals verlassen hatte.

    Ich hatte auch da selbst schon ein mächtiges Alkoholproblem und sie machten sich große Sorgen. Sie waren heilfroh, als ich endlich den Absprung geschafft hatte von allem, auch wenn der Ex ja ihr Vater ist. Sie haben ja aber auch gesehen, was da teilweise abging, mein Sohn hautnah, der wohnte derzeit ja noch zuhause.

    Ich kann mir vorstellen, dass es aber jetzt für dich sehr schwierig ist, da geheim zu halten, wie es um deinen Freund steht. Bezüglich der Sauferei. Meinst du, sie bekommen nicht doch was mit? Zumindest, dass es dir nicht wirklich gut mit ihm geht? Warum willst du ihnen gegenüber ein Bild aufrecht erhalten, das ein Scheinbild ist? Traust du ihnen nicht zu, dass sie damit umgehen können oder hast du Angst, die große Harmonie wäre dann gestört? Leben musst du dein Leben ja alleine, nicht deine Kinder. Deine Kinder leben ja auch ihr Leben alleine...

    Ja, deinen Kindern ist es sicher wichtig, dass es dir gut geht. Umgekehrt ist es ja auch so und es ist schön, familiären Rückhalt auch zu haben. Ein schönes Verhältnis Mutter - Kinder. Das ist ein wunderbares Gefühl, ich weiß das, denn ich bin auch Mutter. Und ich kann mir auch vorstellen, dass es dir wichtig ist, dass deine Kinder auch den neuen Partner akzeptieren und mögen. Es war ja bei mir nicht anders. Ich war und bin froh, dass mein Mann von meinen Kindern gemocht und akzeptiert wird. Und unsere Enkelin liebt ihn heiß und innig, obwohl er nicht ihr Opa ist. Aber Opa ist auch nur ein Wort, die richtigen Opas saufen beide...

    Oh, jetzt habe ich aber eine Menge rumgetextet hier. Manchmal ist das so bei mir, da schreib ich und schreib ich...

    Ich wünsche dir nun einen schönen Sonntag und hoffe, du kannst die Zeit mit dir alleine genießen und zur Ruhe kommen.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

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