• Die Frage nach dem weiteren Weg ist natürlich schwer zu beantworten, weil ich nicht glaube, dass man sein bisherigen Leben nur eben ohne Alkohol weiterführen sollte (so einem das überhaupt gelingt). Viele alltägliche Angelegenheiten haben einzeln für sich oder in Kombination miteinander den Kern des Alkoholmissbrauchs und in der Folge der Alkoholabhängigkeit in sich.
    Daraus resultieren für mich persönlich folgende Schritte:

    1.
    ich lass mir helfen (Sozialbetreuerin meines AG, Suche nach einer geeigneten Selbsthilfegruppe)
    2.
    Ich breche aus meiner häuslichen Isolierung aus (ich trank vor allem allein in meiner Wohnung)
    3.
    Ich gestalte meine Freizeit so, dass ich auch Freunde daran teilnehmen lassen oder die ich nicht alleine machen kann (Internet-Radio, Radtouren, ggf. schwimmen, Tischtennis)

    Gerahmt ist das ganze selbstredend von dauerhafter Abstinenz. Das nehme ich mir felsenfest vor & hat ja bis jetzt auch funktioniert.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo Dante,

    herzlichen Glückwunsch zu Deinem Entschluß und alles Gute auf Deinem neuen Weg!

    In den drei Punkten hast Du für Dich eine Art "Fahrplan" gestaltet. Sehr gut! Ich denke, das ist ein richtiger Weg. Ich selber habe zum Beispiel noch nicht die richtige Selbthilfegruppe gefunden - ich weiß aber, daß ich eine brauchen (und finden) werde.

    Das Ausbrechen aus der häuslichen Isolierung und damit auch die Gestaltung Deiner Freizeit wird Dir viel helfen: neue Menschen, vielleicht neue Kontakte und so weiter. Geh´wieder durch die Welt und halte die Augen weit auf. Die Welt wird sich ganz sicher auch für Dich freundlicher und offener darstellen. Mir fiel erst mit Beginn meiner Nüchternheit auf, wie sehr und intensiv sich mein Leben ändern wird und ändern muß, wenn ich das mit dem Saufen beeenden will. Vielleicht ist das ja auch ein Grund, warum man es so lange hinausschiebt...

    Weiterhin viel Kraft und eine trockene Zeit!

    Peter

  • Hallo Dante,du bist auf dem richtigen Weg,pass nur auf,dass dir nicht ein paar Knüppel in den Weg geschmissen werden,gib dann nicht auf,weiter so, ohne Alk ist das Leben wieder ein Leben. Liebe Grüsse

  • Mir ergeht es in vielem anders als Wutanfall. Ich fühle mich durch die geplatzte Reha unsicher, unruhig, niedergeschlagen & teilweise gereizt. Heute habe ich bei einer Selbsthilfegruppe voerbei geschaut, die auch in meiner Wohnstraße ist. Diese hat wohl ihren Schwerpunkt in gemeinsamer Freizeitgestaltung, was eigentlich recht schön ist. Aber ich scheine vom Alter nicht in diese Gruppe hineinzupassen. Außerdem habe ich bei meiner Freizeitplanung recht konkrete Vorstellungen. Heute war ich zum ersten Mal beim ESV Lok zum TT spielen. Das ging eigentlich ganz gut an. Ich habe bloß Bange, zu viel und vielleicht auch etwas falsches anzufangen.
    Ich bin zur Zeit jedenfalls von sehr vielen Eindrücken benebelt, ich glaube, ich muss das erst 1 x sortieren. Fr in 8 Tagen habe ich den nächsten Termin bei der Sozialbetreuerin meines AG. Bestimmt habe ich da schon etwas zu erzählen.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
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  • Soeben komme ich von meiner ersten SHG-Sitzung. Es ist alles sehr zwiespältig. Irgendwie fand ich, außer dass ich wie alle Anwesenden Alkoholiker bin & abstinent leben will, keine Schnittmenge.
    Habe ich falsche Erwartungen? Ich will praktische Hilfe & vorsorgliche Tipps in rückfallgefährlichen Situationen, die ich mir auch gar nicht so ausdenken kann. Wie man sich einen Rückfall "baut", weiß ich gar nicht. Es ist für mich alles nicht greifbar.
    Ich weiß gar nicht, ob man mir überhaupt helfen kann. Es ist sehr frustrierend. :(

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  • Gestern hatte ich meine zweite Sitzung bei der Sozialbetreuerin meines AG. Im Mittelpunkt stand dabei mein ungünstiges Freizeitverhalten resp. die äußerst ungünstige Schichtlage zur Freizeitgestaltung. Das durchzuarbeiten hat eine volle Stunde in Anspruch genommen. Ich brachte dann noch meine abgebrochene Therapie zur Sprache & erwähnte, dass sich an meinem Wunsch danach im Grunde nichts geändert hätte. Schon gab sie mir Tipps, wie ich mit den beiden teilstationären Einrichtungen in Kontakt treten könnte.
    Es gibt also bis zum nächsten Treffen in 11 Tagen eine Menge für mich zu tun. Dieses Gefühl, ziellos dahin zu dümpeln ist also erst einmal überwunden. Meine Psychotherapeutin meldete sich mittlerweile auch; bei ihr habe ich am Mo Vormittag den nächsten Termin.

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  • Letzten Montag war ich zum letzten Mal bei meiner Psychotherapeutin. Leider gibt sie ihre Praxis in Berlin zum Quartalsende auf. Sie wird mir sehr fehlen; ich habe sie auch persönlich sehr gemocht.
    Mit dem zweiten Anlauf meiner ReHa sieht es gut aus. Heute war ich bei Tannenhof e.V. & bin mit dem Vorstellungsgespräch sehr zufrieden. Ab nächsten Mittwoch geht es wöchentlich zum Vorbereitungstreffen & irgendwann ist dann auch die ReHa-Bewilligung umgeschrieben. (Bei der Knappschaft dauert das immer etwas länger.)
    Nur im Freizeitverhalten will sich bei mir nichts bessern. Entweder bin ich mit Wegen eingespannt oder zu müde, um meine Vorstellungen umzusetzen. Auch die SHG habe ich in dieser Woche nicht besucht.
    Aber ich hoffe, dass das noch anläuft. Wenn ich regelmäßig die Vorbereitungssitzung habe, kann ich um diesen Termin andere bauen.

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  • Im Kern haben wir nur festgestellt, dass es an vernünftiger Vorbereitung zu meiner ReHa fehlte.
    Ich wusste gar nicht, dass so etwas notwendig ist & meine Psychotherapeutin ging wohl davon aus, dass ich das so packe. Zudem hat sie ja ihren Umzug im Kopf & nimmt auch seit einiger Zeit keine Patienten mehr an.

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  • Heute (eigentlich schon gestern) war mein zweiter Besuch bei der SHG. Ich habe auch etwas gesagt & es war natürlich grundfalsch. Meine Gründe, mit dem Alkohol Schluss zu machen kommen den anderen wohl irgendwie unlauter vor. "Ich lieg falsch & werde sehen, was ich davon habe", so kamen die Antworten bei mir an. Naja, was das wohl noch wird?
    Wenn das so ist, stellt sich mir natürlich die Frage nach dem Sinn meiner Bemühungen. :(
    Ich werde trotzdem am nächsten Dienstag hingehen. Morgen ist wieder meine Sozialpädagogin & erstmals das Vorbereitungstreffen im Tannenhof auf meinem Kalender.

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  • nimm dir das nicht zu herzen

    du hast deine gründe um aufzuhören das reicht finde ich ob die nun falsch oder richtig sind kannst nur du entscheiden, meine haben sich während der therapie verändert und erweitert. ist doch so unterschiedlich wie die menschen, hauptsache ist du hällst durch. warum ist wurscht.

    lg doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • In meinem ersten AA-Meeting (ich war 24, total versifft und angesoffen), saßen ca 10 Personen im Altersschnitt so ca. 45 Jahre, einige mit Anzug, einige "nur" völlig spießig gekleidet, verstanden hat mich da niemand, dachte ich zumindest.
    Dieses Meeting war eine der abstrusesten Situationen in meinem Leben.
    Nach meinem zweiten Meeting hörte ich das trinken auf, nach ca. vier Wochen (so ungefähr 20 Meetings später) wurde ich clean.
    Das ist jetzt über 11 Jahre her. Ich bin seitdem trocken und clean.
    In dieser Zeit hab ich einige Grundregeln zu Meetings bzw. ftf SHG`s gelernt:
    - Jedes Meeting ist nur so gut wie ich selbst!
    - Ich habe das Recht MEINE Probleme SO WIE SIE SIND auf den Tisch zu legen, ob die anderen sie vom Tisch nehme und sich damit beschäftigen ist ihr Ding.
    - Ratschläge sind auch Schläge!
    - Ich bin nur für mich da
    - Ich teile was ich bekommen habe
    und, für mich besonders wichtig, die 12. Tradition der Anonymen Alkoholiker:

    Zitat

    "Anonymität ist die spirituelle Grundlage aller unserer Traditionen die uns immer daran erinnern soll Prinzipien über Personen zu stellen"


    Zu deutsch: Es geht mir ums Prinzip nicht um die Leute, das Thema ist Alkoholismus!!!!
    Das bedeutet für mich aber auch: Kontakte aus dem Meeting bleiben aus meinem "normalen Leben" weitgehend ausgespart, was nicht heißt, dass ich auf Notfall Telefonnummern verzichte oder niemanden auf der Strasse grüße :wink:
    Also: Hingehen für mich, wegen meines Alkoholismus und glauben, dass es ok ist.
    Der liebe Gott lies mich schließlich nicht trocken werden um mich bei der erst besten Gelegenheit durch den Kanal zu spülen.
    Vertrauen und Geduld,
    wünscht,
    Ralf

  • Hallo Dante,

    ich freue mich, dass Du trotzdem wieder hingehst!

    Laß mal erstmal sacken. Ratschläge können sich wie Schläge anfühlen, sind es aber nach meiner Erfahrung überhaupt nicht.

    Nimm es Dir zu Herzen! So bin ich mit solchen Ratschlägenumgegangen. Man ist Dir gegenüber so deutlich geworden, weil man Dir helfen wollte und nicht um Dich vom nüchtern werden abzuhalten.

    Denke darüber nach was gesagt wurde und geh davon aus, dass diese Leute schon wissen, was Du noch nicht weißt. Nämlich wie es geht, trocken und zufrieden zu leben.

    Es geht um Dich und die Alkoholsucht! Nicht um Befindlichkeiten der anderen.

    Viel Mut und Kraft und gib Dich nicht auf.

    lg
    Teufelchen

  • Ralf, Alkoholiker und Drogenabhängig.
    Klar können Ratschläge hilfreich sein Teufelchen. Allerdings können sie einen auch, wie alle Schläge, vertreiben.
    Ratschläge lassen wenig Freiraum für eigene Ideen.
    Ich bevorzuge es, wenn mir jemand von sich erzählt. Ich kann mir das dann anhören (bzw. lesen) und schauen ob ich was damit anfangen kann. Wenn mir jemand sagt: "Du mußt das so und so machen" mache ich dicht und da bin ich, denke ich, nicht allein.
    Ganz davon abgesehen: Wer bin ich dass ich jemanden sagen könnte, was er/sie zu tun oder zu lassen hätte?
    Weiß ich was mein Gegenüber braucht, wie er/sie sich fühlt?
    Bin ich Therapeut?
    Nein!
    Ich bin nur ein trockener Alkoholiker der versucht Erfahrung, Kraft und Hoffnung zu teilen. Ich kann erzählen wie gut es mir heute geht (und mir gehts heute verdammt gut), was ich alles erreicht habe, wie ich es erreicht habe und vorallem auch wo meine Probleme sind.
    Wenn natürlich jemand ganz eindeutig um einen Ratschlag bittet, dann is es klar dann kann er/sie den auch haben.

    Zitat

    "Zwickts mi, ich glab ich traam ..."


    :lol:
    Nun denn,
    danke für`s lesen,
    gute 24h,
    Ralf

  • Na, Teufelchen,
    es ist immerhin tröstlich, dass es nicht um meine Befindlichkeiten ging. :lol:

    Ich hab mir gestern vorgenommen, das ganze sacken zu lassen & eine Nacht zu überschlafen. Und schon das ging nicht so recht. Als ich hundemüde das Licht ausschaltete & mir die Sache wieder einfiel, wurde ich nämlich sehr böse, was mich 1 1/2 Stunden Schlaf gekostet hat.
    Diese Typen haben mir erzählt, dass ich 1. unglaubwürdig bin & nicht mit dem trinken aufhören will oder mich in irgendwelche Therapien aus Angst vor berufliche Schwierigkeiten flüchten will, dass ich 2. nichts, auf was sie sagen, Erklärungen abgeben brauche, weil sie schon so viele in ihrem Laden haben durchgehen sehen & sowieso von dem, was sie denken, nicht abrücken würden und 3. das ich das Ergebnis ja erleben werde.

    Wenn nun die SHG ihre Gruppenabende aus einer Kette von Monologen gestaltet, wo jeder für sich etwas einbringt & keiner auf den anderen eingeht, was will ich denn da für Fragen stellen?

    Schlimmer noch, wenn das in der SHG genauso los geht wie in der Salus-Klinik, wo ich mich als unmündig & gewissermaßen halbkriminell behandelt fühlte, bin ich, der ich mir so etwas nicht gefallen lasse, nicht therapieunfähig? Lohnt sich da überhaupt noch der Antrittsbesuch beim Tannenhof?

    Mit solch einer Stimmung stand ich früh auf & ging zu meiner Sozialpädagogin. Ein Spitzengefühl, mit einem zur Faust geballten Gesicht zu denen zu gehen, von denen man sich helfen lassen will.

    Sie konnte mich allerdings doch ziemlich schnell beruhigen & hat mir das Konzept, das dahinter steckt, auch erläutert. Sie sagte, wenn ich zur Vorbereitungsgruppe gehe, ist es nicht so dringend, eine SHG zu besuchen.

    Im Tannenhof war mein erstes Vorbereitungstreffen sehr gut! Als ich mich vorstellte, habe ich mein Abenteuer auch erzählt & im Ergebnis sagte die Psychotherapeutin, sie möchte, dass ich dort nicht mehr hingehe, sollte das nochmal passieren. Nach dem Treffen gab sie mir einen Stapel Broschüren von anderen SHGen.

    Die Vorbereitungungsrunde hat mir sehr gut gefallen. Wenn das als allgemeiner Trend für die Therapie gelten kann, bin ich sehr zuversichtlich.

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  • Gestern war wieder Vorbereitungstreffen im Tannenhof & mein gutes Gefühl von letzter Woche hat sich nochmals bestätigt. Anschließend besuchte ich das Guttemplerhaus & hatte dort ein recht anregendes Gespräch. Heute Abend werde ich wohl eine Gruppe besuchen. Das hängt ganz von meinem Befinden ab.
    Meine Vorgesetzten halten es nämlich nicht für nötig, auf die Termine der Vorbereitung Rücksicht zu nehmen. Und so hänge ich hier mit zwei durchgemachten Nächten & kaum Schlaf zwischendurch völlig erschöpft & zugleich aufgedreht am Rechner. :evil:
    Ob ich die dritte Nachtschicht noch packe? :roll:

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  • Hallo Dante,

    was SHSs angeht bin ich auch ein gebranntes Kind. Möchte kurz meine Erfahrung berichten. Ich fing ja mit 16 an zu trinken und schaffte es recht schnell mein Trinkverhalten zu steigern und die Kontrolle darüber zu verlieren. Meinen ersten Führerschin den ich mit 18 erworben hatte war ich mit 18,5 schon wieder los.
    Ich merkte, da läuft was schief. Es lief eine ganze Weile weiter. Mit 25 war ich dann sicher, ich bin Alkoholiker und möchte Hilfe. In dem Kaff in dem ich wohne, gab es damals eine SHG. Ich telefonierte mit dem Leiter der SHG und ging Abends hin. Der erste Eindruck war durchweg positiv.
    Ich bin ein offener Mensch und berichtete allen Anwesenden von meinen Problemen. Es ergab sich ein durchaus positives Gespräch, dass mir Mut machte.
    Ich ging jede Woche hin und langsam aber sicher durchschaute ich die merkwürdigen Geschehnisse. Es gab nicht nur trocken Alkis, einige kamen Volltrunken zu den Sitzungen (verhielten sich aber unauffällig), ein anderer betonten immer wieder, er wäre ja nur Medikamentenabhängig. Heute weiß ich, er war Mehrfachabhängig, der Mann lebt nicht mehr, hat sich tot gesoffen.

    Ich saugte alle Ratschläge der trockenen auf, als wären sie Gesetz. Dann kamen immer wieder skurrile Situationen auf. Hatte niemand etwas zu erzählen und allen ging es eigentlich sehr gut, wurden Probleme herbei geredet damit der Abend nicht in einem netten Treffen endete.
    Nach den Sitzungen gingen wir meistens zu einem italienischen Lokal und tranken unsere Apfelsaftschorlen usw.
    Mit Ausnahme unseres Medikamentenabhängigen. Er demonstrierte in überlegener Weise, dass Alkohol für ihn keine Bedrohung darstellt.

    Versteht mich nicht falsch, natürlich kann jeder in meiner Anwesenheit Trinken aber der Sinn dieser gemütlichen Beisammensein wurde für mich in Frage gestellt. Ich fing wieder an zu saufen. Erst viele Jahre später hörte ich wieder auf ohne SHG und hatte 4 trockene Jahre.

    Als ich dann in mein Kaff zurück kehrte als trockener, rief ich eine Bekannte aus der SHG an um nach den Treffen zu fragen. Ich merkte dass ich kurz vor einem Rückfall war. Die SHG gab es mittlerweile nicht mehr, da der Stadt das Geld ausgegangen ist.
    Einen Monat später folgte der Rückfall.

    Heute denke ich, auch eine schlechte SHG ist besser als gar keine.
    Dieses Forum ist meine SHG geworden. Ich brauche nicht unbedingt den Livekontakt zur SHG. Denn etwas anderes, wunderbares ist in den letzten Tagen geschehen. Ich habe wieder Freunde. Nicht nur hier, sondern auch im wirklichen Leben. Menschen die mit Alk nichts zu tun haben aber um meine Krankheit wissen und mich unterstützen. Gestern bekam ich einen Glückwunsch zum 7en Tag Trockenheit. Ich habe mich gefreut wie ein Kind. Naja, jetzt schweife ich wieder ab :D

    Trockene 24h euch allen :)

    Michael

  • Hallo Steffen,

    leider war ich zu müde, das angestrebte Treffen wahrzunehmen. Jedoch werde ich weiter am Ball bleiben, zumal die Treffen wöchentlich stattfinden & in Berlin mehr als 50 Guttemplergruppen aktiv sind. Die Gruppen arbeiten wohl weitgehend autonom, wie ich in Erfahrung bringen konnte, und wirken nur nach außen etwas verstaubt, was wohl auf die ungewöhnliche Begriffswahl zurückzuführen ist. Was vor 150 Jahren erhaben & würdig wirkte (damals sperrte man Trinker ins "Irrenheim") erweckt heutzutage den Eindruck einer Mischung aus Freimaurerloge & Ku-Klux-Klan. Aber dieser Eindruck täuscht, wie man mir glaubhaft versichern konnte. Die Guttempler sind auch nicht christlich ausgerichtet, wie man aus dem Namen vermuten könnte. Das ist für mich als erklärten Unchristen sehr wichtig. :wink:

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  • Das mit der Überflüssigkeit im Profil will mir nicht einleuchten. Allerdings habe ich mich gerade ein wenig umgeschaut & festgestellt, das die Ausführlichkeit in meinem Profil eher eine Ausnahme ist. Vor allem die Frauen halten sich da sehr zurück. :D

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  • Hallo Dante!
    Das mit der Zurückhaltung der Frauen liegt sicher daran, dass es schon schlimm ist wenn ein Mann trinkt. Wenn aber eine Frau trinkt, wird das von der Gesellschaft noch viel negativer gesehen. Wenn ein Mann viele Frauen hatte ist er immer noch "ein toller Kerl" im umgekehrten Fall wird da ganz schnell eine H... draus. Ist leider so!

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