• :(

    Hallo Ihr Lieben,

    ich bin wieder da, wo ich war. Habe wieder angefangen zu trinken. Und diesmal weiß ich nicht, wie ich wieder aufhören soll. Inzwischen bin ich arbeitslos und die Tage sind so lang, ich trinke wieder täglich ca 1 Flasche Wein, machmal auch 2, oft deshalb damit ich einfach den Tag rumkriege und schlafen kann.

    Letztes Jahr war ich so stolz auf mich. ich habe im April aufgehört und dann im September angefangen. Weil ich Angst hatte. Das können nur Angstpatienten verstehen. Ich war im Urlaub, mein erster Urlaub ohne Alkohol, so toll, aber dann der Rückflug. Ich hatte panische Angst, ich leide unter Panikattacken und ich hatte keine Medikamente zur Beruhigung. Da habe ich am Flughafen 2 Gläser Wein getrunken, im Flugzeug auch noch einmal.
    So ist es dann langsam wieder gekommen, dann kam eine furchtbare Zeit bei der Arbeit.. ich war einsam, ich hatte finanzielle Probleme, Angst Angst Angst.. Ende des Jahres habe ich dann aus gesundheitlichen Gründen gekündigt. Erst ging es besser, ich hatte wieder Wochen ohne Alkohol. Aber jetzt geht es gar nicht mehr.

    Ich habe solche Probleme den Tag zu überstehen, fühle mich so alleine. Ohne meinen Hund würde ich gar nicht mehr leben.

    Darf man hier überhaupt schreiben, wenn man wieder trinkt? Ich starte morgen einen neuen Anlauf.

    Hat von Euch jemand Tipps wie man die ersten Tage am besten übersteht? Ich habe es ja schon einmal geschafft, aber das war so ein Kampf, schlaflose Nächte, davor graut mir am meisten. Den Tag rumkriegen. Da ich nicht mehr arbeite, kein Geld habe, hier drinnen werde ich verrückt.

    liebe Grüße
    Eure Rosa[/img]

  • Hallo Rosa,

    Herzlich Willkommen zurück.
    Warum hast Du Dich denn nicht eher wieder gemeldet?

    Du schreibst, das Du morgen einen neuen Anlauf starten willst.
    Bedeutet das, das Du morgen Deinen Arzt aufsuchen wirst?
    Du brauchst ja eine neue Entgiftung... und zwar eine unter ärztlicher Begleitung, alles andere ist zu gefährlich.
    Also morgen früh gleich Arztbesuch, ja?

    Das mit den Panikattacken kenne ich leider nur zu gut. :(
    Von daher kenne ich Deine Probleme damit ,denn die sind ja sehr belastend und ich hatte schon immer Panik vor der nächsten Panikattacke.
    So lebte ich auch eine lange Zeit mit sehr viel Angst.
    Bei mir war es allerdings so, das sie promt aufhörten, als ich mit dem Saufen aufhörte.
    Bei mir hatte es anscheinend damit zu tun, ebenso verschwanden meine Depressionen mit meiner Abstinenz.

    Bei Dir ist das ja nicht so gewesen, wie ich heraus lese, die Angst und die Panikattacken blieben, ja?

    Von daher brauchst Du wohl nicht nur eine neue Entgiftung, sondern auch in dieser Sache evtl. therapeutische Hilfe?
    Denn wenn Du das nicht irgendwie in den Griff bekommen kannst, besteht ja immer wieder die Gefahr eines Rückfalles, oder?
    Magst Du das nochmal angehen?

    Rosa, um rauszugehen und was zu unternehmen, braucht es doch kein Geld.
    Und mit einem Hund annner Leine bekommt man doch üblicherweise sehr schnell Kontakt zu anderen Menschen, oder?
    Ich kenne das so, weil ich über ein Jahr die junge Hündin meiner Tochter tagsüber ausführte.
    Da kannte ich bald alle Hundebesitzer der Gegend :lol: und es ergaben sich viele kurze oder auch längere Gespräche.
    Hilfe ja auch viel gegen das Gefühl des Alleinseins.

    Was gäbe es noch, was Du tun könntest?
    Ich kenne Dich ja nicht und von daher auch nicht Deine Vorlieben und Interessen.
    Und es gibt ja auch kein Allgemeinrezept, was für jeden gleich gut wirkt.
    Aber gegen das Alleinsein hilft halt, sich unter Menschen zu begeben, Freundschaften zu schließen und sie auch zu pflegen.

    Wenn Abstinenz zum Kampf wird, hast Du gegen den Alk keine Chance auf lange Sicht.
    Und so soll und muss das ja auch nicht sein.
    Was dagegen tun musst Du aber selbst, hier kann Dich ja auch niemand ans Händchen nehmen.
    Das ist auch nicht der Sinn einer SHG.
    Hier können Dir aber Hände gereicht werden zur Selbsthilfe !

    LG Sunshine

  • Hallo Rosa,
    danke für Deine Ehrlichkeit!

    Deine Hilfeschrei, zumindest als solchen nehme ich ihn wahr, habe ich gehört. Du bist total verzweifelt und hoffnungslos.
    Das kann ich Dir leider nicht nehmen.
    Mein erster Gedanke war aber gerade beim Lesen. Entziehen wollen - Nicht Allein sein wollen - Geh in eine Entzugsklinik! Lass Dir helfen! Professionell!

    "Morgen starte ich einen neuen Anlauf" hört sich für mich nach kaltem Entzug allein daheim an. Das macht mir Angst.

    Rückfälle gehören leider zu unserem Krankheitsbild dazu, danach heißt es Wiederaufstehen!
    Alles kann gut werden, Du hast es in der Hand.

    Gruß step

  • ganz lieben Dank Euch allen für Eure mitfühlenden Worte. Was ich meine mit morgen fange ich wieder an.. ich habe Angst keinen Alkohol zu trinken, weil ich dann wieder nicht schlafen kann. diese schlaflosen Nächte machen mich total fertig, ich muss morgens auch früh raus, da mein Hund raus muss und wenn der nicht richtig ausgelastet ist, dann dreht der durch. ich habe mir für morgen vorgenommen einen Termin bei einem Arzt mit spezieller Suchtmedizin Erfahrung zu machen. Habe mir schon einige Adressen im Internet rausgesucht. Mein Hausarzt konnte mir leider nicht helfen. Meine Therapeutin, meine Ex Therapeutin sieht meinen täglichen Alkoholkonsum als nicht so tragisch an, weil dies mit meiner Angsterkrankung zu tun hat. aber wie schon von Euch erwähnt, die Depressionen und Ängste werden durch den Alkohol nur schlimmer. Als ich nicht mehr getrunken habe, da waren die Depressionen auch besser und auch meine Hitzewallungen - wegen der Wechseljahre - waren nicht mehr so schlimm. Letztes Jahr war wirklich hart, diese Abende ohne Alkohol, aber ich hatte es geschafft und sogar im Urlaub fehlte er mir nicht. bis dann... ich habe in der Klinik, in der ich einmal wegen meiner Angst war, so einige Angstpatienten kennen gelernt, die einen Flachmann dabei hatten, nur um ihre Angst zu dämpfen , sogar bei der Arbeit. Ich habe mir heute spontan ein Fahrrad gekauft, morgen kann ich es abholen, vielleicht hilft mir dies ja ein wenig, den Tag irgendwie zu überstehen. Sicher lerne ich Leute im Park kennen mit den Hunden, aber ich möchte meistens nur alleine sein. Weil ich Angst habe, wenn sie wüssten dass ich so trinke und alles, ich lasse irgendwie Menschen nie so nahe an mich ran. Mal schauen, vielleicht ist es morgen schon ein wenig besser, die Wochenenden sind immer besonders schlimm für mich. Aber immerhin habe ich heute bisher nur Wasser und Kaffee getrunken. Noch einmal ganz lieben Dank an Euch!!! liebe Grüße und einen schönen Abend

  • Hallo Rosa!
    Herzlich willkommen!
    Ich hatte auch Angst aufzuhören. Ich bin zu meinem Arzt. Der hat mir für den Entzug ein Medikament gegeben. Das hat mich auch psychisch stabilisiert. Darf man aber nur kurz nehmen.
    Ich habe nur die ersten Tage als zweifelhaft erlebt. Es hat mir irre geholfen, hier viel zu lesen und zu schreiben. Am Anfang ist jeder nüchterne Tag gold wert. Und mit den Tagen haben bei mir auch die Ängste nachgelassen. Ich wünschw Dir, dass Du mit Hilfe eines Arztes einen guten Anfang machen kannst!
    Viele Grüße
    Calida

  • Hallo Rosa,

    gut, dass du hier schreibst. Lass einfach alles hier, was dich belastet, frag den anderen Löcher in den Bauch, und berichte auch von deinen Fortschritten! Denn die wird es geben.

    Zitat

    deshalb damit ich einfach den Tag rumkriege und schlafen kann.


    Ist kein Grund zum Trinken, das weißt du selber.
    Und auch die Angst ist kein Grund.

    So ein langer Tag ohne Arbeit geht auch ohne Alkohol rum. Du kannst selber für Struktur sorgen. Nicht alle Arbeitslosen trinken, das weißt du ja.
    Die Angst kannst du behandeln lassen. Du benutzt gerade den Alkohol als Medikation dagegen, aber das ist keine gute Idee. Weißt du auch.
    ich sage nicht, dass es leicht ist. Aber es geht ohne Saufen. Auch für dich.
    Wenn du nicht schlafen kannst, dann bist du eben am anderen Tag extrem müde. Na und? Dann kannst du umso besser abends einschlafen.

    Also, gib dir einen Ruck und geh morgen früh zum Arzt.
    Alles Gute dir!
    LG viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • Hallo Viola, Calida, Karsten,

    vielen lieben Dank für Eure Antworten.

    Ja ich habe einen Termin, aber erst Anfang September. Ich stehe es nicht durch ohne Termin zum Arzt zu gehen und so lange im Wartezimmer zu sitzen, ich leide ja an Panikattacken und ich habe kein Bromazanil mehr, das bekomme ich immer nur alle 10 Wochen, als Notfallmedikament. Es hat mir auch geholfen, mit dem Trinken aufzuhören. Aber ich habe schon so oft aufgehört. Dieses Jahr gefühlte 30mal, 1-2 Tage, einmal 8 Tage. Ja schreiben ist vielleicht eine gute Idee und lesen. Aber ich kann mich kaum konzentrieren, mir fällt es total schwer ein Buch zu lesen. Vielleicht kann ich ein Tagebuch hier schreiben. Ist dies im geschützten Bereich möglich? Vielleicht hilft mir dies über den Tag zu kommen? Ich weiß es nicht. Übermüdet kann ich nicht sein, wegen meinem Hund. Der ist schon wieder auf 180 wegen meiner Stimmungsschwankungen, bekommt ein Tier ja mit, leider. Abgeben kommt nicht in Frage. Ohne meinen Hund wäre ich schon nicht mehr und würde noch mehr trinken, nur wegen meinem Hund kann ich einigermaßen acht geben, dass ich nicht so viel trinke, dass ich am nächsten Tag migräne habe und nicht mit ihm raus kann. Sonst wäre ich sicher schon bei 3-4 Flaschen Wein am Tag :(

    Ich werde heute ein wenig hier lesen. Mal schauen was bei Euch so los ist. Ich habe nicht mehr geschrieben, weil ich in einem anderen Forum war, für Burnout Betroffene. Ich hatte ja ein furchtbares Burnout, auch sicher hat der Alkohol dies verstärkt. Aber in dem Burnout Forum fühlte ich mich nicht wohl. Hat mich eher runtergezogen. So bin ich jetzt wieder hier.

    Euch allen lieben Dank noch einmal und einen wunderschönen Tag
    Rosa

  • Hallo Rosa,
    einen Termin im September finde ich sehr spät! Hast Du nicht einen Hausarzt, wo Du hinkannst?
    Ich hab ja geschrieben, dass ich beim Hausarzt war. Und er hat mir geholfen, jedenfalls was das Körperliche angegeht. Für meine Psyche habe ich mir dann einen langfristigeren Termin anderswo gesetzt.
    Du kannst hier Dein Tagebuch schreiben oder im geschlossenen Bereich. Dort kann eben nicht alle Welt mitlesen und der Austausch dort ist sehr viel intensiver.
    Ich selbst bin auch drin. Das Lesen anderer Tagebücher hat mir am Anfang unheimlich gegen möglichen Saufdruck geholfen. Ich hatte eine snnvolle Beschäftigung, die mir sehr viel geholfen hat, mich weiterzuentwickeln.
    Viele Grüße
    Calida

  • Danke Karsten, fürs nachfragen.. ich habe im Moment keine Ahnung, wie ich da rauskommen kann... den Klinikaufenthalt muss ich aus bestimmten Gründen, die ich nicht im offenen Bereich schreiben möchte, aufschieben. Ich weiß auch nicht, ob mir das was bringt, in der bestimmten Klinik. Eine andere Klinik wäre eventuell besser.
    Immerhin nehme ich keine Tabletten mehr, leider habe ich zu viele Tabletten genommen, bei meinen zahlreichen Versuchen, aufzuhören.
    Ich habe auch ein anderes Medikament reduzieren können, unter dessen Nebenwirkungen ich sehr litt. Ich habe solche Schlafstörungen und immer wenn ich aufhöre zu trinken, wird dies noch schlimmer. Ich habe in den letzten Wochen primär nur getrunken, damit der Abend vorbei geht und ich schlafen kann. Auch wenn ich um 3 Uhr dann wieder aufwache, aber wenigstens schlafe ich ein. Ich bin gerade am Anfang meiner Wechseljahre, dies ist sicher auch ein Grund für die Schlaflosigkeit. Diese Schlaflosigkeit macht mich verrückt.. ich habe meinen Hausarzt darauf angesprochen, ich habe am Freitag einen Termin bei einem Psychiater, aber ich weiß nicht, ob ich mich aufraffen kann, den Termin wahrzunehmen..

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