Neu hier und gleich eine Frage zur Wesensänderung...

  • Grüß' dich, Isebon!

    Er ist so was von sensibel geworden
    Er versteht oft Aussagen von mir als persönlichen Angriff. ....

    Mir ist das vertraut und auch ich frage mich, ob das mit dem fehlenden Alkoholkonsum einhergeht.
    Eine eindeutige Antwort darauf habe ich leider auch nicht :roll:

    Was ich mir dazu denke: Als er noch seinen Alkohol hatte, war er ja auf einem gewissen "Wurschtigkeitsniveau". Ohne Alkohol werden jetzt Aussagen und/oder Erlebnisse ganz anders wahrgenommen / empfunden.
    Und die Reaktionen sind deshalb wahrscheinlich auch anders als mit
    Alkohol.

    Wie hast du ihn denn erlebt, als er früher mal nichts getrunken hat? (Bsp. Motorradtour)

    Lieben Gruß,
    Sagara

  • Guten Abend, Ivonne!

    ähnlich, ja. xy hat vor knapp einem jahr mit dem trinken aufgehört.
    für meine Wahrnehmung ist er daraufhin empfindlicher geworden.
    er war nervös, gereizt, launischer.
    ein bisschen Kritik und schon war er auf 100. ich kam mir auch immer wie "die böse hexe" vor. :roll:
    wenn ich kritisch bin und das äussere, dann wünsche ich mir ein Gespräch, wo das geklärt werden kann.
    so aber hat ein wort das andere ergeben und beide waren frustriert.

    wenn heute so eine Situation ist, versuchen wir im moment beide, ruhig zu bleiben und entweder stoppen wir das Thema und verlegen es zeitlich oder wir versuchen, in ruhe, weiter darüber zu reden.
    wenn beim weiterreden wieder Hitze entsteht oder wir auf keinen gemeinsamen nenner kommen verlegen das Gespräch auf irgendwann.

    Lieben Gruß,
    Sagara

  • Hallo Isebon,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Ich kann dir nur empfehlen, vertrau auf deine Wahrnehmungen, du liegst nämlich in meinen Augen goldrichtig mit deinen Vermutungen.

    Zitat

    Ich traue mich schon kaum noch etwas zu sagen und wäge voher schon ab, wie er es auffassen könnte.


    dazu fällt mir ein Satz ein:
    "Trinkpause mit der Faust in der Tasche"
    und du bekommst es zu spüren. Er trinkt nichts, nicht weil er zur Einsicht gekommen ist, sondern um dir etwas zu beweisen, dass geht schief.

    Zitat

    Und ich bilde mir ein, dass wir uns dann in der Zeit besser verstehen.


    das kenne ich auch aus eigenem Erleben, hat er wieder den Alk intus, wird er "geschmeidig".
    Ein Alkoholiker muß nicht torkeln um Alkoholiker zu sein.
    Vertrau auf das, was du wahrnimmst.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Isebon,

    ich bin kein Co sondern trockener Alkoholiker.

    Zitat

    Ich habe ihn mal gefragt, ob es ihm schwer fällt, wenig Bier zu trinken. Er sagte, dass es ihm kaum etwas ausmachen würde.

    Stell dich mal auf den Marktplatz und frage das 100 Alkoholiker, denen macht das allen nichts aus :roll:

    Wenn er Alkoholiker ist muss er trinken.

    Zitat

    Wie gesagt, es gibt auch Abende, da trinkt er nur 3 Bier.....

    Bis du sicher dass es wirklich "nur" 3 Bier sind oder gibt er nur die zu ?

    LG Martin

  • Hallo Ivonne,
    Willkommen hier im Forum.
    Gut, das Du hergefunden hast.

    Ich kann nur aus der Sicht einer Alkoholkranken schreiben.
    Und Dir sagen, wie ich in ähnlicher Situation reagiert hätte bzw. auch habe, als ich noch an der Pulle hing.
    Wenn ich weniger trinken sollte, bzw. "mußte", um die Wogen zuhause wieder zu glätten, dann machte mich das innerlich aggressiv.
    Denn es war zu dem Zeitpunkt ja nicht mein Wunsch, sondern das wurde mir ja dann von außen sozusagen aufgedrückt.
    Ich trank dann halt weniger, aber sozusagen mit der "Faust in der Tasche".
    Oder ich trank heimlich weiter, wenn sich die Gelegenheit bot, so wie das wohl alle nassen Alkies tun.
    Ging das aber nicht, wurde ich ärgerlich/unleidlich und ließ das auch an anderen aus.

    Zitat

    Wenn er weiterhin weniger Bier trinkt. Wird sich dann seine "Wesensveränderung" irgendwann geben? Oder bleibt der "nicht geschmeidige" Mensch? Was meint ihr?


    Hmmm... das hört sich ja beinahe so an, als wolltest Du ihn in seiner Alkoholabhängigkeit halten,
    soll er sich lieber ordentlich welche ballern, aber dafür dann Dir gegenüber geschmeidig sein?
    Damit es Dir besser mit ihm geht? Ganz schön egoistisch, oder ?
    Und wenn er weniger trinkt, dann kommt ihr nicht so gut miteinander klar als wenn er mehr säuft?
    Ja klar ist das so, denn wenn er so viel saufen kann wie er will, ist doch alles gut.
    Alles andere ist eben NICHT GUT. Und macht sauer.

    Noch "schlimmer" für aktive CO`s wird es allerdings, wenn der Alkie ganz aufhört zu saufen ! :shock:
    Dann verändert sich nämlich das gesamte Beziehungsgfüge.
    So wie ich es von mir selbst kenne und auch von anderen, die trocken wurden, bleibt dann selten ein Stein auf dem anderen.
    Ein trockener Alkoholiker wird höchstwahrscheinlich sein Leben wieder selbst in die Hand nehmen.
    Eigene Entscheidungen treffen. Sich nicht mehr bevormunden lassen, denn das können CO`s auch ganz gut 8)
    Er würde für sich selbst entscheiden, was für ihn gut ist und was nicht.
    Und ich kenne keinen trockenen Alkoholiker, der nen aktiven CO an seiner Seite haben möchte.

    FÜR DICH wäre es also das "beste", wenn Dein Mann weiter säuft und zwar heftig.
    Dann hast Du einen gefügigen Mann, an dem Du außerdem Deine CO-Abhängigkeit ausleben kannst. Passt doch hervorragend, jeder bekommt was er will.
    Einziger Haken dabei ist, mit nem nassen Alkie kann man keine wirkliche Beziehung führen, es sei denn, DU möchtest eine Beziehung zu dritt.
    Nämlich: Dein nasser Alkie, seine Geliebte (die Pulle) und Du. Und Du kommst immer erst nach der Geliebten (Pulle), das muss Dir klar sein.
    Der andere Nachteil ist, das Alkoholismus eine unheilbare Krankheit ist, die ungestoppt zum Tod führt. Und zwar so sicher wie das Amen in der Kirche.
    Und die CO-Abhängigkeit macht nicht nur psychisch krank, sondern kann ebenso zu starken psychosomatischen Beschwerden/Krankheiten führen.
    Tja, so siehts mal aus.

    Zitat

    Ja, ich bin mir sicher, dass er manchmal nur 3 Bier trinkt. Ich zähle mittlerweile mit und kontrolliere auch die Bierkiste.


    Na dann, HERZLICH WILLKOMMEN in der CO-ABHÄNGIGKEIT ! :?
    Aber die besteht sicher auch nicht erst seit gestern, oder?
    Alles kontrollieren, besonders den nassen Alkie.
    Wieviel hat der gesoffen, wann und wo?
    Und in welchem Zustand wird er heim kommen... und und und.... alles dreht sich um den Säufer.

    Ja, Säufer ! Aber so schlimm ist es sicher bei Euch noch nicht, oder ? 8)
    Denn wäre es so, müßte man ja handeln, wie unangenehm.

    LG Sunshine (Alkoholikerin, trocken)
    ...die sich gerade den leichten Sarkasmus nicht verkneifen konnte.

  • Hallo Ivonne,

    Zitat

    Ja, ich bin mir sicher, dass er manchmal nur 3 Bier trinkt. Ich zähle mittlerweile mit und kontrolliere auch die Bierkiste.


    das ist COabhängigkeit in ihrer "besten" Form.
    Das bringt dich geradewegs in ein Hamsterrad, aus dem du nur sehr schwer aussteigen kannst und vor allem engt es dein Leben immer weiter ein.
    Nützen tut es nicht die Bohne, da spreche ich aus Erfahrung, die Tricks die, die nassen Alkoholiker drauf haben, da denkst du nicht im Traum dran.
    Du kannst dir nicht sicher sein, wer sagt dir, das er die leerern Bierflaschen nicht mit Wasser aufgefüllt hat, und den Kronkorken bekommen nasse Alkoholiker wieder so auf die Flasche, das merkst du nicht.
    Wir hatten hier mal einen Thread von dem was COs erlebt haben, bezüglich Ausreden und Rechtfertigungen von nassen Alkoholikern.
    Da wurde mir erst klar, was wir COs so gerne glauben würden.
    Ich such den bei Gelegenheit mal raus.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • hallo Isebon,

    Zitat

    weil ich mir das ja auch einbilden könnte,


    Es ist immer wieder das gleiche. Wir gehen davon aus, das wir uns den Alkoholkonsum einbilden, wir zweifeln an uns.
    Meine Wahrnehmung sagte mir, er trinkt zuviel, also hatte ich ein Problem mit dem Trinkverhalten eines anderen. Das alleine sollte doch schon genügen, um mal genauer hinzusehen.
    Ich habe das Gefühl und das ist dann auch richtig, ich muß mir da nichts beweisen.
    Es geht um dich, mit diesen Kontrollen gehst du auf ein einsames Leben zu.
    Ich hatte meine sozialen Kontakte fast alle verloren, denn ich konnte ja nicht lange von zuhause weg, mußte ja alles dafür tun das er nicht säuft.
    Hör auf zu kontrollieren, geh stattdessen in ein Eiscafè oder sonst wo hin.
    Es geht um dich, er säuft nicht eine Flasche weniger, wenn er kontrolliert wird.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Ivonne,

    Du schreibst:

    Zitat

    Natürlich möchte ich nicht, dass er weiterhin so viel trinkt.
    Nur wenn es so wie es jetzt seit etwa 7 Monaten ist, bleibt, dann werde ich mich von ihm trennen.
    Denn so möchte ich auch keine Beziehung führen.

    Für einen Alkoholiker geht der Fahrstuhl nur noch bergab. Sprich, die Trinkmengen werden üblicherweise immer mehr.
    In welcher Geschwindigkeit, ist sicher unterschiedlich.
    Sollte Dein Mann also alkoholabhängig sein, dann wird das nicht besser, sondern schlimmer.
    Wenn nicht, könnte er ja jetzt gleich aufhören, oder ? 8)
    Tut/Will er aber nicht ?
    Warum denn nicht?

    Zitat

    Und dann fängt das grübeln an. ... Ist das wirklich schon Alkoholismus? Wenn er jeden Abend 3-6 Bier trinkt... und und und.


    Findest Du diese Trinkmenge WENIG ?? :shock:
    Also ich finde das sehr viel.
    Als ich diese Alkoholmenge getrunken habe (wenn auch nicht als Bier), war ich bereits abhängig.
    Es macht übrigens überhaupt keinen Unterschied, was jemand säuft.
    Ob das Wein, Bier oder Schnaps ist, das ist für Alkoholismus völlig unerheblich.
    Selbst die Trinkmenge sagt dazu noch nicht allzu viel aus.

    Ivonne, um es mal ganz klar zu sagen, auch wenn sich das für einige wohl "komisch" anhören mag, weil man vielleicht denkt "alle Menschen trinken doch Alkohol".
    "Normal" wäre, gar keinen Alkohol zu trinken. Denn unser Körper braucht keinen Alkohol zum Überleben.
    Trotzdem wird in der Gesellschaft häufig die Droge Alkohol (denn nichts anderes ist Alkohol ) konsumiert.
    Ich persönlich finde das aus heutiger Sicht sehr schade, aber dennoch ist es so.
    Das bedeutet aber nicht, das es auch "normal" wäre.
    Es ist nichts anderes als gesellschaftlich tolerierter Drogenkonsum.
    Und viele werden leider davon abhängig und alkoholkrank.
    Vorsätzlich tut das wohl keiner.
    Die Schwelle von Alkoholmissbrauch bis hin zur Abhängigkeit ist außerdem schmal und auf einmal hängt man voll drin.
    So vielleicht auch Dein Partner, ich weiß es ja nicht...

    Zitat

    Wir führten eigentlich eine Beziehung "auf Augenhöhe".


    Ja, vielleicht war es ja mal so? Oder vielleicht hast Du auch damals nicht so genau hinschauen mögen, was wirklich los ist?
    Das passiert ja sehr vielen so.
    Neu wäre mir allerdings, das mit einem nassen Alkoholiker eine gesunde Beziehung auf Augenhöhe möglich wäre.
    Dazu habe ich hier zu oft das komplette Gegenteil gelesen.

    Zitat

    Und meine Co - Abhängigkeit WlLL ich überhaupt nicht ausleben!!!!!!


    Wunden Punkt getroffen? Die heftige Reaktion mit den 6 Ausrufezeichen lässt zumindest darauf schließen :wink:

    Alkoholkranke Menschen und CO`s finden sich ja eher weniger rein zufällig.
    Das läuft eher nach dem Schlüssel-Schloß-Prinzip ab.

    Die CO-Abhängigkeit nicht ausleben wollen... ja, das glaube ich Dir sogar !
    Aber.... ein nasser Alkie wird Dich auch immer wieder in die CO-Abhängigkeit zurückkatapultieren wollen.
    Weil er Dich da haben will ! Weil dann alles gut für ihn läuft und er bequem weiter saufen kann.
    Darum halte ich es für kaum möglich, seine CO-Abhängigkeit stoppen zu können, solange man mit nem nassen Alkie zusammen ist oder sogar zusammen wohnt.

    Ivonne, in Beziehungen von Alkoholikern und CO-Abhängigen liegen ja beiderseitig Abhängigkeiten vor. Kurzum, gesund ist hier ja keiner der Beteiligten.
    Auch wenn das CO-Abhängige gern anders sehen würden.
    Denn der Alkie soll schließlch an allem "schuld sein". Und wenn der nur aufhören würde zu saufen, würde auch alles wieder gut werden.
    Aber so einfach läuft das nicht.
    Da müßten sich schon beide ändern wollen und das auch aktiv angehen.
    Mit SHG, entsprechenden Therapien etc.pp.

    Ich will damit nicht sagen, das alle derartig bestehenden Beziehungen zum Scheitern verurteilt wären.
    Es gibt Paare, die kommen da auch gemeinsam wieder raus. Aber dazu muss man echt aktiv werden und zu gravierenden Veränderungen bereit sein.
    Dein Partner will aber nicht wirklich das saufen sein lassen, oder?
    Für alkoholkranke Menschen ist es aber unmöglich, einen kontrollierten Umgang mit Alkohol zu haben.
    Dieser Zug ist längst abgefahren, bzw. hat der evtl. auch nie bei uns angehalten...
    Weniger Trinken funzt also für einen Alkoholiker nicht.
    Solltest Du diesen Gedanken haben und Dein Partner wirklich alkoholkrank sein, dann wird das nicht funktioneiren.

    So, nun ging es viel um Deinen Partner, das kommt aber sicher bei mir auch daher, das ich selbst Alkohlikerin bin und mich da besser reinversetzen kann, warum er tut, was er tut.

    Hier sollte es aber UM DICH gehen und nicht um ihn.
    Was möchtest Du für Dein Leben?
    Wie kannst Du dafür sorgen, das es Dir besser geht?
    Wie kannst Du Deine CO-Abhängigkeit stoppen?
    Was sind Deine Wünsche und Träume für Dein weiteres Leben?
    Und lassen die sich in dieser Beziehung veriwirklichen ?
    Darauf solltest Du schauen und dran arbeiten.
    Was Dein Partner tut, ob der säuft oder nicht... daran kannst Du sowieso nichts ändern.
    Du kannst also nur an Dir, für Dich was ändern.

    Und sei mir nicht böse, aber ich schreibe lieber Klartext. Ich rede nicht gern um den heißen Brei herum.
    Das mag sich für den einen oder anderen auch mal verletzend anfühlen, ist aber nicht so von mir gewollt und gemeint.
    Ich weiß nur aus eigener Erfahrung, wie schlimm diese Krankheit im nassen Zustand ist und kann von daher auch nicht mit irgendwelchen Verniedlichungen und Abwiegeleien dienen.

    LG Sunshine

  • Kontrollieren- sinnlos und entwürdigend. Alkoholiker sind Meister darin Alkohol zu verstecken. Oder bist du dir sicher, dass er nur Bier aus der Bierkiste trinkt. Aber darum geht es eigentlich nicht. Mein XY hat auch immer behauptet, er könnte es auch ohne Alkohol aushalten. Hat er aber nicht. Wie schon zuvor geschrieben, auch wenn er nicht torkelt oder lallt oder sonstiges. Das sagt nix über die MEnge aus, die er trinkt oder darüber ob er Alkholiker ist oder nicht. JE mehr jmd. verträgt, desto mehr kann er oder sie trinken, ohne aufzufallen. (Toleranzschwelle verändert sich) Hör auf über ihn nachzudenken. Denk an dich. Dir geht es nicht gut. Also ist es egal, ob er Alkoholiker ist oder nicht.
    LG

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