Eure Erfahrungen mit Suchtberatung

  • Guten Morgen Ganja,

    herzlich willkommen im Forum. Ich war als erste bei der Suchtberatung, nachdem ich dieses Forum gefunden hatte und mir ein paar Schuppen von den Augen gefallen waren. Dann habe ich die Suchtberatung meinem Mann ans Herz gelegt, der dafür natürlich keinen Grund sah. Erst als ich ausgezogen war, hat er sich einen Termin besorgt. Ich war nicht dabei und weiß nicht, was besprochen wurde. Er ist noch ein 2. Mal gegangen, aber dann nicht mehr. Heute trinkt er keinen Alk mehr, er ist seinen Weg gegangen ohne Suchtberatung und Therapie. Wir leben wieder zusammen. Das ist aber nur eine von 1000 Möglichkeiten. Nach außen hin waren wir auch eine normale Familie mit Kind, Arbeit, Haus und Hof. Das hat es mir ja auch so immens schwer gemacht zu begreifen warum ich trotzdem unglücklich bin.

    Für mich waren diese Suchtberatungstermine (5 Stück) sehr wichtig und auch meine Besuche beim Therapeuten. Alles lief zwar anders ab, als ich es mir vorgestellt hatte und die Erfolge waren auch nicht gleich sichtbar, aber diese Besuche haben mich doch in meiner persönlichen Entwicklung stark voran gebracht.

    Ich hab damals alle Hilfe angenommen, die sich mir geboten hat. Du musst schauen, mit was Du dich wohl fühlst. Manchmal kann zu viel des Guten ja auch überfordern. Dann ist es vielleicht besser, die Dinge nacheinander anzugehen als gleichzeitig.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld für Deinen Weg.

    sonnige Grüße
    Elke

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Ganja,

    auch von mir ein herzliches Willkommen. Nun hast du ja gleich zwei Threads über Nacht aufgemacht. Nun antworte ich erstmal hier zu deiner speziellen Frage.

    Mein Ex ist damals als erstes zu seinem Hausarzt gegangen. Da war ich nicht bei, aber er hat wohl tatsächlich zu ihm gesagt, wenn du noch keine weißen Mäuse siehst, ist es noch nicht so schlimm. Der makabere Witz an der Sache war, dass dieser Arzt, der schon kurz vor der Rente war, wohl selbst ein Alkoholproblem hatte. So machte es jedenfalls die Runde.

    Es vergingen einige Jahre und dann bin ich zu seinem inzwischen neuen Hausarzt, weil ich wissen wollte, was ich tun kann oder ob er was tun kann. Eine Beratungsstelle Vorort gab es nicht. Er hat mir zu verstehen gegeben, dass weder er und auch ich nichts tun kann, so lange er selber nicht will, was sich auch noch eine Weile bewahrheiten sollte.

    Als dann irgendwann das ganze eskalierte in gewisser Hinsicht, war er bereit was zu tun und ich habe eine Suchtberatungsstelle in einem anderen Ort gefunden, wo es auch Gesprächsrunden gab, leider nur für Alkoholiker selbst. Aber für Alkoholiker sehr zu empfehlen. Die Einrichtung selbst, ist ja bundesweit denke ich, darf ich ja hier glaube ich nicht nennen.
    Aber zum ersten und zu einigen Terminen von seinen Einzelgesprächen war ich bei. Und dort hat man ihm auch klipp und klar gesagt, dass selbst wenn er jetzt seine Dinge wie auch seine Arbeit noch im Griff hat, ist es nur eine Frage der Zeit, bis das kippt, weil irgendwann der gewisse Spiegel nicht mehr reicht.
    Und aus meiner Sicht war das schon lange gekippt, weil er seine Stellen immer wieder verloren hat, aus Gründen, die ich ja nur von ihm hörte, was wirklich war wer weiß... Und zwischendrin oft lange Zuhause war. Er hatte die Kraft einfach nicht mehr und war auch ständig krank.

    Nun ist ja das Entscheidende, so wie ich in deinem anderen Thread lese leidest du und deine Kinder massiv unter der Situation.
    Und wie schon gesagt, du kannst nichts machen, wenn er nicht will, nur für dich, wenn du da aussteigen willst.
    Da kannst du schauen, wo du die für dich passende Beratung findest, die dich wirklich weiterbringt und das Dilemma nicht verharmlost wird, so dass du da doch weiter hängenbleibst, weil man dir einredet, ist noch nicht so schlimm. Für dich und die Kinder ist es ja offensichtlich schlimm, und das zählt.

    Viel Kraft wünscht Eklisee

  • Hallo Ganja,

    ich war ein mal bei einer Beratungsstelle, das war ca. 1 Jahr bevor ich mich trennen konnte. Zum damaligen Zeitpunkt war das ein für mich wichtiger Schritt, denn zum ersten Mal hörte mir jemand zu und konnte mir auch Antworten geben. Zum ersten Mal fühlte ich mich ein wenig aufgefangen. Das hat mir sehr geholfen weitere Schritte zu machen. Leider hat das eben bei mir noch ein Jahr lang gedauert, aber gut. Das war einfach so.

    Dieser Termin bei der Beratung war auch insofern für mich wichtig, dass ich aussprechen konnte, zu jemand Fremden, was bei mir zuhause los ist und wie ich mich fühle. Dieses Aussprechen war enorm wichtig für mich!

    Du darfst jetzt alles probieren, was dir gut tut. Was dir Hilfe geben kann. Du musst es für dich sehen. Am meisten habe ich von diesem Forum profitiert und von meinen eigenen Stärken, endlich das zu machen, was gut für mich ist. Hilfe zur Selbsthilfe.

    Ich habe dann auch eine Therapie begonnen, nach der Trennung. Auch das hat mir sehr geholfen mich ablösen zu können.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Ganja,
    auch an dieser Stelle nochmal ein herzliches Willkommen bei uns.

    ich war auch bei der Suchtberatung, die mir sehr viel geholfen hat.
    Bei mir gab es Gespräche fast über ein Jahr hinweg.
    Forum und Suchtberatung haben sich ergänzt, und ich spürte, das ich auf dem richtigen Weg war.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

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