Ein ständiges auf und ab

  • Das mit den neuen Hobbys und die "saufzeit" anders belegen, ist nicht das was mir grosse Sorgen macht. Natürlich ist auch das nicht ohne Probleme. Wirklich viel Kontakt zu Menschen die regelmäßig getrunken haben, hatte ich in letzter Zeit gar nicht. Das war mehr im beruflichen Umfeld. Aber eben was das angeht fallen viele Veranstaltungen weg. Das ist nicht so schlimm. Wie gesagt mir fällt es schwer nicht zu trinken um mich an soziale Kontakte oder stressige Situationen nüchtern ran zu trauen.
    Es geht aber langsam weil ich mal zu mal merke, dass es so doch angenehmer ist und ich es überstehen kann.

    Ich muss das später weiter führen, weil ich grad im Zug zwischen betrunkenen sitze und da erst mal weg muss um auch wieder klare Gedanken fassen zu koennen.

  • Ich hab jeden Konsum wenn moeglich alleine gemacht. Bei anderen Drogen, weil ich die eh morgens am häufigsten konsumiert hab und bei Alkohol, da ich keine Freunde hatte die Alkoholiker waren und mit anderen wollte ich nicht trinken, weil sie dann bemerkt hätten, dass ich keinen Stop finde.
    Ausserdem bin ich wie gesagt auch ein lonesome Cowgirl ;).
    Grade nach der Zug situation kam mir aber kurz der Gedanke "haettest du auch getrunken, haette es Dich nicht so gestoert"... Aber ich kann jetzt auch sagen, dass es gut ist, dass es mich wirklich angeekelt hat. Nur wenn man so Dinge merkt kann man ja agieren und einen Umgang damit finden. Ausserdem wer weiss ob ich nicht irgendwann genau so jemand im Zug aufgefallen bin. Das hat doch auch Scham erzeugt.

    Jetzt bin ich froh, dass ich mich weg gesetzt hab, eine Atemübung gemacht hab und jetzt mit einem Kaffee etwas die frische Luft genieße und gleich spazieren geh.

  • ich hab so das gefuehl, dass heute ein Abend ist wo schreiben hilft.

    Mir ist es grade sogar ganz recht, dass ich hier nur noch zeitlich begrenzt aktiv sein werde. Das mindert etwas die Angst sich zu öffnen.

    versuchen werd ich nicht zu sehr ins detail zu gehen, aus Gründen der anonymität.

    Ich hatte eine super Kindheit mit einigen kleinen Ausnahmen. Ein Elternteil war leider psyschisch krank und hat bei mir damit schon im Kindesalter viel Selbstzweifel und Selbstwertproblem ausgelöst.
    In früher Jugend kam ich in Kontakt mit Drogen. Chemischen Drogen. Da war ich 11/12. Man kann wohl sagen, ich wurde systematisch abhängig gemacht um über mich verfügen zu können. In der Zeit begann meine berufliche Laufbahn.
    Mit viel Mühe und Not und einigen abenteuerlichen Entzügen verlief irgendwann alles halbwegs geregelt und der Beruf hat sich durch ein paar zu schlimm zugerichtete Mädchen und schlechte Geschaefte von selbst erledigt ( ich hab natürlich niemand zugerichtet sondern wurde zugerichtet). personen x und y wanderten also ab in ein komfortable All inclusive Versorgung und konnte das mit dem teeniesein mal austesten.

    Lief gut für mich. Schulisch alles okay, Freunde waren auch da, Sport war okay und die Familie kompliziert aber liebevoll.

    Dann kamen Tage XYZ. Schlimmes Trauma erlebt. Viel Missbrauch, Todesangst. Missbrauch, Demütigung, Pornografie. Verlust jeglicher Sozialkontakte. Abschottung und Drogen. Das ging ein Jahr so. Dann Therapie. Viele Schulwechsel viele Diagnosen aber immerhin irgendwann die Schule beendet.

    Dann ein alkoholkranker Freund. Viel Gewalt. Trennung.

    Soziales Engagement lief gut, Jobs waren da aber immer auch Aengste. Die wurden immer schlimmer.

    Abschottung. Völligen Bezug zu mir verloren. Wieder im Millieu.

    Therapie

    Erneute Partnerschaft. Viel Demütigung aber gutes intaktes Soziallleben und solide Jobs. Evtl sogar Zukunftsperspektive.

    Trennung. Therapie. Völliger Rückzug.

    Viele Drogen. Heftiger Entzug

    Therapie. Neue Diagnose.

    Beruflich und sozial einiges erreicht. Es wurde besser. Ich wurde erwachsener.

    Tada der Alkohol wurde mein neuster Freund. Er wurde mein intimster und einziger. Wir beide waren so gut zusammen. Er hat mir viel Geld eingebracht mir aber noch mehr Würde genommen. Und auch sonst ziemlich viel.

    Ich erkenne ein Muster. Wann immer ich sagen müsste "Juhu ich bin auf dem Weg und hab die Scheisse hinter mir" suche ich mir neue unangenehme Wegbegleiter. Absolute Manipulation meines Selbstwertes.

    Ich denke genau da gilt es anzusetzen.

    Und warum weiss ich das? Weil ich es ja in etlichen Therapien so gelernt hab. Ich bin so gut in der Theorie aber praktisch nicht zu gebrauchen.

    So mehr emotionaler Output ist von mir nicht zu erwarten ;)

  • Liebe Missnoalk,

    ich drück dich mal ganz doll. Aber natürlich nur virtuell, keine Panik.

    Du scheinst ja schon einiges erlebt zu haben in deinem Leben, schon gegen viele Dämonen gekämpft, immer wieder ausgerutscht, immer wieder aufgestanden und letztlich hast du überlebt und ganz viel geschafft.

    Trotzdem ist es kein Wunder, dass du immer wieder nach Alltagshelfern suchst.

    Ich hoffe, du findest jetzt gesunde Alltagshelfer, Sport, Tiere, frische Luft hört sich auf jeden Fall schon mal gut an.

    Alkohol tut nur so, als sei er dein Freund, in Wahrheit klaut er Dir dein Leben.

  • Natürlich.

    Es erscheint kurz wie eine einfache Lösung Dinge besser zu bewältigen.
    Das kann ich vom Alkohol sagen, vom Koks,Speed vom Ritalin usw...und letztlich schafft man sich nur zusätzliche Probleme und eben den riesen grossen Elefanten im Raum. Und der Idiot weigert sich sogar noch den Raum zu verlassen. Ich hab mittlerweile ne Herde in meiner kleinen Hütte.
    Vielleicht kann ich die mal gedanklich neben meine Pferde auf die Weide stellen. Dann kann ich immerhin selbst bestimmen wann ich mich mit ihnen befasse ;).
    Nein ehrlich es ist wie Du sagst und Helfer sollen helfen. Am besten langfristig und da ist man sich selbst vermutlich die beste Hilfe. Was tut mir langfristig gut? Was befriedigt meine Sinne/meine Gefühle usw.? was braucht mein Körper und was braucht meine Seele/Psyche?
    Ich würde bei mir sagen Liebe und Beschäftigung und mal nen ordentlichen Tritt in den Hintern.
    Grade ist Beschäftigung angesagt und Liebe und darum bastel ich fleissig an Adventskalendern für liebste Tiere ( und sogar 2 menschen...wär hätte es gedacht eine davon bin ich ;)...ja der Mangel an sozialkontakten) und trinke Tee und esse Kekse.

  • Liebe Missnoalk

    Puuh....hast Du was durchgemacht. Darf ich schreiben: Gottseidank bist Du noch da? Nein, ist wohl überheblich von mir. Mir kommen die Tränen, wenn ich das obige lese.
    Und jetzt als "Einsames Cowgirl" den Mut gefasst, hier dies zu schreiben? Hut ab!
    Du glaubst an Dich, Deine Kraft und an Deine guten Eigenschaften. Das ist doch viel für Dein "neues" Alk freie (oder-was-immer-freie) Leben.

    Jaja, die Theorie... das "Ding" ist ja nur nützlich, wenn "es" umgesetzt wird. Und Du bist - so wie ich dies verstanden habe - eher eine Einzelgängerin bzw. kein Kommunikations-Genie. Musst demnach ausprobieren, statt darüber mit einem Gegenüber zu diskutieren.

    Ich wollte ich könnte Dir einen guten Rat geben... Aber ich hab den nicht. Langsam angehen. Schritt um Schritt. Tag um Tag. Freude haben an Deinem neuen Leben und diese Freude muss höher sein, als das Unüberlegte. Ist das schon wieder Theorie?

    Ich wünsche Dir alle Energie und viel Freude am Umsetzen.

    Wünsche eine angenehme Nachtruhe
    Ernest

  • Doch das kannst Du schreiben. Ist bis auf die fehlende Sie Form der Wortlaut der Therapeutin und sicher auch etwas was ich eher würdigen sollte. Dieses ständige "warum hab ich das nicht geschafft" "wieso bin ich nicht so solide wie andere in meinem Alter" "warum ist mein Lebenslauf so verkackt" bringt nämlich nichts und führt doch wieder dazu sich betäuben zu wollen..
    Lieber mal mit allen Sinnen wahrnehmen und feiern, dass man noch da ist und sich bewusst machen, dass es auch haette schlimmer laufen koennen.

    Und Schritt für Schritt ist wohl ein guter Rat

    War heute für mich tatsächlich ein grosser Schritt mal etwas persönlicher zu werden. Geht auch. Geschafft in mein Tagebuch eingetragen.

  • Heute geht es mir ganz seltsam.

    Ich bedauere nicht mich etwas geöffnet zu haben aber moechte jetzt ganz ehrlich sein: mir stellen sich Fragen wie "Warum wird bei anderen so viel mehr geantwortet?" und das sogar wenn es Vorstellungen oder auf mich Recht harmlos wirkende Beiträge sind. "bin ich schon wieder anders und pass nicht ins Bild?" "lohnt es sich bei mir nicht mehr?" "ich werd wohl nie der Liebling der Massen sein".

    Sobald ich ich bin wird mein aussenseiterdasein scheinbar noch verstärkt. Sicher auch durch mich weil ich eben wirklich nicht die Skills mitbringe.

    Anderes Thema.

    Der Tag war an sich super. Wichtige Baustellen werden bebaggert und alles läuft nach Plan

    aber

    auch da ließ mich der Gedanke nicht los was zur hoelle so viel schlimmer und so anders ist an mir.. Es überkommt mich eben.

    Kurzzeitig hatte ich den Gedanken "wow so ein toller erfolgreicher Tag. Jetzt ein Vodka.

    Das war mein Gedanke.

    Die Verknüpfung, dass der Tag dadurch schlechter wird (weil es nicht bei einem bleibt), wie man denn bitte einen Erfolg mehr feiern sollte als ihn zu erleben, warum das ewig gleiche Prinzip und zwar Erfolg und Zufriedenheit mit Selbstzerstoerung zu nicht zu machen..

    Das alles kam ca 30 Sekunden später.

    Waren stressige und beängstigende Sekunden aber es war auch Freude dabei


  • "Warum wird bei anderen so viel mehr geantwortet?" und das sogar wenn es Vorstellungen oder auf mich Recht harmlos wirkende Beiträge sind. "bin ich schon wieder anders und pass nicht ins Bild?" "lohnt es sich bei mir nicht mehr?" "ich werd wohl nie der Liebling der Massen sein".

    Hallo Missnoalk,

    ich hab deinen Post gestern zeitnah gelesen und war auch sehr betroffen... hätte dir gerne etwas Ermutigendes geschrieben, mir ist aber (wie so oft hier) nichts "Geistreiches" eingefallen... habe dafür bei den Antworten der Anderen im Stillen mitgegenickt...
    Sicher ist dein Leben sehr viel ungünstiger gelaufen als meins und wohl auch der meisten Anderen hier... aber deshalb passt du trotzdem ins Bild, sehr gut sogar... weil du einerseits zeigst, dass man an so viel Leid nicht zwangsläufig und unwiederbringlich zerbrechen muss... und andererseits meiner eigenen Geschichte wieder eine Maßstab gibst...
    Auch wenn nicht mehr viel Zeit bleibt würde ich mich freuen, noch mehr aus deiner Innenwelt zu lesen (sofern es für die hilfreich ist)...

    LG von der Feldmaus

    PS: Willst du wirklich Liebling der Massen werden??? Ich glaube, wenn du dein eigener Liebling wirst, ist das viel mehr wert :)

  • Hallo missnoalk

    Ich finde du machst es sehr gut. Hut ab.
    Momentan ist ja auch ein bisschen Verunsicherung im Forum, daher nimm es nicht persönlich, wenn nicht (gefühlt) schnell genug antworten da sind. Das ist auch etwas, was man hier gut lernen kann: bei sich zu bleiben, wenn einen etwas piekt.

    Ich finde es ganz toll, dass du dir selber einen Adventskalender anfertigst. Viel Freude damit an jedem einzelnen Tag! Du hast es dir verdient.
    Und du wirst noch sehr viele Sachen herausfinden, womit du dir etwas Gutes tun kannst, und was keinen Alkohol beinhaltet.

    LG Viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • Liebe Missnoalk

    Du darfst nicht enttäuscht sein, wenn Du nicht subito ein Echo erhälst. Ein Wald-Feld- und Wiesenheini wie ich, ist schon an der Limite, Deinen Bericht zu lesen, geschweige denn zu verdauen

    Viola bringts auf den Punkt, wenn sie schreibt
    "Das ist auch etwas, was man hier gut lernen kann: bei sich zu bleiben, wenn einen etwas piekt."

    Für mich war dieses Forum zu Beginn wie ein Tagebuch. Manchmal kam ein Echo, manchmal nicht. Wichtig für mich war das Schreiben. Gedanken einigermaßen zu ordnen, überlegen, wie ich was ausdrücken möchte. Im echten Tagebuch, schreibe ich drauflos. Nach einer gewissen Zeit, beim Lesen, kann ich meinen Gedankengänge da nicht mehr folgen. Geschweige denn meine eigene Schrift entziffern :)

    Und Feldmaus75 bringts ebenfalls auf den Punkt:
    "Willst du wirklich Liebling der Massen werden??? Ich glaube, wenn du dein eigener Liebling wirst, ist das viel mehr wert"

    Dem ist nichts beizufügen.

    Du schreibst:
    "Die Verknüpfung, dass der Tag dadurch schlechter wird (weil es nicht bei einem bleibt), wie man denn bitte einen Erfolg mehr feiern sollte als ihn zu erleben, warum das ewig gleiche Prinzip und zwar Erfolg und Zufriedenheit mit Selbstzerstoerung zu nicht zu machen."

    Lese jetzt dies bereits zum x-mal. Also, äh, ich versteh's nicht. Hat vermutlich wieder mal was mit meinem einfachen Wesen zu tun.

    Wie dem auch sei: Schreib weiter. Nimm Dir bitte die Mühe. Es lohnt sich.

    Abendlicher Gruß
    Ernest

  • Hallo,

    ich ärgere mich gerade, dass ich nichts geschrieben habe. Ich habe Deinen Bericht gelesen und fand es absolut richtig und klasse, dass Du Dich geöffnet hast. Da ich immer mit dem Handy eingeloggt bin (so wie jetzt), hab ich mir gestern Abend vorgenommen, heute Morgen über den PC ausführlich zu schreiben. Dazu ist es dann ja nicht gekommen.

    Du hast eine Menge mitgemacht. Ich finde es großartig, dass Du trotzdem die Kraft zusammen gesammelt hast, um einen neuen Weg zu gehen. Bleib unbedingt am Ball!

  • Jetzt bin ich doch recht beschäftigt gewesen. Bin es immer noch werd aber bei Zeiten ausführlich antworten.

    Danke für die Nachrichten. Tatsächlich war das was ich schrieb einfach eine Beschreibung dessen, was in meinem Kopf so passiert wenn es "persönlicher" wird.
    Ich wollte damit niemand zum schreiben drängen, noch ein schlechtes Gewissen provozieren.
    Ich war da ganz bei meiner Gedankenwelt, die sich eben was soziale Interaktion angeht etwas komisch verhält ;).
    Es sind aber interessante Nachrichten und ich danke euch für den Input.

    So nun wieder auf ins "weltliche" Getümmel ;)

  • Bevor ich schnell wieder in die Kälte entschwinde ein kurzer Erklärungsversuch an dich Ernest

    Was ich meinte ist, dass ich nicht den Moment und den Zustand genießen kann, dass grad etwas richtig tolles passiert ist. Ich scheine in den Momenten schon zu versuchen mich selbst zu sabotieren um mich wieder schlecht und schuldig zu fühlen.
    Alkohol als Belohnung war nie ein Thema aber ausgerechnet jetzt, dachte ich "oh ein Erfolg darauf ein Vodka" offensichtlich nicht nur Suchtgedaechtnis sondern auch viel Sabotage des Selbstwertes um mich ja nicht zu lange gut zu fühlen. Mein Hirn kann ein manipulatives Miststueck sein. Immerhin ist es mir da gelungen die Goere in ihre Schranken zu weisen. ;)

  • Hallo Missnoalk

    Zitat

    ch denke, es geht weniger um den Inhalt, sondern eher um eine professionelle Gesprächsführung. Da denke ich sind Administrator und Moderatoren, grade in Bezug auf das Selbstverständnis einer Selbsthilfe Gruppe in der Pflicht.

    Nun ist es nicht die Aufgabe der Moderatoren oder Administratoren hier professionell aufzutreten, auch wenn das aus erster Sicht wohl von Einigen erwartet wird. Das hier ist ein Alkoholiker Forum und wir sind selbst Betroffene. Moderatoren, Administratoren haben da andere Aufgaben.

    Ich gebe meine Erfahrungen so weiter wie sie mir geholfen haben und meinem Ich auch entsprechen und das unabhängig vom Status was ich zusätzlich für das Forum mache. Sonst wäre das nach dem Mund anderer geschrieben, die es gerne für sich anders lesen möchten. Ich bin hin und wieder auch überrascht wie zart beeidet manche reagieren. Aber das ist Meins. Wer die Historie des Forums verfolgt dann waren solche direkten Ansprachen am Anfang gang und gebe und hat sehr vielen geholfen. Natürlich waren da auch User, die sich darüber aufgeregt hatten, jedoch war es immer eine sehr gute Mischung wovon jeder etwas hatte. Warum regt sich denn ein User auf. Meist doch nur weil er es persönlich nimmt. Es geht jedoch hier immer nur um die Sache und nicht um die Person. Der eine reagiert mehr auf das Streicheln, ein anderer liebt harte Nummer. Für wen ziehen wir nun die Grenze?

    Zitat

    Wie zu beobachten ist foerdert dies die Kommunikation über den Betroffenen aber nicht mit ihm

    Das finde ich gut. Es haben sich viele geäußert wie sich der Betroffen sich fühlen könnte, nur der Betroffene, der mich auch schon durch vorherigen Post kennt, noch nicht. Das größte Problem meiner Sicht ist es auch das einige nach Monaten zurückkommen, etwas posten und man nur auf den Post reagieren kann und nicht weiß was zwischenzeitlich so gelaufen ist. Wenn ein ständiger Austausch da wäre würden auch die Erfahrungen wohl anders sein.

    Nun zu dir. Ich finde es gut das du alles auf den Prüfstand stellst und dich hier unverblümt mitteilst. Weiter so.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hartmut ich bin ganz bei Dir was die Erfahrungen angeht und professionell war vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Wie gesagt ich mag Tacheles und vor allem find ich es gut diese Meinungsvielfalt zu haben.
    Ich finde etwas Umsicht in der Kommunikation aber in dem Fall hilfreich, damit es eben überhaupt ein Austausch bleibt und man nicht den Betroffenen schon damit verschreckt wie man auf ihn reagiert. Ich ging davon aus, dass dies Aufgabe der Moderatoren sei.
    Es ist aber jetzt klarer und ich verstehe vieles besser, mit dem Wissen das es nicht so ist.

    Natürlich ist das alles eh subjektiv. Ich weiss nicht wie der Betroffene besaitet ist.
    Mich hätten die Beweggründe interessiert und ich hab das Gefühl, dass ich die nun nicht mehr erfahre.
    Purer Egoismus ;).

    In einem Punkt muss ich mich korrigieren.
    Das ganze hat ja nun auch zu dem sehr interessanten Thema trocken vs. Nicht mehr trinken geführt was ich sehr spannend finde.

    Und ja ich stelle offensichtlich gern Dinge in Frage. Ehrlich gesagt aber einfach deshalb weil ich gern verstehe und begreife und echtes Verständnis und auch eine Überzeugung kommt meiner Meinung nach nicht immer zustande in dem man einfach alles "hinnimmt". Ich lass mich aber gerne überzeugen und teilweise sogar belehren :).

  • So ich hab nochmal die Beiträge gelesen und festgestellt, die stehen ganz gut für sich und ich danke nochmal dafür.

    Bezueglich des lieblings der Massen: das wollte ich mal aber es ist eh klar, dass das einfach nicht mein Weg ist. Allein schon wegen des besagten "in Frage stellen" und weil ich nunmal wenn ich ehrlich zu mir bin auch ein sonderling bin. Daran moechte ich aber nichts ändern weil ich nunmal meinen Geschmack/Intetessen/Neigungen gar nicht ändern kann und froh bin mich überhaupt jetz so gut zu kennen und um diese zu wissen.
    Auch das war nämlich zeitweise nicht so.

    Morgen haette ich ein date haben koennen auf das ich mich sehr gefreut hab (und vor dem ich zugegeben auch ne Menge Angst hatte/habe).
    Abgesagt hab ich aus 2 Gründen. Der erst ist, dass ich mir das ohne Alk nicht tutraue und dieser Grund nervt mich tierisch weil es fast so ist als wollte ich mir selber einreden eben Alkohol zu brauchen. Ich weiss, dass das nicht so ist und ich lass das auch nicht gelten. Irgendwann wird der Punkt kommen wo ich date und ich weiss es wäre gut die angst zu überwinden. Morgen schaff ich es aber noch nicht. Da bin ich noch nicht und das lass ich jetzt erstmal für mich so stehen.
    Der zweite und der ist etwas fadenscheinig und wohl eine Ausrede oder eigenmanipulation, ist die Sorge den Alkohol beim Date nicht ablehnen zu koennen.
    Dies haette ich aber durch Wahl des Dates und Offenheit beeinflussen koennen.
    Es war eh ein Spaziergang geplant und ich hatte angedeutet nichts zu trinken.
    Insofern ist das wohl ziemlich entlarvend.

    Was nützt das ärgern. Es laufen auch Dinge gut, ich hab Energie, schlafe gut, denke seltener an Alkohol als gedacht und bin sozial aktiver als erwartet.
    Das leidige Thema männer kann also noch etwas warten.

  • Hallo Missnoalk,

    es werden weitere Gelegenheiten kommen. Ganz bestimmt.

    Zu Grund eins: Ich finde, du achtest gut auf dich. Du merkst, dass jetzt noch nicht die Zeit ist. Weißt ja, alles hat seine Zeit.
    Wenn du wahrnimmst, dass du dir jetzt etwas nicht zutraust, und darauf Rücksicht nimmst, dann entwickelst du dich weiter. Du setzt die richtigen Prioritäten an und lernst daraus, wie du ohne Alkohol eine bestimmte Situation gestaltest. So wie du es gerade machst. Klasse!

    Zu Grund zwei: ich finde, das ist überhaupt gar keine Ausrede. Ich finde das auch nicht fadenscheinig oder Eigenmanipulation.
    Sondern du sorgst vor, und genau das ist klug. Natürlich hättest du eventuell noch deutlicher werden können. Ob das aber zum jetzigen Zeitpunkt so sinnvoll wäre, ist mal dahingestellt. Ich kann dich gut verstehen und ich finde, was du machst ist absolut nachvollziehbar und führt dich auf einen trockenen Weg.
    Sehr gut.

    LG viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

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