Trigger und Suchtdruck

  • Hallo liebe Mitglieder,

    ich habe mich erst gestern vorgestellt und bin ganz am Anfang meines neuen Weges.

    Nun zu meinem Problem: Mich triggert fast alles momentan und damit meine ich nicht Supermärkte, Cafés,öffentliche Veranstaltungen etc. - diese Orte meide ich seit meinem letzten Absturz. Mich triggert fast alles in meinem zu hause, weil ich hier in letzter Zeit bis zur Besinnungslosigkeit getrunken habe.

    Wollte mich eben ablenken und habe mich ans Klavier gesetzt. Sogar beim Spielen bekam ich plötzlich Suchtdruck, obwohl ich das garnicht mit Alkohol verbinde.Hatte mir erhofft dabei ein wenig abschalten zu können, musste aber aufhören, weil der Druck zu stark wurde.

    Auch wenn ich hier im Forum lese, triggern mich manche Berichte.
    Kennt das Jemand? Ist das noch normal? Das irritiert mich sehr.

    Lg
    Carmen

  • Nein, das ist nicht normal. So krass habe ich das noch nie gehört oder gelesen, erst recht nicht selber erlebt.
    Als akutmaßnahme hilft erst 1x, viel Wasser zu trinken. Dann, sich mit jemanden auszutauschen & über alles mögliche zu quatschen außer Suchtstoffe.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo Carmen,
    in der Anfangsphase hat mich das Lesen hier im Forum auch manchmal getriggert. Das habe ich auch bei anderen Forumsmitgliedern gelesen.
    Ich habe auch immer zu Hause getrunken und fand es anfangs schwer, mich in meiner Wohnung abends ohne Alkohol aufzuhalten. Ich habe bewusst versucht, diese Schaltungen meines Suchtgehirns zu überschreiben: mit Bitter Lemon als Ersatzgetränk und fiesen Kaubonbons. Ich habe abends wirklich regelmäßig beides zu mir genommen. Irgendwann brauchte ich es nicht mehr. Der Zucker hat aber auch die Kohlehydrate geliefert, die sonst im Alkohol enthalten waren. Und wie Dante schon sagt, viel Wasser trinken hilft.
    Die Anonymen Alkoholiker setzen auch eine neue Gewohnheit ein, um die unliebsamen neuronalen Schaltungen des suchtgeschädigten Hirns zu überschreiben:in den ersten 50 Tagen jeden Abend zu einem Meeting.
    Versuch neue Gewohnheiten zu etablieren, um dein Gehirn von den alten Wegen wegzubringen. Dann wird der Trigger auch besser.
    Kennst du das Buch "Nüchtern" von Daniel Schreiber? Er hat die Sache mit den suchtbedingten neuronalen Veränderungen, die die Trigger auslösen, denen aber neue Gewohnheiten entgegen gesetzt werden können, gut beschrieben.
    Alles Gute,
    MieLa

  • Hallo Miela,

    danke für deinen ausführlichen Beitrag und die hilfreichen Tips.
    Es beruhigt mich, dass es einige Parallelen gibt.

    Das mit den 50 Tagen Shg täglich wusste ich nicht; werde mir am Donnerstag eine anschauen. Die AAs waren nie so ganz mein Fall.

    Das Buch kenne ich nicht, aber danke für die Empfehlung.

    Ich muss für heute erst mal alles sacken lassen; es ist anstrengend sich den ganzen Tag mit seiner Krankheit zu beschäftigen.

    Schönen Abend noch und LG
    Carmen

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