• Hallo Schnitzel,

    das war ganz unterschiedlich und hing von meinem Gemütszustand und der jeweiligen Person ab.
    Meistens war es mir sehr unangenehm, manchmal wurde ich sehr wütend, fühlte mich in die Enge getrieben und machte innerlich dicht.
    In abstinenten Phasen und Zeiten der Krankheitseinsicht, reagierte ich mit Verständnis und fand es nicht schlimm, wenn man mich darauf ansprach.
    In nassen Zeiten reagierte ich mit Abwehr und Aggressivität; trank dann meistens noch mehr und heimlich.

    LG Carmen

  • Das Ansprechen ist ja für den nassen Alkoholiker auch eine große Bedrohung, denn die Sucht ist so stark, dass das ungestörte Weitetrinken an erster Stelle steht. Traurig, aber wahr.

  • Hallo Schnitzel,
    ich schreibe mal aus der "Kindersicht". Wenn ich damals meine Mutter angesprochen habe, hat sie wahlweise unglaublich aggressiv, verharmlosend oder verleugnend reagiert. Und vor allem hat sie nach solchen Gesprächen erheblich mehr getrunken, vermutlich um sich zu beruhigen oder nichts mehr mitzubekommen.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Genau! Wie Linde es schreibt, war es auch bei mir: Verharmlosend und verleugnend habe ich in Trinkzeiten auch sehr oft reagiert, wusste aber innerlich, dass derjenige, der mich auf meinen Alkoholismus ansprach, recht hatte.

  • also ich hätte mir gewünscht, dass es früher angesprochen worden wäre, klar hätte ich rumgelogen aber ich denke ich hätte früher angefangen nachzudenken...

    das hängt wohl immer von der Person ab da gibts keine Patentlösung.

    wovor hast du Angst wenn du es nicht ansprechen willst?

    Train to survive

    survive to train

  • Hallo Schnitzel,

    ich denke, dass es sehr wichtig ist den Konsum anzusprechen zumal dich die Situation ja auch extrem belastet.
    Wenn es dir mündlich so schwerfällt, was ich sehr gut verstehen kann, könntest du deinem Vater auch einen Brief schreiben.

    Lg
    Carmen

  • Es ist die Angst,das das trinken noch schlimmer wird,und die Angst das ich beim zweiten Wort schon weine und aufhöre
    Ich trau mich einfach nichts zu sagen,bei anderen Personen auch nicht.

  • Ich verstehe das sehr gut. Schreibe doch einen Brief an deinen Vater.
    Da kannst du dir den ganzen Ballast von der Seele schreiben. Das
    kann sehr befreiend wirken.

    Und hab keine Angst, dass das Trinken durch dein Ansprechen schlimmer werden könnte.
    Es sind eigentlich nie äußere Umstände, die einen Alkoholiker zum noch mehr trinken bringen.
    Diese nimmt er sich nur als Entschuldigung

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