• Hallo Thomas,

    solch' eine Mücke wird leider von alleine zum Elefanten.

    das was deine Frau da macht kenne ich von mir. Ich habe auch immer noch "den Film zuende geguckt". jedenfalls als ich noch eine partnerschaft hatte. Als ich dann allein war, brauchte ich nur noch Ausreden für mich selbst. Bis ich auch die nicht mehr aufbrachte und mich schlicht betrank.

    Ob deine Frau nur dir oder auch sich selbst was vormacht, kann man nicht genau sagen. Vielleicht ist es ihr selbst noch nicht richtig bewusst. Das kommt auch für sie schleichend.

    Sprich sie weiter darauf an, so hilfst du ihr, sich vielleicht schneller darüber bewusst zu werden.

    Alles Gute wünscht

    Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Hallo Thomas,

    schön das Du den Weg hier ins Forum gefunden hast. Hier wirst Du sehr viele Sachen lesen, die Dir helfen die Problematik besser zu verstehen. Im Forum für Co-Abhängigkeit findest Du auch eine Menge was die Angehörigensituation betrifft.

    Ich finde das völlig in Ordnung das Du Dir um Deine Partnerin Sorgen machst, und da Dich die Geschichte beschäftigt, Du schon eine Art von Misstrauen entwickelst , solltest Du auch darauf hinarbeiten das Ihr das klärt.

    Grundsätzlich ist es so, wenn der Alkohol, in welcher Menge auch immer, regelmässig eingesetzt wird um etwas bestimmtes zu erreichen, ( z.B.Entspannung, Einschlafprobleme, Schmerzen, Probleme...etc...), besteht die Gefahr das sich daraus eine Sucht entwickelt. So fängt es an.

    Nach der langen Zeit die Ihr Euch kennt, sollte es wohl möglich sein, ein ernsthaftes Gespräch darüber zu führen. Teile Ihr Deine Bedenken mit, und lasse Dir von Ihr erklären was der Alkohol für Sie ist, wofür Sie Ihn braucht.

    Vorwürfe, heimliche Kontrollen..., Misstrauen...., das lässt sich in diesem Stadium wohl noch umgehen.

    Ich drück Dir die Daumen, das es eine Mücke bleibt.

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • hallo thomes

    ich finde wenn schon heimlichtuerei da ist dann ist da auch ein problem und das weiß deine frau ganz genau, weshalb sonst der ganze quatsch. mit totschweigen ist euch beiden nicht geholfen, unsere krankheit wird unbehandelt nicht besser sondern schlimmer, auf was willst du warten bis eure firma den bach runter geht weil deine frau nicht mehr in der lage ist zu arbeiten.
    ich finde du solltetst direkt wenn der kühlschrank aufgeht zu ihr gehen und mit ihr reden, dieses "um den heißen brei schleichen" kostet euch beide nur nerven und bringt euch keinen schritt weiter. wenn du den verdacht hättest sie hätte ne andere schwere krankheit würdest du anders handeln oder etwa nicht.
    also nimm deinen mut zusammen und sprich mit ihr solange noch nicht alles den bach runter ist. von allein wird gar nichts besser.

    wünsche euch beiden alles gute

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Thomes,

    was habt ihr so in euren Kühlschrank? Das wäre der erste Schritt für mich, nämlich dafür Sorge zu tragen, dass kein Alkohol mehr ins Haus kommt.
    Deine Freundin macht sich mehr Sorgen um ihr Verhalten als das den Anschein hat. Sie will eure Beziehung nicht belasten, also arbeitet sie mit dem beschriebenen 15 min-Trick. Das ist ihr selbst mit Sicherheit unangenehm. Sie kämpft mit schlechtem Gewissen und der Selbsteinrede, solche von ihr konsumierte Mengen sind doch gar nicht so schlimm. Hier spielt das Zerrbild, welches die Gesellschaft von einem Alkoholiker hat (auffallend oft betrunkener Nachbar, Brückenpenner) eine wichtige Rolle. Mit diesem Klischee setzt sie sich (zu recht) nicht gleich. Außerdem wird ihr dein Misstrauen mit Sicherheit schon aufgefallen sein. Wer etwas dauerhaft verheimlichen will, beobachtet entsprechend scharf.
    Ich würde den Konflikt offen führen und am Frühstückstisch den Verdacht aussprechen. Sie wird verärgert reagieren und von Spioniererei erzählen, dagegen lässt sich mit deiner Sorge um sie gut gegen halten. Dann wird sie leugnen oder herunter spielen ("Das Gläschen macht doch gar nichts!"). Dagegen lässt sich das Einstiegsargument anführen. Außerdem wird es dann wohl kein Problem sein, für die Zukunft auf Alkohol im Haus zu verzichten (Was natürlich auch konsequent für dich gilt!).

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo Thomas, ich hoffe das Sie nicht verärgert reagiert:


    Zitat

    Sie wird verärgert reagieren und von Spioniererei erzählen, dagegen lässt sich mit deiner Sorge um sie gut gegen halten. Dann wird sie leugnen oder herunter spielen ("Das Gläschen macht doch gar nichts!"). Dagegen lässt sich das Einstiegsargument anführen. Außerdem wird es dann wohl kein Problem sein, für die Zukunft auf Alkohol im Haus zu verzichten (Was natürlich auch konsequent für dich gilt!).

    Versuch das so schnell wie möglich zu klären, bevor Sie Grund dazu hat.
    Diese Nachspioniererei bringt nur Ärger und Stress.

    Das wäre für Sie auch eine willkommene Mauer, um weitere Gespräche abzublocken.
    Mangelndes Vertrauen ist der Tod jeder Beziehung, wenn der Stachel erstmal sitzt , fängt er an zu eitern, dann kommt die Bratpfanne plötzlich aus einer ganz anderen Richtung, und Du bist der Böse.

    Gruss White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Thomes,

    Du weißt, Du das diese Krankheit kein Erbarmen kennt...

    Das ist der Anfang...das Feierabendgläschen, das heimliche Trinken, aber die Grenzen sind fließend, aus Mißbrauch wird eine Sucht, Deine Frau wird es selber nicht merken, sie wird versuchen, es zu vertuschen...

    Auf die Menge kommt es nicht an, der A. wird zielgerichtet eingesetzt, um sich besser zu fühlen...

    Nur 5 % der Abhängigen werden sozial auffällig, mit anderen Worten gesagt, die Umwelt bemerkt es erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist ...

    Ich würde an Deiner Stelle obacht geben, frag sie doch in einer ruhiger Minute, wozu sie das Zeug braucht...
    Es ist Eure Existenz, die auf dem Spiel steht !!!
    Du wirst sicher meinen, die Worte wären übertrieben..
    Nein, sind sie nicht, der Verlauf ist in der Regel tödlich.
    Also tu etwas, bevor es zu spät ist!
    Nimm Dein Herz in die Hand, stell sie zur Rede.

    Sebastian

  • Hallo Thomas,

    ja, ich denke, Deine Frau wartet, das Du gehst, weil sie dann in Ruhe was trinken will. Man spürt ja, wenn der andere nur darauf wartet, das man geht.

    Sie hat ein schlechtes Gewissen, Du sollst nicht sehen, das sie trinkt, sie hat Angst vor Deiner Reaktion. Aber schweigst Du länger, kann es sein, das es schlimmer wird. Das wird es vielleicht auch so, ohne jegliches Zutun. Man wird schleichend abhängig, niemand ist hier mit ner Flasche Schnaps in den Alkoholismus eingestiegen. Erst ist es nur dieses und jenes Glas, dann sind es 2 und mehr, bald ist es ne Flasche Wein etc. ist ja nur zur Entspannung bla bla, man beginnt sich selber zu belügen, man will es nicht sehn, schon gar nicht von anderen hören: Ach, Ihr spinnt ja... das kennen wir doch alle hier.

    Aber wenn sie so nicht reden will, würde ich auch wie Billy reagieren, mich nicht abwimmeln lassen. Lass sie mal 1-2 Tage nicht aus den Augen, investier die Zeit irgendwie, vielleicht am WE. Beobachte, ob sie nervös wird, wenn sie schon eine Abhängigkeit entwickelt hat, wird das passieren. Sie wird irgendwie versuchen, sich zu verdrücken. Sie muss nochmal schnell weg, was besorgen etc.
    Außerdem kannst Du ja mal einen winzigen Strich an die Weinflasche machen um zu sehen, ob sie trinkt, es kann aber auch sein, das sie Wasser nachfüllt, ich hab sowas beispielsweise getan, ich weiß, wie schrecklich sich sowas anhört, ich persönlich hasse es , jemanden zu kontrollieren, aber hier muss Klarheit her, denke ich.
    Vielleicht kannst Du ihr noch helfen, wenn sie noch nicht so tief drin steckt in der Abhängigkeit, aber sie muss es wollen, nicht zu trinken, anders geht es nicht. Sie kann nicht für Dich trocken werden, nur für sich.

    Ich hoffe sehr, das sie noch nicht abhängig ist, lies Du Dich hier mal schlau derweil, sammle Argumente und zeige ihr auf, was passieren kann.
    Lass nicht locker, sie wid böse auf Dich werden, aber das ist immer noch besser, als alkoholabhängig zu werden, das schwöre ich Dir.

    Lieben Gruß von der Lilly

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