Hallo ich bin seit heute hier

  • Hallo liebe Mitglieder,

    Mein Name ist Nicole und ich bin über Google auf diese Seite gestoßen.

    Kurz zu mir, meinen Namen habe ich ja schon geschrieben 😊

    Ich bin 45 Jahre und verheiratet

    Mein Mann hatte schon als ich ihn kennenlernen durfte ein Problem mit dem Alkohol ( was mir erst später aufgefallen ist bzw bewusst wurde )

    Mittlerweile hat er einen Entzug und auch eine 13 wöchige Reha hinter sich.

    Zuhause ist er nun seit knapp 2 Wochen

    Gehofft hatte ich das alles besser wird ……

    Ich freue mich auf den Austausch hier mit euch

    Bleibt gesund

    Gruß Nicole

  • Hallo Nicole, herzlich willkommen hier. Ich wünsche Dir eine hilfreiche Zeit hier. Mein Freund ist ebenfalls süchtig und wird voraussichtlich morgen eine Entgiftung beginnen. Wie geht es Dir denn nach der Reha mit deinem Mann?

  • Hallo Lanananana,

    Ich kann es dir garnicht beantworten, vielleicht ist das auch der Grund warum ich mich hier angemeldet habe. Bis zum Beginn der stationären Entgiftung waren es sehr sehr schwere Jahre…. Zwischen Entgiftung und Reha lagen bei meinem Mann knapp 7 Wochen

    In diese Wochen habe ich noch nicht so viel Hoffnung gesteckt

    Dann begann die Reha und ich hoffte das danach alles besser wird ….klar wusste ich und weis es immer noch das es eine schwere Zeit ist…..

    Wie geht es mir mit meinem Mann jetzt? Spontan würde ich sagen …unverändert nur das er nicht mehr besoffen ist ……

    Es macht mir Angst zu sehen und zu merken das er im Endeffekt noch genau so ist wie vorher nur eben nüchtern.

    Wenn er betrunken war gab es viel Streit bei uns, immer wieder hat er mich beleidigt und als “ohne ihn nicht lebensfähig ” hingestellt ….

    Und genau dieses Verhalten legt er auch nüchtern an den Tag jetzt. Aber natürlich erst wenn ich mich gegen irgendetwas zur Wehr setze.

    Im Moment weis ich nicht ob ich bereit bin ihn weiter zu unterstützen oder ob ich einfach ( naja einfach ist es nicht ) einen strich ziehe und gehe.

  • Wir sind ” erst” 6 Jahre zusammen und davon 4 verheiratet. Es war eine wunderschöne Beziehung zu Beginn. Ich kann mich an so viele schöne Zeiten erinnern…… dann kam irgendwann der Moment in dem ich erkannte …..da ist ein Problem… trotzdem hatten wir auch da noch eine sehr schöne Zeit…bis der Zeitpunkt kam an dem er es regelmäßig übertrieben hat…damit kamen auch die Beleidigungen wenn ich mich gegen etwas gestellt oder meine Meinung gesagt habe ….seit etwa 1,5 Jahren hat er nur noch Gründe gesucht um nicht arbeiten zu müssen ….🙄 was natürlich dazu führte das er den ganzen Tag allein zuhause war ( meine Kinder und sein Sohn sind alle aus dem Haus ) und mir noch getrunken hat. Da hat es für mich begonnen das ich mich sehr zurück gezogen habe. Man kann es so sagen, ich saß allein und traurig im Wohnzimmer und er trinkend und der Küche. Ich wollte ausziehen und habe über ein Portal eine Wohnung gesucht was Kollegen von ihm gesehen haben die dann auf mich zugekommen sind und auch mit ihm gesprochen haben. Erst da habe ich erfahren das er 5mm davor war seinen Job zu verlieren weil seine nahen Kollegen den ständigen Geruch nach Alkohol gemerkt haben.

    Er war nicht immer so …..er war liebevoll, hat mir gezeigt das ich ihm viel bedeute ….ich dachte auch immer das der Alkohol daran schuld ist das er so…abweisend zu mir ist…..

    Ich weis aber auch nicht ob es jetzt der Situation geschuldet ist das er immer noch so ist.

    Wenn man sich 13 Wochen nicht sieht …..ich habe anderes erwartet. Wie gesagt ist er jetzt knapp zwei Wochen zu Hause und gestern habe ich ihn mal gefragt warum er in zwei Wochen nicht einmal auf mich zugekommen ist um mich beispielsweise in den Arm zu nehmen.

    Ich fühle mich hier derzeit ….der mohr hat seine Arbeit getan ( ich habe ja alles von ihm gern gehalten die letzten Wochen und mich um alles allein gekümmert ) der mohr darf gehen.

    Es ist ein scheiss Gefühl wenn man merkt das alles wichtiger ist außer die Person die immer hinter ihm stand

  • Wenn mein Freund sehr betrunken ist, wird er auch so fies, dass ich ihn manchmal nicht mehr erkenne. Es ist absolut erschreckend, was der Suff aus Menschen machen kann. Und wie anhaltend die zerstörerische Wirkung ist … Ich verstehe, dass Du enttäuscht bist darüber, dass er nach der Reha nicht auf dich zukommt. Wie geht es ihm denn - wie fühlt er sich aktuell - habt ihr darüber gesprochen?

  • Ich habe oft versucht mit ihm zu sprechen, aber er erkannt nach wie vor leider den Ernst der Lage nicht….. um es mit seinen Worten wieder zu geben : die Reha war Quatsch, zu 90% sind da nur Menschen die im Endeffekt mit da sind damit sie für 13 Wochen ein Dach über dem Kopf haben. Er sieht leider immer noch nicht das Problem ….sein Standpunkt ist : irgendwann werde ich wieder mal ein Bier trinken

    Ich kann dir nicht sagen wie es ihm geht den. Mir antwortet er immer nur : gut, wie soll es mir sonst gehen …..

    Enttäuscht sein ist kein Ausdruck für meine Gefühle im Moment. Ein Teil von mir sagt : such die eine Wohnung, geh deinen Weg, du bist zu jung um so ” nebeneinander ” zu leben

    Der andere Teil sagt ….ich liebe ihn und möchte die Hoffnung nicht aufgeben

    Von außen betrachtet sage ich er ist derzeit komplett Realitätsfern ….er kocht nach wie vor mit Rotwein, kauft sich seine ” Getränke ” alkoholfrei …….

    Ich weis nicht ob das okay ist oder komplett daneben, leider konnte ich aufgrund von corona auch an keinem Gespräch mit seinen Therapeuten in der Reha teilnehmen um meine Fragen zu stellen

    Ich weis aber das er zukünftig ( Auflage vom Arbeitgeber) regelmäßig zum lukaswerk muss und hoffe das ich dort evtl die Möglichkeit habe an einer Sitzung teilzunehmen

  • Hm … hast du mal darüber nachgedacht, selbst in eine Suchtberatung zu gehen? Ganz unabhängig von seiner Therapie. Als Angehörige -für Dich? Ich finde, wenn er das Gefühl hat, dass er kein Problem hatte und hat und auch weiterhin mit Alkohol kocht, solltest du das als Beweis dafür nehmen, dass da was noch nicht richtig läuft.

    Ein Teil von mir sagt : such die eine Wohnung, geh deinen Weg, du bist zu jung um so ” nebeneinander ” zu leben

    So wie du die Situation beschreibst, kann ich den zitierten Impuls sehr gut verstehen. Du solltest vielleicht konkreter darüber nachdenken, wenn ein Austausch mit ihm über euch, seine und deine Bedürfnisse auch nach der Reha weiterhin nicht möglich ist.

  • Ja ich habe schon darüber nachgedacht selbst zu einer Gruppe für Angehörige zu gehen. Aber, ich will ehrlich sein, bisher hat mir der Mut dazu gefehlt. Ich weis nicht ob ich bereit bin persönlich darüber zu sprechen. Vielleicht weil ich mich auch schäme das ich eigentlich noch an dieser Ehe ….Beziehung kann man es derzeit nicht nennen ….festhalte.

    Ein Austausch über das Thema ….was wünsche ich mir was wünschst du dir ist so unter uns nicht möglich. Ich habe ihn ja zum Beispiel gestern gefragt warum er nicht einmal auf mich zu kam …Antwort : ich kann das nicht

    Kurz bevor ich ihn in die Klinik zum Entzug brachte stand er besoffen vor mir, nahm mich in den Arm und sagte : ich kann nicht lieben

    Wenn ich ihm mal mitteile das ich mal Zuneigung möchte, mal ein nettes Wort ….dann geht es komplett auf Ablehnung und sagt mir …entweder ich komme damit klar oder eben nicht aber dann soll ich mir ne Wohnung suchen …. ( ich bin damals mit in sein Haus gezogen )

    Ich bin ihm nicht egal, das weis ich aber ich glaube ich stehe in seiner Interessenliste ziemlich weit unten derzeit ….leider

  • Liebe Nicole - die Frage kann ich leider nicht beantworten. Aber ich glaub, wir beide sollten lieber versuchen herauszufinden, warum wir so lang in für uns unbefriedigenden Beziehungen aushalten. Ich frag mich zumindest, warum ich so lang und trotz vieler Rückschläge mich immer wieder drauf eingelassen habe.

  • Ich für mich kann es dir beantworten ….1. ich liebe ihn trotz allem noch

    2. und das ist wieder eine ganz ehrliche Antwort …..ich habe Angst neu anzufangen. Ich habe damals als ich hier her gezogen bin alles aufgegeben….und somit hätte ich außer meinen Hund nichts was ich hier mit nehmen könnte.

    3. das dieser Grund falsch ist weis ich, ich mache mir große Sorgen um ihn ….aber das hängt bestimmt mit Punkt eins zusammen …..

    Ich glaube aber das mich Punkt 2 am meisten hier hält.

    Zumindest bin ich heute schon mal den Schritt gegangen das ich bei mir im Laden einen Zettel aufgegangen habe das ich eine Wohnung bei uns im Ort suche ….wie ich handeln werde wenn sich daraus etwas ergibt ….ich weis es leider nicht ……

    Ich weis das ich alles allein schaffe…..ich bin stark ( sonst wäre ich schon lange nicht mehr hier ) aber vielleicht fehlt mir noch ein letzter Tritt in den hinterm von ihm

  • Wie groß wäre denn die Hürde, wenn Du Dir eine eigene Wohnung suchen würdest?

    Für mich derzeit noch sehr groß ….wie oben geschrieben habe ich außer meinem Hund nichts mehr. Und das ich hier aus dem Haus nichts mit nehmen dürfte ist so sicher wie das Amen in der Kirche …..schließlich bin ich nichts und habe auch nichts ( seine Worte ) für mich ist es wirklich die Angst vor dem allein sein…..ich bin nicht allein das weis ich, ich würde das erste mal ganz allein wohnen ….ohne Kinder ohne alles ….das macht mir Angst

  • Weißt Du - ich versteh Dich, dass Dir das Alleinsein Angst macht. Aber - so wie du Deinen Mann und euren Umgang beschreibst - bist du im Moment in seinem Haus noch viel einsamer als mutterseelenallein in einer eigenen Wohnung. Da hast du nämlich Zeit und Raum, Dir die Liebe zu geben, die du aktuell an ihn verschwendest. Es ist ok, ihn weiter zu lieben. Aber Du solltest bei Dir an erster Stelle sein - und wenn er so kalt zu dir ist, scheint mir Distanz erstmal eine wirklich gute Möglichkeit zu sein, dass ihr beide mal schaut, wo ihr steht -jeder für sich - und was ihr vom Leben erwartet. Und sag Bescheid, wenn du wirklich noch einen letzten „Tritt in den Hintern“ suchst … 🤗

  • Darüber,eine räumliche Distanz vorerst her zu stellen um zu gucken wie und ob es weiter geht, habe ich schon lange nachgedacht. Schon oft habe ich mir eine Wohnung suchen wollen aber dann doch wieder jeden kleinen Strohhalm gegriffen den er mir gereicht hat.

    Ich glaube aber, wenn ich gehe dann ist es endgültig. Ich glaube dann würde es für mich kein zurück mehr geben.

    Wie du es geschrieben hast passt es perfekt …..ich bin nicht allein aber sehr einsam an seiner Seite ….einsam weil ich das Gefühl habe garnicht gesehen zu werden

  • Ich liebe ihn wirklich sehr, aber ich liebe mich auch …..NUR ….die Liebe zu mir muss wieder stärker werden ……denn irgendwann kommt man an den Punkt da funktioniert man nur noch um keinen Streit zu haben ….und dann kommt der Moment an dem man das ….du bist nichts, du hast nichts, du kannst nichts glaubt und sich nicht nur klein machen lässt sondern sich auch klein fühlt 😔

  • Ich glaube aber, wenn ich gehe dann ist es endgültig. Ich glaube dann würde es für mich kein zurück mehr geben

    Vielleicht ist das so. Vielleicht aber auch nicht. Von außen betrachtet, solltest du handeln, so lang du dich noch stark fühlst. So wie er mit dir spricht, wird das auf Dauer sicher deine Energie und dein Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Außerdem wird du in einer solchen Situation niemals „satt“. Wenn du aber was änderst, wird sich alles irgendwie verändern. Vielleicht willst du dann gar nicht mehr mit ihm zusammen sein, weil du merkst, dass es dir nicht guttut. Oder er sieht, was er zu verlieren droht und sucht einen echten Austausch. Aus meiner Sicht wäre es eine Chance, dass etwas geschieht, was die Situation verbessert.

  • Hallo Nicole,

    herzlich Willkommen hier in der SHG.

    Um dich fürs Forum freischalten zu können, klicke bitte auf diesen Link und fülle das Schreibfeld aus.

    Wenn die Bewerbung geklappt hat, verschieben wir dein Thema gleich in den Angehörigenbereich des Forum, o.k.?

    Liebe Grüße, Linde

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

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    - Nightbirde

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