Unterstützung bei der Entscheidung für den Entzug

  • Hallöchen :)

    Macht es Sinn, eine Alkoholikern zu motivien, in den Entzug zu gehen? Meine Freundin wurde bei jedem vergangenen Entzug mehr oder weniger überredet, in den Entzug zu gehen. Entweder vom Notarzt, vom Ehemann, von mir (ich war bei den Notarztgeschichten oft dabei).

    Beim Notarzt geschah das mehrere Male unter Androhung der Zwangseinweisung ...

    Sie war schon immer sehr zurückhaltend, wenn nicht gar blockiert, irgendwelche Entscheidungen in ihrem Leben zu treffen. Sie lässt sich lieber mitziehen. Das war schon immer sehr ausgeprägt. Nur wenn sie trinkt, dann ist das genau das Gegenteil. Gibt es nicht Alkoholkranke, die sich einfach nicht helfen können?

    Ich habe mich nach dem letzten größeren Ausfall zurückgezogen und ihr gesagt, dass ich sie unter den Bedingungen nicht mehr unterstützen kann. Ich bin nach wie vor für den Rest der Familie da.

    Seitdem sind Ihre Rückfälle (falls sie je trocken war) noch häufiger. Ich hadere so sehr mit meinem Gewissen ... Wisst ihr, was ich meine? Ist es besser, sie geht in den Entzug - egal wie - oder muss sie wirklich so tief fallen bis es klick macht und sie von sich aus geht? Dieser Fall könnte sehr, sehr tief sein ... Ich weiß, dass ich sie überreden könnte ... Aber macht das überhaupt einen Sinn???

  • Hallo Lilalo,

    da teilen sich die Meinungen, der stationäre Entzug ist vorallem wichtig wg entstehenden Entzugserscheinungen...aber halt auch einen Einblick zu bekommen, wie das Helfersystem funktioniert und es werden mehrere Angebote und Möglichkeiten gezeigt...da gibt es halt auch Suchtberater....in einigen kliniken stellen sich auch Selbsthilfegruppen vor...ist halt ein Angebot....zwingen kann man keinen, bzw für Leute, die nicht freiwillig da sind, finden es eher abstoßend und könnte zum Gegenteil führen...also könnte Sinn machen oder eben nicht...es ist halt immer ein Weg den jeder selber finden muss und wird...

    ich würde darauf achten, wie es sich für dich am besten anfühlt,...vielleicht mal was anderes zB sie überreden bzw anbieten zur Suchtberatung zu gehen...kannst ihr ja auch anbieten sie zu begleiten....kann ja sein, dass sie es versteht bevor sie ganz unten angelangt ist...

    ob ich dir jetzt damit weitergeholfen habe weiß ich nicht

    Lieben Gruß

    mexico

  • Hallo LiLaLo,

    wenn sie gar keine Einsicht hat, ist es schwierig.

    Wenn wegen des Alkohols der Notarzt gerufen wird und sie in einer Klinik entgiftet, ist es ja erstmal eine medizinische Notfall-Maßnahme. Wenn es auf der Station Hilfsangebote gibt, entscheiden sich einige vielleicht, den trockenen Weg weiterzugehen. Es gibt sicher auch einige, die von er Familie oder auch Arbeitgeber überredet werden, zur Therapie zu gehen. Die Frage ist, wie erfolgversprechend das ist.

    Wenn ein alkoholkranker Mensch keine Einsicht hat und nicht von sich aus den Wunsch hat, mit dem Trinken aufzuhören, sind diese Therapien meist vergeblich. Man bekommt ja nichts "übergestülpt" und und kommt am Ende zufrieden trocken heraus. Man muss an sich arbeiten und vieles verändern. Nur wenn man dazu bereit ist, stehen die Chancen für eine dauerhaft Abstinenz auch wirklich gut.

    Wenn deine Freundin Unterstützung wünscht, kannst du ihr anbieten, mit ihr zum Arzt zu fahren oder eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen. Da kannst ihr helfen, Termine zu vereinbaren und einzuhalten. So wie du es beschreibst, blockiert sie aber dein Angebot. Leider wirst du dann nicht viel ausrichten können. Du schreibst, dass du ihr mitgeteilt hast, dass du sie unter den Bedingungen nicht mehr unterstützen kannst. Das finde ich gut. Biete ihr an, dass du ihr hilfst, wenn sie es wünscht und mache ihr deutlich, dass du ansonsten Abstand hälst.

    Viele Grüße

    Seeblick

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