Hallo ich bin teresa

  • Hallo Teresa,

    Ich finde, dass es manchmal sogar wichtig ist, sich eine Auszeit zu nehmen. Das kann ich sehr gut verstehen. Ich ticke auch so. Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, dass der Prozess, sich aus der Co Abhängigkeit zu lösen seine Zeit braucht. Im Nachhinein bin ich manchmal traurig, dass ich nicht früher gegangen bin. Das hätte mir und meinen Kindern viel Kummer erspart. Andererseits bin ich gegangen, als ich wirklich dazu bereit war. Das heißt, dass ich in meiner Entscheidung so gefestigt bin, dass ich nichts bereue und somit jetzt ein ausgeglichenes Leben führen kann. Mich auf mich selbst und die Kinder konzentrieren kann. Das ist mir wichtig. Ich finde mich nach und nach selbst wieder. Habe einen , gefühlt gesunden Abstand, zu meinem Mann. Ich hoffe nur, dass es dir gelingt den Absprung zu machen. Denn es gibt leider auch Partner, die ihr ganzes Leben bei einem Alkoholiker bleiben und selbst psychisch zu Grunde gehen. Das Leben ist aber zu kurz, um es für einen Alkoholiker zu opfern. Und es kann so angenehm sein, wenn man es zulässt. Es ist nicht einfach, aber einfacher als mit einem Alkohol kranken Partner zu leben.

    Fühl dich gedrückt und denk realistisch über deine Situation nach. Gefühle sind wichtig, aber sie können unsere Wahrnehmung auch trüben. Und das ist auch nicht gut.

    Lg

  • Liebe Teresa,

    bis vor kurzem habe ich genauso gedacht wie Du es tust. Den ersten Schritt hast Du getan, indem Du hier Hilfe suchst. Lass Dir Zeit mit einer Entscheidung. Bei mir hat es auch gedauert, und mir ist es gestern gelungen zu gehen. Vorher bin ich unzählige Male gegangen, um wenig später wieder zurückzukehren. So oft, dass ich das Forum nicht mehr wagte, damit zu behelligen.

    Schließlich ist er ja krank.

    Ich liebe ihn wahnsinnig.

    Er kann nichts dafür.

    Er braucht mich.

    Er liebt mich doch.

    Wenn ich nur alles schön und richtig mache, wird er keinen Grund mehr haben zu trinken.

    Ich muss ihn verstehen, dann geht es.


    Kommt es Dir bekannt vor?

    Ich war etwas mehr als zwei Jahre mit ihm zusammen. Ich wusste von Anfang an, dass er ziemlich viel trank. Zunächst dachte ich mir nicht viel dabei. Ich erklärte es mir mit seinem beruflichen Aus und seiner Scheidung (warum wohl...)

    Wochenlange nüchterne Phasen lösten sich mit monatelangem, exzessivem Gesaufe ab. Es wurde immer schlimmer. Die nüchternen Phasen kürzer, die Saufphasen länger.

    Er wurde niemals gewaltätig. Psychische Gewalt gab es, aber sehr subtil und unglaublich verletzend.

    Auch war er immer sehr anhänglich und liebesbedürftig, wenn er voll war. Dann "musste" ich mich mehmals am Abend zu ihm ins Bett legen, weil er Nähe brauchte. Ich tat es, und merkte, wie die Aggressionen in mir hochkochten. Dass ich lieber einen Spaziergang am Strand wünschte, interessierte ihn einen feuchten Dreck. Zum Spazierengehen war er zu voll,

    Auch wenn Dein Mann nicht gewaltätig ist, horche sorgfältig auf Deine psychische Belastung.

    Alkoholismus ist eine Krankheit. Wirf ihm nicht vor, dass er sie hat. Aber es gibt Hilfe für diese Krankheit, sprich mit ihm darüber und zeige ihm, wo er sie findet und dass Du ihn unterstützen wirst.

    Hilft das nicht, dann musst Du gehen. Es ist die einzige Möglichkeit für Dich, Dein Leben nicht vom Alkohol bestimmen zu lassen, denn das tut er schon. Alkohol ist eine psychoaktive, wesensverändernde Droge, und niemand wird an der Seite eines aktiven Akoholikers glücklich. Die körperliche, geistige und seelische Veränderung, der Verfall, geht nachher immer schneller, glaub mir...

    Gib Dir und ihm die Chance für die Beziehung, indem Du gehst. Solange Du bleibst, ist die Welt für ihn in Ordnung- für Dich wird es über kurz oder lang die Hölle.

    Du kannst Deine Tür für ihn zunächst angelehnt lassen- aber verlass Dich nicht darauf, dass er trocken anklopft.

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