Beiträge von Selene

    Hallo Pueppchen76,

    Deine Geschichte ist schockierend. Es ist gut, dass Du den Weg in dieses Forum gefunden hast. Jetzt musst Du handeln: Melde Dich als erstes sofort krank!! Suche für die beiden Hunde eine vorrübergehende Tierpension. Tierheime bieten diese Option auch oft an. Und dann gehe entweder ins Frauenhaus oder fahre zu Deiner Familie. Von da aus geht es weiter. Erstmal ganz raus aus der Situation. Sofort.

    Es hat eine Zeit gegeben, da blieb ich einzig für seine nüchternen Phasen, die nach und nach immer kürzer wurden.

    Die Saufphasen habe ich hingenommen im Hinblick auf die klaren Momente, die wirklich das Schönste waren, das ich in einer Beziehung je erlebt habe. Dies Phasen waren nachher nur noch höchstens- wenn überhaupt- drei Tage. Der Rest war furchtbar. Irgendwann wiegen diese nüchternen Momente NICHTS mehr auf. Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst. Du wirst es schaffen. Und Du bist auf dem richtigen Weg!

    Heute morgen bin ich alleine in ein Museum gegangen. Etwas was ich seit ewigen Zeiten gerne machen wollte. Das tat sehr gut. Alleine. Bewusst alleine. Keiner der einen hetzt oder keine Lust hat. Einfach mit mir selbst.

    Ansonsten tut es mir weh zu merken, dass das wovor ich so Angst hatte, Eintritt. Sie versucht nicht ein Mal sich zu melden. Sie trinkt mich weg. Bei WhatsApp ist sie blockiert. Seit Dienstag.

    Das alles fordert Kraft, aber ich merke auch, nur das eingestehen fällt schwer, das es mir in gewissen Sachen besser geht. Mein Herzstolpern ist viel viel besser…

    Meine Gedanken kreisen auch.. über Schuld, habe ich nicht doch Schuld? Muss ich noch klarer Dinge aussprechen? Und dann denke ich mir: Nein! Sie hat es schriftlich! Kann es sich durchlesen und sie weiß was Sache ist! Und wenn sie es nicht selbst sieht: Dann ist das so!

    Kurz gesagt: Jeder Tag kostet mich viel Kraft. Und gleichzeitig tut mir die Ruhe sehr gut.

    Meine Gedanken kreisen auch.. über Schuld, habe ich nicht doch Schuld? Muss ich noch klarer Dinge aussprechen? Und dann denke ich mir: Nein! Sie hat es schriftlich! Kann es sich durchlesen und sie weiß was Sache ist! Und wenn sie es nicht selbst sieht: Dann ist das so!

    Das kann ich sehr gut verstehen, MadMax. Darum kreisen meine Gedanken auch noch immer.

    Sieh es mal so: Der Co-Abhängige ist doch kein Unfehlbarar, kein Heiliger! Aber eine Beziehung unter dem Vorzeichen einer Alkoholsucht oder anderer psychoaktiver Substanzen hat keine Chance.

    Sie hat vor dir gesoffen, sie hat während Dir gesoffen und sie wird nach Dir saufen.

    Ich habe mir dieselben Fragen gestellt wie Du. Ich hätte alles "richtig" machen können: Mich scheiden lassen können, zu ihm ziehen können, mich anders kleiden können, "schöner" sein können, meinen Arbeistplatz wechseln können und auch nochmal studieren können. Er hätte trotzdem weitergesoffen!!! ..Oder warum hat er vorher gesoffen....??

    Weißt Du, ich hatte immer eine Panik davor, ohne ihn sein zu müssen, und dann kommt vielleicht eine Frau, die alles "richtig" macht und er hört für diese Frau auf zu trinken. Aber so funktioniert das nicht. Ein Säufer hört nicht für oder wegen jemandem auf, sondern einzig wegen der Einsicht, kein Sklave vom Alkohol mehr sein zu wollen, wenn ER SELBST sich nicht mehr zerstören lassen will. In der Sucht gefangen, ist es dem Alki egal, wen er zerstört. Ebensowenig, wie der Alki gezwungen wird zu trinken, sind wir gezwungen, dabei zuzusehen.

    Ich konnte erst gehen, als die Verletzungen dazu führten, dass meine Gefühle für ihn nachließen. Als ich ganz klar nur noch die Karikatur seiner selbst sah.

    Weh tut immer noch, wie ein Mensch so zu Grunde geht. Es ist und bleibt eine Krankheit- doch es gibt Hilfe!

    Und wer sie nicht sucht, ist selbst verantwortlich für sein Schiksal.

    Zitat MadMax• "So fühlt es sich auch leider tief in mir an. Aber ich halte verbissen und voller Trauer, an dem alten, an dem was wir diese kurze Zeit hatten, fest. Und will nicht begreifen das es weg ist… Sie wird nicht mehr sein, wie früher. Weil das trinken sie verändert hat".

    Ich habe auch festgehalten und tue es noch immer- ich muss begreifen, dass er weg ist und ich im Grunde ein Phantom liebe.

    Mein Alki hat keine Tage mehr, in denen er "vor Anker" liegt. Er steht auf und schenkt sich als erstes Wein plus Wodka ein, obwohl er noch besoffen vom Vortag war. Seine nüchternen Phasen beschränken sich auf wenige Tage, weil der Körper rebelliert, nicht etwa aus Einsicht. Jedes Mal hatte ich Angst, wie ich ihn vorfinde. Irgendwann hörten die psychischen Verletzungen auf. Ich ertrug ihn trotzdem nicht mehr. Hoffte und hoffte, dass er einsichtig würde. Der stumpfe Blick, seine peinlichen Aktionen in der Öffentlichkeit . Er hörte mir nicht mehr zu, ließ mich mit allem allein, aber fordern, das konnte er.

    Fang an, in die Richtung einer Trennung zu denken. Du hast sie schon an den Alk verloren. Vielleicht wacht sie auf- aber verlasse Dich nicht darauf. Gehe. aber nicht, um sie aufzuwecken. Gehe um Dein Leben zu leben.

    Hallo MadMax,

    herzlich Willkommen, lies Dich in Ruhe ein, und Du wirst jede Menge Parallelen zu Deiner Geschichte finden und Unterstützung bekommen.

    Du musst erstmal gar nichts tun, sondern nach und nach verinnerlichen, dass eine Trennung das Beste ist, wenn Deine Partnerin das exzessive Trinken nicht lässt. Ich hoffe, bei Dir wird es nicht so lange dauern wie bei mir, die unzählige Male zurückgegangen ist und sich noch immer hinterfragt, ob es nicht etwas gab, dass ich hätte besser machen müssen. Ob ich etwas hätte tun-oder lassen- können, um ihm den Grund für seine Sauferrei zu nehmen.

    Eine Beziehung unter dem Vorzeichen einer wesensverändernden, psychoaktiven Droge, das Alkoholmissbrauch nun mal ist, wird eine erfüllte Beziehung nie möglich sein und eine Partnerschaft wird unter diesem Vorzeichen jeglicher Chance beraubt.

    Natürlich wäre es richtig, Deiner Partnerin genau das mitzuteilen und zu gehen. Aber so einfach ist es nicht- deshalb lass dem Gedanken erstmal in Ruhe Zeit zu einem Entschuss zu werden. Dass Du Dich hier angemeldet hast, ist der erste Schritt in die richtige Richtung.

    Ich freue mich zur Zeit über meine kleinen "Tippelschrittchen" und dass mein Herz im Schneckentempo meinem Verstand folgt.

    Aber so wird sich nichts ändern. Was hat sie schon alles versprochen.. Es ist so schwer zu gehen.

    Genau. Und wie weh tut das. Es ist schwer zu gehen. Aber bedenke, der Alkoholiker ist schon gegangen, denn im Grunde bist Du in der Beziehung mit allem allein. Und die Abwärtsspirale dreht sich weiter.

    Naja.....Co hat selbst Schuld, kann ja gehen ( inhaltlich) ist auch eine Killerphrase

    Denn Co muss a) erstmal innerhalb der Beziehungsdynamik erkennen, dass eine Sucht vorliegt, die sich oft einschleicht und nicht deutlich erkennbar von Anfang an vorliegt und b) ist es doch weder pathologisch noch abnorm, den Menschen hinter der wesensverändernden Droge wiederfinden zu wollen. Denn der ist kein Hirngespinst, sondern (war) existent. Und ich glaube, das ist auch ein wesentlicher Unterschied zu einer toxischen, emotionalen Abhängigkeit: Du kennst und weißt, wie der Mensch vorher war, bevor er sich in "Lady Wodkas" Arme begab. Du weißt, dass es Hilfe gibt- im Gegensatz zu schlecht therapierbaren psychischen Erkrankungen- und dieses Wissen hält einen länger, an der Beziehung festzuhalten, als in einer Beziehung, die nicht im Vorzeichen einer Sucht mit Generalzerstörung steht. Mit nicht Alleinsein wollen hat das nicht zwangsläufig was zu tun...jedenfall nach meinem Empfinden nicht...

    Co-Abhängige sind keine Idioten, die nicht alleine sein wollen, sondern müssen begreifen, dass sie nichts gegen die Sucht und die Entscheidung, sich dem Alk zu opfern, tun können. Und dass sie den Menschen dahinter- den Schatz- nicht bergen können. Und stattdessen die Alkohol-Fratze serviert bekommen.

    Erstmal schöne Ostern für alle.

    Ich möchte gerne an dieses Zitat anknüpfen:

    Was das mit einem macht? Nun, der Alkoholiker kommt ja in der Regel nicht auf Dich zu und sagt:" Hallo, ich bin Alki, das Saufen ist mir wichtiger als alles andere. Wenn es Dir nicht passt, dann geh doch gleich wieder."

    In der Natur der Krankheit liegt es, zu täuschen und zu lügen.

    Die erste Hürde ist, zu begreifen, dass eine Sucht vorliegt. Der Partner kennt aber auch den nüchternen Menschen, den hinter dem Alkohol. Ich kann nur für mich allein schreiben, aber diesen Menschen möchtest Du wieder zum Vorschein bringen. Es gibt ihn ja.

    Stell Dir vor Du verlierst einen Schatz. Du weißt genau wo. Du weißt, wo Du graben musst. Manchmal zeigt er sich und verschwindet wieder. Du hast ihn fast wieder in den Händen gehalten-glaubst Du- und dann verschwindet er wieder. DAS macht es mit einem. Irgendwann lässt Du ihn dort, wo Du ihn verloren hast. Aber dann ruft er nach Dir und zeigt sich wieder. Du gräbst wieder danach.

    Dass man nach dem Schatz gräbt, ist niemandem vorzuwerfen- wie lange und mit welchen Opfern ist eine ganz andere Frage.

    Wenn hier auch die trockenen Alkoholiker den Co-Abhängigen den Rat geben, zu gehen, dann haben sie Recht!

    Aber aktive Alkoholiker lassen einen nicht gehen. Sie klammern sich, geloben Besserung, halten es ein paar Wochen durch....legen Dir wieder den Schatz in die Hände,.

    Warum saufen sie nicht einfach alleine weiter? Das Genörgel eines Cos geht ihnen doch sowieso auf die Nerven und am A....vorbei. Wieso ziehen Alkis nicht die Konsequenz, ihren Partner gehen zu lassen, um in Ruhe weitersaufen zu können?

    Upsidedown : Entschuldige, dass ich mich in Deinen Thread so eingemischt habe und dass mir ein wenig die Hutschnur hochgegangen ist:

    Ich habe auch länger gebraucht, um zu begreifen, dass ich nichts tun kann, um den Menschen hinter dem Alkohol wiederzubekommen.

    Mit dem Vorzeichen einer wesensverändernden Sucht, kann keine Partnerschaft erfüllt sein. Nichst, was Du tust oder sagst wird ihn davon abhalten zu saufen. Natürlich kannst Du Dich damit arrangieren, wenn Du emotionalen Abstand zu ihm gewinnst. Aber Deine Kinder nicht! Du musst Deine Kinder schützen vor diesem Umfeld.

    Fakt ist aber, dass er trinkt und es daher immer wieder passieren wird. Und das müssen wir nicht akzeptieren oder mit Alk entschuldigen..

    Weil was kommt dann als nächster!

    Genau das ist die Crux, Anita. Es ist schon belastend genug, überhaupt einem Alkoholiker dabei zuzusehen, wie er Körper, Geist und Seele kaputtsäuft. Aber diese tiefen Verletzungen, die ich auch als Demütigung und Ehrverletzung empfunden habe, haben mein Helfersyndrom regelrecht ausgehebelt.

    Ich wollte immer verstehen, warum er sowas tut. Reicht es nicht, einfach "nur" zu saufen? Weshalb diese Verletzungen. Es ging mir nicht um Verständnis, sondern ums Verstehen. Aber vielleicht führt das nur in eine Sackgasse.

    Ich war ungeliebt … und irgendwie fühle ich mich bis heute so …

    Genau das ist der Wachsabdruck. Du fühlst Dich ungeliebt, weil Du es nicht anders gelernt hast.

    Du spürst aber doch selbst, dass der Wachsabdruck Dich ziemlich drückt, oder? Und das ist ein sehr, sehr gutes Zeichen. Damit bringst Du doch zum Ausdruck, dass Du es wert bist, geliebt zu werden.

    Wie stehst Du zu einer Tiefenanalyse?

    Hallo Lanananana,

    ich kenne das Gefühl insofern, als dass Anerkennung und Annahme an bestimmtes Verhalten gebunden war.

    Mein Vater war funktionierender Alkoholiker.

    Die Kindheit oder Jugend hinterlässt einen Wachsabruck, weil sie die Prägephasen sind.

    Ich glaube nicht, dass man darin steckenbleibt, bzw. stecken bleiben muss, sondern sich von diesem Wachsabdruck lösen muss und sich selbst neu so getsalten muss, dass man in den Wachsabdruck nicht mehr hineinpasst.

    Ich kenne Deine Geschichte nicht. Hast Du professionelle Hilfe?

    Ja, man sollte nicht so viele private Details über den Partner preisgeben.

    Das verstehe ich.

    Dennoch ist diese Prolematik hinlänglich und allgemein bekannt.

    Daher habe ich mir nichts Böses dabei gedacht, zu schreiben, was in jeder Gesundheitsbroschüre steht.

    Thread ist im geschlossenen Bereich eröffnet.

    Hallo Selene,

    so wirklich gehört das ja nicht ins offene Forum, oder?

    Du bist doch für den geschützten Bereich freigeschaltet.

    Magst du da keinen Thread eröffnen?

    Viele liebe Grüße, Linde

    Ok. Die brisanten Sätze habe ich gelöscht.

    Ist das so tauglich für die Öffentlichkeit?

    Anita , Mona ,

    lieben Dank für Eure Mut machenden Worte, die brauche ich jetzt auch sehr.

    Ich muss aufpassen, dass er mich nicht wieder mit nüchternen Phasen "anfüttert".

    Auch ein Co braucht seinen Wendepunkt. Bei mir kam der durch ein Blick in sein Handy...schon blöd, wenn man den Code gibt mit der Behauptung, nichts zu verbergen zu haben und dann im Suff vergisst, Nachrichten zu löschen...

    Tut höllisch weh. Aber es war notwendig.

    Ich denke nach wie vor, nüchtern hätte er sowas nicht geschrieben. Aber die Veranlagung wurde durch den Alk entfesselt.

    Liebe Teresa,

    bis vor kurzem habe ich genauso gedacht wie Du es tust. Den ersten Schritt hast Du getan, indem Du hier Hilfe suchst. Lass Dir Zeit mit einer Entscheidung. Bei mir hat es auch gedauert, und mir ist es gestern gelungen zu gehen. Vorher bin ich unzählige Male gegangen, um wenig später wieder zurückzukehren. So oft, dass ich das Forum nicht mehr wagte, damit zu behelligen.

    Schließlich ist er ja krank.

    Ich liebe ihn wahnsinnig.

    Er kann nichts dafür.

    Er braucht mich.

    Er liebt mich doch.

    Wenn ich nur alles schön und richtig mache, wird er keinen Grund mehr haben zu trinken.

    Ich muss ihn verstehen, dann geht es.


    Kommt es Dir bekannt vor?

    Ich war etwas mehr als zwei Jahre mit ihm zusammen. Ich wusste von Anfang an, dass er ziemlich viel trank. Zunächst dachte ich mir nicht viel dabei. Ich erklärte es mir mit seinem beruflichen Aus und seiner Scheidung (warum wohl...)

    Wochenlange nüchterne Phasen lösten sich mit monatelangem, exzessivem Gesaufe ab. Es wurde immer schlimmer. Die nüchternen Phasen kürzer, die Saufphasen länger.

    Er wurde niemals gewaltätig. Psychische Gewalt gab es, aber sehr subtil und unglaublich verletzend.

    Auch war er immer sehr anhänglich und liebesbedürftig, wenn er voll war. Dann "musste" ich mich mehmals am Abend zu ihm ins Bett legen, weil er Nähe brauchte. Ich tat es, und merkte, wie die Aggressionen in mir hochkochten. Dass ich lieber einen Spaziergang am Strand wünschte, interessierte ihn einen feuchten Dreck. Zum Spazierengehen war er zu voll,

    Auch wenn Dein Mann nicht gewaltätig ist, horche sorgfältig auf Deine psychische Belastung.

    Alkoholismus ist eine Krankheit. Wirf ihm nicht vor, dass er sie hat. Aber es gibt Hilfe für diese Krankheit, sprich mit ihm darüber und zeige ihm, wo er sie findet und dass Du ihn unterstützen wirst.

    Hilft das nicht, dann musst Du gehen. Es ist die einzige Möglichkeit für Dich, Dein Leben nicht vom Alkohol bestimmen zu lassen, denn das tut er schon. Alkohol ist eine psychoaktive, wesensverändernde Droge, und niemand wird an der Seite eines aktiven Akoholikers glücklich. Die körperliche, geistige und seelische Veränderung, der Verfall, geht nachher immer schneller, glaub mir...

    Gib Dir und ihm die Chance für die Beziehung, indem Du gehst. Solange Du bleibst, ist die Welt für ihn in Ordnung- für Dich wird es über kurz oder lang die Hölle.

    Du kannst Deine Tür für ihn zunächst angelehnt lassen- aber verlass Dich nicht darauf, dass er trocken anklopft.

    Hallo Hartmut,

    ich stecke ja noch immer in der Co-Abhängigkeit drinnen. Bei meinem Partner wechseln sich Saufphasen mit Abstinenzphasen ab.

    Ich habe die Menge an Alkohol nie kontrolliert, die sprang mich regelrecht an. Beschönigt oder verteidigt habe ich das Saufen auch nie.

    Wenn er die nüchternen Phasen hat, ist es die schönste Beziehung, die ich je hatte. Das habe ich einfach genossen. Ich habe immer versucht, herauszufinden, woran es liegen könnte, dass der Schalter von Saufen auf 0,0 Promille gelegt wird und umgekehrt. Herausgefunden habe ich es nie. Aber hier im Forum habe ich gelernt, dass ich da keinen Einfluss darauf habe. Auch habe ich ihn in seinen nüchternen Phasen mit seinem massiv verletzendem Verhalten im Suff konfrontiert, um zu zeigen, wozu er im Suff fähig ist. Naiv wie ich war, dachte ich, es werde ihn davon abhalten, erneut anzufangen. Vergebens. Und vielleicht war es auch falsch?

    Ich habe für mich entschieden, auf den Punkt zu warten, an dem ich die Hoffnung aufgebe, dass er von sich aus aufhören wird.

    Denn nichts, was ich tue, beeinflusst diesen Schalter.

    Selene,

    Du schreibst, dass Deine Tochter ein Problem damit hat, dass Mama einen Freund hat. Aber sei doch bitte mal ganz ehrlich zu Dir selbst: Welche Tochter würde sich über so einen „Freund“ denn freuen?

    Du beschreibst doch selbst, wie er ist. Du bist total fertig und traurig. Das Schlimmste: Er säuft, benimmt sich Dir gegenüber schlecht und ER ist aber derjenige, der die Regeln aufstellt?? Verkehrte Welt würde ich mal sagen!

    Bitte führe Dir immer wieder realistisch vor Augen, dass Du mit diesem Menschen nicht glücklich sein kannst! Tu Dir das nicht an und lebe Deinen Kindern so etwas nicht vor! Glaub mir, Du wirst irgendwann bereuen, nicht früher die Trennung durchgezogen zu haben.

    LG Cadda

    Genau aus dem Grunde habe ich ihn meinen Kindern nie vorgestellt. In seinen nüchternen Phasen musste ich mich ertsmal von den Verletzungen erholen und wollte die Beziehung mit ihm festigen. dazu waren seine nüchternen Phasen zu kurz.

    Du hast so Recht: Wieso stellt er Regeln auf! Er hält sich doch selbst an nichts...

    Ein kleines Udate...

    als ich das letzte Mal hier schrieb, war ich fest entschlossen, die Trennung durchzuziehen. Ich bin leider kläglich gescheitert und wieder zurück.

    Dafür habe ich mich hier im Forum geschämt und traute mich auch nicht mehr, hier zu schreiben. Aber man sollte doch den Hintern in der Hose haben, zu seinem Versagen zu stehen.

    Zwar hat er klare Kante mit der Ex gemacht und auch sonst nicht mit Frauen, aber natürlich gesoffen. Trotz der Sauferei hat er eine Professur geschrieben und ich dachte, jetzt hat er etwas geschafft und hat wieder ein berufliches Ziel- es wird bestimmt besser!!

    Leider ein Trugschluss. Er lässt sich weiter gehen. So wird er doch nirgendwo ernst genommen. Das muss er doch wissen!!!

    Eine Therapie lehnt er ab." Braucht er nicht". "Ist alles eine Frage des Willens" (wie wahr...)

    So, was mich so dermaßen wütend macht: Ich lebe mit meinem Noch-Ehemann in einer Eltern-WG, und wir wollen uns auch scheiden lassen und Haus und Grund gütlich aufteilen, um das Erbe für die Kinder zu erhalten. Da meine Tochter froh vor sich hin pubertiert und damit, dass Mama einen Freund hat, überhaupt nicht klarkommt, wollten mein Noch-Ehemann und ich ihr noch Zeit geben, das Ganze zu verinnerlichen.

    Und nun kommt mein Trinker ins Spiel und setzt mich unter Druck. Er fühlt sich unwichtig, nicht wertgeschätzt und will mich nur, wenn ich endlich geschieden bin. Soweit ja verständlich und nicht falsch. Nur selbst sein Trinkverhalten ändern, DAS will er nicht.

    Wisst Ihr...seine Sauferei zieht mir wahnsinnig viel Energie ab, die ich auch für die Konflikte hier zu Hause brauche. Mein Noch- Ehemann ist bezüglich

    Kinder-Manipulation auch nicht ganz ohne...ich habe das Gefühl, in einem Zweifronten Krieg zu kämpfen, den ich nur verlieren kann.

    Meine Kinder sind mein Sicherheitszentrum, und er begreift nicht, wie viel Kraft er mir in seinen wenigen nüchternen Phasen gab und wie er mir immer wieder durch seine alkoholgeschwängerten verbalen Verletzungen, aber auch wieder Momente voller Liebe, den Boden unter den Füßen weghaut, und mir Energie raubt. Seit ich ihm ihm das gesagt habe, behandelt er mich herablassend, hält es nicht mehr für nötig, sich vielleicht mal zu entschuldigen , fühlt sich überlegen, lässt jegliche Achtung vor mir entbehren. Macht sich zum Opfer.

    Es geht so nicht mehr, ich bin selbst daran Schuld, dass er keine Achtung (mehr) vor mir hat, und muss aufhören, alles mit der Krankheit "Alkoholismus" zu realtivieren.

    Ich habe mich wieder getrennt. Warum gelingt es ihm, mich unter Zugzwang zu setzen. Was stimmt nicht mit mir??

    Helft mir, bitte.

    Liebe Grüße,

    Selene

    Das Verstehen wollen bezieht sich weniger darauf, dass ich ihm helfen kann, sondern eher, dass ich mit der Trennung und eben des Nachvollziehens besser abschließen kann

    Genau das ist die Crux. Und so sehr ich auch Klartext zu schätzen weiß, lasse ich mir nicht sagen, dass das Verstehen und die Trennung sich einander ausschließen.

    Ich für meinen Teil unterscheide in dieser Hinsicht zwischen "Verständnis" und "Verstehen".

    Ich möchte kein Verständnis entwickeln und mich weiter in dieser Beziehung rumquälen, sondern die Krankheit und die Auswirkung verstehen und begreifen, dass es nicht funktionieren kann. Punkt!