Brauche mal Rat bzw eine Meinung

  • hi zusammen,

    ich bin grade hin und her gerissen und brauche mal eine Meinung oder auch einen Rat.

    meine Frau ist aktuell seit zwei Wochen in Langzeitreha, wir telefonieren auch öfter mal, da auch ich noch daran glaube, dass es diesmal bei ihr klick macht für eine dauerhafte Abstinenz.

    ich weiss vieles (bzw mein Kopf) aber gerade habe ich im Briefkasten ein Brief für sie gefunden, der mich selbst verunsichert.

    eins noch vorweg, wir haben die Vereinbarung, dass ich ihre post während der Reha öffnen kann. Heute war ein Brief von ihrem Arbeitgeber in der Post - Abmahnung.

    Wir wollten nachher telefonieren, sie hat seit gestern wieder "Freigang" in der Klinik - jetzt bin ich im Dilemma. Erzähle ich ihr von der Abmahnung? Warte ich damit bis nächste Woche?

    Bin hin und her gerissen, da ich zum Einen weiß, dass sie sich das selbst eingebrockt hat und damit zu rechnen war. auf der anderen Seite steht jetzt das Wochenende vor der Tür und Therapeuten sind da nicht aufzutreiben und ich fände es kacke, wenn sie deswegen rückfällig wird. Aber eigentlich ist sie ja auch genau deswegen in der Klinik, um mit schwierigen Situationen umzugehen...

    hmmpff...hänge grade bissel durch

    Liebe heilt keine Sucht

  • Hallo Vierauge!

    Ich würde den Brief wieder zu machen, nichts sagen und ihr ihre Post so hinlegen, dass sie sie am Wochenende findet wenn sie nach Hause kommt.

    Sie kann selber mit dem Brief umgehen wie sie es für richtig hält.

    Es ist nicht an dir die Umstände so zu gestalten, dass sie bitte keinen Rückfall erleidet, für mich klingt das fast so, als würdest du sie gerne unter einer Käseglocke halten um so ihre Abstinenz zu stabilisieren. Sprich, du versuchst die äußeren Umstände zu kontrollieren indem du überlegst wann denn und wie der richtige Zeitpunkt für ihre "bad news" wäre.

    Es steht ja nichts drin was sofortigen Handlungsbedarf erfordert, da kann sie sich wie eine Erwachsene um ihre Angelegenheiten kümmern wenn sie Zeit dazu hat.

    Und wenn sie deswegen wieder anfängt zu trinken, dann ist das so. Denn wäre es nicht die Abmahnung findet sich sicher ein anderer guter schlechter Grund um rückfällig zu werden.

    Eine Frage geht mir durch den Kopf: magst du es ihr Leben zu managen? Jetzt sagst du sicherlich nein, aber schau mal hin, was es dir hinter den offensichtlichen Gefühlen gibt. Bist du sehr wichtig und wertvoll weil ohne dich wäre sie eh schon längst in der Gosse gelandet? Könntest du damit leben sie frei zu lassen und zu akzeptieren, dass sie in der Gosse und Schlimmeres landet wenn sie es nicht aus eigenem Antrieb schafft?

    Das ist kein Angriff, ich war schon da und ich weiß in welche Abgründe man blickt wenn man wirklich hin schaut - du bei dir, sie bei sich.

    Liebe Grüße

    Alba

  • Hallo vierauge1,

    damit würde ich warten. Sie ist doch sowieso erstmal krankgeschrieben. Und es hat ja seinen Grund,

    warum sie aus dem normalen Geschehen herausgenommen ist. Und die Abmahnung "läuft" ja nicht weg.

    Bestimmt weiß sie sowieso davon, aber ich würde das erst sagen, wenn sie danach fragt oder wieder zu Hause ist.

    Manches braucht man nicht sofort weiter leiten!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Vierauge

    ich finde, du solltest es ihr sagen bzw geben.....wenn ihr abgemacht habt, die Briefe zu öffnen, musst du da auch ehrlich sein...das ist dann so ein Vertrauensbruch....was willst du denn sagen, wenn sie rausfindet, dass der Brief schon länger da war....sie braucht jemanden, dem sie wirklich vertrauen kann

    Lieben Gruß

    mexico

  • hi, wollte mal ein Statusupdate geben.

    ich hatte ihr die Info weiter gegeben. da war ich dann auch auf der schiene von Mexico, das es um das vertrauen geht.

    schlechte Informationen werden ja durch das zurückhalten nicht besser.

    sie hat es gut aufgenommen, konnte auch die punkte, die angeführt waren, nachvollziehen und akzeptieren. ihr ging nur die art und weise der Übermittlung etwas gegen den strich, nach ihrem dafürdenken wäre das in einem persönlichen Gespräch authentischer gewesen. das hatte sie auch mit ihrer bezugstherapeutin durchgesprochen, danach war es kein thema mehr.

    LG vierauge

    Liebe heilt keine Sucht

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