• ganz ehrlich wenn ich bei parfüm an alkohol trinken denke
    stimmt was mir meiner einstellung nicht .
    und von zufriedener trockenheit bin ich dann meilenweit entfernt .

    ich rede bewußt von mir - ich weiß das einige anders denken.

    in der entgiftung damals wurden solche dinge auch entfernt - danach kann es jeder halten wie er will.

    lg.
    marie

  • Möchte mich Evi anschließen.

    Ein schöner Duft hat auch etwas mit Genuss zu tun. Und einige Düfte gibt es nur mit Alkohol. Diesen dann zu trinken wäre mir persönlich auch in meinen härtesten Trinkphasen in den Sinn gekommen.

    Das Parfüm oder auch Fensterputzmittel, das Karsten anspricht, in der Entgiftung nichts verloren haben, ist klar.

    Aber ich finde es ein sehr interessantes Thema, zeigt es doch auf welche Steigerungsmöglichkeiten es in der Sucht noch gibt und denen wir Gott sei dank noch entgangen sind.

    Alleine der Gedanke, jemand trinkt aus Verzweiflung Fensterputzmittel, bestätigt doch wieder auf dem richtigen Weg zu sein. Dauerhafte Abstinenz.

    Ich wünsche euch trockene 24 Stunden an diesem herrlichen Tag

    Michael (der diesen Post auf dem Balkon schreibt) 8)

  • Hi, sorry, da ist ein Missverständnis aufgetreten:

    Suchtverhinderung = entsorgen wo was drin ist, Mundwasser, Lebensmittel, Medikamente usw. und alles in der Theke kontrollieren.

    Parfüm muss man ja nicht gleich schlucken, aber es wird auf die Haut aufgetragen und von den Poren aufgenommen, in reinster Form, 80-95% und wenn ich bedenke was in irgendwas ist, wo vielleicht nur ein Hauch drin ist, halte ich das dagegen für eine ganze Menge, dazu muss man nicht im Duftwässerchen baden.

    Viele Grüße kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Kaltblut,

    in meiner Langzeittherapie waren solche Sachen verboten, wir haben darüber gelacht weil keiner von uns je Parfum trinken würde.

    Ich bin im laufe meiner Sucht leider eines besseren belehrt worden, ich habe auch mal dazu gegriffen als ich in einem kalten Entzug war um den Entzug zu lindern.....darf ich heute garnicht mehr drüber nachdenken...grauenhaft.

    Der Grund der uns von den Therapeuten genannt worden ist , war allerdings ein anderer:

    Der hochprozentige Alkohol verdunstet auf der Haut, und DIESER Geruch kann Saufdruck erzeugen, unabhängig davon ob er parfümiert ist oder nicht.
    Damit wäre das andere auch beantwortet, der Alkohol verdunstet und gelangt nicht in die Blutbahn....stell Dir mal vor Du hast Rheuma und schmierst Dir eine Salbe auf.. :shock: ..die Leber würde sich freuen.

    Das ist so mein Wissensstand, lasse mich aber gerne eines besseren belehren. :roll:

    Gruss White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Zitat

    ...durfte auf keinen Fall alkoholhaltiges Parfum, Rasierwasser oder ähnliches auf seinem Zimmer haben, das hätte ihn wahrscheinlich wieder rückfällig gemacht.


    Ich habe noch nie erlebt, dass Alkohol in irgendeiner Form jemanden angesprungen und zum trinken gezwungen hätte. Wenn hier jemand einen Rückfall baut, dann der Alkoholiker! :wink:
    Ansonsten kann ich nur sagen: Alkoholismus ist eine Krankheit und keine Religion! Klar dominiert trocken werden die erste Zeit unser Leben, dann gehts aber auch irgendwann darum, uns wieder an unseren gesunden Anteilen zu orientieren und den Alkoholismus als das wahrzunehmen was er eben ist: Eine nicht heilbare Krankheit.
    Ein Vorredner schrieb von zufriedener Trockenheit, dem möchte ich mich anschließen. Ich möchte auch noch mal den Begriff Genesung in den virtuellen Raum werfen. Dazu gehört für mich auch, ein normaler Umgang mit normalen Sachen des Alltags. Als da wären: Sicherer Umgang mit alkoholhaltigen Kosmetika und Putzmitteln. Einkaufen trotz Spirituosenabteilung. Mitfeiern trotz Alkoholkonsum anderer Menschen und so weiter und so fort.
    Das dauert natürlich seine Monate und Jahre klar, aber auch das ist ein Fingerzeit für Genesung.
    Das mit dem Alkohol auf der Haut: :roll: Leider gibts hier keine Kopfschüttel Smilie, der wäre hier der einzig Angemessene gewesen.
    Ansonsten, Leute, viele unserer Nahrungsmittel, vor allem zuckerhaltiges Obst, vergären bei der Verdauung und: Erzeugen Alkohol!
    Es gibt keine hundertprozentige Kontrolle.
    gute 24h
    Ralf

  • Zitat

    vielleicht solltest Du bei Deinen Antworten überlegen, dass es Menschen gibt, die Rasierwasser und andere Kosmetika getrunken haben, weil zu dem Zeitpunkt nichts anderes zur Hand war.


    Ich habe selbst Mundwasser getrunken.
    Karsten schrieb:

    Zitat

    Menschen, die am Anfang ihrer Trockenheit sind, sollten auch solche Produkte nicht im Haus haben.


    walf schrieb:

    Zitat

    Klar dominiert trocken werden die erste Zeit unser Leben, dann gehts aber auch irgendwann darum, uns wieder an unseren gesunden Anteilen zu orientieren-...-...Das dauert natürlich seine Monate und Jahre klar...


    Ich schreibe nicht von Logik, sondern vom Unsinn und Schaden des Kontrolle ausüben wollens.
    Wenn wir nicht lernen die Kontrolle abzugeben, wenn wir weiter in der Annahme leben, dass wir Kontrolle hätten, hören wir auch nicht auf unsere kranken Strukturen zu pflegen.
    Wir müssen, wie du richtig schreibst, am Anfang unserer Trockenheit ganz bewusst und sorgfältig eine Abgrenzung zu alkohlischen Lebens- und Konsumgütern verwirklichen. Wir haben aber nicht die Möglichkeit in dieser Gesellschaft völlig ohne Kontakt mit Alkohlikas zu leben. Wir haben eben auch nicht immer die Kontrolle darüber. Was wir zu lernen haben ist, dass es darum geht wie unsere innere Einstellung zu diesen Dingen aussieht.
    Dabei muß ich mir als trockener Alkoholiker auch ansehen wie viel Macht über mein Leben und Handeln ich wem zukommen lasse.
    Wenn es um dieses Thema (Alkohol in Konsumgütern/Lebensmitteln) geht, sehe ich in diesem Zusammenhang oft einen leichten Hang zur Paranoia bei vielen. DAS ist nicht gesund, das hat mit Genesung nichts zu tun.
    Das ist "Macht geben" in Reinform.
    Und das hat nix mit Logik zu tun sondern mit dem Wunsch zu leben und zwar so normal und gesund wie möglich. :D
    gute 24h
    Ralf

  • hallo ihr lieben

    ich muß walf recht geben, so manches, auch in meiner shg geht wiklich etwas in richtung paranoia. am anfang alles zu meiden was auch nur dem namen nach mit alkohol zu tun hat macht sicher sinn, das ist nicht von der hand zu weisen, auch meide ich heute noch alles was vom geschmack her mit alk zu tun hat. ich benutze aber wieder soßen die brandweinessig enthalten, weil sie weder vom geschmack her was mit alk zu tun haben noch ist alk drin der ist vergoren. weinsauerkraut wird auch gekocht so das evtl. restalk verdunstet. es sei denn es schmeckt nach wein. roh würde ich es allerdings nicht essen. ich benutze auch parfüm, was ich meide ist mundwasser, da ist richtig heftig alk drin und geht über die zunge ja gleich ins blut. meine alternative ist malebrin aus der apotheke. garantiert alkfrei. ich denke das es auch hier auf die einstellung ankommt, ob ich meine das bischen schadet nicht oder ob ich mit der überzeugung drangeh, das es mir nicht schaden kann weil es alkfrei ist.

    gruß doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo,
    ich bin immer noch trocken, auch mit Parfüm...
    Ich muß das Zeug nicht trinken.
    Das Zeug riecht gut, nicht nach Wodka.
    Ich meine auch, man sollte mit der Panikmache nicht zu weit gehen.
    Wenn zum Beispiel jemand - ohne es zu wissen - ein Stück Kuchen mit Alkohol gegessen hat, es aber später erfährt, dann muß der doch auch nicht rückfällig werden. Derjenige hat die Wahl: Entweder er hält sich buchstabengetreu an all die Warnungen: Dann wird er sich sagen (dürfen?): Na schön, dann ist ja eh alles zu spät. Dann kann ich mich auch fallen lassen.
    Oder er bedenkt, dass sein Körper nun trotzdem nicht nach Alkohol schreien wird, freut sich über seine gesunde Abstinenz und läßt den Alkohol auch weiterhin links liegen.
    Bitte versteht mich jetzt nicht falsch: Der Abstinenz geht eine Entscheidung voraus. Jeder Betroffene kennt die Fallen, die für ihn speziell besonders gefährlich sind. Und jeder, der es ernst meint, ist deshalb auch vorsichtig.
    Und wenn Parfüm nun mal nicht nach Alkohol riecht, warum soll ich es weglassen?
    Und bewußt werde ich natürlich auch keinen Kuchen mit Alkohol essen, das ist ja klar.

  • Lieber Karsten,
    es geht mir um folgendes:
    es wird wirklich manchmal regelrecht Panikmache betrieben. Dann sind die Betroffenen vollkommen verunsichert und es passiert das, was man Self-fullfilling prophecy nennt. Natürlich muß jede Gefahr, jeder Stolperstein besprochen werden - besonders wenn es um die Illusion geht, man könne eines Tages wieder kontrolliert trinken. Ich habe in meinem Beitrag eben von mir gesprochen (das tun andere auch) und war zu unsensibel, darauf hinzuweisen, dass ich schon 13 Jahre trocken bin.
    Das hätte ich dazuschreiben sollen...

    Felix

  • Hallo zusammen :D
    Was Felicitas schreibt, drückt einfach das Selbstbewußtsein eines lange trockenen Alkoholikers aus.
    Ich selbst bin seit 11 Jahren trocken und empfinde hier ganz ähnlich.
    Wenn ich meine Erfahrungen zu solchen Themen teile, dann nicht um Menschen die seit kurzer Zeit trocken sind zu verunsichern, sondern einfach um meine Erfahrung, Kraft und Hoffnung zu teilen. Einfach um zu zeigen, dass hinter dem Berg Mühsal und Arbeit, den das trocken werden bedeutet eine Lebensqualität und ein Selbstbewußtsein warten, das mit nichts was wir aus unserer Saufzeit kennen auch nur annähernd vergleichbar wäre.
    Uns erwartet Nüchternheit, Selbstsicherheit, Mut, Kraft und eine unverfälschte Realität die wir in Angriff nehmen dürfen.
    DAS habe ich auch gebraucht als neuer in meiner Selbsthilfegruppe.
    Die Erwartung von etwas Unvorstellbaren. Die Erwartung von einfach Leben.
    Bei deinen Beiträgen Karsten, denk ich manchmal du möchtest alle Schäfchen möglichst gut hüten und vor allen Gefahren schützen. :wink:
    Das geht aber nicht. Die Realität schont uns nicht, wir müssen uns der Realität stellen und lernen auch die Härten zu ertragen.
    Wir brauchen am Anfang ganz klare Regeln und wir müssen uns sehr deutlich abgrenzen von allem was uns schaden könnte. Das unterschreibe ich so.
    Wir brauchen aber auch hin und wieder einen Hinweis, dass wir nicht ewig unter der Käseglocke bleiben können. Wir müssen raus unser Leben in die Hand nehmen.
    Und wir müssen in der Lage sein unser erlebtes ehrlich und aufrichtig mit anderen Alkoholikern zu teilen um eine Rückversicherung zu haben ob wir noch auf dem Weg der Genesung sind, oder dem Rückfall entgegen schlendern.
    gute 24h
    Ralf

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