kaffeetante - betroffen als Schwiegertochter

  • Ich weiß ja nicht wie alt dein Kind ist. Aber ich fühle mich bereits jetzt schon um unzählige unbeschwerte Feiertage, Weihnachten, Ostern, Geburtstage mit meinen Liebsten betrogen. So viele schöne Momente, die ich verpasst habe oder nicht richtig genießen konnte, weil der Elefant im Raum alles überschattet hat oder weil es sogar offen ausgetragene Konflkte oder Streit zwischen uns Eltern gab.

    Hallo Lea,

    ich fürchte, ich werde das auch irgendwann so empfinden. Aktuell ist es noch ok für mich, gut das letzte Weihnachten war dort nicht so toll, da aber meine Familie und mein Freundeskreis auch dort in der Nähe leben, gibt es Abwechslung und daher eine bunte Mischung an Momenten.

    Blöd ist halt auch, dass ich ja jetzt im Hinblick auf die Osterplanung ein schlechtes Gefühl habe.

    Aber ob ich das nicht hätte wenn der Kontakt abgebrochen wäre? Ich habe ja schon seit Jahren keinen Kontakt mehr zu meiner Schwester, das Verhältnis war nie gut und insofern ist da nichts, was ich vermissen müsste außer der grundsättzlichen Sehnsucht nach Heiler Welt, von der ich bei meiner Schwiegerfamilie früher dachte, sie gefunden zuhaben. Es ist n bissl tröstlich und gleichzeitig erschreckend, dass auch andere Familien so ihre Probleme haben, auch ohne Alkohol, jedenfalls fällt mir auf Anhieb niemand ein, wo alles bestens ist.

  • Hallihallo an alle,

    ich hoffe, alle hatten schöne Ostertage!

    Vor den Osterfeiertagen hatte ich große Angst, da unser Weihnachtsthema nicht besprochen wurde, aber weglächeln, darüber schweigen und smalltalk sorgen dafür, dass keine heißen Themen aufkommen. Öffentlich hat der Schwiegervater sehr wenig getrunken- übrigens insgesamt, es stand gar kein Getränk am Tisch, beim lezten Mal war es so, dass das Glas immer in der Küche mit Bier aufgefüllt wurde... Dadurch sieht man also nix von seinem Konsum, was dazu führt, dass mein Mann denkt, da wäre doch kein Problem. In mir kämpfen Misstrauen gegen "hab ich doch übertrieben" Wirklich gesehen haben wir ihn nur einmal mit einer Bierflasche in der Hand...

    Es gibt aber keine Situationen, die eine eindeutige Position von mir verlangen, es ergab sich nicht, dass die Schwiegerelter mit dem Enkelchen alleine einen Ausflug machen, sowas wird frühestens Pfingsten auf uns zukommen und dann schau ich wie ich es dann mache...

    Soweit mein update...
    LG

  • die Schwiegereltern waren da, es gab einen "Anlass" (eine Anschaffung) zum Feiern und mein Mann macht fröhlich Sekt auf und schenkt allen fröhlich ein, der schwiegervater trinkt an einem abend Bier, an einem anderen alkoholfreises Bier. Wir treffen uns mit Freunden zum Grillen, dort gibt es neben Bier auch noch selbst gemachten Erdbeerlimes- hübsch untermauert mit der Situation, dass der 11jährige Sohn unserer Freunde kosten will, da hieß es dann "nein, das macht schäden im Gehirn und du bis noch im Wachstum"... Mein Mann trinkt meist das gleiche und ich merke, wie mir das den Magen umdreht.
    Der Schwiegervater hat nächste Woche Geburtstag und bekommt von seinen Söhnen eine Flasche edlen Kräuterschnaps- deutlicher kann man ja nicht zeigen, so wie du es machst ist es völlig normal und ich bin diejenige die spinnt...

    Genau, es ist völlig normal jeden Tag was alkoholsiches zu trinken, ist aj Urlaub, tja und im Alltag, ist ja Wochenende und am Mittwoch, da wird ja Karten gespielt mit Freunden...

    Nun fing mein Mann auch damit an, ob man nicht darüber nachdenken könnte, dem Schwiegervater wieder Ausflüge per Auto mit dem Enkel zu erlauben und ich möchte einfach nur schreien

    Sieht man irgendwann Gespenster und alle um einen herum sind alkoholiker? Denn tatsächlich ist mir aufgefallen, im Urlaub mit Freunden tranken alle jeden Tag etwas alkoholisches zum Abendessen, die Männer gern auch 2 oder 3, risikoarm trinkt kaum jemand.

    Sieht man irgendwann Gespenster? Sehr ich es zu eng? Sehen die anderen etwas als zu normal an, weil wir alle so aufgewachsen sind mit Eltern die eben öfter mal was trinken

  • Liebe Kaffeetante, für mich wurde es leichter, als ich aufgehört habe mich zu fragen, ob ich übertreibe, spinne, zu empfindlich bin. (Ab und an kommt das natürlich auch bei mir mal durch)

    Ja, wir leben in einer Welt in der es gefühlt mehr Leute normal finden jeden Abend etwas zu trinken anstatt selten oder gar nicht. Ich finde das traurig, es ist aber nicht meine Baustelle 😎

    Für mich zählt meine engste Familie und da an aller erster Stelle meine Kinder. Was den Umgang mit Alkohol angeht, will ich bestimmen wer ihre Vorbilder sind (solange sie klein genug dafür sind)

    Es zählt also was ich als zu viel empfinde, dafür muss unser Umfeld nicht in eine bestimmte Kategorie passen, sondern nur meinen eigenen Maßstäben entsprechen.

    Das dein Mann scheinbar so gar nicht mehr mit zieht, ist bestimmt sehr schwer für dich 😔 Da würde ich versuchen noch mal an zu setzen. Wendige darauf abzielend, was für deinen Schwiegervater gut ist, mehr darauf was ihr dem eigenen Kind vorleben und für sein Leben mitgeben wollt.

    Wir trinken zum Beispiel fast nie Alkohol vor den Kindern. Zu besonderen Anlässen vielleicht mal ein oder zwei Gläser Wein (Flaschen Bier) und dann besprechen wir jedes einzelne Mal, dass Alkohol grundsätzlich ein Gift ist, auch so eine kleine Menge. Das erwachsene sich trotzdem manchmal dafür entscheiden. Das es immer gefährlich ist und viele viele Menschen zu viel trinken und abhängig werden und so weiter und so weiter.

    Nur weil dein Partner lieber die Augen verschließen möchte, bedeutet es nicht, dass an deiner Wahrnehmung irgend etwas falsch ist!

    Liebe Grüße, Lea

  • Wir trinken zum Beispiel fast nie Alkohol vor den Kindern. Zu besonderen Anlässen vielleicht mal ein oder zwei Gläser Wein (Flaschen Bier) und dann besprechen wir jedes einzelne Mal, dass Alkohol grundsätzlich ein Gift ist, auch so eine kleine Menge. Das erwachsene sich trotzdem manchmal dafür entscheiden. Das es immer gefährlich ist und viele viele Menschen zu viel trinken und abhängig werden und so weiter und so weiter.

    Ich persönlich finde, das liest sich ziemlich verkrampft.

    Ich weiß nicht, ob es hilfreich ist, da jedes mal so detailliert drauf einzugehen und drauf rumzureiten wie gefährlich, ungesund etc. Alkohol ist. Ich finde, wenn man selten mal 1-2 Gläser trinkt, ist man ein gutes Vorbild und braucht da nicht immer ausführlich was zu erklären. Nicht, dass gerade dadurch das Thema später interessanter für die Kinder wird, weil die Eltern da immer so ein Bohei drum gemacht haben (und wenn ich es richtig im Kopf habe, sind deine Kinder noch sehr klein, da finde ich persönlich das erst recht übertrieben).

  • finde, wenn man selten mal 1-2 Gläser trinkt, ist man ein gutes Vorbild und braucht da nicht immer ausführlich was zu erklären.

    Meine fragen, thematisieren es von sich aus, beobachten was wir trinken, was andere trinken, was sie selbst trinken.

    Das sehe ich auch bei anderen anwesenden Kindern, nur das die es meist völlig normal finden, wieviel Alkohol die Erwachsenen trinken und es deshalb gar nicht weiter erfragen.

    Es ist nicht verkrampft, es ist die Wahrheit, angepasst an die Kinder und die Situation.

  • Liebe kaffeetante,

    ich weiß nicht, ob wir Gespenster oder es zu eng sehen, aber ich empfinde es genauso wie du. ich finde diese ständige Trinkerei zu jedem Anlass einfach nur furchtbar und beileibe nicht völlig normal.

    Aber, der Vollständigkeit halber, muss ich erwähnen, dass es nicht besonders lange her, dass ich leider auch so ähnlich war....

    Schwierig finde ich die Situation mit deinen Kindern, dass sie wieder mit deinem Schwiegervater fahren "sollen". Leider kann ich dir da keinen guten Rat geben, kann aber sehr gut verstehen, wie schlimm das für dich sein muss. Zumal du gefühlt so allein mit deinen, völlig berechtigten Bedenken, da stehst und dich behaupten musst.

    Liebe Grüße, Helene

  • Ich finde, wenn man selten mal 1-2 Gläser trinkt, ist man ein gutes Vorbild und braucht da nicht immer ausführlich was zu erklären.

    Ha… hat ein bisschen gedauert, aber nun weiß ich, was mich gestört hat 😊

    Für mich ist es nie ein gutes Vorbild, wenn man überhaupt Alkohol trinkt. Da es bei uns so extrem selten vorkommt, wird es natürlich jedes Mal ausführlich thematisiert. Genauso, wie unsere Kinder nach jeder Begegnung mit den Schwiegereltern irgendwann von alleine auf das Thema Alkohol kommen. Manchmal Tage später. Bier zum Essen, warum manche erwachsenen das immer machen und manche nie, der dicke Bierbauch, warum Menschen überhaupt Alkohol trinken, ob Opa denn nicht weiß wie gefährlich das ist (auch in Bezug auf Zigaretten). Kinder die keine Tabu Themen kennen stellen ja oft die wildesten Fragen.

    Ich habe es da nie drauf angelegt, ein Radiobericht über Alkohol am Steuer oder Alkoholkontrollen war der erste Anstoß und seit dem setzt ein Kind nach und nach immer mehr Puzzleteile zusammen.

  • Da werden wir nicht auf einen Nenner kommen, müssen wir ja auch nicht.

    Ich finde deine Ansicht extrem und frage mich gerade, weshalb du dann, wenn auch nur sehr selten, überhaupt Alkohol trinkst.

    Und was heißt "nicht vor den Kindern", also heimlich oder wie? Das ist ironisch gemeint, wahrscheinlich meinst du damit, wenn sie im Bett sind oder ihr außerhalb unterwegs seid oder so.

    Den "dicken Bierbauch" finde ich übrigens sehr abwertend, denn es gibt viele Menschen, die nicht aufgrund von Alkohol übergewichtig sind.

  • Den "dicken Bierbauch" finde ich übrigens sehr abwertend, denn es gibt viele Menschen, die nicht aufgrund von Alkohol übergewichtig sind

    Wenn Kinder das selbst aus ihren Beobachtungen schlussfolgern, anhand der Mengen von konsumiertem Alkohol und dem Vergleich verschiedener Familienmitglieder. Dann werde ich ihnen ihre eigene Wahrnehmung ganz sicher nicht absprechen.

    Fett finde ich respektlos und abwertend, das wissen sie auch sehr genau. Dicker Bierbauch trifft vielleicht hart, ist aber die absolut passende Bezeichnung.

    Klar sind meine Ansichten für sehr viele Menschen extrem. Es gibt allerdings auch deutlich mehr Menschen, für die es völlig normal ist gar nichts oder sehr wenig zu trinken, als der vieltrinkende allgemein annimmt.

    Es wäre sicherlich konsequenter gar nichts zu trinken. Wenn ich da ehrlich zu mir selbst bin, dann bin ich wohl schlicht nicht mehr bereit mich von meiner Vergangenheit in meinen Entscheidungen einschränken zu lassen. Wenigstens in den Bereichen, in denen mir das Möglich ist. Wobei ein zwei Flaschen Wein, verteilt aufs ganze Jahr, obwohl ich Wein sehr gerne mag, sprechen vermutlich auch ihre eigene Sprache.

    Viele Grüße, Lea (EKA)

  • Helene ich werde mein Kind nicht mit dem Schwiegervater fahren lassen.

    Mir war ja schon länger nicht wohl bei der Menge Bier, die er immer in sich rein gekippt hat, ich fand es nie normal, mehrere Bierkästen im Haus zu haben so wie bei meinem Schwiegeltern ist, die versteckten Flachmänner mit dem Schnaps hatte letztes Jahr mein eh schon vorhandenens Bauchgefühl bestätigt.

    Aber natürlich Frage ich mich, wann andere wieder Vertrauen hatten, wie sich die trockenen Alkoholiker beweisen könnten?

    Aktuell bin ich von Vertrauen sehr weit weg, da ja der Alkohol noch immer da ist, er müsste komplett weg sein und ich glaube nicht das ich das erleben werde.

    Mag sein, dass ich es falsch einschätze und er gar nicht dieses Problem hat, aber wenn doch, sind mir drohenden Risiken zu groß, das kann ich für mich nicht verantworten

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