Nova - Co-Abhängige mit eigenen Problemen

  • Nova, ich freu mich so für dich, was du in kurzer Zeit geschafft hast - und damit meine ich nicht nur den heutigen Tag!

    Ich bin sicher, du wirst Schritt für Schritt in dein neues Leben hineinwachsen!

    Komm gut an!

    LG, Saphira

  • Danke Saphira

    Ich kann’s auch kaum glauben. Das ging alles sehr flott und ich bin auf einem guten Weg.

    Es wird mich sicher immer wieder mal aus der Bahn werfen. Aber ich erkenne ja jetzt so langsam, warum das alles passieren musste!

    Und ich hab ihm und mir auch mittlerweile verziehen. Keiner von uns beiden konnte etwas dafür.

    Wäre er nicht süchtig…dann…

    Wäre ich nicht Co….dann…

    Für mich steht nämlich fest, dass er nicht an meinem Verhalten schuld war, er hat’s nur getriggert.

    Nun gehts alleine weiter und ich schau nach mir! Das erste mal richtig bewusst!

    Ich hab’s schon mal gesagt. Das wird spannend!

  • Hallo Nova, das freut mich zu lesen. Und das alles sogar noch besser als geplant lief hört sich toll an. Tränen dürfen fließen und reinigt die Seele.

    Toll das du dadurch wieder Zugang zu deiner tollen besten Freundin gefunden hast.

    Liebe Grüße Petra

  • Guten Morgen,

    ich möchte mal ein Update hier lassen;

    Jetzt bin ich in meinem neuen Leben angekommen. Psychisch gehts mir ziemlich gut. Ich genieße diesen inneren Frieden sehr. Kein ständiges auf Eierschalen laufen und schauen, wo Alk versteckt ist, wie er drauf ist, ob er mich schon knülle erwartet. Niemand, der mitten in der Nacht noch Essen zubereiten muss, während ich nicht schlafen kann und morgens wieder auf Arbeit muss! Usw…

    Die Ruhe tut wirklich gut!

    Mittlerweile habe ich mich in der neuen Wohnung eingelebt. Ich fühl mich hier rundum wohl. Es fehlt noch einiges, aber es wird gemütlich. Ich hab viel Duftkerzen oder Räucherstäbchen an. Gestern bekam ich mein Internet.

    Die erste Nacht war ich einfach nur hellwach. Aber mir ging’s nicht schlecht. Ich hab es genossen, alleine (völlig alleine!) zu sein. Schlafen konnte ich vermutlich deshalb nicht, weil es noch ungewohnt war.

    Und heute bin ich krank :(

    Hab schon die ganze Zeit etwas rumgeschleppt und schätze, jetzt wo alles soweit rum ist, muss das raus. Aber hey, sogar das stresst mich nicht. Ich machs mir jetzt im Wohnzimmer gemütlich, mach mir Tee und kann mich so noch mehr hier einleben.

    Mein Ex meldet sich jetzt sehr regelmäßig. Wir stehen wieder in gutem Kontakt, halten aber noch Abstand. Ich merke, dass sich meine Gefühle verändert haben. Ich liebe ihn nach wie vor, aber ich brauche ihn nicht mehr! Es ist mir egal, was er treibt und freue mich einfach, dass wir miteinander schreiben.

    Demnächst werden wir uns mal treffen. Einen Weg zurück in die Beziehung wird es nicht geben!

    Er vermisst mich aber respektiert, dass ich so nicht mehr mit ihm zusammen sein kann.

    Zwar verändert sich etwas bei ihm, aber er trinkt nach wie vor. Wie genau das bei ihm aussieht, weiß ich nicht und ist mir auch völlig egal! Er sagt ihm geht es auch besser.

    Ich denke, dass ich in diesem Faden nun nicht mehr so oft schreiben werde, da nun ein neuer Abschnitt beginnt.

    Wenn sich etwas ereignet, dass für Cos relevant ist, teile ich es mit euch.

    Abschlusswort an alle Co-Abhängigen:

    IHR SEID ES WERT!!!

    Kümmert Euch liebevoll um Euch selbst. Der einzige Mensch, der Euch im Leben am wichtigsten sein sollte, seid Ihr selbst, denn Ihr verbringt noch euer ganzes Leben mit Euch!

    Ihr könnt für andere da sein, aber Ihr müsst gut zu Euch sein. Dann habt Ihr auch die Kraft dafür.

    Denjenigen, die noch Zweifel haben, aus ihrer Beziehung zu einem nassen Alk auszubrechen, möchte ich sagen: zerdenkt das nicht, katastrophalisiert es nicht, es wird euch besser gehen! Ja, die erste Zeit ist die Hölle. Aber es folgen danach wieder richtig gute Tage. Mir ging es seit Jahren nicht mehr so gut. Ich bin energiegeladen, diese permanente Erschöpfung weicht. Ich freue mich wieder auf mein Leben und bin froh, dass ich es noch leben darf. Denn das war kurz vor knapp…

    Nie wieder will ich mich so fühlen!

    Ihr habt es in der Hand! Macht es nicht von Eurem Suchti abhängig, wie es Euch geht!

    Es lohnt sich!

    Und diejenigen, die sich entscheiden bei ihrem Partner zu bleiben: grenzt euch ab, macht Euer eigenes Ding! Zeigt ihnen, dass Ihr ohne sie könnt. Legt Ihnen nicht den Arm aus der Sonne! Sie sind selbst verantwortlich für Ihr Leben. Der eine wird etwas daran ändern wollen, der andere nicht. Bewertet jeden Tag neu und macht Euch klar, was IHR wollt! Und dann handelt und lebt danach!


  • Ich denke, es ist Zeit für ein kleines Update.

    Ich fühle mich nicht mehr Co!!!!

    Ich habe in mein Leben zurückgefunden.

    Es gibt so viel mehr gute Tage, als schlechte.

    Und die schlechten bekomme ich mittlerweile immer besser gemanaget!

    Und es ist so viel los!

    Kaum ein Tag, an dem ich nix zu tun hab.

    Immer mal wieder Probleme von außen. ZB: Tochter braucht mich nun, für die Probleme, die wir bei ihr verursacht haben. Wir gehen es gemeinsam an, aber ich mache mich auch bei ihr nicht mehr zur Co. Ich kann Nein sagen…Wow. Auch wenn sich manchmal etwas in mir sträubt und das Gewissen mir sagen will, das und jenes könnte ich jetzt doch für sonstwen machen. Aber dann hör ich in mich rein, wie es mir damit geht und ob das okay für mich ist. Ist es das nicht, dann sag ich das auch und nehm mich raus.

    Mit meinem Ex läuft es mittlerweile auch wieder gut. Nach langer Kontaktsperre haben wir uns wieder getroffen, als ich das Gefühl hatte damit klar zu kommen und meine Denkweise ihm gegenüber hat sich total geändert. Nach wie vor möchte ich auf ihn als Mensch nicht verzichten. Ich lass aber nun sein Problem bei ihm. Es interessiert mich einfach nicht mehr, was er treibt, wann oder ob er trinkt. Mir egal!

    Trotzdem treffen wir uns hin und wieder und dann ist er klar und aufgeräumt, akzeptiert, dass wir uns nur nüchtern sehen können und es geht ihm und mir in dieser Zeit gut damit. Und wenn wir dann wieder auseinander gehen, dann stresst mich das überhaupt nicht mehr. Er kann tun und lassen was er will und ich mach mein Ding.

    Es fühlt sich gut an.

    Ich bleib bei mir und meinen Bedürfnissen. Eins davon, ist, ihn noch als Teil meines Lebens zuzulassen. Und wenn das so irgendwann für einen von uns beiden nicht mehr passt, dann ist das auch okay.

    Ich mach mir da auch nichts vor. Klar könnte jetzt kommen; oh je pass auf, du rutscht wieder ab. Aber NEIN!

    Ich weiß so deutlich, wie noch nie zuvor in meinem Leben, was ich will und wie ich das erreiche. Ich liebe meine neue Wohnung, meine Kurse tun mir so gut. Mein Leben fühlt sich wieder wertvoll an.

    Ich bin so dankbar!

  • Ach eins möchte ich noch loswerden.

    Ich finde nun im Nachhinein meine Beziehung zu ihm als wertvoll. So fürchterlich ich mich gefühlt habe, so sehr ich mich vernachlässigt habe, aufgeopfert und kurz davor war mich komplett aufzugeben. Ich bin wirklich dankbar für diese Erfahrung.

    Warum? Weil ich nun daraus so viel für mich gelernt habe. Es war eine Lektion.

    Keine Therapie der Welt, hätte mir diese Erkenntnisse gebracht, die ich jetzt durch ihn bekommen habe.

    Ohne ihn, hätte ich mich nie hier angemeldet. Ich hätte mein Suchtverhalten nicht erkannt, meine Muster. Nie hätte ich mich so sehr mit mir selbst auseinandergesetzt. Die Probleme immer im Außen gesucht.

    Daher nochmal: ich bin dankbar <3

  • Hallo Nici,

    es ist echt bemerkenswert, in welcher Geschwindigkeit du durch die Misere durchgegangen bist und vor allem wie stark aufs Positive ausgerichtet.

    Auch dass du das für dich Wertvolle an dieser Beziehung sehen kannst, erleichtert dein Weiterkommen und es wird eine neue Beziehung mit einen anderen Mann stärken. Denn es macht dich frei! Du siehst dich nicht als Opfer, sondern als Lernende und Wachsende. Ich finde, das ist die beste Einstellung, die man zum Leben haben kann. So geht der Weg immer vorwärts und noch näher zu dir hin. Denn wir wachsen und lernen ja unser ganzes Leben (sofern wir das zulassen).

    Du bist für mich eine mutige, zielstrebige, positive Frau💖

    LG, Lara

  • Danke dir.😘

    Ich kann es auch kaum fassen, dass ich so schnell damit klarkommende. Aber das liegt eben auch an Euch und den vielen Augenöffnern hier im Forum. Ich hab mich (und tue es auch jetzt noch) täglich damit auseinandergesetzt. Was heißt es Co zu sein. Warum, wie usw. Ich habe im Netz so tolle Seiten und Podcasts gefunden, meine SHG, die so irre gut erklären, was da bei mir los war (ist).

    Und da war auf einmal dieses Erkennen. Und ich war lang genug mein eigenes Opfer. Ich will das einfach nicht mehr sein!

    ICH WILL JETZT LEBEN :love:

  • Da wurde ich doch letztens mal darauf hingewiesen, es wäre schade, in meinem Fädchen hier nicht weiter von meiner Entwicklung geschrieben zu haben.
    Ich bin nicht weg, nur umgezogen, in den geschützen Bereich.
    Es wird Zeit, hier mal staubzuwischen :lol:

    Also gut.
    Etwas mehr als 1 Jahr ist es her, dass ich hier geschrieben habe, wie gut es mir geht.
    Es gab selbstverständlich in dem vergangenen Jahr Höhen und Tiefen.
    Nach wie vor war es die beste Entscheidung, mich räumlich von meinem Partner zu trennen!

    Wir sind letztes Frühjahr wieder mehr aufeinander zugegangen. Eine oberflächliche Beziehung (wer hätte es gedacht) ist nicht möglich. Ich habs versucht. Freundschaft+.
    Versucht eine unverfängliche Liebschaft mit ihm zu führen. Es ging auch eine ganze Weile sehr gut. Doch irgendwann wurde daraus halt doch wieder mehr.
    Und ja, ich hatte auch immer mal wieder co-mäßige Rückfälle. Aber Rückfälle, durch die ich weiter lernen konnte, denn ich habe immer mehr über mich gelernt und wo meine Co-Knöpfe anspringen. Wo ich in alte Muster zurückfalle und wie ich lerne, dass mir das nicht mehr passiert. Oder zumindest nicht mehr oft!

    Es gab auch einiges an Aufarbeitung bzgl. meiner Kindheit, meiner Freundschaften, Partnerwahl....
    Damit kam eine menge Verständnis für mich. Wieso, weshalb, warum, bin ich, wie ich bin und was kann ich tun, das zu ändern oder zu akzeptieren!
    Akzeptanz ist eines meiner Zauberwörter!

    Im Mai habe ich beschlossen, mich auch nach einem neuen Arbeitgeber umzuschauen und auch da habe ich nun die bessere Wahl getroffen.
    Es musste wohl erstmal der gesamte Umbruch her, damit ich mich von Altem lösen und Neues zulassen konnte (auch wenn L. -mein Partner- vom Altem wieder zum Neuen wurde)

    Als L. dann im Sommer davon anfing, dass er einen Entzug machen will, war ich total ungläubig, hab das nicht erwartet. Niemals habe ich damit gerechnet, da er sich ja von mir nie seinen Life-Style kaputt machen lassen wollte.
    Ich hab ihn seinen Life-Style leben lassen. Und nach einer Party kam er dann damit, dass es so nicht weitergeht. Ich habe nie Druck gemacht oder überhaupt das Thema Alkohol zur Sprache gebracht, außer es ging darum, dass ich ihn nur nüchtern sehen will.

    Ich dachte, nun ja, ich genieße unsere Verabredungen noch und bleibe aber auf dem Sprung. Das hat sich überweigend gut angefühlt. Ab und an kamen dann trotzdem alte Verhaltensmuster bei mir hoch. Aber dadurch, dass ich alles immer hier lassen konnte, mich mit mir und meinen Umgang damit, immer wieder auseinandergesetzt habe, komme ich bis heute mit meiner Entscheidung gut klar.

    Seit seiner Krankheitseinsicht ist viel passiert aber er war noch nicht im Entzug.
    Es zieht sich ziemlich lange und dann machen sich doch immer mal wieder Zweifel breit, ob er das richtig angeht, ob es ihm ernst ist, ob er mich hinhält. Dadurch, dass er aber komplett ehrlich mit mir umgeht, mich total mit in seinen Prozeß einbezieht, weiß ich eben, dass es halt mal so lange dauert, wenn man den Weg im ambulanten Entzug nicht gehen will. Da müssen Termine bei der Suchtberatung wahrgenommen werden. Es werden Pläne geschrieben, ein Sozialplan erstellt, ein Reha-Antrag muss raus für die Langzeittherapie im Anschluss. Und das dauert. Gerade dann, wenn die Stellen überlastet sind und es Krankheitsausfälle gibt.
    Ich habe mir schon ein paar mal gewünscht, er würde es ambulant machen. Kann aber verstehen, dass das für ihn keine Option ist, im häuslichen Umfeld alleine auf sich gestellt. Außerdem ist das seine Baustelle und ich misch mich da nicht ein!
    Wünsche mir aber schon hin und wieder, wir hättend das schon hinter uns.
    Denn dann fängt ja auch eine neue Art der Arbeit an. Er für sich, ich für mich und wir gemeinsam müssen dann lernen. (Und das alles vorausgesetzt er bleibt da auf dem Weg!)

    Aber tatsächlich ist er nun immer entschlossener. Er begreift, dass ER so nicht mehr leben möchte.
    Er kümmert sich um seinen Kram selbst. Da ist keine Co mehr, die ihm alles abnimmt. Kein Verheimlichen, keine Erledigungen, kein Wäsche waschen, kein Haushalt machen (einmal haben wir zusammen klar Schiff gemacht, weil er es alleine nicht mehr hinbekommen hätte und nun läuft auch das prima).
    Er hält sich zu 99% an unsere Vereinbarungen. Wir sehen uns nur noch wenn er nüchtern ist. Und unsere Unternehmungen draußen finden auch nur nüchtern statt und diese Zeiten genieße ich einfach.

    Es gab hin und wieder mal ne Ausnahme, wo ich mit mir nicht so konsequent war. Aber die helfen mir letztendlich auch. Denn dann schaue ich mir an, was da passiert ist, warum ich mich wie auch immer verhalten habe und lerne besser bei mir zu bleiben und dann sehe ich wieder ganz genau, was ich nicht mehr will.

    Es war im letzten Jahr aber trotzdem immer mal ein Auf und Ab mit mir und ich glaube dass ich hier öfter mal einige zur Verzweiflung gebracht habe.
    Öfter wurde mir versucht begreiflich zu machen, dass ich loslassen sollte. Wie viele Runden ich denn noch drehen will.
    Ich mich trennen sollte, wenn ich will, dass es mir besser geht.
    Nö, will ich nicht...noch nicht...ich sehe da diese eine Chance noch und die gebe ich uns!
    Und mir gehts besser. Besser als die letzten 15 Jahre und da war L. noch gar kein Thema.

    Nach Ostern geht er in den Entzug. Ob und wie wir beide das durchhalten und es für uns dann weitergeht, bleibt noch abzuwarten.
    Was ich für mich aber mittlereweile 100% weiß: Ich will nicht mehr mit ihm zusammen sein, wenn er es nicht schafft.
    Ich begleite und unterstütze ihn bei seinem Vorhaben und natürlich hoffe ich, dass es ihm gelingt.

    ABER: Ich bin davon nicht mehr abhängig. Ich weiß heute genau, dass ich auf keinen Fall mit einem nassen Alkoholiker leben möchte.
    Mir geht es gut, ich habe mich in so vielen Bereichen neu aufgestellt:

    Meine tolle Wohnung - meine Oase, mein Wohlfühlort- die geb ich für niemanden mehr auf!
    Meine Arbeit - alles anders und doch gleich. Weniger Fahrtweg, mehr Geld.
    Meine Familie - mehr und besserer Kontakt. Könnte noch etwas mehr vertragen, aber hey Rom wurde ja auch nicht......
    Meine Psyche - da ist der allergrößte Fortschritt! Ich LEBE!!!
    Ich falle in keine tiefen Löcher mehr, wenn mal ein Sturm kommt.
    Ich war schon länger nicht mehr depressiv. Panikattacken bekomme ich nur noch selten. Ich bin ausgeglichener, fröhlicher, lebensbejahend. Als ich hier im Dez. 22 ankam, wollte ich nicht mehr leben. Das Forum war der letzte Strohhalm, den ich ergriffen habe und mich hier anzumelden, hat mein Leben gerettet!

    Alles wurde im letzten Jahr besser!
    Also egal, wie es nun mit mir und L. weitergeht:
    Ich werde leben, ich werde das Beste daraus machen, ich werde mich nicht mehr in dieser Beziehung verlieren und aufgeben!


    Das nun mal ein Update von der Co-Abhängigen mit eigenen Problemen, die ihre Co-Erkrankung und ihre "eigenen" Probleme in den Griff bekommt!

    Einmal editiert, zuletzt von Nova (21. März 2024 um 12:20)

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