Hallo zusammen,
mein Partner ist Alkoholiker.
Wir kennen uns bereits seit knapp 4 Jahren und von Beginn an erzählte er mir von seiner Sucht.
Er hat in dieser Zeit eine Therapie (2 Monate) in einer Klinik, mehrmals Entzüge daheim und viele Up und Downs durchlebt. Dabei hat er 2 mal seinen Job verloren aufgrund der Unzuverlässigkeit und Fehlens in der Arbeit.
Ich habe ihn bei jeder dieser Phasen immer unterstützt und stehe hinter ihm.
Seit einem Monat hat er eine neue Arbeitsstelle und wir sind zusammen gezogen.
Eigentlich läuft alles gut.
Er hatte vor wenigen Tagen einen Rückfall, hat aufgrund des Konsums einen Fahrradunfall gebaut und sich so verletzt, dass er operiert werden muss und eine Zeit lang nicht arbeiten kann. Wie lange er den neuen Job hat ist also wieder fraglich.
Heute morgen bin ich in die gemeinsame Wohnung gekommen.
Mir fiel auf, dass er getrunken hat..ich habe es gerochen und ihn gefragt.
Er verneinte. Ich fragte erneut, ich war mir ja sicher. In solchen Momenten zweifle ich an meinem Verstand. Kurz denke ich, dass ich es mir vielleicht doch einbilde. Dann gibt er es zu und wird sauer. Weil ich nerve, weil ich kontrollieren will und immer nachfrage. Warum ich das denn wissen will...
Dann wird er laut, beschimpft mich. Wirft Sachen nach mir. Heute hat er mir zum ersten mal weh getan. Nicht schlimm, aber die Grenze wurde überschritten.
Ich will so ein Leben nicht. Ich will mich in meinem Zuhause nicht fürchten müssen. Ich will nicht ständig belogen werden.
Ich rede immer offen über meine Probleme und kann so Situationen besser reflektieren.
Nur ich habe aufgehört meinen Freunden davon zu erzählen, aus Scham..und weil ich nicht will, dass sie ihn verurteilen. Trotz seiner Sucht wird er akzeptiert und als mein Partner gemocht. Ich will nicht, dass dies anders wird.
Klingt richtig dämlich, das weiß ich selbst.
Aber sobald er nichts trinkt ist er mein Traummann.
Daran halte ich fest.
Ich will kein Leben führen, wie ich es heute habe.
Ich will das alles nicht.
Aber ich liebe ihn und die schönen Momente.
Ich hänge fest, komme nicht weiter.
Und ich fühle mich so alleine mit meinem Gedanken.
Ich brauche Hilfe, lasse mir aber nicht helfen...