Unfug77 - Alkohol Kaufen?

  • Hallo Siri,

    Danke für deine Nachricht. Heute ca 16 Uhr war ich wieder bei ihr und sie lag betrunken im Bett und war ganz erstaunt warum ich mitten in der Nacht bei ihr vorbei komme.

    Ich habe jetzt einen Termin mit der Carites Beratungsstelle ausgemacht.

    LG Unfug

  • Hallo Unfug,

    Beratung für Dich oder für Deine Mutter?

    Du hattest geschrieben, dass Deine Mutter wegen einer Krankheit auf Pflege angewiesen ist. Was sagen die Leute, die Deine Mutter täglich versorgen, zu dieser Situation? Halten sie es für verantwortbar? Sie gefährdet im Bett liegend ja niemanden anderen.

    LG Siri

  • Hallo Siri,

    der Termin ist für mich.

    Meine Mutter ist zwar Krank aber bis her hat sie sich mit meiner Hilfe selbst versorgt. was bis vor kurzem auch geklappt hat. Sie hat ein mobiles Sauerstoffgerät auf das sie angewiesen ist und muss verschiedene Tabletten ( z.b. für Schilddrüse, Blutdruck, Colesterin )nehmen. Sie will keine Hilfe von Fremden sie sagt immer es geht ihr gut und ich soll mir keine sorgen machen, als könnte man das abstellen...

    Ich bin der Meinung sie gefährdet sich selber.

    LG Unfug

  • Hallo Unfug,

    es tut mir sehr leid, dass Du Dir solche Sorgen machst.

    Wie wäre es, wenn Du die hauswirtschaftliche Hilfe an einen Pflegedienst delegierst, bzw. Deine Mutter dies tut? Du könntest Dich dann besser distanzieren und würdest nicht mehr alles aus allernächster Nähe mitbekommen. Du könntest Deiner Mutter sagen, dass Du mit der Situation nicht zu recht kommst. Dass die Versicherungen Deiner Mutter Dich ganz und gar nicht beruhigen und Du schlaflose Nächte hast wegen ihr. Tatsächlich ist die Belastung durch Pflege bereits ohne Alkoholimus enorm. Kommt auch noch Alkoholismus hinzu, riskiert man ja leicht selbst die eigene Gesundheit, vor allem wenn so überhaupt nicht absehbar ist, dass sich die Situtation zum Besseren wenden könnte.

    Die meisten können wahrscheinlich nachvollziehen, dass es nicht leicht ist, auf Hilfe von Fremden angewiesen zu sein. Aber wenn ich Dich so lese, kommt es mir so vor, als würde Deine Mutter Dich erpressen. In der Art wie: Ich will hier keine Fremden, Du musst mir helfen. Für mich wäre das nicht akzeptabel.

    Mir fällt dazu auch ein, dass sie nur selbst merkt, wie hilfebedürftig sie ist, wenn Du aufhörst, alles für sie zu tun und Dich abzugrenzen beginnst. Dann sieht sie eventuell selbst ein, dass es allein zu Hause nicht mehr geht.

    Alkoholismus allein ist ja leider kein Grund, jemanden in ein Heim einzuweisen. Wenn auch die anderen Erkrankungen Deiner Mutter dies nicht notwendig machen und sie sich tatsächlich noch weitgehend selbst versorgen kann, kannst Du leider nichts tun.

    LG Siri

  • Hallo Siri,

    danke für deine Antwort :)

    Mein Mann sagt auch das sie emotionale Erpressung betreibt, aber es nicht merkt oder absichtlich macht, was es nicht besser macht.

    Sie begreift einfach nichts mehr ich weis nicht ob es Anfang von Demenz oder Alzheimer ist oder vom Alkohol kommt. Vielleicht auch eine Mischung.

    Wenn ich mich nicht mehr um sie kümmere und ihr was passiert bin ich ja schuld da ich bei der AOK als Pflegeperson angegeben bin. Ganz zu schweigen von den Vorwürfen die ich mir selber machen würde....

    Ich hoffe das Gespräch bei der Caritas eröffnet mir neue Optionen was ich konkret tun kann, leider ist das erst nach Weihnachten.

    LG Unfug:wink:

  • Wenn ich mich nicht mehr um sie kümmere und ihr was passiert bin ich ja schuld da ich bei der AOK als Pflegeperson angegeben bin. Ganz zu schweigen von den Vorwürfen die ich mir selber machen würde....

    Das sehe ich nicht so. Wenn Du Deine Aufgaben delegierst und einen professionellen Pflegedienst/Hauswirtschaft dafür nutzt, ist das definitiv nicht so, das nennt sich offiziell Kombipflege. Du könntest Dich dann auf das Zwischenmenschliche und die Admin und Orga konzentrieren. Auf jeden Fall würde Deine Mutter realisieren, wo sie steht und wie sehr sie auf Hilfe angewiesen ist.

    Auch für meine Mutter war es hart, fremde Hilfe zu akzeptieren und sie hat versucht es abzuwehren. Aber als klar war, dass ich nicht dafür zu haben bin (was ich niemals wollte und was ja auch gar nicht geht, da ich nicht vor Ort bin), hat sie es akzeptiert. Sie will jetzt einfach beim Pflegedienst Extrawürste. So lässt sie nur eine einzige Pflegerin die Körperpflege machen (der Chefin). Der Pflegedienst reagiert gut: wenn sie niemanden anderen will, bleibt sie halt mal eine Woche ungewaschen, wenn die Mitarbeiterin im Urlaub ist.

    All das ist hart, aber nicht anders lösbar, wenn keinerlei Einsicht da ist und wenn eine Woche jemand umsonst gekommen ist und übelst beschimpft wurde, der ihr bei der Körperpflege helfen wollte.

    Man kann Menschen nicht vor sich selbst retten.

    LG Siri

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