MatildaWormwood - Vorstellung

  • Hallo Matilda,

    ich freue mich sehr für Dich, dass Du diesen Schritt getan hast. Wie geht es Dir inzwischen? Immer noch gut hoffentlich. Konntest Du schon mit den Kindern sprechen?

    LG Cadda

  • Hallo ihr Lieben,

    jetzt bin ich doch schon wieder früh wach, aber mir geistern viele Gedanken durch den Kopf. Die To-do-Liste ist lang.

    Wie geht es Dir inzwischen? Immer noch gut hoffentlich. Konntest Du schon mit den Kindern sprechen?

    Mir geht es an sich gut, aber dadurch, dass ich so viel angehen muss, spukt mir gerade alles im Kopf rum. Mit den Kindern konnte ich noch nicht sprechen, weil mein Mann und ich noch keine Gelegenheit hatten, in Ruhe zu besprechen, wie wir es den Kindern sagen. Er zieht sich zur Zeit jeden Abend mind. 1 Flasche Weißwein rein, meistens sind es Liter-Flaschen.

    Ich werde mit ihm heute Vormittag sprechen und ihm sagen, dass ich noch an diesem Wochenende mit den Kindern sprechen müsste. Ich muss mich nämlich auch arg zusammenreißen, dass ich meinem ältesten Sohn nichts sage. Als ich ihn gestern Abend vom Training abgeholt habe (ich war selbst während des Trainings einkaufen, sodass mein Mann knapp 2 Stunden allein war, die beiden Kleinen machen Oma-Wochenende), hat er mich gefragt, ob ich denke, dass der Papa schon was getrunken hat. Da habe ich ehrlich geantwortet. Und er wollte auch wissen, woher ich das weiß. Ich habe ihm das ein bisschen erklärt, aber klar war am Ende, dass mein Mann sich in diesen 2 Stunden eine ganze Flasche Wein reingezogen hat.

    Ich glaube aber, dass bei meinem Mann noch nicht angekommen ist, dass wir tatsächlich getrennt sind. Mir wieder auch immer mehr bewusst, wieviel Schaden der Alkohol bereits bei ihm angerichtet hat. Aber gerade denke ich mir, es ist sein Körper, nicht meiner. Er kann mit ihm machen, was er will, aber bitte ohne uns.

  • Guten Morgen,

    wenn Dein Sohn Dich so etwas fragt, dann zeigt das, dass er sich so seine eigenen Gedanken macht und das Thema ihn beschäftigt und die Frage an Dich zeigt auch, dass er offenbar Vertrauen zu Dir hat. Ich weiß nicht, wie alt Dein Sohn ist, aber ich denke, Du wirst das richtig erklären können.

    Ich bezweifle noch, dass ihr das gemeinsam tun könnt, Du und Dein Mann. Also dass das dann alles so glatt läuft. Manchmal wird der Spieß auch ganz schnell umgedreht vom trinkenden Partner, dass ja gar nicht alles so schlimm ist und die Mama (in dem Fall Du) Schuld ist weil sie sich trennen will. Deshalb würde ich schauen, ob es überhaupt passt, ob ihr da beide wirklich an einem Strang zieht, wenn es darum geht, mit den Kindern zu reden. Ansonsten ist es nämlich auch in Ordnung, wenn Du den Gesprächen, die Dein Son vielleicht einleiten will, nicht aus dem Weg gehst und schon mal einen Anfang machst. So ist jedenfalls mein Gefühl dazu.

    Und ich schrieb es schon an anderer Stelle: Ein finales Gespräch bedeutet nicht, dass dann alles gesagt ist. Du hast auch immer noch die Möglichkeit, im Laufe der Zeit, was hintenranzuhängen, wenn Unsicherheiten seitens der Kinder da sind.

    LG Cadda

  • Liebe Cadda,

    das ist gut, dass du das schreibst. Mein eigenes Gefühl sagt mir nämlich, dass ich es den Kindern am liebsten allein sagen möchte, damit sowas nicht passiert. Mein Großer ist 11 und er ist ein so toller Junge und es tut mir in der Seele weh, dass mein Mann nicht checkt, was er da anrichtet. Und mit den anderen beiden ist es nicht anders, mein Mittlerer hat sogar mit seiner Psychotherapeutin über seine Trennungsangst gesprochen. Er hat mir das an dem Abend nach der Therapie erzählt und auch, was sie gesagt. Er war relativ gefasst. Ich hätte es ihm am liebsten da gesagt.

    Und ja, das stimmt, es wird ja nicht das einzige Gespräch sein. Und Unsicherheiten wird es bestimmt immer wieder geben.


    Danke

  • Dann höre doch auf Dein Gefühl, Matilda.

    Ich kann ja verstehen, dass man sowas gern zusammen als Eltern machen würde. Doch ich stelle mal in Frage, ob ein nasser Alkoholiker in der Lage ist, die wahren Gründe da zu sehen, geschweigedenn so weiterzugeben. Da ja Alkoholiker nun mal ihre Fassade aufrecht erhalten wollen, dass ihr Trinken nicht schlimm ist oder Schuld ist.

    Es gibt doch eigentlich gar nicht richtig DAS Gespräch an sich. Auf so etwas kann man Kinder auch durch mehrere kleine Gespräche situationsbedingt vorbereiten. Warum soll es immer dieses "Alle Leute setzen sich nun an den Tisch um jetzt sofort über die Trennung zu sprechen, die ab sofort vollzogen wird". Das kommt mir immer ein bisschen vor wie in einem Film. Aber ist es nicht so, dass es eher eine Phase ist, in der eine Trennung vermittelt wird, anstatt ein einzelnes Gespräch?

    LG Cadda

  • Aber ist es nicht so, dass es eher eine Phase ist, in der eine Trennung vermittelt wird, anstatt ein einzelnes Gespräch?

    Ja, das ist es. Ich denke auch, dass es den Kindern mittlerweile bewusst ist. Und natürlich hast du Recht, ein nasser Alkoholiker kann das nicht entsprechend vermitteln.

    Ich habe vorhin noch ein Gespräch. Ich meinem Mann geführt, da merke ich immer wieder, dass er den Spieß umdrehen will. Ich bin aber diesmal dabei geblieben und habe mich nicht kleinkriegen lassen.

  • Hallo zusammen,

    Du hast dich doch auch von deinem Mann getrennt aber ihr wohnt noch zusammen? Wie geht es dir?

    ja, unsere Trennung ist noch frisch und wir wohnen noch zusammen. Ich muss jetzt Wege finden, wie es weitergehen soll, bis ich mit den Kindern was gefunden habe. Bei mir ist es ein Auf und Ab, ich bin einerseits sehr froh, dass ich diese Entscheidung getroffen habe und sie ausgesprochen ist, da ich weiß, dass sie richtig ist. Andererseits bin ich auch traurig, weil ich mir das Leben einfach anders vorgestellt habe und ich irgendwann mal den Gedanken hatte, dass wir gemeinsam alt werden. Aber ich muss mir auch eingestehen, dass ich schon lange weiß, dass ich das mit einem nassen Alkoholiker an meiner Seite nicht möchte.

    Weihnachten war okay, Heiligabend haben wir gemeinsam verbracht, die Kinder haben sich das sehr gewünscht. Aber nun bin ich bei meiner Familie, der Abstand tut gut. Ich habe zwischendrin mit ihm telefoniert, diese Telefonate tun mir aber nicht gut. Gestern war er auch betrunken, dass habe ich an seiner Stimme gehört. Im Prinzip kann man festhalten, dass er unsere Beziehung losgelöst vom Alkoholkonsum sieht. Das hätte sowieso nicht geklappt und diese Einsicht hätte er ja schon länger, so hätte er mir ja etwas voraus. Zwischendrin hält er mir dann Sachen vor, die ich in seinen Augen nicht richtig mache. Es ist einfach sehr verletzend, weil das, was der Alkohol mit ihm und auch mir macht, völlig ausgeblendet wird. Mir ist völlig klar, dass sein Verhalten krankheitsbedingt ist, hinzu kommt, dass mir klar geworden ist, dass er eine (vermutlich sogar schwere) Depression hat. Es ist trotzdem verletzend und geht mir sehr nah.

    Die Kinder wissen mittlerweile über die Trennung Bescheid, mein Mann hat natürlich die Version, in der der Alkohol eine untergeordnete Rolle spielt, aber die Kinder haben verstanden, dass es um den Alkohol geht. Was ihnen schwer fällt zu verstehen, ist, dass wir überhaupt keinen Einfluss aus seinen Alkoholkonsum haben. Mein Großer denkt, wir könnten es irgendwie kontrollieren und ihm ist bewusst, dass der Papa mehr trinkt, wenn er allein ist. Er fühlt sich quasi verantwortlich für den Papa 😔 ich hoffe, dass ich ihm vermitteln konnte, dass nur der Papa allein für seinen Konsum verantwortlich ist und wir nichts machen können, sondern nur ich dafür sorgen kann, dass es den Kindern und mir gut geht. Es ist alles ganz schön schwer.

    Einmal editiert, zuletzt von MatildaWormwood (27. Dezember 2023 um 06:21)

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