Mein Mann trank seit mindestens 3 Jahren täglich unzählige Bier. Sogar auf der Arbeit trank er es statt Wasser, was dort toleriert wurde. Im Suff wird er verbal aggressiv , schiebt mir für alles die Schuld zu (typisches Sucht-verhalten, das prallt quasi an mir ab, da ich mir bewusst bin, dass jeder nur selbst für sein Verhalten Verantwortung trägt) , ist ungeduldig mit den Kindern und hat eine kurze Zündschnur. Als er seinen Führerschein verloren hat, wurde er einsichtig und ging endlich in eine Entzugsklinik, die tat ihn gut, er war wieder ausgeglichener und ein harmonisches Zusammenleben war wieder möglich. Er war verlässlich, auch für die Kinder da. Leider hat er jetzt nach 10Wochen Abstinenz einen Rückfall- und dieser dauert nun eine Woche an. Er ist wieder voll drin , den Tag mit Trinken und betrunken sein beschäftigt, und nicht dazu bereit, erneut in den Entzug zu gehen. Ich habe mittlerweile enge Freunde und Verwandte eingeweiht in meine Situation. Ich möchte nicht, dass meine Kinder so aufwachsen, den Vater immer nur betrunken und zu oft schimpfend erleben. Und ich möchte mich auch nicht sorgen, wenn ich arbeiten muss, ob mein Mann es schafft die Kinder abzuholen und von A nach B zu bringen. Ich wünsche mir einen verlässlichen Partner, was mein Mann einst jahrelang war, aber im Moment nicht (mehr) ist. Mein Mann macht das Trinken ja nicht aus freiem Willen, sagt er, es ist halt eine Krankhheit, und er möchte ja auch lieber nicht trinken. Im nächsten Moment besorgt er sich aber wieder Bier. Wird er jetzt wieder jahrelang weiter trinken? Oder kann er es alleine schaffen, davon wieder loszukommen? Wie merke ich, dass ich bereit bin für eine Ternnung, und wie schafft man den Absprung?
Frau mit 2 Kids - Mein Mann war trocken und trinkt jetzt wieder
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Er will trinken! Das ist aus meiner Sicht aktuell total klar! Er wird es nicht alleine schaffen. Und Du solltest Dir gut überlegen, ob Du warten willst, dass es bei ihm „Klick“ macht! Auch wegen der Kinder möchte ich Dir sagen: Setz ihm eine klare Grenze - und wenn er nicht bereit ist - geh!
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Hallo Frau, herzlich willkommen,
dein Mann hat wohl eine Trinkpause eingelegt gehabt. Ohne den wirklichen Willen zum Aufhören klappt nämlich das Trockenwerden nicht.
Mein Mann macht das Trinken ja nicht aus freiem Willen, sagt er, es ist halt eine Krankhheit, und er möchte ja auch lieber nicht trinken.
Oha, das ist ja eine Erklärung . Na klar, Alkoholismus ist eine Krankheit und die Sucht fordert Alkohol für den Körper. Trotzdem trinkt er, weil er es so will denn er könnte jederzeit da aussteigen. Wenn er es ernsthaft wollte. Da hat er quasi eine tolle Entschuldigung für sich selbst gefunden, warum er ja trinken muss.
Ob er jemals aufhören wird oder nicht kann dir niemand sagen. Es ist allein seine ureigene Entscheidung. Aber alleine im stillen Kämmerlein trocken zu werden ist nicht die Regel. Meistens klappt das wohl nicht, wie ich von trockenen Alkoholikern gehört und gelesen habe. Und es gibt genug Hilfestellen für Abhängige, zur Unterstützung um die Sucht zu stoppen. Er muss nur hingehen.
Ich weiß nicht wie du es merken kannst ob du für eine Trennung bereit bist. Das ist individuell. Ich hab es lange Zeit gemerkt, dass ich aus der Beziehung rausmuss und will. Geschafft habe ich es als der Druck, der Schmerz, die Wut immer mehr zum Hass wurden. Und ich merkte, dass ich mehr und mehr meine Würde verlor.
Du kannst dich gerne hier mit anderen Angehörigen austauschen. Klick folgenden Link an, schreib kurz was und du wirst freigeschaltet:
https://alkoholiker-forum.de/bewerben/
Dein Thema ist dann im Bereich für Angehörige und Coabhängige.
Liebe Grüße Aurora
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Guten Abend Frau mit 2 Kids,
willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!
Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet.
Und Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den
neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.
Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.
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Vielen Dank für eure Denkanstöße und Meinungen. Es ist so hilfreich, hier und in Foren zu lesen!
Ich habe meinem Mann gestern, als auch er einen klaren Moment hatte, ganz deutlich gesagt, dass ich SO nicht weiterleben kann. Meine Kinder sollen nicht aufwachsen mit einem Vater, der jeden Tag betrunken ist, und auch ich habe einen verlässlichen Partner verdient. Dieses Haus ist ab sofort eine nüchterne Zone. Wenn er den Weg aus seiner Krankheit raus nicht alleine schafft (ich weiß um die möglichenFolgen eines kalten Entzugs, meine hier auch v.a. den Ungang mit dem psychischen Suchtdruck) , muss er zurück in die Klinik. Oder hier raus.
Es war erleichternd, dies auszusprechen, und ich fühle mich gut dabei, meinen Kindern ein verlässliches Zuhause zu bieten.
Nun ist er einen Tag nüchtern. Ich weiß, Rückfälle gehören zur Krankheit dazu. Aber nun beginnt mein Selbstschutz, und der meiner Kinder.
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Guten Abend Frau,
wenn Dein Mann es wirklich ernst meint, dann ergreift er Maßnahmen, damit er trocken bleibt!
Es ist gut, dass Du ihm klipp und klar gesagt hast, dass Du so nicht weiterleben willst.
Derzeit ist er also im kalten Entzug. Gut, dass Du informiert bist und ggf. den Notarzt rufst. Am besten
wäre, wenn er zurück in die Klinik geht. Er wird wissen, was zu tun ist.
Im Grunde war es kein Rückfall, sondern er hat nur eine Trinkpause eingelegt. Anscheinend hat er sich selbst
noch nicht eingestanden, dass er Alkoholiker ist und dass er die Krankheit nur durch Abstinenz zum
Stillstand bringen kann.
Du kannst nichts tun, so ist das leider, aber Du kannst ihn der Wohnung verweisen, wenn er weiter trinkt,
damit Ihr zur Ruhe kommt.
Hast Du ihm einen Termin mitgeteilt?
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Ich denke, du hast Recht Elly. Er möchte sich nicht eingestehen, dass er Alkoholiker ist, und ein Leben lang ohne Bier zu leben ist wohl auch außerhalb seiner Vorstellungskraft.
Was meinst du mit dem Termin? Hier ist ab sofort alk-freie Zone. Hier darf kein Betrunkener mehr rein. Und wenn er mit einer Fahne hier auftaucht, kann er nur noch in die Klinik oder sucht sich bitte einen anderen Ort, bis er wieder nüchtern ist. Ich hoffe, ich ziehe das auch durch und knicke nicht ein, denn der Gedanke, den Kindern ein sicheres zu Hause zu bieten, ist befreiend.
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Ok, das ist eine klare Ansage! So habe ich das nicht gleich verstanden.
Stark, zieh das unbedingt durch!
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Hallo und herzlich Willkommen hier.
Ich weiß, Rückfälle gehören zur Krankheit dazu.
Nein, das stimmt nicht. Sie gehören nicht dazu. Es ist nicht richtig, das sozusagen mit „einzuplanen“ denn dann sind sie vorprogrammiert.
Es gibt natürlich (auch hier) Alkoholiker, die nach langer Zeit mal einen Rückfall erleiden. Doch wer sich direkt in der Anfangszeit durch Rückfälle hangelt, der macht meiner Meinung nach nur die von Elly erwähnten Trinkpausen.
Aber nun beginnt mein Selbstschutz, und der meiner Kinder
Das ist eine sehr gute Herangehensweise!
LG Cadda
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Hallo Frau,
eine klare Ansage ist super.
Jetzt ist es aber auch wichtig, dass du das durchziehst. Denn wenn du es nicht machst, wird deine Glaubwürdigkeit immer weniger.
Ich habe selbst die Erfahrung gemacht und ganz viele andere Mitbetroffene auch.
Ich bin immer wieder eingeknickt, habe gedroht und keine Konsequenz folgen lassen. Mein erster Mann hat mich nur noch ausgelacht. Ihm ist ja nie was passiert. Und ich habe mich schlecht damit gefühlt.
Bis zu dem Tag, an dem ich endlich, endlich meine Drohungen durchziehen konnte. Da hat er nicht mehr gelacht...
Liebe Grüße Aurora
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Ich muss stark sein... für mich und meine Kinder... und fühle mich gleichzeitig auch so,als ob ich ihnen ihren Vater wegnehme. Und mir eine Stütze (die ja schon länger keine mehr ist so wirklich).
Heute hat mein Mann wieder getrunken. Er hat immerhin in der Klinik angerufen, aber bis zur Aufnahme hat er es nicht geschafft. Vorher hat ihn doch wieder der Mut verlassen, "es hilft ja eh nix".
Die Dame dort hat uns mit auf den Weg gegeben: jeder hat nur EIN Leben. Und jeder entscheidet selbst, ob er es im Suff verbringen will oder noch mit schönen Dingen füllt.
Ich war inkonsequent, am Ende hat mein Mann doch hier seinen Rausch wieder ausgeschlafen.
Unsere Kinder waren nicht dabei, sie waren bei Freunden. Aber bestimmt bekommen sie auch so viel zu viel mit. Wie kann ich mit ihnen ein Gespräch suchen? Denn ich denke, das sollte ich tun, ihnen signalisieren, dass ich für sie da bin, wenn sie Sorgen haben.
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In erster Linie hilfst Du ihnen indem du handelst! Konsequent! Endlich!
Du nimmst ihnen damit nicht den Vater weg, sondern bahnst für sie (und Dich) den Weg in ein sicheres, verlässliches Zuhause! Ich bin selbst in einer suchtbelasteten Familie aufgewachsen. Mein Vater ist schließlich an den Folgen seines Alkoholkonsums gestorben! Du kannst Dir vermutlich nicht vorstellen, wie unfassbar belastend das alles für ein Kind ist. Mit ihnen sprechen kannst Du, wenn sie endlich in Sicherheit sind!
Es tut mir leid, dass Deon Mann nicht kämpft - aber umso wichtiger ist, dass Du nun konsequent handelst.
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Er hat immerhin in der Klinik angerufen, aber bis zur Aufnahme hat er es nicht geschafft. Vorher hat ihn doch wieder der Mut verlassen, "es hilft ja eh nix".
Die Dame dort hat uns mit auf den Weg gegeben: jeder hat nur EIN Leben. Und jeder entscheidet selbst, ob er es im Suff verbringen will oder noch mit schönen Dingen füllt.
Hallo Frau,
wie ist denn das gelaufen? Warst Du dabei?
Normalerweise sollte so eine Wiederaufnahme etwas problemloser laufen. Da sich das wiederholt hat, können von der Klinik aus evtl. weiterführende Maßnahmen in die Wege geleitet werden.
War das ein normales KHS / innere Medizin oder eine Entgiftungs/ Entzugsklinik -Klinik?
Das er nach dem Aufenthalt allerdings auch nicht der Meinung ist das er alkoholkrank ist macht mich schon etwas stutzig. Was haben die da gemacht?
Du selbst machst das alles richtig denke ich, klare Grenzen
Gruss WW
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Hallo in die Runde.
Heute ist kein guter Tag: ich habe meinen alkoholkranken Mann vor die Wahl gestellt: entweder in eine Suchtklinik,oder er soll seine Tasche packen. Er hat eine Tasche gepackt und ist nun erstmal weg... die Kinder haben geweint, es war schrecklich. Ich habe natürlich auch geweint. Wie kann man sich bei der Wahl Alkohol oder Familie nur für das 1. entscheiden?!
Ich bin ein kleines bisschen stolz auf mich, dass ich stark genug war,der Abwärtsspirale zu entkommen. Meine Kraft war am Ende, seit 2 Wochen weine ich jeden Tag.
Ich muss mir immer wieder sagen: Ich bin nicht Schuld daran, was mein Mann aus seinem Leben macht. Ich hoffe, er kommt irgendwann wieder auf die Füße.
Ich befürchte, dass er das nicht schafft.
Ich versuche, mich und die Kinder zu sehen. Aber ich habe trotzdem das Gefühl, das ich falsch handel, dass ich sein Leben zerstöre, weil ich mich und die Kinder sehe.
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Aber ich habe trotzdem das Gefühl, das ich falsch handel, dass ich sein Leben zerstöre, weil ich mich und die Kinder sehe.
Ignoriere dieses Gefühl und schalte deinen Kopf ein. Er zerstört sein Leben schon ganz alleine.
Traurig sowas, Tränen sind erlaubt. Man kann ihm nur wünschen, daß er irgendwann die Kurve kriegt.
Die Frau in der Klinik hat etwas gesagt, was für dich und die Kinder auch passt: Jeder hat nur EIN Leben.
Lieber Gruß, Linde
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Er zerstört sein Leben selbst und du rettest dich und die Kinder!
Ganz liebe Grüße und viel Kraft, Lea
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Guten Abend,
Du hast jetzt zwei Wochen geweint und er hat 2 Wochen gesoffen?
Sei froh, dass er von sich aus gegangen ist. Und hoffentlich kommt er gut unter, damit
er nicht noch heute Nacht wieder vor der Tür steht!
Er will nicht aufhören zu saufen und hat somit eine Entscheidung getroffen. Auch wenn
es weh tut, Du hast völlig richtig reagiert.
Ein alkoholisierter Partner ist unberechenbar. Bestimmt hast Du uns hier nicht alles geschrieben,
was vorgefallen ist.
Atme tief durch und hole Dir Unterstützung von Familie und Freunden.
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Gut gemacht! Jetzt gilt es, konsequent zu bleiben! Egal was passiert! Lass Dich von Deinen Gefühlen nicht irritieren. Er zerstört sich selber. Und Du sorgst gerade dafür, dass ihr nicht mit ihm untergeht. Ganz viel Kraft wünsche ich Euch!
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Ich bin ein kleines bisschen stolz auf mich, dass ich stark genug war,der Abwärtsspirale zu entkommen.
Du kannst mehr als ein bisschen Stolz auf dich sein.
Die Szene klingt herzzerreissend :-(. Dennoch: Es sollte dich weiter bestärken - er hat seine Wahl bewusst getroffen.
Aber ich habe trotzdem das Gefühl, das ich falsch handel, dass ich sein Leben zerstöre, weil ich mich und die Kinder sehe.
Ich kann mich nur anschließen. Ignoriere das Gefühl, dass du falsch handelst, ich weiß, dass dein Herz diese Zweifel sät. Nun ist wohl der Moment, in dem du mehr auf den Kopf, als auf das Herz hören solltest.
Kopf hoch!
Liebe Grüße
Volka
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Wie kann man sich bei der Wahl Alkohol oder Familie nur für das 1. entscheiden?!
Die Sucht gibt dir die Antwort.
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