Geli - Ich bin neu hier

  • Das kann ich aber dauerhaft nicht durchhalten, ist so als ob sich alles zusammen schnürt .

    Warst du schon beim Arzt, wegen Blutdruck, Unruhe etc? Vielleicht kannst du dort auch Hilfe bekommen! Super, dass du mit deinen Kindern reden kannst. Und das mit dem Appartement überlegst du dir in Ruhe, vielleicht zumindest als Übergangslösung.

    Ja, es ist wahnsinnig traurig, wie sehr Alkohol den Charakter verändert, aber man scheint machtlos zu sein...

  • Hallo Geli,

    Ich lese hier auch fast nur mit, deine geschichte gleicht fast meiner. ich bin 47 Jahre verheiratet meine Kinder sind erwachsen und ich habe viele Enkelkinder. Vor ca.20 J. fing das mit dem Alkoholismus meines mannes an zu eskalieren, es hat einige Jahre gebraucht bis ich mir Hilfe gesucht habe damals gab es im Ort bei uns noch zwei ältere Frauen die in eine Selbshilfegruppe gingen, eine hat mich angesprochen und mich mitgenommen. Ab da habe ich gelernt los zulassen mich in den Mittelpunkt zustellen und für mich zusorgen. Es waren kleine Schritte denn ich hatte kein Selbstwergefühl und wenn ich meinem mann etwas verwehrte an Gefühlen oder ohne ihn was unternahm ging es mir am Anfang lange Zeit nicht so gut. Er merkte natürlich meine veränderung und fing natürlich an dann Knöpfe zu drücken wo er wußte dass ich da gerne drauf reinfalle auch er kann wochenlang nicht reden und das hat mich am Anfang wahnsinnig gemacht aber ich konnte mich doch innerhalb unseres Hause abgrenzen. Nach einer schlimmen verbalen Bedrohung die damals auch mein Sohn der in der unteren Wohnung bei uns wohnt mitbekam , hatte ich den Mut auf ein eigenes Schlafzimmer zu bestehen und mein Mann hat sich ein Zimmer unseres Hauses als Schlafzimmer eingerichtet aber er meinte es mich spüren zulasen in dem er nicht mehr mit mir sprach ,nicht mehr Zuhause gegessen hat usw.. Er wollte mir Schuldgefühle einreden damit, und am Anfang war es auch fast so obwohl ich das schon lange wollte. Ich habe meinen Raum in den ich mich zurück ziehen kann auch tagsüber wenn er schon getrunken hat und er redet ohne Unterbrechung oder ich mir sein normales gerede nicht anhören möchte. Es geht mir heute gut, wir können gemeinsam manches machen wenn er nicht trinkt aber ich plane mein Leben für mich war auch schon einige Tage ohne ihn im Urlaub und genieße es. Bei mir waren es über lange Zeit ein ablösen, meine Kinder haben ihr eigenes umgehen mit ihm. Auch das mit altem Hund kenne ich, auch ich habe meine Schwiegermutter ein Jahr lang alleine gepflegt in unserer Wohnung und nach dem Tod da hat das dann alles mit dem Alkohol zugenommen. Keine Situation ist aussichtslos aber ohne meine Selbshilfegruppe und die frauen die schon jahrelang mit dem Program lebten hätte ich es nicht geschafft deshalb lese ich viel hier im Forum was mir gut tut.

    Mariexy

  • Liebe Mariexy

    Vielen ,vielen Dank für deine Antwort.Ich finde auch das es sich ähnlich anhört.

    Ich betreue seine demente Mama ,die die untere Wohnung bewohnt auch . Mein Mann und sein Bruder kümmern sich um nichts.

    Meine Schwiegermutter trinkt auch jeden Tag eine Flasche Sekt, ich denke auch ihre Demenz ist eine Folge des Alkohols.

    Erschreckend ist halt diese Aggression, mir gegenüber, bei anderen reißt er sich zusammen. Er arbeitet, das scheint auch immer noch zu funktionieren, wie auch immer,aber sonst erzähle er Geschichten, die nicht so waren und beschwert sich ständig darüber das ich ihm nichts sage,aber er vergisst es einfach.

    Gestern hat mein Sohn ein Foto unserer Enkelin geschickt, die wir ja Pfingsten noch gesehen haben und er schreibt darunter was für ein süßes Reh das Mädchen da füttert 🤦‍♀️,er hat sie schlichtweg nicht erkannt.

    Ich weiß nicht,wie ich aus der Nummer hier aussteigen soll,aber für den Rest meines Lebens wünsche ich mir das nicht. Oder er ist ein Pflegefall, dann habe ich erst 15 Jahre meine Tante,2 Jahre seinen Papa und jetzt seit 4 Jahren seine Mutter gepflegt....

    Ich möchte auf der anderen Seite auch mein Zuhause nicht verlieren, echt verrückt

  • Und bei dir klappt das ?

    Wir gehen nirgendwo hin, habe keine Lust ihn abzuschleppen .

    Auf Familienfeiern fahre immer ich ,weil sonst hat er total schlecht Laune. Er kann aber auch überhaupt nicht haben ,wenn ich mich mal mit meinen Freundinnen treffe, oder einkaufen gehe.Ich sollten ihm sitzen und schweigen ,er liest und trinkt Wein 🍷 und sein Tag ist fein 😤

  • Liebe Geli,

    dein zu Hause klingt aber schon recht anstrengend, gelinde gesagt, mit der trinkenden, zu pflegenden Schwiegermutter und dem trinkenden, verbal aggressiven Mann.... das zu Hause zu verlieren ist auf jeden Fall ein großes Ding, aber könntest halt nochmal die Freiheit genießen... nur so ein Gedanke...

    Hast du ein eigenes EInkommen/Rente oder finanziell von deinem Mann abhängig?

    GlG Jana

  • Die schlechte Laune kenne ich auch von meinem Mann. Wenn er abends von der Arbeit nach Hause kam hat er immer schon angekündigt: ich bin so grantig. Um dann ewig über seinen Job zu lamentieren und zu erzählen wer alles ein Trottel ist.

  • Ja, es ist wahnsinnig traurig, wie sehr Alkohol den Charakter verändert, aber man scheint machtlos zu sein...

    Tut er das tatsächlich? Der Alkohol….den Charakter verändern?

    Man scheint machtlos zu sein.
    Scheint es nur so? Scheint es bei allen so zu sein?

    Ich bin Alkoholiker.
    Ich war nie Angehöriger.
    Trotzdem lerne ich viel für mich aus dem Angehörigenbereich.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Tut er das tatsächlich? Der Alkohol….den Charakter verändern?

    Meine Erfahrung mit Alkoholikern bezieht sich ja mehr auf meinen Mann und da muss ich sagen, dass er schon sehr persönlichkeitsverändernd auf ihn wirkt. Und es ist wie es auch andere beschreiben. Ich kenne meinen Mann seit 15 Jahren und es wurde in den letzten 3-4 Jahren schlimmer und ich finde diese Veränderungen extrem. Das was er jetzt abgezopgen hat, mir zu unterstellen, ich hätte ihn betrogen, dann davon zu rennen, die Scheidung zu fordern und sich nie mehr zu melden (über 3 Wochen inzwischen), das hat mit dem Mann, den ich geheiratet habe, sehr wenig zu tun....

  • Es tut mir Leid, wenn ich dir zu nahe getreten bin.
    Ich wollte auch nur zu bedenken geben, dass wir uns alle verändern, unabhängig von unserem Alkoholkonsum.
    Auch du wirst nicht mehr die Frau sein, die dein Mann vor 15 Jahren geheiratet hat. :roll:

    Meine Erfahrung ist, dass ein Mensch sich nicht grundlegend verändert, weil er Alkoholiker geworden ist. Meine guten Eigenschaften habe ich nicht weggesoffen und die schlechten sind schon immer da gewesen.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Ich bin finanziell total unabhängig, ich habe 46 Jahre gearbeitet, den größten Teil in Teilzeit ,deshalb ist die meine Rente nicht so hoch,aber ich habe mich 15 Jahre um meine Tante gekümmert und sie hat mich gut versorgt.

  • Ich habe mir ein eigenes Leben neben ihm aufgebaut, begleiten tue ich ihn nur selten mal zu ner familienfeier. Ich hatte das Glück vor 7 Jahren mein eigenes kleines Auto zu bekommen. Ich hole ihn aber nie von einem Gelage ab diese Aussage habe ich ziemlich bald gemacht. Ja auch bei ihm nehmen Aussetzer zu und er erzählt Dinge die er angeblich erlebt hat wo ich dabei gewesen wäre was aber niemals stimmt. Auf der einen Seite läuft es gerade besser zwischen uns aber diese neue Dinge die sich schon nach Anfang einer Demenz ansehen bringen mich auch gerade zum nachdenken. Ich habe für mich selbst so einiges schon getan ,wie Versorgevollmacht usw. auch mit meinen Kindern darüber gesprochen. Aber gerade habe ich gesehen dass er einen termin mit der Bank ausgemacht hat und es klingeln alle Alarmglocken wir haben leider noch ein gemeinsames Konto das ich schon längst ändern wollte aber bis jetzt immer vor mich her geschoben habe. Pflege von ihm werde ich wahrscheinlich nicht können, ich bin chron. krank und brauche meine Resoursen für mich. Ich habe mir aber abgewöhnt mich für morgen zu sorgen heute will ich nur für mich sorgen. Unser Haus ist sein Elternhaus ,ich hänge also emotional nicht dran. Unsere Kinder wollen es nicht übernehmen, wir haben auch noch viele Schulden darauf. Wenn es nicht mehr geht muss er es halt verkaufen vor Altersarmut habe ich keine Angst durch die schulden muss ich eh auf vieles verzichten und ich kann mit wenigem leben aber ich wäre frei. Meine Kinder stehen auch hinter mir aber ich wünsche mir natürlich dass ich ihre Hilfe nicht in Anspruch nehmen muss. Heute war ich mit Tochter und Enkeln im Schwimbad, sie hat den Eintritt übernommen am Schluss hätte ich ihnen schon gerne auch was gekauft zum Essen aber sie haben die Erklärung verstanden dass ich mir den Monat das nicht mehr leisten kann. Es war so ein schöner nachmittag und ich habe ihn sehr genossen.

    Mariexy

  • sein

    Da hast du bestimmt Recht, ich kenne meinen Mann seitdem wir 11 Jahre alt waren, er war immer etwas stiller und introvertierter als ich ,wir sind 41 Jahre verheiratet, haben sicherlich richtig schwere Zeiten erlebt, unsere Söhne waren sehr ,sehr schwierig und anstrengend...aber jetzt sind sie auf einem guten Weg.

    Er war niemals so aggressiv und so aufbrausend wie im letzten Jahr. Ich führe das zurück auf den Alkohol und die Aggression, die sich ausschließlich gegen mich richtet, darauf zurück, dass ich diejenige bin, die ihm den Alkohol wegnehmen will

  • ein

    Ja,genauso ist mein Mann auch ,alle sind bescheuert und dumm, auch im Straßenverkehr regt er sich über alle auf,das war früher nie ,da hat er drüber gelacht.

    Und er ist seh pedantisch geworden, es darf nichts rumliegen ,kein Löffel in der Küche ,oder Jacke nicht richtig an der Garderobe aufgehangen ,oder Schuhe stehen rum ,oder ,oder er kritisiert mich fortwährend, denke mal um sich größer zu fühlen

  • Mir hat es sehr geholfen hier die Geschichten der anderen zu lesen, mehr zu verstehen, was die ganze Sache mit einem macht...

    Das finde ich auch ,erschreckend auch ,wie sich viele Geschichten gleichen. Habe heute Nachmittag mit meinen Töchtern gesprochen, sie sind dadurch auch sehr belastet, die jüngere hat eine 2 jährige Tochter, die hat mir angeboten zu ihr zu ziehen bis ich was eigenes habe, aber das möchte ich nicht.

    Heute wieder typisches Verhalten für den Tag danach ,kein Alkohol und freundlich, werde aber gleich noch das Gespräch suchen ..

  • Es tut mir Leid, wenn ich dir zu nahe getreten bin.

    Nein, bist du nicht! Bin immer froh über Anregungen und Fragen! Sagen wir so, mein Mann mutiert halt echt zum Trottel wenn er getrunken hat und da er immer öfter trinkt, kommt der nette Mann, der er ist, wenn er nichts trinkt halt immer seltener zum Vorschein ;)

    Lach, nein, die gleiche wie vor 15 Jahren bin ich nicht mehr. Was mich wirklich schockiert ist die Erkenntnis, dass ich in den letzten Jahren mit ihm an Selbstwert eingebüßt habe....

    Sorry, Geli, fürs Diskutieren in deinem Faden ;)

  • Ich bin finanziell total unabhängig, ich habe 46 Jahre gearbeitet, den größten Teil in Teilzeit ,deshalb ist die meine Rente nicht so hoch,aber ich habe mich 15 Jahre um meine Tante gekümmert und sie hat mich gut versorgt.

    Das wären schon mal gute Voraussetzungen, wenn du irgendwann doch weg möchtest!

  • Nein, bist du nicht! Bin immer froh über Anregungen und Fragen! Sagen wir so, mein Mann mutiert halt echt zum Trottel wenn er getrunken hat und da er immer öfter trinkt, kommt der nette Mann, der er ist, wenn er nichts trinkt halt immer seltener zum Vorschein ;)

    Lach, nein, die gleiche wie vor 15 Jahren bin ich nicht mehr. Was mich wirklich schockiert ist die Erkenntnis, dass ich in den letzten Jahren mit ihm an Selbstwert eingebüßt habe....

    Sorry, Geli, fürs Diskutieren in deinem Faden ;)

    Überhaupt kein Problem,aber ich denke mal unsere Männer ticken ähnlich 🤦‍♀️

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!