Guten Tag,
Das ist mein 1. Beitrag in einem Forum
Kurz zu mir:
Ich bin 34 Jahre alt, verheiratet und habe 2 Kinder.
Ich habe eine eigene Wohnung und einen guten Job.
Den ersten Alkohol habe ich mit 15 konsumiert (Bier). Nachdem ich mich übergeben hatte ich auch kein Interesse daran
Dann fing die Zeit der Discotheken an. Dort wurde im Alter 17-24 an den Wochenende mit Freunden konsumiert. Ich habe über 20 Jahre Fußball gespielt und dort wurde auch Sonntags nach dem Spiel im Trikot Bier konsumiert.
Mit 18 Jahren hatte ich den ersten Filmriss. Ich war auf einem 18. Geburtstag ohne Auto. Dort soll ich nach Erzählungen richtig viel Vodka getrunken haben und irgendwann wurde mir ein Taxi bestellt.
Nachdem ich zuhause war bin ich in mein Auto gestiegen und wollte anscheinend wieder zurück, da der Alleinunfall in der Nähe der Fete war.
Zum Glück ist kein Personenschaden entstanden. Ich hatte 1,78 Promille.
Mein alter Job war nur 400 Meter von meiner Wohnung entfernt. Bis zum Alter von 24 ging ich weiter Feiern und konnte somit mir meine Fahrerlaubnis nicht wieder erlangen.
Als ich fast 25 war leistete ich ein 12monatiges Abstinenzprogramm. (Urin Kontrollen unter Sicht.)
Danach blieb ich ca. 2 Jahre Abstinent (Bis 2016)
Ich wollte mir beweisen, dass ich auch normal trinken kann.
Ich startete mit einem dualen Studium und zog alleine nach Köln.
Mit Mitstudierenden wurde dort auch unter der Woche gelegentlich konsumiert. Wenn mal abends nichts los war begann ich auch alleine täglich Bier zu trinken (ca. 1,5 Liter am Wochenende mehr).
07/2018 startete ich Sonntags mit Frühdienst. In meinem Kalender war fälschlicherweise Montag markiert.
Da ich Sonntags nicht erschien, klingelte um 06:30 Uhr mein Arbeitgeber an meiner Tür.
Nach einer Katzenwäsche fuhr ich zur Arbeitsstelle und hatte 1,02 Promille.
Ich befürchtete eine erneute MPU aber nichts geschah nach einem Monat Fahrverbot und zahlte das Bußgeld und ich trank kontrollierter.
2019 habe ich meine Frau kennengelernt und ich bin wieder aus Köln zurück in die alte Heimat gezogen. Ich wechselte die Dienststelle und 2020 wurde unser Sohn geboren.
Aus dienstlichen Gründe wollte ich meinen Führerschein erweitern (Klasse C1). Jetzt hat das andere Straßenverkehrsamt gemerkt, dass es 2018 die Owi gab. Nach vielen Emails mit dem Amt habe ich meinen Führerschein Herbst 2023 abgegeben.
Ich begann nach dem ersten Schreiben präventiv ein erneutes Abstinenzprogramm von 15 Monaten. Zusätzlich hatte ich 13 Stunden freiwillig bei einem Verkehrstherapeuten.
03/2023 hat mich die Gutachterin nicht bestehen lassen.
06/2023 hat habe ich es mit einem weiteren Anlauf bestanden.
Ich freute mich und war abstinent. Für jeden Taghackte ich den es im Kalender ab.
Dieses Jahr im Mai machten wir einen Familienurlaub in Italien und ich startete bewusst Bier zu trinken. Geplant war ein einzelnes Bier in einer Strandbar zu bestellen. Meine Familie war kurz im Appartment und ich nutzte die Gelegenheit. Ich wollte es ihr nicht erzählen.
Noch am selben Tag ging ich in den Supermarkt und kaufte weitere Biere. Ich trank sie heimlich und es begann, dass ich diverse Verstecke finden musste und Leergut ungesehen zu Entsorgen.
Da wir Selbstverpflegung hatten ging ich jeden Morgen einkaufen und kaufte direkt die Tagesration (3-4 Liter Bier). Der Weg war vielleicht 500 Meter. Also hatte ich nie große Zeitfenster was dazu führte, dass ich in relativ kurzer Zeit konsumieren musste/wollte. 1 Liter trank ich also jetzt schon vor dem Frühstück.
Ich redete mir ein, dass ich das ja nur im Urlaub mache und danach wieder ins alte Muster Falle.
Irgendwann fiel der Kosum meiner Frau auf aber ich machte irgendwie heimlich weiter. Nach ein paar Tagen hatte ich enorme Schuldgefühle für dieses ständige Lügen.
Ich gestand meiner Frau unter Tränen, dass mit mir etwas nicht stimmt.
Am 12. Tag von 14 Urlaustagen hörte ich erst auf damit. Mir ging es in den ersten Tag sehr schlecht uns war depressiv verstimmt.
Ein paar Tage später hatte ich mich wieder gefangen. Also in Deutschland weiter keinen Alkohol getrunken und weiter jeden Tag meinen Kalender abgehackt.
Ich erzählte nach dem Urlaub meinem Hausarzt von meinem Verhalten und dieser verschrieb mir *edit* und Ende diesen Monats sollte ich wieder erscheinen. Ich merkte keine Wirkung der Tabletten.
Zusätzlich habe ich seit meiner Kindheit eine Schulddrüsenunterfunktion.
Letzten Samstag kaufte ich Sprudel im Supermarkt und ich hatte wirklich vor es diesmal anders zu machen und kaufte 2 einzelne Bier. (Ich war vorher eine Münze ob ich es tun sollte)
Habe jetzt bis gestern durchgetrunken und langsam Fragen sich die Kollegen, was denn mit mir los ist. Man sieht mir an, dass ich gerade nicht glücklich bin. Es geht auf die Psyche und auf meinen Körper. Ich muss morgens Rechnen, ob ich Auto fahren kann.
Habe am Dienstag ein Beratungsgespräch bei einer Psychologin in Anspruch genommen und weitere sollen Folgen.
Gestern habe ich meinen Eltern, Schwager und Frau zusammemgerufen, weil ich nach der Arbeit an der Tanke Bier gekauft hatte.
Ich hasse mich dann in diesen Momenten und fühle mich als Versager.
Ich habe die Fakten auf den Tisch gelegt. Es war nicht leicht, aber alles was ich bei MPU damals erzählt habe war gelogen. Ich dachte ich hätte diese Problematik nicht in diesem Ausmaße.
Ich gestehe mir ein, dass ich es nicht kontrollieren kann!!! Mein Weg ist die Abstinenz.
Meine Fassade bröckelt ich denke die Leute merken es. Bin heute auf der Arbeit nicht zum Mittagessen gegangen weil ich leicht zittrige Hände habe. Ich muss jetzt durch dieses Tal und dann meinen Willen verfestigen.
Ich will nicht so sein. Ich möchte für meine Frau und meine Kinder da sein!
Seit Dienstag auch nichts wirklich gegessen mehr.
Es ist Zeit neuzustarten.
Entschuldigt den langen Text.
Viele Grüße