cookie7914 - Dekompensierte Leberzirrhose Child c und Aszites

  • Hallo an alle. Ich möchte mich gern vorstellen und meine Geschichte erzählen. Ich bin 36Jahre und habe 4 wundervolle Kinder. Bin mit meinem Mann seit 12 Jahren zusammen. Er ist 46 und unser Leben war normal bis vor 1 Jahr. Er trank schon gerne mal, nach dem Feierabend und am Wochenende. Am Wochenende meistens hartes war aber nie besoffen und hat sich nie daneben benommen.
    Er ging arbeiten seit 20 Jahren fest, war der beste Monteur und war sehr verantwortungsvoll. Dann letztes Jahr nach unserem Urlaub wie ausgewechselt. Bekam sein erstes Entzugskrampfanfall. Ab da an fing er richtig zu trinken, war abwesend und vernachlässigte seinen Job. In Oktober ab ins Krankenhaus zum Entzug da trank er schon seit 3 Monaten ununterbrochen. Da einen 2 ten Krampfanfall. Diagnose Fettleber. Er nahm es nicht ernst. Versprach das er nicht mehr trinkt. Nach 1 Woche ging’s wieder das gleiche los. Im Februar wieder ins Krankenhaus zu Entgiftung. Diagnose Leberschaden. In April wieder zu Entgiftung und dann kam er gelb und mit einem dicken Bauch nach Hause. Ich war geschockt wie die ihn so entlassen konnten.
    Diagnose: Leberzirrhose mit Aszites.
    In Juni wieder ins Krankenhaus zu punktierung weil er nicht mehr richtig laufen konnte, Atemnot und Übelkeit begleitet von Durchfall. Da wurde er gründlich noch mal untersucht mit Magenspiegelung. Den vollständigen Entlassungsbericht haben die noch nicht zum Hausarzt geschickt. Es gabs nur kurzes Bericht mit Diagnose Allgemeinzustand Verschlechterung bei dekompensierte Leberzirrhose Child c mit Aszites. Eine Woche später hat er tatsächlich wieder angefangen zu trinken. Wasser ist wieder nachgelaufen wie im 9 Monat und hat noch dazu einen Leistenbruch. Nimmt seine Medikamente nicht und ist viel am schlafen. Abgemagert ist er auch. Von 80kg auf 65.
    Ich bin verzweifelt und meine Nerven liegen blank. Ich verstehe nicht was mit ihm passiert ist. Was kommt da auf uns zu.
    Gibt es hier jemanden die so was ähnliches mitgemacht haben?
    Wie lange geht so was, wenn er weiter so macht?
    Habe mal gelesen 1 bis höchstens 3 Jahre, mit Aszites eher bis 2 Jahre… Ich weiß einfach nicht wie ich ihm helfen soll.

  • Hallo cookie,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Es ist erschütternd, wie sehr die Sucht einen Menschen zugrunde richten kann.

    Leider kannst Du für ihn nichts tun, solange er, trotz seiner Diagnosen weitersäuft.

    Hast Du jemanden, der Dir derzeit beisteht?

    Wie gehen die Kinder mit der Situation um?

    Wenn es Deinem Mann so schlecht geht, dann rufe den Notarzt an.

    -Bitte schreibe nur hier in Deinem Thread! Danke!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo cookie,

    herzlich Willkommen hier im Forum. Am liebsten würde ich dich in den Arm nehmen und feste drücken. Der Verlauf ist wirklich erschütternd. Hast du jemanden, der dir mit dem allem beisteht? Deine Eltern? seine Eltern?

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ja ich habe meine Familie wo ich jederzeit hin kann aber leider nicht machen werde, da die auch alkoholproblem haben. Zwar nur am Wochenende aber das ist für mich einfach auch unerträglich da ich das schon seit meine Kindheit miterlebt habe. Sonst sind meine Eltern liebevoll und unterstützen uns wo es nur geht.
    Ich habe eine Freundin die mir immer zu Seite steht nur ist es halt schwierig mit 4 Kindern irgendwo anders unterzukommen.
    Die Kinder fragen halt natürlich:“ warum ist Papa so und warum schläft er nur?“ letztens haben die tatsächlich gesagt, dass die nicht mehr mit ihm wohnen wollen. Es ist einfach nur traurig wie sehr alle leiden.
    Ja so schlecht geht es ihm ja anscheinend nicht, wenn er den Alk noch selber holen kann. Er beschwert sich ja nicht aber ich sehe ja wie sein Bauch wieder größer und größer wird.
    Ich bin halt momentan so verzweifelt und weiß einfach nicht was noch kommt. Man liest so viel über diese schreckliche Krankheit.
    Ich habe halt auch Angst selber unterzugehen wegen dem ganzen Stress, das merke ich jetzt schon bei mir: sehr oft Kopfschmerzen, gereizt, Herz klopfen, zittrig. Aber ich muss für die Kinder da sein.
    Ich habe schon gedacht vielleicht kann ich ihn für eine Suchtreha überreden, vielleicht bringt es was…

  • Also wenn er bei diesen lebensbedrohlichen Symptomen und gravierenden Diagnosen nicht von selber aktiv wird, dann wird ihn wohl niemand von außen beeinflussen können. Sucht ist völlig irrational und er scheint unerreichbar zu sein für die angebotenen Hilfen.

    Es ist toll, daß du eine gute Freundin hast. Das ist sooo gut.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ja leider hast du recht aber für mich ist es irgendwie so schwer zu verstehen. Warum?
    Warum sind wir ihm plötzlich so egal, warum will er keine Hilfe oder warum tut er nichts gegen?
    Müssen wir jetzt einfach zusehen wie er sich langsam umbringt. Ich kann ihn ja auch nicht im Stich lassen oder soll ich weggehen damit die Kinder keinen Schaden davon nehmen. Das sind halt solche Fragen die momentan bei mir im Kopf schweben und ich keine Antwort darauf habe.

  • Hallo Cookie,

    ich bin erschüttert über diesen Verlauf. Alles innerhalb eines Jahres, oder hab ich da was falsch gelesen? Und dann in dem Alter.

    Das Ganze muss Dich/ Euch ja wie ein Zug überfahren haben.

    War jetzt nur mal ganz spontan, später bestimmt mal mehr zum Thema. Komm erstmal an.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Müssen wir jetzt einfach zusehen wie er sich langsam umbringt. Ich kann ihn ja auch nicht im Stich lassen oder soll ich weggehen damit die Kinder keinen Schaden davon nehmen

    Es tut mir sehr leid, was ihr erleben müsst. Auch mein Vater hat sich leider in den Tod getrunken. Deshalb möchte ich Dir sagen, dass ihr nicht zusehen müsst, weil das wirklich extrem belastend und traumatisierend für Deine Kinder ist. Wenn Du die Kraft hast, bring Euch in Sicherheit und geh. Du kannst nichts für ihn tun - aber für deine Kinder und für Dich. Auf jeden Fall solltest Du Dir/Euch Hilfe in einer Angehörigenberatung suchen.

  • Hallo Cookie,

    damit wir dich fürs Forum freischalten können, klicke bitte auf diesen Link.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Ich wünsche dir so sehr, daß du bei all der Belastung etwas Kraft tanken kannst. Schreibe im Forum, packe die schweren Gedanken hier in deinen Thread. Du wirst gelesen, selbst wenn nicht alle hier in derselben Lage sind wie du.

    Aber wie belastend grundsätzlich das Zusammenleben mit einem Alkoholiker ist und wie schwer es ist für sich selber Wege zu finden, das wissen viele Menschen hier aus dem Angehörigenbereich.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo cookie,

    Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet und hier geht es für Dich gleich weiter.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Es tut mir sehr leid, was ihr erleben müsst. Auch mein Vater hat sich leider in den Tod getrunken. Deshalb möchte ich Dir sagen, dass ihr nicht zusehen müsst, weil das wirklich extrem belastend und traumatisierend für Deine Kinder ist. Wenn Du die Kraft hast, bring Euch in Sicherheit und geh. Du kannst nichts für ihn tun - aber für deine Kinder und für Dich. Auf jeden Fall solltest Du Dir/Euch Hilfe in einer Angehörigenberatung suchen.

    Ja mit weggehen ist leider nicht so einfach, habe paar mal versucht.Mit 4 Kindern sehr schwierig und wegen Schule und Arbeit ist es nicht so machbar.
    Ich bin froh, dass ich mich hier mit euch austauschen kann.
    Hatte dein Vater auch Leberzirrhose oder ist an anderen Folgen von Alkohol gestorben? Lg

  • Hallo Cookie,

    ich bin erschüttert über diesen Verlauf. Alles innerhalb eines Jahres, oder hab ich da was falsch gelesen? Und dann in dem Alter.

    Das Ganze muss Dich/ Euch ja wie ein Zug überfahren haben.

    War jetzt nur mal ganz spontan, später bestimmt mal mehr zum Thema. Komm erstmal an.

    lG WW

    Hallo Whitewolf,

    Ja genau das ganze ist innerhalb eines Jahres geschehen, umso mehr bin ich beunruhigt.

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