hopeless - räumlich getrennt- fühle mich wie eine Versagerin

  • Hallo, ich bin Hopeless und sowohl EKA als auch Co.

    Ich lese seit ca. 1 1/2 Jahren hier im Forum mit und musste mir Anfang des Jahres eingestehen, dass mein Partner zunehmend immer mehr ein Alkoholproblem entwickelt hat.

    Anfangs hat er hin und wieder getrunken, mittlerweile trinkt er jeden Tag.

    Meinen Kindern und mir gegenüber wurde er immer gereizter und kälter und es wurde alles kritisiert, was wir getan oder nicht getan haben. Ich habe mich bemüht und alles versucht ihn zufrieden zu stellen. Aber jede Kleinigkeit wurde kritisiert, nix war für ihn gut genug. Ich war nicht gut genug.


    Es war nicht von Anfang an so. Wir hatten Pläne, Hoffnungen, Gemeinsame Wünsche und Ziele als Patchworkfamilie. Er selbst hat auch zwei Kinder.

    Wir hatten sehr schöne gemeinsam Zeiten und immer wieder wurde mir von ihm gesagt, das er mich liebt und mich nicht verlieren will.

    Was aber mit zunehmendem Trinken immer weniger wurde. Es gab immer mehr Ausfälle und Streitigkeiten und mir ging es psychisch immer schlechter damit.

    Zwischen drin gab es mal Trinkpausen, wo er selbst meinte, dass er vielleicht ein Problem damit hat und versuche kontrolliert zu trinken. In diesen Zeiten war es wirklich wieder harmonisch. Ich hatte Hoffnung. Aber leider war das nicht von langer Dauer. Ich habe gemerkt, dass es mich selbst auch körperlich krank macht.

    Meine Kinder haben ebenfalls unter der Situation gelitten, vorallem mein Sohn, der am meisten Kritik abbekommen hat.

    Wir sind jetzt seit ca. 18 Tagen räumlich getrennt. Wir haben immer noch Kontakt und sind offiziell nur räumlich getrennt. Familie und Freunde denken dass das zusammenleben als Patchwork nicht mehr geklappt hat. Den wahren Grund kennen Sie nicht. Ich habe nur ganz wenigen davon erzählt.

    Ich habe Angst ihn schlecht zu machen, wenn ich sage dass es am Alkohol liegt. Er ist im Grunde kein schlechter Mensch. Der Alkohol hat ihn leider zu dem gemacht, wie er mir und meinen Kindern gegenüber wurde. Ich liebe Ihn immer noch, trotz allem was bis jetzt schon passiert ist und das ist leider eine ganze Menge.

    Mir fehlt der Mann den ich zu Beginn unsere Beziehung kennen gelernt hatte und in den ich mich verliebt hatte wirklich sehr.

    Meine Gedanken kreisen ständig um die Warum Fragen? Warum ist uns das passiert? Warum muss er so viel trinken und sieht nicht das er sich selbst damit schadet? Warum will er keine Hilfe annehmen, wenn er doch selbst schon sagt, dass er vermutlich ein Problem hat? Warum sieht er nicht, wie sehr mich das verletzt, wenn er mich doch angeblich liebt und mich nicht verlieren will? Warum sieht er nicht wie sehr wir alle darunter leiden? Warum bin ich ihm nicht gut genug? Warum konnte ich ihn nicht wirklich glücklich machen?

    Ich weiß das er nach wie vor trinkt.

    Ich denke so oft, wenn ich nix gesagt hätte und das alles einfach hingenommen hätte. Ich suche sehr oft die Schuld bei mir. Was hätte ich anders, besser machen können?

    In guten wie in schlechten Zeiten, war das was ich eigentlich immer gelebt hab, aber ich habe keinen Ausweg mehr gesehen. Ich musste meine Kinder aus der Situation raus bringen, so dass ich uns eine Wohnung gesucht habe.

    Dennoch fühle ich mich wie eine Versagerin, dass es zur räumlichen Trennung kommen musste. Ich habe ihn noch nicht aufgegeben, aber die Hoffnung schwindet.

  • Hallo hopeless,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe.

    Mit Deinem Problem bist Du bedauerlicherweise nicht allein. Hier im Forum gibt es einige Betroffene die gut verstehen wovon du schreibst. Du mußt dich nicht als Versagerin fühlen, wenn dein Mann trinkt und nicht aufhören will bist du machtlos.

    Für den Austausch mit den anderen Teilnehmern klicke folgenden Link an:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Anklicken und kurz etwas dazu schreiben. Dann wirst Du freigeschaltet und Dein Thema in den Bereich "Erste Schritte für Angehörige" verschoben.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Marie04 2. Oktober 2025 um 10:25

    Hat den Titel des Themas von „räumlich getrennt- fühle mich wie eine Versagerin“ zu „hopeless - räumlich getrennt- fühle mich wie eine Versagerin“ geändert.
  • Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet, hopeless.

    Und Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich. (Erkennbar an den orangeroten Namen)

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo und willkommen hopeless,

    wenn ein Mensch abhängig geworden ist bedeutet es ja tatsächlich nicht auch, dass er ein schlechter Mensch ist. Keiner wird absichtlich abhängig. Aber die Folgen der Sucht sind das, was es uns Angehörigen immer schwerer macht. Denn die Sucht ist immer Nummer 1 solange der Abhängige sie nicht zum Stillstand bringen kann.

    Das bedeutet auch, dass DU KEINE SCHULD hast. Es ist die Sucht, die ihn immer wieder zum Trinken zwingt.

    Meine Gedanken kreisen ständig um die Warum Fragen? Warum ist uns das passiert? Warum muss er so viel trinken und sieht nicht das er sich selbst damit schadet? Warum will er keine Hilfe annehmen, wenn er doch selbst schon sagt, dass er vermutlich ein Problem hat? Warum sieht er nicht, wie sehr mich das verletzt, wenn er mich doch angeblich liebt und mich nicht verlieren will? Warum sieht er nicht wie sehr wir alle darunter leiden? Warum bin ich ihm nicht gut genug? Warum konnte ich ihn nicht wirklich glücklich machen?

    Diese Warum-Fragen führen nur zu einer Antwort. Weil er abhängig, süchtig geworden ist. Und solange er nicht den tiefsten Wunsch hat, das zu stoppen und abstinent zu werden, solange kann nichts und niemand ihn vom Trinken abhalten.

    Das hat weder was damit zu tun, dass du nicht gut genug sein könntest. Oder er dich nicht liebt. Abhängige lieben, so habe ich es hier oft gelesen, ihre Angehörigen. Aber die Sucht verdeckt alles weil sie viel stärker ist und immer ihren Stoff fordert.

    Du hast dich getrennt und damit erstmal einen geschützten Raum für dich und die Kinder geschafft. Das ist eine sehr gute Entscheidung. Denn die Sucht richtet nicht nur beim Betroffenen großen Schaden an sondern auch bei allen Menschen um ihn rum.

    Ich hab über 20 Jahre mit meinem ersten Mann in Coabhängigkeit gelebt. Als ich endlich rausgehen konnte war ich psychisch und physisch sehr angeschlagen. Der Stress, alles zusammenhalten zu wollen, die Angst, was passieren könnte, die Verantwortung, die ich meinte tragen zu müssen und die Wesensveränderungen meines Exmannes und noch vieles mehr haben mich fertig gemacht.

    Du hast also im Grunde genommen weise gehandelt auch wenn es erstmal wehtut.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo Aurora,

    Ja, es tut so verdammt weh und es fällt mir sooo schwer zu verstehen und zu akzeptieren, dass die Liebe gegen die Sucht nichts ausrichten kann.

    Wir hatten so viele Pläne. Ich hatte alles für ihn aufgegeben um mit ihm ein gemeinsames Leben zu leben. Wir hatten anfangs beide für diese Patchworkfamilie gekämpft. Von der Kindsmutter seiner Kinder und vom Kindsvater meiner Kinder kam anfangs nur Gegenwind und viel Manipulation der Kinder.

    Das Patchwork nicht leicht wird, war uns beiden klar. Aber zu dem Zeitpunkt hatten wir auch noch miteinander agiert, gegenseitig unterstützt und zusammen gehalten. Es war eine Beziehung auf Augenhöhe.

    Aber je mehr er Trank, desto mehr hab ich gemerkt, das er nur noch von mir Unterstützung erwartete und meine Wünsche und Bedürfnisse immer mehr in den Hintergrund gerückt sind. Ich hatte den Eindruck, dass er regelrecht vor uns flieht. Er hatte auf einmal für alles Zeit. Freunde, Hobby etc. Nur für die Familie nicht mehr. Da wurden oft ausreden gesucht.

    Und ich hab die Schuld bei mir gesucht. Hab mir mehr Mühe gegeben und wollte es ihm Recht machen. Aber es hat nicht gereicht und ich war erschöpft.

    Es gab immer mehr Vorwürfe gegen mich und meine Kinder.

    Bis mich meine Mutter dann mal gefragt hat, wieviel er eigentlich trinkt und ob in seinem Freundeskreis und auch bei seinem Hobby öfter viel getrunken wird.

    Darüber hatte ich mir nie Gedanken gemacht. Natürlich wurde da getrunken, aber es war für mich irgendwie normal, gehörte dazu. Ich habe selbst manchmal mit getrunken.

    Wie ich anfangs schon geschrieben habe bin ich auch EKA.

    Meine Mutter hat lange gebraucht aus der Co Abhängigkeit raus zu kommen. Da waren wir Kinder alle schon längst ausgezogen.

    Aber erst durch ihren Hinweis hatte ich dies beobachtet und gesehen wie viel er tatsächlich trinkt und mir wurde langsam klar dass ich mit meinen Kinder vermutlich auch in dieser Situation stecke.

    Ob er heimlich getrunken hat, glaube ich tatsächlich nicht, da bei uns immer Flaschen auf dem Terassentisch standen und er regelmäßig Flaschen aus dem Keller holte.

    Aber die Erkennnis hat mir den Boden unter den Füßen weg gezogen. Ich habe mir Vorwürfe gemacht, dass nicht früher gesehen zu haben, hatte ich es doch 18 Jahre mit meinem Papa mit gemacht. Ich war zu nichts mehr fähig. War nur noch am weinen.

    Irgendwann hatte ich mich wieder einiger maßen gefangen und hatte angefangen im Internet zu suchen und bin so auf dieses Forum gestoßen.

    Ich habe sehr lange viel mitgelesen, was mir von ihm tatsächlich auch als Vorwurf gemacht wurde (Ich würde ja nur noch am Handy sitzen), dabei wollte ich für mich wissen, wie ich mit dieser Situation am Besten umgehen kann.

    Ich hatte dann das Thema vermehrt angesprochen, aber er wollte es selbst nicht einsehen.

    Bis zu einem sehr heftigen Streit zwischen uns. Bei diesem Streit hat er mich 3 Stunden lang nur fertig gemacht, mir die Schuld an allem gegeben und zum Schluss mit seiner Ex Frau verwechselt. Er war auf einmal ein andere Mensch. So kannte ich ihn nicht.

    Am nächsten Tag hatte er sich dann entschuldigt. Er konnte sich nicht mehr an alle Worte erinnern, wusste aber das er sehr verletzend war. Da war er dann einsichtig, dass er ein Problem hat. Wollte sich aber keine Hilfe holen, sondern versuchen kontrolliert zu trinken. Ich hatte wirklich Hoffnung. Bis nach zwei Wochen eine Flaschen Lieferung kam, angeblich damit man verschiedene Schnapsflaschen hat, um Sie zu Geburtstagen zu verschenken. Ganze 21 Tage hatte er durchgehalten. Ichvwar so enttäuscht.

    Leider gab es noch ein paar solcher Ausfälle und Streitigkeiten.

    Aber er wollte nichts mehr von dem Thema Alkohol hören. Ich solle ihn mit dem Alkohol in Ruhe lassen.

    Es tut weh zu sehen, wie der Mensch den man liebt, sich selbst kaputt macht. Es tut weh ihm nicht helfen zu können und zu wissen, dass er seinen Tiefpunkt noch nicht erreicht hat.

    Ich habe die Wohnung schon seit Juli. Der eigentliche Gedanke war das ich mir einen Rückzugsort für mich und meine Kinder schaffe, wenn es mal wieder droht zu eskalieren, aber nicht gleich komplett ausziehe. Er hatte dafür Verständnis. Er hatte mir sogar noch beim Aufbau der Möbel geholfen. Bis da hatte ich tatsächlich noch gehofft, dass er irgendwann die Einsicht bekommt.

    Bis er dann an einem Tag aus dem nichts meinte, dass wenn ich so packe noch die nächsten 6 Monate hier wäre. Er war an diesem Tag sehr gereizt, hatte an dem Abend Nachtschicht und konnte davor ja nix trinken. Meist hatte er erst Abends getrunken, hin und wieder gab es nach der Nachtschicht auch einen Kaffee mit Schuss bevor er dann ins Bett ging. Vielleicht hat ihn die Vorstellung die ganze Woche Nachtschicht zu haben und abends nix trinken zu können, so launisch werden lassen, ich weiß es nicht. Aber nach der Aussage, hab ich dann kapituliert. Ich habe innerhalb von 4 Tagen sowohl Kinderzimmer, als auch meinen Kram gepackt und bin komplett ausgezogen. Das war vor 19 Tagen und er fehlt mir wirklich sehr.

    Aktuell bin ich ständig erkältet. Sobald ich wieder arbeiten gehe, dauert es ca. 4 Tage und ich hänge wieder drin.

    Ich bin mental sehr nah am Wasser gebaut.

    Ich müsste für meine Kinder stark sein, fühle mich aber aktuell so extrem kraftlos.

    Meine Kinder fühlen sich in der neuen Wohnung wohl, aber ich bin noch nicht angekommen. Es fühlt sich an wie eine Ferienwohnung und mir fehlt der Mann der er war und alles was wir uns aufgebaut hatten wirklich sehr.

    Ich wollte nicht mehr von vorne anfangen müssen, ich wollte endlich ankommen und bei ihm war ich angekommen.

    Das alles wurde mir durch den Alkohol genommen.

    Ich weiß das er nicht er selbst ist, wenn er trinkt und auch die Schuldzuweisungen und Vertrauensbrüche und Verletzende Worte nicht von ihm kommen, sondern der Alkohol aus ihm spricht.

    Das alles ist mir bewusst. Vielleicht halte ich deshalb noch so sehr daran fest und konnte mich bislang nur räumlich von ihm trennen.

    Einmal editiert, zuletzt von hopeless (2. Oktober 2025 um 19:53)

  • Hallo hopeless,

    was du beschreibst habe ich, natürlich angepasst auf meine Situation damals, auch erlebt. Es ähnelt sich immer wieder. Auf der einen Seite verläuft die Sucht und das Verhalten der Abhängigen dadurch immer ähnlich und auch die Mitbetroffenen verhalten und fühlen sich ähnlich. Das hier zu lesen hat mir persönlich damals geholfen weil mein Exmann mir ja jahrelang erzählt hatte, ich wäre bekloppt und wasweißichnoch alles.

    Es tut weh zu sehen, wie der Mensch den man liebt, sich selbst kaputt macht. Es tut weh ihm nicht helfen zu können und zu wissen, dass er seinen Tiefpunkt noch nicht erreicht hat.

    Ja genau, das ist ein wichtiger Aspekt. Du siehst, wie der Mensch, den du liebst, sich kaputt macht. Und du kannst machen, was du willst und er hört nicht auf. Ich hab mich selbst aufgegeben um zu erreichen, dass er endlich aufhört. Mein ganzes Verhalten war immer darauf ausgerichtet, ihm keinen Anlass zum Trinken zu liefern. Aber es hat ja nichts gebracht. Außer dass ich immer erschöpfter geworden bin.

    Aktuell bin ich ständig erkältet. Sobald ich wieder arbeiten gehe, dauert es ca. 4 Tage und ich hänge wieder drin.

    Ich bin mental sehr nah am Wasser gebaut.

    Ich müsste für meine Kinder stark sein, fühle mich aber aktuell so extrem kraftlos.

    Du hast dich getrennt und siehst deine Wünsche, Hoffnungen und Liebe zerplatzen. Das ist eine große Trauer. Das geht auf alles, auf dein Immunsystem, auf deine Seele, deinen Körper. Aber den Kindern geht es wohl gut mit der Situation. Und du hast als Kind bestimmt selbst erlebt, wie schlimm es sich anfühlt mit einem alkoholabhängigen Vater. Es ist gut, dass du deine Kinder jetzt schützt.

    Auch du wirst in der Wohnung ankommen, das braucht halt Zeit. Ich hab mich damals lange so gefühlt als wäre ich in eine Ferienwohnung gezogen. Aber nach und nach kam ich an. Emotionen kann man leider nicht auf Knopfdruck ein- und ausschalten.

    Es hört sich abgedroschen an aber es ist tatsächlich so: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende...

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo Aurora,

    Danke für deine Worte. Ja das lesen hat mir auch schon viel geholfen und auch ziemlich erschreckt. Aber nur lesen reicht glaub ich nicht

    Ich hab sowohl hier, als auch im EKA Bereich viel gelesen und hatte teilweise das Gefühl hier schreibt jemand meine Geschichte vom Kind an.

    Es gibt so viele Parallelen. Und es ist schlimm, wie viele es gibt, die mit diesen Situationen konfrontiert sind.

    Es tut aber auch gut zu wissen, das es hier viele gibt die einen Verstehen und man nicht alleine ist. Ich danke Dir dafür.

    Ich habe auch oft an meiner Wahrnehmung gezweifelt und mich oft gefragt ob ich damit übertreibe. Auch wenn es um das Thema Zeit und Aufmerksamkeit ging, was von seiner Seite immer weniger wurde. Er hat das auch alles runter gespielt, aber ich hatte das Gefühl ich müsste darum betteln. Er ist im Dreieck gesprungen, wenn sein bester Freund mit ihm Wandern (Immer mit Wein im Gepäck), auf Weinfeste oder sonstige Feste etc. Wollte. Bei mir wurden ausreden gesucht, Zu viel Gedränge, ist nicht so meins, etc. Das kam aber alles erst mit dem vermehrten trinken. Ist mir im nachhinein auch klar, da er mit dem Kumpel ja mehr trinken konnte.

    Dennoch habe auch ich an meiner Wahrnehmung gezweifelt, da er es immer so dargestellt hat, als würde ich mir zu viele Gedanken machen und alles kaputt denken.

    Ich habe es tatsächlich geglaubt. Ich hatte mich nicht mehr getraut das anzusprechen.

    Auch jetzt merke ich, das ich immer noch grübele. Da wir nicht entgültig getrennt sind haben wir noch Kontakt.

    Wir schreiben, aber sehr wenig. Am Tag kommt vieleicht mal ein zwei Nachrichten und das wars, wenn überhaupt . Wir hatten uns letztes Wochenende getroffen. Es war wirklich toll, fast wie früher und er hatte mir gesagt das ich ihm fehle und er wollte mich nicht nach Hause gehen lassen. Heute sitze ich da, und denke wenn ich ihm so sehr fehle, wieso ruft er nicht an und meldet sich ein zwei Tage gar nicht und dann kommt eine Nachricht bei dem so getan wird, als wäre nichts gewesen oder eben eine sehr distanzierte Nachricht mit einem Wortlaut den ich so nicht von ihm kenne.

    Da fahren meine Gedanken und Gefühle dann wieder ziemlich Achterbahn.

    In diesen Momenten denke ich, es ist besser sich ganz zu lösen, aber irgendwie schaffe ich es nicht. Denn immer wieder kommt auch der Gedanke, wenn du ganz aufgibt, weisst du nie ob du es nicht doch geschafft hättest.

    Verstehst du was ich meine?

    Ja die Zeit mit meinem Papa hat auch mich geprägt. Ich habe mir viele Verhaltensmuster angeeignet, die mir durch das Forum und auch durch ein bestimmtes Buch erst bewusst wurden.

    Mit 18 bin ich damals ausgezogen, weil ich die Streitereien zwischen meinen Eltern nicht mehr ertragen konnte. Mein Papa war bzw. Ist auch heute noch Quartalstrinker. Wir wussten ganz genau, wann er wieder Trinken muss. Es hat sich immer ein paar Tage im Verhalten gezeigt. Ich habe nach wie vor Bilder und Situationen im Kopf, die man wohl niemals vergisst.

    Damals ist es leider eskaliert. Das war vor fast 21 Jahren. Da hab ich zum Glück nicht mehr dort gewohnt. Er ist hat die Wohnung in ein Chaos verwandelt und meine Mutter musste zur Nachbarin flüchten. Diese haben dann die Polizei angerufen. Mein Bruder und ich wohnen in einem anderen Bundesland. Wir sind damals nachts noch zu unsere Mutter gefahren und zwei Tage später war er in der Klinik auf Entzug und danach in Langzeittherapie. Er hat es geschafft 2 1/2 Jahre trocken zu bleiben. Dann kam der Rückfall und seit dem trinkt er. Jetzt im Alter trinkt er zwar weniger, weil er gesundheitlich nicht mehr kann, aber er trinkt noch.

    Ich habe meinem Papa längst verziehen. Wir alle haben das, aber die Verhaltensmuster die ich angenommen habe, werden mir jetzt erst klar.

    Immer auf Harmonie bedacht, auf der Suche nach Familie, Verlust und Verlassensängste. Das Gefühl nicht gut genug zu sein und etwas falsch zu machen. Mich für Fehler entschuldigen, die ich nicht gemacht habe und vorallem ein Helfersyndrom.

    Das ist sogar schon meinen neuen Nachbarn aufgefallen. Sie hatten mich schon darauf hingewiesen, ich solle Anfangen mich hier wohl zu fühlen und nicht ständig Angst zu haben, das meine Kinder und der Hund zu laut sind oder ich irgendwas falsch mache.

    Damals, als Kind hatte ich mir geschworen, das ich meine Kinder so einer Situation nicht antun werde und dennoch bin ich irgendwie darin gelandet.

    Und wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, hätte ich mich schon viel früher räumlich trennen müssen. Ich hoffe meine Kinder werden mir das irgenwann mal verzeihen.

    Manchmal denke ich, ich hab ein Händchen für toxische Beziehungen.

    Auch die Ehe mit dem Kindsvater war von Narzissmuss, Manipulation und auch Gewalt geprägt und der Narzissmuss und die Manipulation sind auch heute noch ständig bei ihm präsent.Damals wäre ich froh gewesen, ich hätte den Kontakt komplett abbrechen können, was aber wegen der Kinder solange Sie nicht Volljährig sind, nicht möglich ist.

    Ja meinen Kindern geht es mittlerweile wieder gut. Meine Tochter wollte anfangs nicht weg und hatte schon sehr darunter gelitten. Ich war so in Zweifel, immerhin ist Sie bei meinem Partner aufgewachsen, es war Ihr zu Hause. An die Zeit bei ihrem Papa erinnert Sie sich nicht, damals bei der Trennung war Sie zu klein. Ich hatte Angst ihr das zu Hause zu nehmen. Mein Sohn hingegen war froh aus der Situation raus zu kommen. Auch er hat gelitten, da auch er das Gefühl hatte, bei meinem Partner nichts mehr richtig machen zu können. Aber vor ca. 3 Tagen, sagte auch meine Tochter: Danke das du uns da raus geholt hast. Es ist viel besser hier.

    Daher weiß ich das es die richtige Entscheidung war und dennoch fehlt mir mein Partner und das gemeinsame Leben was wir mal hatten sehr. Es war ja nicht immer so. Wir hatten wirklich schöne Zeiten gemeinsam als Patchworkfamilie.

    Zu akzeptieren, dass das alles nicht mehr ist, ist wirklich schwer.

    Aber ich bin dankbar darüber, das ich in diesem Forum mir das von der Seele schreiben kann.

  • Hallo Ihr Lieben,

    Ich muss mir mal wieder etwas von der Seele schreiben.

    Ich bin gerade wieder in einem Tief.

    Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.

    Zu Beginn unserer Beziehung haben sich meine und auch seine Kinder bestens verstanden auch er kam super mit meinen Kindern klar.

    Doch dann fing das vermehrte trinken an und vor langer Zeit hatte er mir mal im betrunkenen Streitzustand einen Satz gesagt, den ich so schnell nicht vergessen kann. Er meinte, dass er mich will, aber meine Kinder nicht. Ich bin damals aus allen Wolken gefallen.

    Hatte ihm gesagt, dass es mich nur mit Kindern geben wird. Den nächsten Tag wusste er nix mehr davon. Meinte sowas würde er nie sagen.

    Er hat sich danach auch weiterhin toll mit meinen Kindern verstanden. Bis dann irgendwann die Kritik gegen uns losging und schrittweise immer mehr wurde und er auch immer mehr mit meinem Sohn aneinander geraten ist. Die Situation zwischen den beiden war zum Schluss wirklich sehr angespannt.

    Wir hatten uns heute getroffen. Aber dieses Treffen war irgendwie ganz anders als das letzte. Er war irgendwie wieder distanzierter.

    Er wollte mir helfen die restlichen Möbel aufzubauen.

    Es war klar dass wir wenig Zeit füreinander hatten, da ich meine Kinder noch abholen musste.

    Ich habe ihn dann also nach Hause gefahren und meine Kinder standen bereits an der Kreuzung. Er wollte wirklich, dass ich an meinen Kindern vorbei fahre und ihn zuerst nach Hause fahre (er wohnte von der Kreuzung nur die Straße hoch). Meine Kinder meinten er hätte sehr sauer geschaut, als ich neben ihnen angehalten hab.

    Wie kann er glauben, dass ich einfach an meinen Kindern vorbei fahre und Sie stehen lasse?

    Es kam von seiner Seite auch nur ein gepresstes Hallo für meine Kinder ohne Sie dabei anzuschauen.

    Letztes Wochenende bei dem Treffen hingegen hatte er sich mit meiner Tochter echt gut verstanden.

    Auch die Verabschiedung mir gegenüber war distanziert und irgendwie kühl. Er ist ziemlich schnell aus dem Auto.

    Ich hatte ihn danach nochmal angerufen um mich für die Hife zu bedanken und auch am Telefon war er sehr kurz und knapp angebunden.

    Lag es daran, dass mein Sohn dabei war?

    Es kommt mir vor als gibt er ihm die Schuld für die räumliche Trennung?

    Ich bin so verwirrt deswegen. Ich verstehe es nicht. Weiß nicht mehr was ich davon halten soll.

    Diese einerseits Liebevolle und Nähe und dann wieder Kälte und Distanz macht mich gerade echt fertig.

    Dabei hatte ich mich echt gefreut ihn heute zu sehen.

    Oder war dieses erste Treffen nach der räumlichen Trennung nur ein Versuch mich wieder auf Kurs zu bringen?

  • Hallo hopeless,

    was ich ganz stark und wichtig finde ist, dass du zu deinen Kindern stehst! Das ist sooo wichtig und steht über allem.

    Ich habe im persönlichen Bereich sehr schlimme Erfahrungen machen müssen. Wie es Kindern ergeht, wenn Vater oder Mutter nicht hinter ihnen stehen. In einer Patchworkfamilie. Betroffen war meine Enkelin, die zum Glück bei meinem Mann und mir ein Zuhause und Halt finden konnte.

    Diese einerseits Liebevolle und Nähe und dann wieder Kälte und Distanz macht mich gerade echt fertig.

    Das ist eine Strategie der Manipulation. Du weißt nie, was kommt, er ist nicht greifbar. Und es macht dich fertig und das ist der Sinn. Denn so bist du gut zu zu beeinflussen und wieder in die Spur zu bringen.

    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass der totale Kontaktabbruch die beste Lösung ist. Denn aus jedem Berührungspunkt kann wieder eine Angriffsfläche werden, die dich verletzt. Und du hast eine eigene Wohnung, das ist der beste Schritt, den du machen konntest. Auch wenn es wehtut, erstmal. Aber würdest du bleiben, wäre der Schmerz noch viel größer im Laufe der Zeit.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Liebe hopeless,

    Ich möchte mich Aurora anschließen: Das Wichtigste sind Deine Kinder und Du hast Dich vor sie gestellt. Super gemacht!

    Ich weiß, dass es hart ist, aber nutze Deine Energie für Dich und die Kinder. Das Verhalten Deines (ehemaligen?) Partners logisch verstehen zu wollen ist sinnlos. Er ist suchtkrank, da gibt's keine Logik.

  • Hallo Aurora, Hallo Anthurie,

    Danke für Eure Worte. Ich hab viel drüber nach gedacht.

    Ja ich würde mich immer vor meine Kinder stellen. Und das hatte er auch gewusst und es war von Anfang an klar.

    Daher wundert mich jetzt seine Reaktion.

    Aber ja, bei Sucht gibt es keine Logik, da hast du Recht Anthurie.

    Aurora deine Worte mit dem totalen Kontaktabbruch lassen mich nicht mehr


    Die Wohnung war der erste Schritt und ich glaube dass ich es tatsächlich noch hinausgezöget hätte, wenn von ihm dieser Satz nicht gefallen wäre.

    Aber ein totaler Kontaktabbruch. Ich weiß nicht ob ich tatsächlich schon soweit bin.

    Wie hast du das geschafft? Wie konntest du dich von dem Gedankenkarusell und dem Schmerz ablenken?

    Bis jetzt hab ich mich nicht mehr bei ihm gemeldet und er sich bei mir auch nicht. Das Telefonat gestern Mittag war der letzte Kontakt. Aber die Gedanken kreisen mal wieder.

  • Hallo Hopeless,

    ich ziehe den Hut vor dir. Du hast dich und deine Kinder in Sicherheit gebracht, bevor schlimmeres passiert. Du bist toll und reflektiert. Eine starke Mama.

    Viel von dem was du schreibst, habe ich auch so erlebt oder gefühlt.

    Ich möchte dir ein paar Gedanken da lassen, die mir beim Lesen gekommen sind:

    In diesen Momenten denke ich, es ist besser sich ganz zu lösen, aber irgendwie schaffe ich es nicht. Denn immer wieder kommt auch der Gedanke, wenn du ganz aufgibt, weisst du nie ob du es nicht doch geschafft hättest.

    Gib auf!! DU kannst das nicht schaff. Das kann nur ER. Ich habe auch viel zu lange gekämpft. Einen Kampf, den ich nie gewinnen konnte. Und nun versuche ich mit mir ins reine zu kommen. Die viele verschenkte Lebenszeit macht mich fertig. Das ich es nicht früher klar sehen konnte und mich so lange aufgeopfert habe.

    Es kommt mir vor als gibt er ihm die Schuld für die räumliche Trennung?

    Wie alt ist dein Sohn? Kann es sein, dass dein Partner sich ihm gegenüber schämt? Das tut meiner nämlich gegenüber unseren Kindern. Deshalb geht er ihnen aus dem Weg.

    Oder war dieses erste Treffen nach der räumlichen Trennung nur ein Versuch mich wieder auf Kurs zu bringen?

    Sorry, aber ich glaube ja.

    Fang an an dein Leben zu leben. Die Trauer wird weniger werden und du wirst aufblühen. Ich habe plötzlich wieder Zeit für Freundinnen und Hobbys und ich freue mich auf meine neue Zukunft. Vor 2 Monaten hab ich unseren Zukunftsplänen noch nachgeweint und jetzt würde ich die nicht zurücknehmen.

    Die Zeit heilt alle Wunden. Abgedroschen, aber oft wahr. Und je mehr er sich so scheiße verhält, um so leichter macht er es dir.

    Halt durch und lese und schreibe hier so viel du kannst. Das hilft klar zu denken und die Manipulation zu erkennen.

  • Liebe Hopeless, ich möchte dir einfsxh kurz schreiben, weil dein erster Eintrag von mir sein könnte - diese Gefühle, die du beschreibst, das aufgeben der Träume..mir geht es ganz genauso!Nur bei meinem Mann ist so, dass er sixh völlig zurück zieht und alles ich machen soll. Er bingt sich gar nicht mehr in unser Leben ein!

    Und du hast es außerdem geschafft,dich räumlic zu trennen! Dieser Schritt fehlt mir noch und fällt mir so schwer, weil ich eben auch diese Gedanken nur so schwer akzeptieren kann, dass es das war, dass ich diesen Mann nie mehr berühren kann (also nicht diesen, der er jetzt aktuell ist, sondern den, der er früher war) und dass all unsere Träume und Pläne Geschichten sind.

    Aber ich wollte dir nur sagen, dass du sehr stolz sein kannst, dass du diesen Schritt getan hast! Deine Kinder werden sehr stolz auf dich sein! Du bist wirklich stark!!😍

  • Hallo hopeless,

    Aber ein totaler Kontaktabbruch. Ich weiß nicht ob ich tatsächlich schon soweit bin.

    Wie hast du das geschafft? Wie konntest du dich von dem Gedankenkarusell und dem Schmerz ablenken?

    Aus der Erfahrung mit meiner Enkelin und ihrem Vater hier mal die Kurzfassung. Aus meinem Fädchen, S 68, Juli 2024

    Hallo Mariexy, unsere Enkelin lebt bei uns, weil mein Exschwiegersohn nach dem Tod meiner Tochter eine neue Frau hat, der unsere Enkelin ein Dorn im Auge ist. Diese Frau ist eine Narzisstin und hat schon so gut wie alle Verbindungen, die mein Exschwiegersohn hatte, gekappt. Und schlussendlich durch perfide Manipulationen hat sie die Enkelin aus ihrem Zuhause vergrault, mal gelinde gesagt.

    Sie hat massive psychische Gewalt gegen die Enkelin angewandt.

    Die Enkelin hat das gemacht, was wir Cos oft nur sehr schwer schaffen. Sie hat ihre Grenzen gezogen und sich gerettet indem sie zu uns gekommen ist. Ihr Vater , also mein Exschwiegersohn, hat sie nicht geschützt.

    Ich hatte zu meinem Exschwiegersohn, den ich seit seinem 14. Lebensjahr kenne, da er ein Klassenkamerad meiner Tochter war, ein sehr enges, fast schon ein Mutter/ Sohn Verhältnis. Seine 2. Frau hat, neben allen anderen, auch uns aussortiert, ihn gegen uns aufgebracht. Er war völlig verändert, ich wurde massiv beschimpft, wenn was nicht lief, so wie er bzw seine Frau das wollte.

    Er drohte oft mit Enkelin-Entzug, er trat mich regelrecht in den Dreck. Als die Enkelin sich uns anvertraut hatte und es klar wurde, dass sie bei uns einziehen würde, eskalierte es nochmal mehr. Ich hatte inzwischen Angst- und Panikattacken. Wenn ich sah, dass eine WhatsApp von ihm kam, war ich völlig fertig.

    Ich habe dann das Angebot meines Mannes angenommen, dass er den nötigen Kontakt, der ja wegen der Enkelin erstmal notwendig war, übernimmt. Und als das soweit geregelt war, hatte die Enkelin mit ihrem Vater alleine Kontakt. Er durfte aber nicht zu uns kommen um sie zu besuchen. Die Enkelin und er trafen sich meistens irgendwo in einem Café oder so oder machten gemeinsame Ausflüge. Sie ist nur in besonderen Fällen in der Wohnung bei ihrem Vater gewesen. Denn ihr Vater beschützt sie nach wie vor nicht vor den Angriffen seiner Frau.

    Es ist mir erstmal sehr schwer gefallen, den Kontakt abzugeben. Aber es war für mich einfach notwendig. Ich war jedes Mal völlig fertig. Hatte Angstzustände wenn ich nur sah, dass eine WhatsApp von ihm angekommen war. Alles, was ich ihm auf seine Nachrichten antwortete, verdrehte er und nutzte es als Angriff auf mich. Ich war psychisch richtig weit unten.

    Ich hab schnell gemerkt wieviel besser es mir ging mit diesem Kontaktabbruch. Innerlich hing und hängt ein Teil meines Herzens noch an diesem Menschen. Er stand mir so nahe wie nur wenige Menschen in meinem Leben. Er ist ja ein Stück Familie für mich. Aber dieser Schmerz ist ein Klacks gegen das, was er angerichtet hat und anrichten kann mit seinen Worten.

    Ich halte, obwohl er sich im Frühjahr endlich von dieser bösen Narzisstin trennen konnte, noch meinen Abstand. Es ist mein Schutz, meine Grenze.

    Das hat nichts mit Alkohol zu tun aber ich denke, die Gefühle sind gleich oder sehr, sehr ähnlich.

    Bei der Trennung von meinem ersten Mann habe ich das so massiv nicht erlebt und meine Kinder waren eh schon erwachsen. Ich hoffe, du kannst was damit anfangen.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo Sonnenschein,

    Vielen Dank für deine Worte. Ich habe deinen Faden gelesen und ich es hat mich wirklich erschreckt, zu was ein geliebter Mensch tatsächlich fähig sein kann.

    Ich habe wirklich Respekt, dass du diesem Psychoterror so standgehalten hast und zum Schutz von Dir und deinen Kindern gehandelt hast.

    Da ziehe ich den Hut vor Dir.

    Es freut mich zu hören dass es Dir und den Kindern heute etwas besser geht.

    Den Kampf gegen den Alkohol kann nur er gewinnen, das ist mir bewusst.

    Aber diese Einsicht hat er noch nicht. Als er beim letzten Streit vor meinem Auszug mir wieder die Schuld an allem gegeben hat, hab ich ihm schon gesagt, dass er alles nach und nach verlieren wird, wenn er so weiter macht. Die Frau die ihn wirklich liebt und mit ihm alt werden wollte ist mittlerweile weg. Das nächste wird vermutlich Job, Auto oder das Haus sein. Seine Antwort im betrunkenen Zustand war da noch, dann ist das so.

    Eine Möglichkeit mit ihm in nüchternen Zustand zu reden, gab es ja nicht mehr. Da er jeden Tag getrunken hat, gab es keinen Tag mehr wo er nüchtern war.

    Außer in den Trinkpausen, aber auch die Trinkpausen hat er mit kiffen kompensiert, was ich eines Abends zufällig herausgefunden habe.

    Da war ich bereits vor ihm im Bett und bin wieder Aufgestanden, weil ich nicht schlafen konnte und da saß er im Wohnzimmer und hatte sich gerade einen Joint gedreht.

    Ich war so perplex, da hab ich ihm gesagt, dass ich das Gefühl hab, ihn gar nicht richtig zu kennen und gefragt wie lange er das schon macht? Seine Antwort, was ist schon dabei. Ich bin wieder ins Bett und habe so geweint.

    Ja den Kampf die Sucht zu stoppen kann ich nicht gewinnen.

    Aber den Kampf für unsere Beziehung vielleicht schon.

    Nur haben wir wirklich noch eine Beziehung? Die Frage kommt immer häufiger bei mir auf. Wir wohnen im selben Ort. Haben uns jetzt seit dem Auszug nur 3 mal gesehen. Anrufen tut er nicht. Aber und zu kommt eine Nachricht.

    So wie gestern Abend. Er hat gefragt wie mein Tag war und mir geschrieben das er mich lieb hat.

    Zwischen lieb haben und jemanden lieben liegt für mich ein Unterschied. Die Nachricht hat mich noch lange Beschäftigt.

    Einerseits denke ich, ich bin ihm nicht egal und wir haben noch eine Chance und andererseits denke ich haben wir das wirklich noch...

    Ich liebe Ihn nach wie vor und habe Angst komplett los zu lassen und das würde ein kompletter Kontaktabbruch bedeuten.

    Klar ist viel vorgefallen und wir haben beide Abstand gebraucht. Aber diese Nachricht hat mich wirklich verwirrt.

    Vielleicht hatte ich auch selbst zu viel erwartet, gehofft, gewünscht, dass nach dem Auszug die Einsicht kommt und dass er merkt, das ich ihm fehle und was ihm droht zu verlieren.

    Ich hab noch nicht darauf geantwortet, ehrlich gesagt weiß ich auch gerade nicht wie und was.

    Ob er sich vor meinem Sohn schämt, kann ich nicht sagen. Mein Sohn ist mittlerweile 15 Jahre. Die Kritik und Zurechtweisungen gegen meinen Sohn und mich bestanden ja nicht erst seit gestern. Es fing schleichend an wurde mit den Jahren immer mehr und das waren teilweise wirkliche Kleinigkeiten, wie die Spülmaschine falsch einräumen, den Müll falsch trennen, das Geschirr zu laut wegräumen, die Schranktüren zu laut zu machen, etc.

    Es kann sein dass er sich schämt. Ich habe aber die Vermutung, dass seine Realität durch den Alkohl schon so verdreht ist, dass er ihm tatsächlich die Schuld gibt.

    Zeit für Hobbys habe ich leider noch nicht. Meine Kinder verlangen gerade viel von mir ab und auch herrscht noch ein bissel Umzugskistenchaos. Im Moment hab ich noch das Gefühl nur zu funktionieren. Dabei sehne ich mich wirklich nach Ruhe und ein bissel Zeit für mich selbst.

  • Hallo Aurora,

    Ich danke Dir auch für deine Worte. Auch deinen Faden hatte ich gelesen und auch bei Dir war einiges dabei, was ich schon für mich selbst habe mitnehmen können. Auch tut mir das mit deiner Tochter und deinem Enkel sehr sehr leid und hat mich zum weinen gebracht.

    Aber ich freue mich, dass du eine neue Liebe gefunden hast und das im Forum geteilt hast. Das macht irgendwie Hoffnung.

    Ich danke Dir, dass Du so offen geschrieben hast.

    Ich verstehe genau was du meinst. Und ja ich glaube die Gefühle sind wirklich sehr ähnlich.

    Ich hänge innerlich noch sehr an meinem Partner. Fühle mich trotz Kinder oft sehr einsam. Er fehlt mir sehr. Komplett loszulassen fällt mir so schwer und macht mir irgendwie Angst.

  • Hallo releasme,

    Vielen Dank für deine Worte.

    Ja die Angst, dass alle Träume geplatzt sind und verloren sind und die Gewissheit, den Menschen mit dem man alt werden wollte nicht mehr berühren zu können verstehe und kenne ich sehr gut.

    Ich glaube ich hätte den Schritt noch hinausgezögert, wenn er nicht diesen Satz gesagt hätte, dass wenn ich so packe noch die nächsten 6 Monate hier wäre. Ich hatte den Eindruck, dass er uns unbedingt raus haben wollte und wir nicht mehr willkommen waren. Das tat verdammt weh.

    Aber es war der richtige Schritt. Meine Kinder blühen langsam wieder auf.

    Wir sind alle zum Schluss auf Eierschalen gelaufen, wollten ihm keinen Anlass mehr geben uns zu kritisieren oder gereizt zu reagieren. Wir bzw. ich war so darauf bedacht alles richtig zu machen.

    Wenn ich wusste das er bald von der Arbeit nach Hause kam, bin ich wie wir eine Irre duch das Haus und hab versucht jeden noch so kleinen Krümel wegzuräumen.

    Meine Tochter hatte mir mal die Frage gestellt, wovor ich solche Angst hatte und ich hatte tatsächlich Angst davor mit Schweigen, Distanz oder mit Streit abgestraft zu werden.

    Die Angst vor dem abstrafen ist zwar mit dem Auszug weg. Aber die Verhaltensmuster sind immer noch da.

  • Hallo hopeless,

    es ist doch völlig klar und normal, dass du noch Gefühle hast. Noch an dem hängst, was er mal war, was ihr in guten Zeiten hattet. Das geht doch nicht von heute auf morgen weg. Es ist ein Prozess.

    Und durch seine " ich hab dich lieb" Nachricht trifft er doch genau den Nerv.

    Dadurch, dass du jetzt die räumliche Distanz hast, wird es besser werden. Du bist ja nicht mehr ununterbrochen mit ihm konfrontiert. Denn auch das Verhalten von Schweigen, Distanz zum Beispiel macht ja direkt was mit dir. Und was einem ( auch von mir in meiner ersten Ehe) nicht bewusst ist, das ist, dass auch solches Verhalten Gewalt ist. Es ist psychische Gewalt.

    Und was mich damals in meiner Therapie sehr erschreckt hatte war die Aussage meines Therapeuten dass, wenn es immer wieder dauernd passiert, man Angst hat und diesen Abwertungen ausgesetzt ist, es normal für einen wird. Krass...

    Ich hoffe, du kannst den Tag heute erleben, ohne dauernd an ihn denken zu müssen.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo Hopeless,

    hab ich ihm schon gesagt, dass er alles nach und nach verlieren wird, wenn er so weiter macht. Die Frau die ihn wirklich liebt und mit ihm alt werden wollte ist mittlerweile weg. Das nächste wird vermutlich Job, Auto oder das Haus sein. Seine Antwort im betrunkenen Zustand war da noch, dann ist das so.

    Das hab ich auch immer voraus gesagt. Nach und nach ist alles eingetreten und er hat trotzdem nichts geändert. Denk mal deinen Gedanken zu Ende! Was ist, wenn er Job, Auto und Haus verliert? Wie wäre dann seine Lebenssituation? Wie würde es dir damit gehen? Würdest du dann gerne an seiner Seite stehen mit den Gefühlen eine unerwiderten Liebe? Oder wärst du lieber da, wo du jetzt bist?

    Eine Möglichkeit mit ihm in nüchternen Zustand zu reden, gab es ja nicht mehr. Da er jeden Tag getrunken hat, gab es keinen Tag mehr wo er nüchtern war.

    Das kenne ich auch. Aber Reden bringt nichts. Ich habe geredet, gebettelt und geweint vor lauter Verzweiflung. Mir wurde zugestimmt und ich wurde beschwichtigt. Und zack, ging es weiter wie gewohnt. Da kommt nichts an am anderen Ende. Ich hab mich immer gefühlt wie so ein nerviges Plüschtier, was vor sich her quatscht.

    Außer in den Trinkpausen, aber auch die Trinkpausen hat er mit kiffen kompensiert, was ich eines Abends zufällig herausgefunden habe.

    Auch das kenne ich. Anfang das Jahres kam dann Kokain dazu. So konnte er den Arbeitstag ohne Fahne absolvieren und die Nacht zum Tag machen, um zu trinken. Das hätte ich ihm niemals zugetraut. Ich hab ihn damit konfrontiert und er hat alles abgestritten. Eines Tages hat er mir einen Ort gezeigt wo er Geister sieht, die Kontakt mit ihm aufnehmen und er hat sie auch gefilmt. Es war außer dunkler Nacht natürlich nichts zu sehen. Und da hab ich wirklich Angst bekommen. Er hatte Wahnvorstellungen und sonst war ihm nichts anzumerken. Da war mir klar, ich muss mich und die Kinder vor ihm schützen und ich hab ihn am nächsten Tag vor die Tür gesetzt.

    Aber den Kampf für unsere Beziehung vielleicht schon.

    Das ist kein Kampf. Bei einem Kampf agieren beide Seiten. Hier kämpfst nur du. Und so etwas kann niemand gewinnen. Du verschenkst deine Energie. Bleib bei dir und deinen Kindern. Dann wird alles leichter.

    gesehen. Anrufen tut er nicht. Aber und zu kommt eine Nachricht.

    Ja. Er hält dich warm und du bist empfänglich. Schau mal was passiert, wenn du nicht mehr reagierst.

    Zwischen lieb haben und jemanden lieben liegt für mich ein Unterschied.

    Das sehe ich genauso. Und da steckt für mich Manipulation drin. Du funktionierst nicht so wie er es sich vorstellt und schon gibt es Liebesentzug. Du fühlst dich schlecht und machst dir Gedanken. Und schon hat er mit so einer ganz kleinen Nachricht ein großes Rad ins Rollen gebracht.

    Einerseits denke ich, ich bin ihm nicht egal und wir haben noch eine Chance und andererseits denke ich haben wir das wirklich noch...

    So nicht, nein. Vielleicht in einem Jahr wenn er jetzt sein Problem jetzt ernsthaft angeht. Hartmut kann dir da ganz viel über Wahrscheinlichkeiten einer Rückfalls usw. sagen. Das öffnet noch einmal ganz anders die Augen. Und dein XY ist ja noch nicht einmal einsichtig. Also wo soll dann die Reise hingehen? Seine geht weiter bergab und du gehst bergauf.

  • Wir sind alle zum Schluss auf Eierschalen gelaufen, wollten ihm keinen Anlass mehr geben uns zu kritisieren oder gereizt zu reagieren. Wir bzw. ich war so darauf bedacht alles richtig zu machen.

    Wenn ich wusste das er bald von der Arbeit nach Hause kam, bin ich wie wir eine Irre duch das Haus und hab versucht jeden noch so kleinen Krümel wegzuräumen.

    Exakt diese Sätze könnten von mir sein! Es is genauso! Mittlerweile beginnen meine Kinder schon aufzuräumen, wenn sie denken er kommt, damit es ja keinen Streit gibt! Das kann ich kaum mehr ertragen..Es wäre als hätte sie schon Angst, dass es wieder eskaliert.. Und ich würde mich selbst wirklich auch als fleißig bezeichnen- ich gehe arbeiten und werkle so auch noch einen ganzen Tag mit Haushalt, Garten usw und anstatt mal ein " danke, dass du das alles machst" kommt eher so ein "warum hast du die Waschmaschine nicht eingeschaltet, das liegen 5 dinge i. Korb".. klingt hart, ist es auch. Er war schon immer seeeehr perfektionistisch und es wird mir nach und nach klarer, dass ich irgendwie meine Leben lang manipuliert wurde. Ich habe ja vieles getan so wie er es wollte - das ist mir damals nur noch nicht so aufgefallen und seit dem Alkohol ist alles einfach noch viel viel ärger geworden. Ich will nicht auf den Modezug aufspringen- aber vl bin ich da auch einem Mann mit narzistischen Zügen begegnet, und seine Zwänge und Eigenheiten sind seit dem Konsum viel ausgeprägter.

    Ich dachte immer, dass da noch so viel Liebe ist.. aber selbst ich muss einsehen , dass ich mich da belüge.. aber das wird mir alles nach und nach deutlicher.

    Und meine mama hat mir auch eine Denkanstoß gegeben- für mich sind nämlich tatsächlich schon viele Dinge "normal", die es mit Sicherheit in einer Ehe so nicht geben sollte (z.b. keine Nähe - nicht mal eine Umarmung, keine Drücker, keine Küsse, keine Wertschätzung, keine lieben Worte, keine Unterstützung... usw..)

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