Hallo, ich bin Hopeless und sowohl EKA als auch Co.
Ich lese seit ca. 1 1/2 Jahren hier im Forum mit und musste mir Anfang des Jahres eingestehen, dass mein Partner zunehmend immer mehr ein Alkoholproblem entwickelt hat.
Anfangs hat er hin und wieder getrunken, mittlerweile trinkt er jeden Tag.
Meinen Kindern und mir gegenüber wurde er immer gereizter und kälter und es wurde alles kritisiert, was wir getan oder nicht getan haben. Ich habe mich bemüht und alles versucht ihn zufrieden zu stellen. Aber jede Kleinigkeit wurde kritisiert, nix war für ihn gut genug. Ich war nicht gut genug.
Es war nicht von Anfang an so. Wir hatten Pläne, Hoffnungen, Gemeinsame Wünsche und Ziele als Patchworkfamilie. Er selbst hat auch zwei Kinder.
Wir hatten sehr schöne gemeinsam Zeiten und immer wieder wurde mir von ihm gesagt, das er mich liebt und mich nicht verlieren will.
Was aber mit zunehmendem Trinken immer weniger wurde. Es gab immer mehr Ausfälle und Streitigkeiten und mir ging es psychisch immer schlechter damit.
Zwischen drin gab es mal Trinkpausen, wo er selbst meinte, dass er vielleicht ein Problem damit hat und versuche kontrolliert zu trinken. In diesen Zeiten war es wirklich wieder harmonisch. Ich hatte Hoffnung. Aber leider war das nicht von langer Dauer. Ich habe gemerkt, dass es mich selbst auch körperlich krank macht.
Meine Kinder haben ebenfalls unter der Situation gelitten, vorallem mein Sohn, der am meisten Kritik abbekommen hat.
Wir sind jetzt seit ca. 18 Tagen räumlich getrennt. Wir haben immer noch Kontakt und sind offiziell nur räumlich getrennt. Familie und Freunde denken dass das zusammenleben als Patchwork nicht mehr geklappt hat. Den wahren Grund kennen Sie nicht. Ich habe nur ganz wenigen davon erzählt.
Ich habe Angst ihn schlecht zu machen, wenn ich sage dass es am Alkohol liegt. Er ist im Grunde kein schlechter Mensch. Der Alkohol hat ihn leider zu dem gemacht, wie er mir und meinen Kindern gegenüber wurde. Ich liebe Ihn immer noch, trotz allem was bis jetzt schon passiert ist und das ist leider eine ganze Menge.
Mir fehlt der Mann den ich zu Beginn unsere Beziehung kennen gelernt hatte und in den ich mich verliebt hatte wirklich sehr.
Meine Gedanken kreisen ständig um die Warum Fragen? Warum ist uns das passiert? Warum muss er so viel trinken und sieht nicht das er sich selbst damit schadet? Warum will er keine Hilfe annehmen, wenn er doch selbst schon sagt, dass er vermutlich ein Problem hat? Warum sieht er nicht, wie sehr mich das verletzt, wenn er mich doch angeblich liebt und mich nicht verlieren will? Warum sieht er nicht wie sehr wir alle darunter leiden? Warum bin ich ihm nicht gut genug? Warum konnte ich ihn nicht wirklich glücklich machen?
Ich weiß das er nach wie vor trinkt.
Ich denke so oft, wenn ich nix gesagt hätte und das alles einfach hingenommen hätte. Ich suche sehr oft die Schuld bei mir. Was hätte ich anders, besser machen können?
In guten wie in schlechten Zeiten, war das was ich eigentlich immer gelebt hab, aber ich habe keinen Ausweg mehr gesehen. Ich musste meine Kinder aus der Situation raus bringen, so dass ich uns eine Wohnung gesucht habe.
Dennoch fühle ich mich wie eine Versagerin, dass es zur räumlichen Trennung kommen musste. Ich habe ihn noch nicht aufgegeben, aber die Hoffnung schwindet.