Gestern habe ich mit meinen Schwiegereltern ein offenes Wort gesprochen, nachdem ich meiner Mutter und meinen Kindern Bescheid gesagt hatte. Sie finden das natürlich nicht so klasse, unterstützen mich aber, wenn ich es wirklich ernst meine. Sie machten sich - vollkommen unnötig - Vorwürfe, dass sie manchmal Wein oder Sekt auf den Tisch gestellt hatten und versicherten mir, das käme natürlich nicht mehr vor, sie unterstützen mich selbstverständlich, und ich wisse doch sicherlich, dass ich nicht einmal mehr ein kleines Pralinchen essen dürfe?
Als ich das meinem Lebensgefährten erzählte, schnaubte er (er hat null Alkoholprobleme, drängt mich aber zu einer Therapie): "Wenn ich da ein Bier trinken möchte, dann trinke ich eins!" Könnt Ihr Euch vorstellen, dass ich heimlich mit den Tränen gekämpft habe? Das ist der Mann, der mit mir zum Arzt gegangen ist und mich zu einer ambulante Entwöhnung drängt...
Heute Nachmittag hat er dann eine Flasche Rum gekauft, weil er sich mal einen Grog machen will und hat mich dabei von der Seite her angesehen. Warum tut er das nur?
Ich bin jetzt fast eine Woche trocken und verspüre in manchen Momenten sehr Wohl noch Lust auf Alkohol, aber ich will es nicht, und ich werde auch nicht trinken, es geht mir mit jedem Tag besser und ich habe das Gefühl, die Menschen um mich herum sehen mir wieder freundlich ins Gesicht. Ich will leben und mich wohl fühlen.
Ich begreife nicht, warum er so handelt. Na klar hab ich mich teilweise widerlich benommen, wenn ich getrunken habe, genörgelt, Türen geknallt und hab die Bügelwäsche liegenlassen. Er hat es auch nicht leicht gehabt mit mir, ich habe ihm zusätzlichen Stress verursacht und ihn, seine Tochter und den Haushalt ziemlich vernachlässigt. Aber ist das ein Grund, mich jetzt durch dieses Verhalten zum Trinken zu provozieren (so nach dem Motto, "Du schaffst es ja doch nicht")?
Habt Ihr mit Euren Mitmenschen ähnliche Erfahrungen gemacht?
LG, Meni