Zum ersten Mal mit jemandem reden...

  • Hallo liebe Mita,

    wie reagiert dein Vater darauf, wenn ihr ihn auf "alles" ansprecht, wenn er nüchtern ist? (schwitzen, eure Ängste etc.)

    Es tut mir immer in der Seele weh, dies sagen zu müssen: Aber solange dein Vater meint, dass er kein Problem hat, solange könnt ihr auch nicht helfen oder ihn unterstützen.

    Bei meinem Vater war es auch so! Ich habe *Ironiemodus* "versucht einen Handstand zu machen und mit den Pobacken Fliegen zu fangen" und es hat nichts genützt. Das Schlimme ist, du reibst dich auf und der "Erfolg" bleibt aus.

    Aus Erfahrung rate ich dir: Versuch dich abzugrenzen und denke an deine Zukunft. Wenn dein Vater sich seine Zukunft vermasselt, ist das sein Ding, aber er darf deine nicht obendrauf vermasseln! Das alles ist natürlich leichter gesagt, als getan (das weiß ich aus Erfahrung) - es kostet sehr viel Kraft, Nerven und Selbstüberwindung (aber man darf in Hinblick auf die eigene Zukunft nicht nur kurzfristig denken, sondern man muss langfristig denken......).

    Ich wünsche Dir viel Kraft für deinen weiteren Weg.

    Liebe Grüße

    Aileen

    PS: Warum kannst du niemandem erzählen, was los ist :?:

  • Liebe Mita,

    schön, dass ihr die ersten Schritte geschafft habt!

    Ich wünsche euch, dass dein Vater die berühmte "Kurve" bekommt. Halte uns auf dem Laufenden.

    Liebe Grüße

    Aileen

  • hallo mita!
    es ist schon schlimm, was wir kinder von eltern, die meinen, sie müssten sich betrinken, alles für schlimme dinge auf uns nehmen müssen.
    darf ich fragen wann du ausgezogen bist? wahrscheinlich hast du dein abitur gemacht, wenn du jetzt studierst, und dann bestimmt danach, oder?
    ich bin nämlich (LEIDER!) noch schülerin, und würde aber trotzdem gerne ausziehen!
    das tut mir alles so leid für dich, ich weiß genau, wie du dich fühlst!
    es ist das, für mich zumindest, das schlimmste gefühle, das man sich vorstellen kann, wenn der, den wir so unendlich lieben, und für den wir alles tun würden, sich schamlos besäuft!
    immer und immer wieder...
    schön, dass du noch eine mutter hast, die da immer nüchtern ist, bei so was.
    bei mir trinkt meine mum, ich kenne meinen vater aber nicht, habe auch keine geschwister!
    ich hoffe für dich und wünsche dir von ganzem herzen, dass du das alles schaffst!


    viel kraft für dich und deine mutter!
    kathrin

    Augen zu und durch!

  • ja, das kenne ich, ich meine, das kontrollieren...
    und bei mir ist es auch so wie bei dir, dass ich sonst ein super verhältnis zu meiner mum hab, und sie auch sehr lange phasen hat, wo dann nix ist.
    aber mit der unfallgefahr ist das echt so ne sache... meine mum wollte auch schon mal vom balkon springen!
    ich bin da gerade am überlegen, das steht alles in : ,,ich bin ein wrack! bitte u hilfe!'' vielleicht kannst du dir das ja mal durchlesen, und mir deine meinung sagen, wäre hilfreich mal zu hören, wie realistisch es ist.
    ich weiß wie schwer links liegen lassen ist, das tut so weh!
    und ich schaffe es nie! respekt dass ihr das durchzieht.!!!

    ganz viel glück noch!

    Augen zu und durch!

  • mist dass du nichts in de klausur hinbekommen hast!!!
    vielleicht wird es ja trotzdem nicht so schlecht wie du denkst?!

    wie sieht es bei dir aus? willst du dir nicht eine neue wg suchen, wenn du dich dort besser konzentrieren konntest?
    oder vielleciht mit einer freundin zusammenziehen?
    oder was ist mit studentenwohnheimen? ist zwar als ziemlich voll,aber vielleicht hast du ja glück.
    du hast diesen schritt schon ein mal gemacht, trau dich ein zweites mal!

    liebe grüße!!!

    Augen zu und durch!

  • naja, 2 jahre sind aber 2 jahre, und da kann sehr viel passieren.
    wenn ich so an die letzten 2 jahre zurückdenke... oulala...
    wünsche ich natürlich keinem, aber ich finde schon dass es sich für 2 jahre lohnt! ist ja nicht so dass du geich ne villa beziehen musst, in der du dann dein ganzes leben bleiben wirst! ;)
    aber das mit der freundin ist ja schon mal praktisch!

    Augen zu und durch!

  • ja das kenne ich zu gut! ich begreife, seit ich hier bin, dass es wirklich schlimm ist, was da so alles bei mit zu hause passiert, und bei mir iste es genauso!und gnau deine ängste habe ich auch.
    ich habe eben vor 2 min mit meinem freund telefoniert und habe mich bei ihm ausgeheult. du musst wissen, ich esse sehr gerne und kummer hat bei mir noch nie zu apettitlosigkeit geführt. doch seit 3 tagen habe ich immer nur gefrühstückt, am tag bin ich so beschäftigt mit denken und traurig sein, dass ich irgendwie nicht essen kann. und letzte nacht habe ich vielleicht 5 stunden geschlafen. vielleicht hast du von meinem komischen herzklopfen gelesen. es ist, als würde jemand gegen deinen willen mit dir schluss machen, schrecklich!
    und es wird immer schlimmer.
    also, ich verstehe dich sehr gut!
    habe das gefühl dass wir 2 in einer sehr ähnlichen situation stecken...

    Augen zu und durch!

  • Hallo Mita,

    hab mir gerade mal deinen ganzen Thread durchgelesen,es tut mir alles sehr leid,wie die Lage z.Z. bei euch zu hause ist.
    Ich kann so viel wieder erkennen,
    Dieses Mitleid mit ihm,obwohl er Verachtung braucht.
    Ich habe meinen Papa mal vor ca 7 Jahren in seiner Wohnung besucht,er hat es sonst immer geschafft,daß wir uns auf neutralen Boden trafen.
    Ich hab geschluckt,als ich da rein kam.
    Ein Schrank,ein Bett und der Rest aus Bierkisten und Kartons gebastelt.
    Ich konnte doch in dem Moment nicht denken,Ha siehste,hast selbst Schuld dran,daß du so wohnst.
    Ich bin abends nach Hause und hab gelitten wie ein Hund.
    Da ich selbst trank,hab ich mich den Abend so betrunken,daß ich mal einen Moment an was anderes denken kann.Ich hatte solch Mitleid,daß ich immer mehr trank.
    Und auch das kontrollieren bleibt immer in einem drin.
    Mein Papa wollte sich mal im Rausch was zu essen kochen und hat den Gasherd angestellt,nur ohne Feuer,das Gas strömte und mir wurde komisch,bis ich merkte,was los war.Da war ich 12. Ab diesem Moment kontrollierte ich immer,was auch immer mein Papa im Suff tat.
    Wir waren letztes Jahr im Urlaub,wo wir einen Gasherd hatten,meine ersten Worte waren,wir gehen jeden Abend essen.
    Mein Freund kochte dann immer,aber gucken mußte ich jedes mal,ob auch eine Flamme zu sehen war.
    Ich weiß,es ist jetzt einfach zu sagen,du mußt dich frei machen,dein Papa darf nicht dein Leben bestimmen,Aber ich denke auch,daß du Abstand brauchst,du hast ein eigenes Leben.
    Als ich in den letzten Jahren fast nur noch mit meinem Vater telefonierte und ja doch eher wenig Kontakt hatte,lernte ich,gut damit klarzukommen,nur an den Tagen,wo wir sprachen,gings mir schlecht,aber trotzdem besser als jede Sekunde damit konfrontiert zu werden.

    Das waren mal ein paar Gedanken von mir.
    Denk an dich,an dein Studium.Dein Papa kann sich erstmal nur selbst helfen,er muß trocken werden wollen und dann könnt ihr ihn begleiten und unterstützen.
    Ich drück dich mal ganz fest!

    Liebe Grüsse Kiki

    mein Rückfall zeigte mir,wie kostbar ein Leben ohne Alkohol ist!

  • Hallo Mita...

    Mensch, kommt mir das alles bekannt vor, was Du gerade alles durchlebst.
    Aber Du hast Glück so gute Freunde zu haben, denen Du Dich anvertrauen kannst.
    Wie gesagt ist es im Moment wichtig wie DU DICH fühlst und das DU erkennst, was wichtig für Dich ist! Alkoholismus ist nicht nur für den Betroffenen eine schwere Krankheit. Auch die Familienmitglieder leiden sehr darunter. Sind praktisch mit krank...
    Du hilfst Deinem Vater nicht, wenn es Dir ebenfalls schlecht geht. Er muss seinen Weg finden und Du Deinen. Es ist schwer da eine Grenze zu ziehen und ich weiß selber auch was es heißt zu leiden, wenn ein geliebter Mensch sich selbst zerstört und es nicht wahrhaben will, keine Hilfe annehmen will... Aber lass DICH davon nicht auch zerstören!!

    Das ist ganz wichtig! Verliere Dich nicht selbst bei alldem.

    Lieben Gruß, KM

    Der richtige Weg ist nicht unbedingt auch der einfachste...

  • hallo mita,

    wollte noch was zu deinem "reststudium" von zwei jahren sagen. du schreibst, dass du die zeit noch zuhause wohnen bleibst. findest du wirklich, dass zwei jahre eine "kurze" zeit sind, die du schon so rumbringen kannst? dass du dich - mit dem forum und deinen freundinnen - wirklich so weit abgrenzen kannst, dass du ein halbwegs passables leben leben und dein studium erfolgreich abschliessen kannst? das bezweifle ich, ganz ehrlich.

    zwei jahre sind verdammt lang, wenn du dir dreiviertel davon unter strom vorstellst, wenn du durchwachte und durchweinte nächte zählst, das bibbern beim heimkommen, ist er nüchtern oder nicht, das angstvolle schauen nach flaschen, die angst, dass doch etwas passiert.... zwei weitere grässliche jahre in deinem noch jungen leben? abgesehen davon, dass du nicht weisst, was diese situation tief in dir drin anrichtet, was vielleicht alles erst viel später rauskommt.

    was ich damit sagen will: kein umzug ist so schlimm, dass er zwei jahre martyrium rechtfertigt - und dass es das für dich ist, bei aller liebe zu deinem vater, entnehme ich deinen berichten. kein renovieren rechtfertigt ein verharren in solch einer situation, wo du den absprung schon mal geschafft hast. wenn du schon mal ein wg-zimmer gefunden hast, wirst du das auch ein zweites mal schaffen. und wenn es um die finanzen geht: die zeit, die du jetzt leidest, kannst du jobben gehen. und ich denke auch nicht, dass du auf deine mutter rücksicht zu nehmen brauchst. es ist ihre entscheidung, dieses leben mitzumachen, und deinen vater damit letztlich bei seinem trinken zu unterstützen.

    wünsche dir viel kraft - und pass in allererster linie auf DICH auf!

    liebe grüße

    lavendel

  • liebe mita,

    lass dich wenigstens mal virtuell drücken, du arme. aber schau mal, jetzt seht ihr doch ganz deutlich, dass es so nicht mehr weitergeht, du rasselst durch deine prüfung, deiner mutter geht es sicher auch nicht gut, dein vater sucht einen sündenbock - dabei ist ER der einzige, der an der situation etwas ändern könnte - und er will augenscheinlich nicht.

    es ist einfach das beste für euch, abstand zu bekommen. vielleicht bringt ihn das ja zur besinnung. ich kann mir vorstellen, dass das schlimm ist für dich, aber glaub mir, die alternative dazubleiben würde dich letztlich mehr belasten. ich finde es gut, dass ihr auszieht! für euch! sonst geht ihr nämlich auch daran kaputt.

    lieben gruß

    lavendel

  • Hallo Mita,

    Zitat von Mita23

    Dad schläft momentan noch seinen Rausch aus. Aber ich habe Angst davor, dass er wieder trinkt. Und dann bin ich alleine. Das packe ich nicht nochmal. Manchmal frage ich mich,warum mir sowas passieren muss. Warum habe ich durch ihn so ein Scheißleben?

    ich kann dich soo gut verstehen,wie oft hatte ich als Kind Angst,daß mein Papa wieder trinkt und ich mit ihm alleine bin und wie oft fragte ich mich,warum ich durch ihn so ein Scheißleben hatte.
    Ich kann dir jetzt auch nicht viel raten,außer dich abzugrenzen.Aber ich weiß auch,wie schwierig das ist alles.
    Nur durch das lesen deines Beitrags jetzt,bin ich schon wieder in meiner Kindheit gerade.
    Immer wieder doch die Hoffnung zu haben,daß er es doch verstanden hat und trocken werden will.

    Und dann hab ich immer die Gedanken,da ich ja selbst trockene Alkoholikerin bin,ob meine Kinder auch schon so dachten:"Warum hab ich durch Mama so ein scheiß Leben."
    Und da hilfst du mir irgendwie wieder mit deinem Beitrag,da ich dadurch genau weiß,daß ich es nicht besser machen konnte,als meinen Weg ohne Alkohol weiterzugehen.

    Eigentlich hab ich dir jetzt überhaupt nicht weitergeholfen :oops:
    Ich wünsch dir ganz viel Kraft und mach weiter so,daß du an dich denkst und deinem Papa nicht hilfst,wenn du ihn immer wieder aus der Sch*** holst.

    Liebe Grüße
    Kiki

    mein Rückfall zeigte mir,wie kostbar ein Leben ohne Alkohol ist!

  • Hallo Mita...

    Das Misstrauen ist leider normal. Auch ich konnte (bis zum kennenlernen meines jetzigen Partners) keine vernünftigen Bindungen eingehen, habe immer Misstrauen gehabt (was leider auch noch meistens bestätigt wurde) und bin was Männer angeht echt durch eine harte Schule gegangen, weil wir Alkikinder Partner mit Suchtproblemen praktisch magisch anziehen, wenn man so will... Das ist allerdings ein anderes Thema.
    Zu Deinem Misstrauen kann ich nur sagen, Du kannst nur so viel Vertrauen schenken, wie Dein Gegenüber zulässt. Wenn Du von Deinem Gegenüber (in dem Fall Deinem Vater) immer wieder enttäuscht wurdest ist es ganz natürlich, dass er sich neues Vertrauen Deinerseits erstmal wieder hart erarbeiten muss. Und da müssen auf Worte erstmal "harte Taten" folgen. Solange er nur "sabbelt" und das blaue vom Himmel verspricht ohne etwas konkretes zu unternehmen kann sich kein neues Vertrauen aufbauen. Logisch.
    Aber es ist schön zu hören, dass er nun doch eine stationäre Therapie machen will. Wiegesagt will; Noch hat er sie nicht angefangen und bis zum Ende durchgehalten! Und ich weiß aus anderen Threads, dass viele die selben Probleme und Ängste haben wie Du, gerade was das Vertrauen angeht. Später, WENN Dein Vater dann trocken ist wirst Du vermutlich noch bis zum Ende immer ein wenig Misstrauen haben. Fragen wie: Ist er noch trocken nach all der Zeit? Oder: Hat er nicht vielleicht doch heimlich getrunken? ...werden immer wie kleine Gespenster in Deinem Kopf herumspuken. Es ist leider so. Aber damit kann man auch leben. Denn Leben müssen wir alle :wink:

    Lieben Gruß, KM

    Der richtige Weg ist nicht unbedingt auch der einfachste...

  • hi mita

    oh mann, kann mir vorstellen wie's dir geht. da läufts ne zeit lang besser und dann wieder sowas :(

    das mit dem einkaufen kenn ich nur allzugut. meine mutter machts genauso. oft kauft sie sachen, die im überfluß daham sind, erst letztens hat sie wieder brot gekauft obwohl wir noch zwei brote hatten. süßigkeiten sind auch immer ein paar dabei. und natürlich gut versteckt ihr alkohol :(

    wie geht es dir denn heute? hoffe du konntest die nacht wenigstens ein bißchen schlafen.

    das is scho heftig wenn man vom vater gesagt bekommt, er möchte nicht mehr leben. meine mutter hat mir das auch mal gesagt und ich war fix und fertig deswegen. du kannsts dir ja vorstellen.
    könntest ja mal mit deinem vater drüber reden, wenn er nüchtern is, erinnere ihn an diesen satz und sag ihm das dir das sehr nahe ging. mehr kannst du wohl leider nicht machen zumindest nicht für deinen vater.

    such mal hilfe für dich, red mit deiner besten freundin drüber (auch wenn es schon halb zwölf in der nacht is, sollte das gehn), lenk dich ab. versuch auch dich von deinem vater abzugrenzen, dann wird es leichter für dich. außerdem wird das dein vater auch merken und vielleicht drauf kommen, das es an seiner sauferei liegt. wer weiß

    ich wünsch dir auf jeden fall viel glück & kraft

    liebe grüße

  • liebe mita,

    ich hab dir ja schon ein paar mal geschrieben, dass du/ihr auziehen sollt. du siehst doch, dass er der immergleiche kreislauf ist, und ich sage dir, dass es noch schlimmer wird. ich kenne das nämlich: erst das abtun, dann das verleugnen, lügen. haste ja alles schon gehabt. stufe zwei: heulen, selbstmitleid, im eigenen erbrochenen liegen: haste auch schon gehabt. stufe drei: selbstmorddrohungen. kennste auch schon.

    bei meiner mutter ging es dann weiter: selbstmordversuche (mehrere), irgendwann mal ein delir, wo sie den garten umgegraben hat, um ihre versteckten eheringe zu finden, entgiftungen und psychiatrie, immer wieder, ich unter dauerstrom. telefonterror bei meinen freundinnen.

    du kannst dich nicht wehren! und du kannst dich nicht abgrenzen, wenn du das tag für tag vor augen hast. ES GEHT NICHT! du leidest, irgendwann ist nicht mehr nur eine prüfung, durch die gerasselt bist, sondern dein ganzes studium, weil du dich nämlich nicht mehr konzentrieren kannst - wie auch?

    ich kann dich nur immer wieder bitten, dich endlich in sicherheit zu bringen!

    lieben gruß

    lavendel

  • Hallo Mita...

    Ich kann mir gut vorstellen wie mies Du Dich fühlst. Es scheint immer für uns alles so hoffnungslos zu sein. Wir hängen immer dazwischen (zwischen den Abhängigen und der Wut über die eigene Unfähigkeit etwas zu tun) und weiß im Grunde nie, was in dem Moment angebracht wäre, wenn uns die Pistole auf die Brust gedrückt wird.
    Begreife einfach für Dich, dass er einen Grund sucht um sich mies zu fühlen und so seinen Alkoholkonsum zu rechtfertigen. Für mich sieht es so aus, als befände er sich in einer Art Teufelskreis. Einerseits liebt er Dich und Deine Mum über alles, so dass er Euch "was schönes" mitbringen möchte, auf dem Weg dorthin trinkt er aber noch was "weil es wohl auf dem Weg liegt" und wenn er dann merkt, dass ihr seine "Geschenke" nicht annehmen könnt, fühlt er sich verletzt und traurig. Depressiv halt.
    Das ihr euch aber deswegen nicht über seine Geschenke freuen könnt, weil er diese als Vorwand nimmt noch mal "loszuziehen" und dabei die Gelegenheit nutzt um etwas zu trinken, DAS will er wieder nicht sehen.
    Sag ihm doch einfach (ich weiß, es klingt leichter als es ist), dass Du Dich wirklich sehr über seine Geschenke freust und ihn auch sehr liebst. Aber das es Dich sehr traurig macht, wenn er dabei auch noch betrunken nach Hause kommt...
    Ach Mita, ich drück Dich einmal virtuell ganz doll *knuddel*. Auch diese Tage werden vorbei gehen, irgendwann. Gib die Hoffnung nicht auf, auch wenn es schwer fallen mag.
    Ganz lieben Gruß von KM

    Der richtige Weg ist nicht unbedingt auch der einfachste...

  • hi mita

    oje, was für ein chaos tag, keine minute ohne angst um den eigenen vater :(

    aber etz isser rum, dein vater is im krankenhaus unter ständiger beobachtung, er wird etz auch mit tabletten ruhig gestellt. er wird euch auf jeden fall heute nacht nicht mehr nerven und du weißt er ist zumindest vorläufig in sicheren händen. glaub mir, die wissen schon wie sie mit ihm umzugehn haben. kann sein das er in der früh wieder daham is, da er auf eigene verantwortung heim is, könnte mir aber vorstellen, dass er das net darf wegen der selbstmorddrohungen, die er auch im beisein der sanitäter und arztes geäußert hat. aber ich weiß es net genau, will dir da etz nix versprechen.

    ich weiß net ob es so ist, aber falls du dir die schuld an dem ganzen sch... von heute gibst (da du ihn drauf angesprochen hast), möchte ich dir auf jeden fall sagen, dass dem nicht so ist. du hast mut bewiesen in dem du mit ihm drüber sprechen wolltest, hättest du ihn net drauf angesprochen hätte er schon nen anderen grund gefunden. wenn ein alkoholiker trinken will, findet er einen und wenns nur is, weil ihn irgendjemand auf der straße komisch angeschaut hätte.

    falls das jetzt für deinen vater nicht das fass zum überlaufen brachte und er sich hilfe holt (wenn nicht sogar zwangseinweisung erfolgt), dann rate ich dir und dem rest deiner family ihn seinen weg alleine gehn zu lassen und ihr euren. ich denke den anderen wird es ungefähr genauso schlecht gehn wie dir, irgendwann zerbrecht ihr dran. tut auch etwas für euch, wart ihr denn scho mal bei der suchtberatung, selbsthilfegruppe oder so?

    liebe grüße & fühl dich gedrückt

  • hi mita

    kann verstehn das du deinen vater hasst, aber ganz ehrlich, auf dauer wird dir das nicht helfen. hass zerfrisst einen, schon mal gehört? verstehen wirst du deinen vater nie, aber vielleicht gelingt es dir irgendwann zu akzeptieren dass er krank ist und du kannst dich damit abfinden. wie wärs denn mal wenn DU zu nem therapeuten gehst oder gibt auch selbsthilfegruppen für kindern von alkoholikern. nur mal so als kleinen denkanstoss. vielleicht hilfst dir ja, meiner freundin tuts gut.

    oje, das problem mit dem ausziehn kenn ich auch von ner freundin. is ja wirklich net so einfach, aber glaub mir, es tut verdammt gut (wohn auch nicht mehr daham). angenommen dein vater würde sich keine hilfe suchen, vielleicht wäre deine mutter ja endlich bereit auszuziehn. dann könntet ihr euch zu zweit ne wohnung suchen.
    ja so ein studium kostet ne stange geld. und etz noch die f... studiengebühren. aber evtl. kriegst ja bafög, des is dann auch höher, wenn du alleine wohnst und bei der stadt gibts die möglichkeit wohngeld zu beantragen. keine freundin mit der du ausziehn könntest?

    kann verstehn, dass du dir keine hoffnung machst, dass dein vater sich hilfe sucht. find ich ehrlich gesagt auch besser, für mich wars immer das schlimmste, wenn ich gedacht hab, ja etz wirds besser und dann boom, wieder ne seifenblase zerplatzt und man hockt wieder am anfang :cry:

    mei mutter war auch mal nachdem sie im suff gestürzt is und bewußtlos war im kkh, hat sich aber am nexten tag wieder selbst entlassen. aber die ärzte und schwestern ham echt versucht zu helfen, haben mit ihr und uns geredet, haben zu ihr nen psychologen gschickt, der grad zufällig im haus war, also echt klasse. gebracht hats zwar nix, aber da dein dad länger im kkh is und er damit auch mal viel zeit hat über alles nachzudenken, wer weiß? da heißts nur abwarten. vielleicht keine schlechte idee wenn du nen brief schreibst und den deiner mutter mitgibst. könnt mir vorstellen das er im kkh mehr drüber nachdenkt, wie wenn er daham is.

    liebe grüße

  • hey mita

    wieso soll das kompliziert klingen? find das eigentlich auch ganz logisch. aber leider hat das wirkliche leben net so viel mit logik zu tun.

    wär natürlich net schlecht, wenn du mal zu deiner oma ziehst, auch wenn es nur ne übergangslösung is. und red mit deiner mutter über alles. wie das etz mit dem haus läuft, da brauchst dir etz no keinen kopf machen. sollte deine mutter wirklich eine trennung wollen, würde ich ihr eh empfehlen, dass sie mal zum anwalt geht, da kann das dann besprochen werden.

    kann mir vorstellen, dass du bammel vor den nexten tagen und heut abend hast. is doch freitag abend, gehst du da net weg? kannst ja zu ner freundin gehn, wenns dir daham zuviel wird, denk das deine mutter da scho verständnis haben wird, wenn du ihr sagst warum, deine vater musst du das in meinen augen net erklären. etz genieß erstmal den schönen tag (zumindest bei mir scheint noch die sonne), geh bißchen raus bevor es regnet.

    liebe grüße

  • hey mita

    dein vater is im krankenhaus, net schlecht, auch wenns durch einweisung der psychologin war. da habt ihr auch mal zeit ein bißchen zur ruhe zu kommen, miteinander zu reden und euch die nexten schritte zu überlegen.

    is denn scho die dauer vom aufenthalt deines vaters geplant? oder is es auf unbestimmte zeit?

    falls er heimkommt und ihr immer no net wißt was ihr machen sollt, könntet ihr ja beide vorübergehend zur oma ziehen. würde deiner mutter auch mal empfehlen zu nem anwalt zu gehn und ihm die lage schildern. einfach nur damit sie mal im groben bescheid weiß und deinen vater falls er keine hilfe und auch net ausziehn will, dann damit konfrontieren.

    mir fällt etz grad net ein, wie ich dich trösten soll, daher umarm ich dich etz einfach mal ganz feste...

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