ganz frisch betroffener Ehemann

  • Hallo Karl,

    erst einmal herzlich Willkommen hier bei uns :D

    Irgendwie kommt nicht so deutlich rüber wie Du Deiner Frau helfen möchtest. Willst Du nur Sorge dafür tragen, dass sie in einer guten LZT untergebracht wird ? Denkst Du über einen Neustart nach ?

    In erster Linie wird sich Deine Frau selber helfen müssen. Sie braucht den festen Willen dass sie ab sofort keinen Alkohol mehr trinken will und dazu die Hilfe anderer braucht, sei es der Besuch einer SHG, eine Langzeittherapie usw.

    Hast Du schon mit Deiner Frau darüber gesprochen ? Welche Meinung hat sie zu dem Thema ?

    Jede Therapie ist anders Karl. Jeder macht andere Erfahrungen in Bezug auf die Therapie - es gibt weniger gute Erfahrungen aber auch viele gute Erfahrungen. Man muss halt versuchen, das Beste für sich rauszufinden. Deswegen muss Dir davor nicht grauseln.

    Ich wünsche Dir und Deiner Frau, dass ihr ab jetzt das Beste draus macht. Vor allem das sie einsichtig ist und etwas gegen ihre Alkoholsucht unternehmen will.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • hallo karl

    du denkst über eine therapie nach und weißt gar nicht ob deine frau das überhaupt will.

    sorry karl, bist du mit ihr immer so umgegangen?

    vielleicht solltest du mal dein verhalten deiner frau gegenüber überdenken, so goldener käfig und so, und ihr das dann auch mal sagen, das du sie liebst, tust du das überhaupt, das sie dir wichtig ist. das sind so kleinigkeiten die sie vielleicht bewegen könnten über ne therapie nachzudenken. gibt übrigens auch ambulante. denn nur wenn sie es will macht das ganze überhaupt sinn. man wird nicht mal eben nebenbei gegen seinen willen trocken.

    du scheinst ein erfolgsgewöhnter mensch zu sein, hier hast du deinen meister gefunden, sucht ist weder rational noch finanziell abzustellen, das geht nur mit ich will. gib dem leben deiner frau wieder einen sinn, denn nur wenn sie leben will kann sie aufhören zu trinken ansonsten kannst du gar nichts machen, das muß dir klar werden.

    gruß doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Karl,

    hast du schon einmal bei dem sozial-medizinischen Dienst im Krankenhaus nachgefragt? Die können dir bestimmt weiter helfen.

    Doro hat insoweit recht, dass sie darauf hinweist, dass ein Therapieplatz nichts bringt, wenn deine Frau nicht möchte! Ich gehe aber davon aus, dass du vorab Informationen sammeln möchtest, für den Fall, dass sie sich für eine Therapie entscheidet. Das halte ich wiederum für richtig, denn dann kann man schneller reagieren (auch in der Hoffnung, dass der/die Alkoholkranke dann nicht so viel Zeit hat, um es sich anders zu überlegen!!!)

    Liebe Grüße

    Aileen

  • Hallo Karl !

    Meine Frau hat bereits eine solche therapie gemacht.
    Jedoch ohne Haustier.
    Das geht in der Regel über eine Suchtberatungsstelle. Vieleicht kannst du dich da mal schlau machen.
    Die müssen einen Sozialbericht für deine Frau erstellen und an den Kostenträger schicken. Sie konnte damals eine Therapie-Einrichtung vorschlagen und ihrem Wunsch wurde auch entsprochen. Sicher ist das aber nicht.
    Doch muss auch ich dir sagen, wollen muss sie schon selbst. Sicher kannst du bei den Formalitäten helfen.
    Ich denke so war deine Frage auch gemeint.

    Wünsche deiner Frau Gesundheit und die Kraft, den ersten Schritt ( zu Akzeptieren das man Alkoholkrank ist ) zu gehen .

    Viele Grüsse von Bernd

    Trocken seit dem 06.12.1993 und das bleibt auch so !!!

  • hallo karl

    habe nicht gesagt das du ein macho kotzbrocken bist. ich finde es immer nur furchtbar wenn menschen wegen geld vergessen zu lieben und zu leben, was kostet liebe und leben? nichts, das gibts geschenkt. aber das ist ein anderes thema. das du deine frau nicht mehr liebst glaube ich aber auch nicht so ganz, dafür machst du dir zuviel gedanken.

    so nun was anderes, sei vorsichtig mit dem was du ihr zu essen mit ins kh bringst, das falsche kann schlimmer sein als gar nichts, sie bekommt doch sicher infusionen, da ist dann in der regel ein coktail aus aufbaustoffen drin, seh zu das du darüber mal den arzt fragst. jetzt muß erst mal ihr leben gerettet werden, alles andere kommt dann. da kommt aber doch wieder die liebe ins spiel, die sie von euch spüren sollte damit sie auch leben will.

    gruß doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Servus Karl,

    ich merke schon, Du bist noch ziemlich geschockt von dem, was sich da in Deinem Leben plötzlich abspielt.
    Bei allem Verständnis für Deine Sichtweise (und wahrscheinlich auch Deine Denkweise, beides ist mir wohlbekannt) muss ich dich warnen. Warnen vor zwei Dingen:
    1.) Gewöhne Dir schlagartig ab, dass Du im Bereich Suchterkrankung irgendeine Entscheidung für Deine Frau triffst. Es wird nicht funktionieren. Entweder, sie möchte sich helfen lassen, um ihrer selbst willen. Dann wird sie auch Erfolg damit haben. Oder sie will nicht, dann wirst auch du mit Deinen Bemühungen "gegen die Wand" fahren. Früher (meistens) oder später (eher selten).
    2.) Überzogene Erwartungshaltung. Ganz besonders beim Faktor Zeit. Schau, es hat bei jedem Alkoholiker Jahre gedauert, bis vom Missbrauch die Sucht einsetzte. Damit einher gehen sehr viele antrainierte / erlernte Verhaltensmuster, um die Sucht / den Missbrauch zu kaschieren, auch vor sich selbst. Darüber hinaus findet in der Suchtphase eine mehr oder weniger ausgeprägte Wesensänderung statt. All dies ist nicht in kurzer Zeit rückgängig zu machen oder abzustellen. Manches bleibt sogar dauerhaft.

    Ich weiss, dass Du sehr beschäftigt bist. Ich kann Dir trotzdem nur den Rat geben, Dich auf diese grausame Krankheit näher einzulassen und nicht nur Fakten zu sammeln. Besuche Selbsthilfegruppen für Angehörige (wie z.B. hier das Forum) genauso wie die für Betroffene. Nur wenn Du -abseits vom rein fachlichen Wissen- auch ein Gefühl für das bekommst, was mit Deiner Frau in nächster Zeit passiert bzw. passieren kann - wirst Du die Möglichkeit haben, ihr zu helfen. Und Du wirst auch sehen, wo Deine Grenzen sind und sein müssen, um Dich selbst zu schützen.
    Gleiches gilt zu 100% auch für Euren Sohn - auch er wird in gewisser Weise Hilfe und Informationen brauchen, um das alles richtig einordnen zu können.

    Karl, das mag für Dich jetzt alles etwas nach "Gefasel" klingen, ist es aber nicht. Gerade beruflich sehr erfolgreiche Menschen haben nach meiner Erfahrung jedoch sehr große Schweirigkeiten damit, sich auf die rein emotionale "Schiene herunter zu begeben", weil sie es gewöhnt sind, rationell zu denken und zu arbeiten. Glaub' es uns einfach: bei Suchterkrankungen hast Du damit von vorne herein verloren. Du kannst nur emotional eingreifen und unterstützen.

    Ich bin mir sicher, dass Du hier im Forum schon mal einen guten Teil Deines Infobedarfs decken kannst - nur gezielt Fragen, dann kommen die Info's.

    LG
    Spedi

  • Lieber Karl,

    wir können uns wehren und machen was wir wollen, einmal angebissen, kommen wir schlecht los. Wir, die Angehörigen. Du hast Erfolg, denkst klar und hast die Mittel. Hier und heute musst Du leider annehmen, dass das alles wenig wert ist.

    Karl, wir schaffen es uns an den Haaren aus dem Misst zu ziehen, unseren Weg zu gehen, viel zu bewegen, aber hier sind wir hoffnungslos verloren und müssen das lernen was wir nicht können: sein lassen.

    Sorry, wenn ich Dir in Deinem Bemühen nicht weiterhelfen kann, aber das hier ist ihr Ding und mit jeder Tat, mit jeder gut gemeinten Bemühung, wirst Du ungewollt den Rückwärtsgang einlegen. Du wirst es vielleicht nicht verstehen, nicht annehmen, noch nicht, es gibt nichts zu verstehen, es ist einfach.

    Sein lassen, Karl, das wird für Dich eine schwierige Prüfung, die Schwierigste.

    Ich wünsche Deiner Frau alles Gute und Dir die Kraft, sein zu lassen.

    kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

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