Hallo!
Ich bin seit 8 Wochen trocken und ich habs allein geschafft - schaffen müssen - es war ja niemand für mich da und ich hatte das Gefühl, die Notbremse ziehen zu müssen - sonst hätte ich nicht mehr arbeiten gehen können.
Ich habs geschafft - zunächst ohne die Hausbar zu entsorgen (Die ist jetzt allerdings in den Müll gewandert).
Ohne meine Beziehungen zu Alkoholikern und Freizeit-Alkohol-Freunden abzubrechen.
Ohne auf Feiern zu verzichten (außer zum Jahreswechsel - da habe ich verweigert, das hätte ich wohl nicht geschafft.)
Ich war im Kampf und hab mir nicht erlaubt, zuzugeben, wie weh mir manches tut. Ich kann hart sein, will es aber nicht sein müssen.
Jetzt habe ich viele Tränen zu weinen.
Darüber, wie weh es mir tut, dass einer meiner besten Freunde mich zum Trinken animiert hat - obwohl er sich vorher Sorgen über mich gemacht hat und wollte, dass ich aufhöre. Warum versucht ein Freund, mich runterzuziehen?
Wie weh es mir tut, dass ich meinen Eltern nicht wirklich erzählen kann, wie schlimm es war. Ich möchte sie nicht verletzen.
Wie weh es tat, als ich vor Weihnachten ständig anstoßen sollte und der Spielverderber war, als ich es nicht tat. Einen Schluck Sekt mit Kollegen habe ich genommen, das Glas dann weggestellt - fast hätte ich zu Hause wieder angefangen zu trinken. Dann habe ich einsam die Hausbar entsorgt.
Wie weh es tat, dass ich Sylvester nicht im Kreis meiner Freunde feiern konnte. Das wäre mir zu viel geworden. Der ganze Spaß und die Lebenslust ist mir auch entgangen.
Ich geh jetzt mal heulen.
Und frage mich:
Was macht Euch traurig? Was tut Euch am meisten weh - beim Aufhören mit dem Trinken? Und wie werdet Ihr damit fertig?
Entschuldigung für das Selbstmitleid.
Grüße von
Jean