Ich hab tierische Angst rückfällig zu werden (nach über 2 J.

  • Hallo,
    ich bin seit dem 4. Oktober 2004 trocken. In der Zwischenzeit habe ich mir einiges aufgebaut, was mir sehr wichtig ist, meine Söhne nehmen mich wieder an, was mir noch wichtiger ist.
    Trotzdem habe ich furchtbare Angst rückfällig zu werden. Nicht dass ich "saufdruck" hätte. Allerdings schaue ich mir die letzten Tage Trüffel (mit!) ganz nachdenklich an und fresse Süssigkeiten ohne Ende (allerdings "ohne").
    Der Punkt ist dass ich mich zwar räumlich von meinem abhängigen Partner getrennt habe (wir kennen uns über 10 Jahre) aber mich immer noch verantwortlich fühle. Ich hasse es wenn er bei mir (nüchtern oder angetrunken) im Laden aufläuft. Und, ich fühle mich durch diese Co-Abhängigkeit furchtbar blockiert und wütend (auf mich!!). Ich fühle mich überfordert, will meine Ruhe haben. Dinge die ich aus meiner Saufzeit kenne.
    Ich habe mich letzten Sonntag offiziell von ihm getrennt (was er, da es nicht das erste Mal ist nicht sonderlich ernst nimmt).
    Ich muss, trocken, durch die nächsten Wochen!!! Dazu brauche ich jede Hilfe die ich kriegen kann!!!
    Danke ... Melody

  • Zitat von melody

    In der Zwischenzeit habe ich mir einiges aufgebaut, was mir sehr wichtig ist, meine Söhne nehmen mich wieder an, was mir noch wichtiger ist.

    Das würdest Du mit Trinken verspielen.

    Halt bitte durch, Melody, Du hast schon viel erreicht!

    Lieben Gruß von

    Jean

    PS: Du sagst Du bist sehr wütend... Hast Du irgendeine Möglichkeit, Dich abzureagieren?

    Wenn ich mir selbst nicht erlaube, dass es mir ohne Alkohol gut geht - wer soll es dann für mich tun?

    Trocken seit November 2006

  • Hallo melody
    Du hast jetzt in den zwei Jahren Dein neues Leben erlebt und etwas erreicht, warum solltes du es ändern ? In Deinem Leben spielst du die Hauptrolle Du bestimmst wo es lang geht, sei nicht böse ich sage es jetzt einmal ganz hart Du muß egoistisch werden gegenüber allem was dich gefährten könnte, was hast Du für Schuldgefühle Deinem Ex gegenüber, keine, distanziere Dich von ihm, endgültig.
    Als ich aufgehört habe mit trinken habe ich alles verändert, ich habe ein ganz neues Leben angefangen und ich habe auch nicht mehr zurück geschaut.
    Natürlich ist es klar das Deine Kinder und deine Familie zu Deinem neuen Leben dazu gehören,aber wenn sie eine Gefahr für Dich sind was das trinken anbetrifft, solltes Du Dich auch da distanzieren.
    Überlege einmal es geht nur um Dich und Deine Gesundheit wenn Du das erkennst brauchst Du keine Angst zu haben rückfällig zu werden.
    Liebe Grüße Carp

    Es ist keine Schande Alkoholabhängig zu sein,
    es ist nur eine Schande nichts dagegen zu tun.

  • hallo melody

    ich kann dich sehr gut verstehen, ich stand auch irgendwo zwischen nass und trocken bis ich es geschafft hatte meinen mann entgültig rauszuschmeißen, mich nicht mehr für seine eskapaden zu entschuldigen, mich nicht mehr vor seinen karren spannen ließ, mich ganz einfach nich mehr zuständig sah für sein leben. ich war damals auch ziehmlich genau 2 jahre trocken. mit diesem schritt hatte ich wirkliche freiheit gewonnen, eben auch gedanklich. achte auf deine gedanken, lass dich nicht hinreißen verantwortung für etwas zu spüren für das du nicht verantwortlich bist, wenn schuldgefühle hochkommen beachte sie sehr genau und steuer mit dem verstand dagegen, wenn du sie im auge behälst können sie dich nicht überrumpeln. auch das wird irgendwann so selbstverständlich wie das lesen der zutatenliste bei lebensmitteln.
    mich hat bei gericht als es um den unterhalt für die kinder ging der saufdruck völlig kalt erwischt, ich war nicht wachsam sondern wütent und da hat seine mitleidsmasche wieder alle alten gefühle hochgeholt. emotionen sind in solchen situationen fatal, ich blocke heute alles sofort ab und konzentriere mich das ich nur ja meinen verstand gebrauche.

    ich hoffe du kannst damit etwas anfangen.

    gruß doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • hallo melody,

    ich möchte jetzt nicht zu hart klingen aber HAU DIE HACKE rein! also wenn du schon merkst, dass du in "alte" muster fällst würde ich SOFORT reagieren! nutze die angst um zu handeln und sei es äusserst direkt und unter umständen für andere unverständlich. es ist sch... egal. der punkt ist das du trocken bleiben musst. schau genau hin was passiert. das ist nämlich genau die sache mit dem weg zum rückfall. der passiert nämlich meistens nicht so völlig unerwartet.

    halt durch und reagiere, JETZT!

    viele grüße
    carnel

    7. Juni 2005

  • Vielen lieben Dank für Eure aufmunterten Antworten. Es ist schön sich nicht so alleine und dumm zu fühlen. Es ist halt im Moment ein ziemlicher Spagat. Einerseits im Laden präsent und offen (und gut gelaunt), dann, alleine, wieder am grübeln und zweifeln.
    Am Sonntag hat A. Geburtstag. Er ist ja eigentlich ein Netter (wie viele Alkis) aber wir würden auch wenn er nicht mehr trinken würde nicht zusammenpassen und ich wünsche mir auch kein gemeinsames Leben. Umso unverständlicher ist es dass er so viel in meinen Gedanken ist.
    Ich bin vor gut 10 Jahren, gegen jeden Rat, aus Bayern zu ihm in den Norden gezogen. Mittlerweile habe ich mich hier gut etabliert. Ich habe einen eigenen Freundeskreis (keine Alkoholiker aber alle wissen Bescheid), die Gruppe (?), meinen geliebten Hund und mein kleines Lädchen. Das möchte ich mir nicht kaputt machen.
    Co-abhängigkeit hat total Ähnlichkeit mit Trinken. Ich weiss das mir etwas nicht gut tut und kann es nicht lassen.
    Du hast Recht Petra, ich werde es angehen wie mit dem Trinken, Tag für Tag, also - der 5. Tag "Abstinenz" ...
    Danke!!!!!
    Es würde mir viel bedeuten wenn ihr mich ein Stück begleiten mögt!
    Liebe Grüße - melody

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