• hallo!

    ich bin nicht durch zufall hier gelandet. ich habe dieses forum gesucht. und ich habe es gefunden.

    ich trinke seit 18 jahren regelmäßig. fast jeden tag alkohol. ich bin alkoholkrank.

    und ich will aufhören damit. weil es nicht mehr geht. weil ich es nicht mehr will. und ich werde mir hilfe holen. ärztliche!

    bemitleiden tu ich mich nicht. ich tu mir nicht leid. nein.

    ich habe angst! vor dem entzug. vor dem, was dann kommt. vor dem, was dann nicht mehr ist. und vor dem, was mich erwartet.

    aber nun weiß ich, ich bin nicht allein. und das ist gut für mich!

    LeniM

  • Hallo Leni,

    herzlich willkommen im Forum, du hast gesucht und du hast gefunden !

    Du bist schon einen großen Schritt gegangen, den der Erkenntnis, der vielen so schwer fällt, alkoholkrank zu sein und Hilfe beanspruchen zu wollen.

    Ärztliche Hilfe und Beratung ist fundamental, deinen Weg Schritt für Schritt vorzubereiten. Tag für Tag. Was hält dich ab ?

    Du sprichst auch gleichzeitig von Angst vor dem heute, vor Entzug/Entgiftung, vor dem morgen. Es tut eigentlich nichts weh, kann ich dir sagen.

    Was kommt ? Produktive „Arbeit“ an dir, bewußtere Wahrnehmung. Freiheit, dein eigentliches Ich, Unabhängigkeit, Lebensfreude, Zukunft etc..

    Was ist nicht mehr ? Du bist nicht mehr Knecht des Teufels Alkohol, süchtig und japsend nach dieser Droge. Eingesperrt in deinen Suchtmustern mit dem Wissen, es gibt keinen Ausgang. Dieser Aussichtslosigkeit kannst du entrinnen.

    Packen wir`s an, wir sind da !

    Gruß, Freund.

  • hallo freund,

    danke für deine willkommenswünsche! sie bedeuten mir viel.

    ich lese hier viel. und was ich lese, das macht mir mut. denn ich bin nicht allein. es macht mir aber auch angst.

    ich bin ein mensch, der sehr viel angst hat. vor diesem und jenem. der alkohol hat mir über vieles hinweg geholfen. und er tut es ja immer noch. bei mir ist es so, daß das nicht-aushalten-können von gefühlen einer von den gründen ist, warum ich soviel getrunken habe und immer noch trinke.

    was mich abhält ist diese angst. klar. die angst vor dem, was mich erwartet. kalter entzug. das klingt nicht nach einem sonntag nachmittags spaziergang. und dann ist da noch die angst vor der angst. die ich sonst immer wegtrinken konnte.

    ansonsten hält mich nix ab.

    nächste woche (sprich am montag) mache ich einen termin. bei meiner ärztin. mit ihr werde ich darüber sprechen. wie es ablaufen wird.

    mein umfeld sieht es "lockerer". ich sollte "einfach" aufhören. mit dem gesaufe. aber diese einfachheit wurde mir genommen. bei all dem, was ich hier lesen konnte. was macht einen kalten entzug aus? wann hat man den? fragen über fragen...

    wie auch immer. meine ärztin wird mir sagen, was für mich das beste sein wird. da bin ich mir sehr sicher. ich vertraue ihr.

    danke, freund!

    LeniM

  • Hallo Leni,

    ein kalter Entzug ist lebensgefährlich, du kannst in Krampfanfälle und in ein Delirium verfallen. Bei fehlender klinischen Beobachtung kann das tödlich verlaufen. Du hast keine Gewalt mehr über dich. Bitte lass dich dahingehend von deiner Ärztin beraten.

    Eine Entgiftung ist lediglich ein stationärer Aufenthalt mit Medikamentenzugabe und Aufsicht. Tut nicht weh !

    Du schreibst, der Alkohol hätte dir sehr geholfen.
    Bei dem Vergessen von Problemen, die damit am nächsten Morgen auch noch da waren, größer und größer wurden ?
    Du unterdrückst deine Gefühle, bist Gefangene, ertränkst, betäubst sie. Ist das Hilfe ???
    Du sitzt im Knast, und dein Schließer ist der Alkohol !

    Liebe Leni,
    gehe einen Weg, der unbezahlbar ist, mit dem du Freiheit, Lebensgenuß, klaren Verstand, die Wahrnehmung deiner Gefühle, deine Persönlichkeitsentfaltung und vieles mehr erfahren und leben kannst.

    Mache den Weg zu deiner Ärztin, verharmlose nichts, fordere eine Überweisung für klinische Entgiftung, mit uns kannst du den weiteren Weg gehen.

    Wir sind für dich da, es kommt auf deine Initiative an !

    Gruß, Freund.

  • hallo leni!
    du hast doch schon mal den ersten schritt getan um hier im forum über dein alkoholproblem zu schreiben. nehme erst einmal für dich an,welche denkanstösse du hier bekommst. ein sprichwort heisst:

    Mit dem Trinken ist es wie mit der Williamsbirne.
    Wer jung hineingerät, kommt später nicht mehr heraus.
    Es sei denn, jemand zertrümmert die Flasche.

    hier sind genug die diese flasche zertrümmern und wo du deine ängste und sorgen lassen kannst. falls du aufhören willst zu trinken dann gehe den weg der dir hier geraten wird denke dabei nur an das heute und stelle dir nicht die frage was dir morgen passieren kann.
    wünsche dir viel erfolg dabei

    herzlichen gruss heinrich

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • hallo!

    bin etwas in eile. wollt aber trotzdem schnell was wichtiges loswerden:

    ich komme gerade von meiner ärztin. das gespräch war total gut. ich hatte das gefühl, sie hat auf diesen tag förmlich "gewartet". also, daß ich raus rücke damit. denn sie nickte mir freundlich zu. als ich ihr sagte, daß ich ein großes alkoholproblem habe.

    nun habe ich eine überweisung vor mir liegen. an eine suchtambulanz. mit dem auftrag: alkoholabhängigkeit.

    schon ein seltsames gefühl irgendwie...

    aber es stimmt. ich bin alkoholabhängig. und ich werde etwas dagegen tun!

    morgen rufe ich dort an. und hole mir einen termin!

    liebe grüße und ein dickes fettes DANKE - an euch alle hier!!! ich bin total froh, hergefunden zu haben!

    LeniM

  • Zitat von gudrun

    Diese Angst ist aber im Laufe meiner Alkoholkarriere immer schlimmer geworden.Man kann sie zwar kurz wegtrinken, sie ist aber schon wieder da,noch ehe man wieder ganz nüchtern ist. Am schlimmsten ist so etwas natürlich nachts.

    Hallo LeniM,

    ich kann gudrun nur voll und ganz zustimmen. Mit den Ängsten ist es mir ganz genau so gegangen! Du glaubst gar nicht, wie froh ich jetzt bin, diese Ängste seit meiner Entgiftung nicht mehr zu haben.

    Ich finde es ganz klasse von Dir, dass Du das jetzt entschlossen angehst.

    Ich drück Dir ganz fest die Daumen.

    Viele Grüße

    pauly

    Es ist nicht leicht, das Glück in sich selbst zu finden,
    doch es ist unmöglich, es anderswo zu finden.

    Agnes Repplier

    Abstinent seit Oktober 2006

  • hallo!

    nachdem ich am montag abend so euphorisch und glücklich und stolz war, diesen schritt getan zu haben. zu meiner ärztin zu gehen. auch gestärkt dadurch, daß meine ärztin sich sehr darüber gefreut hat. und auch mein umfeld so froh und auch erleichtert war. über meine ehrlichkeit. und den mut. den ausgerechnet ich an den tag gelegt hatte.

    wurde ich dann gestern mittag in die realität zurückgeholt: die reserviere und kurz angebundene frau am telefon dieser suchtambulanz, die ich anrufen sollte, wollte sich so gar nicht darüber freuen, daß i-c-h nun endlich bei ihr angerufen hatte...

    ich war absolut geknickt! weil ich wohl annahm, die ganze welt würde sich jetzt mit mir freuen. irgendwie.

    etwas später wurde ich dann wieder auf den tatsachenteppich zurückgeholt. von lieben menschen. die mir klarmachten, daß die frau einfach einen richtig doll schlechten tag gehabt haben muß, denn ansonsten hätte sie sich selbstverständlich wahnsinnig über meinen anruf gefreut!

    morgen habe ich also den halben tag frei. und werde mich auf den weg zur suchtambulanz machen.

    weil ich weiß, daß ich das schaffen w-i-l-l!

    über all meine zweifel und meine große angst vor gefühlen, die ich nun ganz bald aushalten lernen muß, weil ich es in meinem bisherigen erwachsenenleben verpaßt habe, sie aushalten zu lernen, denke ich lieber ein anderes mal nach...

    LeniM

    p.s. danke für die großartige unterstützung hier. ich fürchte ohne euch hätte ich schon längst einen rückzieher gemacht :oops:

  • Hallo LeniM,
    ich habe dich hier bei uns noch gar nicht begrüßt,daß hole ich jetzt hiermit nach,und sage Hallo und Willkommen.

    Was meinst Du denn damit,wenn Du sagst,und was macht man wenn es einen dreckig geht?

    Geht es dir denn jetzt dreckig?Wenn ja,warum?

    Liebe Grüße,Andi

  • ich habe eine verdammte angst. vor morgen

    außerdem ist mein leben grad... nicht so leicht. probleme. und so

    egal. die hat wohl jeder. das gehört hier vielleicht auch gar nicht hin.

    gute nacht

    LeniM

  • Tja Leni, du hast Angst vor der Endgültigkeit in deiner Entscheidung, abstinent zu leben & dir helfen zu lassen.
    Ich kann zweierlei sagen:
    - Die meisten von uns kennen diese Angst
    - Geh auf jeden Fall morgen zur Suchtambulanz, egal in welchen Zustand

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • neuigkeiten...

    das war schon ein mutiger schritt heute. in diese ambulanz. ein paar mal habe ich mich einfach nur "nach hause" gewünscht. allein schon der fragebogen, den ich ausfüllen mußte. krass

    worüber ich ganz froh war: daß ich arbeit hab. und versichert bin. boah... darüber war ich noch nie so froh, wie heute!

    das gespräch mit der soz-päd war gut. sie hat mir viele möglichkeiten vorgstellt. am nachmittag habe ich ihr dann meine entscheidung mitgeteilt: 10 tage stationäre entgiftung, die restliche zeit ambulant. drei wochen klinik, weg von zu hause. das schaff ich einfach nicht!

    tja und nun heißt es warten. auf ihren anruf. daß ein bett frei ist. und dann gehts los!

    danke, das es euch gibt!!!!

    LeniM

  • ich geh den richtigen weg? ich würd ihn gern gehen ja. ich bin bemüht. aber so einfach scheint das nicht zu sein:

    donnerstag bin ich nun in dieser ambulanz gewesen. zum erstgespräch. entscheiden sollte ich mich zum nachmittag. was ich möchte. ambulant. oder station. oder überhaupt. ich habe dann anrufen. meine entscheidung: statt drei wochen stationärer entzug >>> 10 tage station, danach ambulant weiter.

    meine hoffnung (und so hatte ich es auch verstanden): montag geht es los. von wegen. seit montag morgen hab ich ständig versucht, diese
    frau zu erreichen. was denn nun passiert.

    heute nachmittag hab ich sie endlich mal ans telefon bekommen. ihr erster satz: "hätten sie sich mal eher gemeldet." dabei wußte sie nicht mal mehr genau, wer ich bin. bat um "bedenk"zeit. um das herauszufinden. wenn sie nicht innerhalb einer stunde sich bei mir melden würde, sollte ich mich doch noch mal melden. bei ihr...

    gut! hab ich gemacht.

    dann bekam ich von ihr ein bett angeboten. nicht in haus a, was geplant war (ich hatte mich ja nicht bei ihr gemeldet), aber in haus b wäre
    ein bett frei. ab freitag.

    toll!

    dort würde es aber bisschen "unruhiger zugehen", weil es dort nicht ausschließlich nur um alkoholsucht gehen würde. auch entzug von
    illegalen drogen würde dort vollzogen.

    aja...

    das hat mir nun doch angst gemacht, klar. ich hab geheult. vor hilflosigkeit. weil ich mir plötzlich so verloren vorkam. ich war ganz offensichtlich nicht diejenige, für die sich mich hielt... "sie wissen doch, wie das ist, wenn sie da nicht hingehen. das kennen sie ja mittlerweile"

    hä???

    aber ich wollte das trotzdem durchziehen. war der meinung, daß das irgendeinen sinn hat. was da grad passiert. mit mir. welchen auch immer.

    bis ich mir anguckt hab. auf was für einer station diese frau mich unterbringen will...

    es gibt ein haus a, da geht es um patienten mit alkohol und/oder medikamentenabhängigkeit. und es gibt ein haus b, da geht es um
    schwerpunkt suchtmittelübergreifende entgiftungsbehandlung und persönlichkeitsstörungen (insbesondere der
    borderline-persönlichkeitsstörung)

    diese frau hat ein bett für mich "besorgt/bekommen" in haus b (aus dem grunde, weil ich mich ja nicht eher gemeldet hab bei ihr :-/)

    ich h-a-b-e aber gar keine persönlichkeitsstörung!

    der weg, den ich gehe, hab ich mir wirklich anders vorgestellt. nicht leicht. natürlich nicht. aber ich hab mehr hilfe erwartet. irgendwie

    :-///

    LeniM

  • hallo lemi!
    du brauchst keine angst haben und dich nicht darüber aufregen,ob haus A oder B sondern wichtig ist das dein körper entgiftet wird und du nicht unter entzugserscheinungen leiden musst.
    eine persönlichkeits störung hat doch jeder drogen oder alkoholabhängige.du hast doch ein mittel genommen das dich in deiner persönlichkeit verändert hast und du dinge tust die du ohne das mittel nicht machen würdest.
    mache dir also keine unnötigen gedanken,denn du bist dort in guten händen.
    da auch andere ihre entgiftung machen bist du dort unter betroffenen die dich verstehen und dir mut machen,deinen weg aus der sucht weiter zu gehen.
    herzlichen gruss heinrich

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • nicht so optimal gelaufen...

    ja, so könnte man das auch ausdrücken.

    ich fühle mich bisschen zurückgeworfen. denn ich war voller euphorie die tage irgendwie. na ja.

    mein gefühl heute: ich fühle mich extrem schlecht aufgehoben. niemand da. mit dem ich sprechen könnte. die soz-päd erreiche ich nie. ätzend! alle fragen, die ich hab, bleiben unbeantwortet. :(

    in haus b werde ich nicht gehen. definitiv! (wobei ich betonen möchte, daß ich willens bin, eine entgiftung zu machen! sehr sogar. mir wäre heute lieber. als morgen. aber selbst meine ärztin, bei der ich heut morgen war, sagt, daß das die absolut falsche station für mich ist!)

    ich hab das gefühl, es werden mir steine in den weg gelegt.

    doof!

    aber morgen werd ich mehr erfahren. da wird es hoffentlich ein gespräch geben. ich bin wacklig mittlerweile, aber dennoch voller hoffnung. den richtigen weg - meinen weg zu gehen

    LeniM

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