Rückfall, aber nicht ins Trinken

  • Guten Morgen Herr Dissimilationsfahrer und all ihr Anderen,

    nein, es tut mir nicht gut und das weiß ich selber, weil ich es immer wieder spüre. Jedoch bin ich der Meinung, dass der Dissimilationsprozess schon recht gut im Gange ist. Wenn ich jedoch diese Loslösung wie eine Verstoffwechselung meiner Empfindungen betrachte, dann gibt es einfach auch mal eine Art Bauchkneifen dabei. Es gärt und brodelt, dann geht es wieder mal ein Stück völlig ohne Komplikationen ruhig vorwärts. Intensives kann vielleicht nicht so einfach „verdaut“ werden, jedenfalls von mir. Ich vermisse ihn ganz einfach und ich werde durch Vieles an ihn erinnert. Ein Lied im Radio, das er ganz besonders mag, eine Pflanze, die er gerne haben wollte, der Duft seines Rasierwassers an einem vorrübergehenden Passanten, schon ist „er“ wieder präsent.

    Glaub mir, mein Kopf ist sich schon darüber im Klaren, dass es wohl so sein muss, dass er das braucht, will, tun muss. Die Gehirnwäschetheorie ist mir auch nicht fremd und Gedankenstopps bekomme ich mit viel Willen auch hin. Wenn ich mir vorstelle, wie er war als er trank, habe ich auch überhaupt kein Problem, zu akzeptieren, was passiert. Jedoch sind mir die schönen Augenblicke viel präsenter, denn sie sind in trockener Zeit geschehen. Aber das Problem habe ich schon bei Mehreren gelesen. Sag mir nicht, dass du deine Frau nicht auch vermisst und dass es so einfach für dich ist, geschehen zu lassen, was immer da kommt.

    Ich will mir jetzt auch nicht länger Gedanken darüber machen, sondern etwas Vernünftiges tun. Und natürlich die Lederhose ganz hinten aus dem Schrank kramen für die Dissimilationsfahrt ;-).

    Einen schönen Sonntag wünsche ich allen!

    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Liebe Ette,

    das ist doch ein großer Schritt. Selbstverständlich ist meine Frau nicht aus meinem Hirn, da ist diese verdammt hinderliche Liebe und die kann man nicht umtauschen oder bei uns sagt man doppeldeutig „umbringen“. Es ist ein Teil des Seinlassens, des Radikalen und letztendlich möchte ich meine Frau zurück, wenn es sich anders entwickelt, dann bleiben schöne Gedanken, da wird nichts mehr intellektuell aus allen Seiten beleuchtet, knall, peng, radikal und gut ist, kein Herzblut für Vergangenes, nur für die Zukunft, zwei andere Menschen paßt oder nicht.

    Ette, das dauerte, ein Jahr habe ich mir Hirnwäschen verpasst, fertig. Wie Du sagst, etwas Vernünftiges tun, nichts Sinnloses, nichts Verstandloses, aber etwas tun. Raus schreien, dass Du ihn vermisst, Lederhose anziehen, Helm aufsetzen und Ende. Ich plane dann schon einmal die nächste Tour in Richtung Harz und starte Kapitel 4, da geht’s ans Eingemachte.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Gut Morgen!

    Wieder hat mich dieses penetrante Vogelgezwitscher lang vor dem Wecker geweckt. Heute Nacht war die erste seit längerer Zeit, in der ich tief und ruhig, ohne Tränen-Träume schlafen konnte. Vielleicht waren einfach keine Tränen mehr da, vielleicht hat es mir aber auch geholfen, dass ich vor dem Einschlafen wieder und wieder Hesses „Stufen“ gelesen hatte. „ Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne....... Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“ Es wird schon irgend wie weitergehen und irgend etwas wird neu anfangen, nun da etwas zu Ende geht. Fröhlich kann ich noch nicht sein, aber das dauert eben auch seine Zeit. Heute morgen beim Aufwachen durch all das Vogelgezwitscher hatte ich trotz allem fast so eine Anwandlung von Glücksgefühl. Frische, kühle Luft und Ton gewordene Lebendigkeit vor dem Fenster, ganz wach und ausgeschlafen wahrnehmen – wer kann da unglücklich sein?

    Dank dir, Kaltblut, du hast mir die letzten Tage geholfen. Wahrscheinlich war ich nicht radikal genug bzw. war es nur im „Außen“. Heute, da die Arbeitswoche wieder beginnt, fällt es mir sicher leichter, radikal zu sein. Zu viel wird meinen Kopf beherrschen und mir keine Zeit lassen, traurig und wehmütig zu sein. Ich lass mich einfach von der Arbeit über die Woche tragen.

    Ich wünsch euch allen einen guten Wochenstart. Ach – Kaltblut, sag nur rechtzeitig bescheid, wenn du dich auf den Weg in den Harz machst. Ich steh dann an der Straße mit dem Daumen im Wind. ;)

    Liebe Grüße
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Liebe Ette,

    nicht nur die großen Mannchen, Kantchen und wie sie alle heißen bewegen was, auch einfache schöne Gedanken. Leider haben wir dieses Wochenende einen Fahrerkurs gebucht, nächstes Wochenende wird schwarz gewäldert, aber dann, zitter Dich schon mal warm.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Guten Morgen!

    Schöne Gedanken – ja, die können etwas bewegen. Manchmal brauche ich die Unterstützung von schönen Worten, sprich Gedichten, um wieder auf andere Gedanken zu kommen und manchmal nützt mir die Arbeit dabei. Jedoch kann es auch sein, dass ich so sehr in den dunklen Gedanken verstrickt bin, dass es nicht mehr in meiner Macht liegt, mich daraus alleine zu lösen. So hat es mir ein Arzt erklärt. Er meint, Depression, dunkle Gedanken und Gefühle, funktionieren ähnlich wie Sucht. Und so, wie ein Alkoholabhängiger sich irgendwann eingestehen muss, dass er dem Alkohol gegenüber machtlos ist, müsste auch ich meine Machtlosigkeit den depressiven Stimmungen gegenüber annehmen, wenn sie zu stark geworden sind und mir zugestehen, dass ich es eben nicht mehr nur mit schönen Gedanken in den Griff bekomme. So habe ich mich nun diesbezüglich auf den Weg gemacht.

    Sicherlich wird es nicht nur durch „außen“ besser, aber ich darf zulassen, dass ich es nicht alleine schaffen kann und Unterstützung und Hilfe von außen annehmen darf, ohne mich schwach und minderwertig zu fühlen. Ich kann eben nicht alles kontrollieren, was mit mir geschieht. Nach meinem Rückfall in den letzten Tagen und sogar Wochen, fange ich ja nicht von vorne an, vorwärts zu gehen. Ich habe nur ein paar Schritte rückwärts eingelegt. So, als wenn ich einfach noch mal ein wenig weiter Anlauf bräuchte. Dabei habe ich nur wieder einmal gemerkt, dass es nicht mit „ihm“ zu tun, dass es mir schlecht geht, sondern viel, viel mehr mit mir.

    Vielleicht lesen sich das ein paar Frauen durch, denen es schlecht geht, weil ihr Mann immer wieder trinkt und nicht einsieht, dass er damit aufhören muss. Es ist nicht damit getan, wenn die Männer aufhören zu trinken, weil wir Angehörigen dann nicht einfach wieder gesund sind. Es hat ganz, ganz viel mit uns selber tun, warum wir uns schlecht fühlen. Und das ist es, was wir annehmen müssen. Und was mir persönlich sehr schwer fällt.

    kaltblut , warmzittern wird nicht ausreichen! Ich müsste wahrscheinlich sehr schnell zittern, ja geradezu vibrieren, damit die vielen Regentropfen gar keine Möglichkeit haben, sich auf mir niederzulassen. Für die Wärme habe ich mir gestern sogar ein wenig Heizung verordnet, weil ich mir meine Machtlosigkeit gegenüber dem Frösteln eingestanden habe ;)

    Liebe Grüße

    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Ette,

    sieh mal, es ist ja nicht nur dass hier im Forum oder in Büchern eigentlich alles steht, wir brauchen nichts anderes zu machen, als das was irgendwo steht, dann haben wir keine Sorgen mehr. Ich habe heute in der Klinik eine 45 Punkte Schrift vom Prof. für Neuankömmlinge gelesen und gedacht: häh, stimmt, genau, steht doch auch alles hier, dann in Norwood und Kolitzus was geblättert und gedacht: häh, steht doch auch alles hier, also, wie bekloppt muss man sein, wenn alles irgendwo steht und wir trotzdem falsch gepolt sind? Das Schlimme ist eigentlich, dass ich schon lange Zeit normal war, mich nur bekloppt fühlte.

    Heizung an, Schirm auf und weiter.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Ette,

    deine Worte sind für mich die Worte des Tages.
    Genau das ist seit Wochen eine meiner gedanklichen Baustellen.
    Danke. Muss das noch ein paar Mal in Ruhe lesen und durchdenken.

    Übrigens neulich habe ich mir noch mal einen Vortrag von Walter Lechler von der Bad Herrenalber Klinik angehört. Er sprach von Depressionen als
    'gefrorener Wut'. Hat was finde ich.

    Es grüsst dich die Smilla
    die die Heizung immer an hat :wink: .

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  • Guten Morgen!

    Sommer, obwohl es überhaupt nicht danach aussieht. Grau ist es draußen und die Straßen sind nass. Trotzdem hat mich das Morgengrauen geweckt und, natürlich, das Vogelgezwitscher. Die „gefrorene Wut“, Smilla, ja, das hat was. Wut und Machtlosigkeit gehen oft einher und so ein Gefühl macht wohl, dass ich mich im Sog nach unten fühle. Und ich rudere und paddele, damit es mich nicht vollends wie durch irgendeinen magischen Abfluss wegspült.

    Manchmal habe ich in der Nacht, in einem Gefühl, als wäre das Wachsein nur durch eine hauchdünne Membrane vom Schlafen getrennt, eine Vorstellung davon, wie es sich anfühlen müsste, das Gesundsein. Ohne Anstrengung, ohne das Gefühl immer laufen zu müssen und doch nie anzukommen. Die Tatsache, zu wissen, wie es besser wäre, ist noch nicht gelebt, nur geahnt. Das Unbewusste scheint sie schon zu kennen. Irgendwann wird die Zeit reif sein, dass mir dieses gesunde Fühlen auch mehr ins Bewusstsein kommt und sich nicht mehr nur in dem Schwebezustand zwischen Tag und Traum verbirgt.

    Vielleicht muss ich einfach lernen, dass ich die Geduld und das Verständnis, was ich ziemlich lange für den Menschen in meiner Nähe hatte, auch endlich mit mir selber habe. Genau hinsehen, hinspüren, was es ist, das mir gut tut, was ich brauche. Und mir ab und zu einen neuen Anlauf gestatten. Wahrnehmen nicht nur, was im Außen ist. Sondern auch den Schmerz und die Wut und die Machtlosigkeit im Innen wahr- und annehmen - um sie loslassen zu können. Nicht immer wieder hinter Aktivitäten und noch ein wenig mehr Arbeit oder Mitfühlen mit Anderen verbergen. Das „nicht heil sein“ sehen und akzeptieren, auch wenn es schmerzt. Es ans Licht holen, „durchlüften“ lassen, was unter dem gefühlsdichten Deckel der scheinbaren Lebenstüchtigkeit vor sich hinschimmelt und wie schlechte Gase in mein Denken und Fühlen dringt. Es nicht mehr verstecken, damit es vergehen kann und vielleicht, wie Laub, das zu Humus wird, etwas Fruchtbares daraus wird.

    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Guten Spätmorgen,

    um 6.12h solche Worte, meine liebe Frau Ette, da muss ich mich doppelt hinsetzen. Können wir davon noch was haben?

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Guten Morgen,

    Kaltblut, vielleicht ist es gerade die Uhrzeit, die es mir erlaubt, so zu denken und zu schreiben. Schmerzhafte Klarheit zuzulassen, bevor sich allzu viele Gedanken im Kopf breit gemacht haben und mir etwas vorgaukeln wollen, was einfach nicht da ist und was ich so gern sehen möchte.

    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Guten Morgen,

    und das ist er, obwohl die Fensterscheiben wie tränenblind sind, weil der Regen gegen sie trommelt. Ausgeschlafen bin ich und der Tag liegt vor mir. Sonnig kann ich meine Stimmung zwar nicht gerade nennen, aber deutlich weniger grau als der Himmel, der schon mit dem nächsten Schauer dräut.

    Jeden Tag ein wenig heller, jeden Tag ein weniger unabhängiger, so fühle ich mich im Moment. Viele Dinge sind mir in der vergangenen Woche gelungen. Ganz neue, ganz aufregende und solche, die einfach Alltäglichkeiten sind, in der letzten Zeit jedoch nur mehr Anstrengungen waren. An den Abenden ist mir aufgefallen, dass ich mit einem Gefühl der Zufriedenheit ins Bett gegangen bin. Zufrieden über die friedliche Stille, die mich dann umgab und zufrieden darüber, wieder einen Tag ohne diese abgrundtiefe Trauer geschafft zu haben.

    Keine Gedanken daran, dass ich ohne ihn auskommen muss, obwohl ich ihn nach wie vor vermisse. Gerne würde ich mit um zusammen wachsen. Vielleicht sind wir jedoch wie zwei Pflanzen, die unten an der Stelle, an der sie aus der Erde treten, entfernt voneinander starke Wurzeln und ein kräftige Basis ausbilden müssen, um im Verlauf ihres Wachstums ihre Blätter auszubreiten und sich irgendwann zu berühren.

    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Guten Morgen!

    Wieder ist eine Woche vorüber. Der Sommer ist endlich zurück und es liegen ein paar schöne Stunden vor mir. Wenn ich zurückschaue auf die vergangenen Tage, stelle ich fest, dass mir wieder Einiges gelungen ist, was ich mir schon sehr lange gewünscht hatte. Dinge, die überhaupt nichts mit „ihm“ zu tun haben und die mir halfen, den Kopf frei von den Gedanken an ihn zu halten.

    Ein paar Mal erwischte ich mich dabei, dass ich ihm gern erzählt hätte, was mir passiert ist und wie ich mich dabei fühle. Noch immer habe ich das Empfinden, dass er der Mensch ist, der mich in manchen Dingen am besten versteht. Dann beschlich mich auch die Trauer wieder, dass er nicht mehr der Erste sein wird, der von dem erfährt, was mich bewegt. So wie ich nicht mehr diejenige bin, die er gleich anruft, wenn es bei ihm Neuigkeiten gibt. Rigoros musste ich diese Gedanken aus meinem Kopf verjagen, denn sie machten, dass die Tränen in den Augenwinkeln startklar auf das Öffnen der Schleusen warteten.

    Startklar möchte ich lieber selber sein. Für neue Erfahrungen, neue Aufgaben, neue Menschen. Meine Verbundenheit zu ihm bekommt kleine Löcher. Wie eine Perforation, eine Sollbruchstelle. Doch noch immer wäre ich bereit, mit ihm zu leben, wenn er klar Stellung beziehen würde für eine Gemeinsamkeit. Ich habe ihm oft genug gesagt, dass er mir wichtig ist und ich denke, dass wir es zusammen schaffen können. Jetzt ist es an ihm. Inzwischen bin ich mir jedoch ziemlich sicher, dass er das nicht tun wird. Ich will aber nicht mehr machtlos zusehen und warten, dass er sich in meine Richtung bewegt. Selber will ich mich bewegen, so wie es mir gut tut.

    Seneca sagt, dass es leichter ist, etwas nicht zu bekommen, als es zu verlieren. Und genauso empfinde ich im Moment. Wobei sich der große Schmerz darüber, dass es vorbei sein soll, in eine Art Melancholie gewandelt hat. Ein Bedauern auf der einen Seite und eine warme Freude darüber, dass er nun schon eine ganze Weile ohne seine gläserne Geliebte lebt. Bittersüße Erkenntnis aber auch, dass ich eine Strecke seines Weges vielleicht nur die Ersatzdroge war, die ihn davon abhielt, sich vollends mit sich auseinander zu setzen. Es hatte aber auch für mich einen Sinn. Denn ich habe im Laufe dieser Zeit erkannt, dass auch in mir eine ganze Menge nicht rund läuft und ich mich ohne ihn damit sicherlich nicht befasst hätte.

    So haben auch die Trauer und der Schmerz ihren Sinn. Wie sich aber erst im Zurückblicken zeigt. Heute will ich aber nicht trauern, sondern mich freuen, dass die Sonne scheint und mir dieses sonnige Gefühl gut merken, damit ich es mir an den grauen Tagen wieder in Erinnerung rufen kann.

    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Guten Morgen liebe Ette......

    ohne "Schmerzen" wüßten wir nicht, das etwas weh tun kann......., dafür sind Schmerzen da...... :!:

    .....sie sind aber auch da um zu erkennen, das "etwas" getan werden muß, damit die Schmerzen sich in Grenzen halten bzw. nicht mehr werden können....!

    Warte´mal...................Klick............

    .......ich sende Dir von dem heutigen, wohl sehr freundlichen und sonnigen Tag, ein "gedankliches" Polaroid-Foto, damit Du an diesen "stürmischen" Tagen, es im Herzen behalten und Dir immer wieder vor Augen führen kannst.......das es noch Schönes im Leben gibt!!!! :wink:


    ***ichdrückdichmalvolldoll***


    stoffel :wink: chen.

    "Schmetterlinge fliegen hoch, aber auch die müssen ersteinmal laufen lernen"

  • Guten Morgen!

    Dort am Spiegel hängt das Sonnenpolaroid, damit ich es immer sehen kann. Siehst du es, Stoffel? Ich habe noch ein zweites daneben gehängt, von einem Sommerabend unter alten Bäumen, damit mir der Sommer in Erinnerung bleibt.

    Heute morgen bin ich aufgewacht und hatte das Empfinden, heil zu sein. Ohne traurige Gedanken, ohne melancholische Anwandlungen. Einfach zufrieden in mir. Ich denke, irgendwann wird es von hier aus auch weitergehen.

    Ich möchte heute aber nicht so sehr weit gehen. Dazu ist es mir zu warm. Heute ist mein Ette-Tag, den ich nur mit ihr verbringen möchte. Sie soll heute meine ungeteilte Aufmerksamkeit haben und ich werde sie gleich mit einem Buch auf den Liegestuhl betten, damit sie für die neue Woche Kraft sammeln kann.

    LG

    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Guten Morgen!

    So ganz gemütlich war es dann gestern doch nicht, denn wie eine viel zu warme Decke lag die Hitze auf der Haut. Wind, der keine Abkühlung brachte, sondern wie der Luftstrom eines Föns alles auszutrocknen schien. Alle Poren atmeten Glut und selbst die Mundhöhle fühlte sich sandig und ausgedörrt an. Wie unter Wasser meine Schritte. Doch war es nicht das kühle Element, dass mich zeitlupenartig bewegen ließ. Dieser Sommertag, der wie aus dem Nichts entstanden war, macht mir das Gehen zur Qual. Als ich am Horizont meinte, den Schatten Saturns zu sehen, ging ich trotzdem vor die Tür, um andere Gedanken in meinen Kopf zu bekommen.

    Vorbei an Häusern und parkenden Autos, an freundlich grüßenden Passanten und stummem Gesträuch, das mir mit staubigen Blättern zuwinkte. Ein Rieseneisbecher brachte nur kurze Abkühlung und, wieder zu hause, flüchtete ich mich ins kühle Schlafzimmer, um in der Horizontalen die schlimmsten Hitzestunden zu überstehen.

    Abends dann Probleme, einzuschlafen, Herzklopfen, das wohl nicht die Hitze als Ursache hatte und Tränen, die aus einem unerklärlichen Nichts kamen. Morpheus, dieser treulose Geselle, hat sich wer weiß wo herumgetrieben, anstatt mich in die Arme zu nehmen. Entsprechen schwer fiel mir heute morgen das Aufstehen. Aber eine kühle Dusche wird mir gleich die nötige Wochenanfangsenergie auf die Haut sprühen – hoffe ich jedenfalls.

    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Manchmal kommt es mir vor, als ob sich alles potenziert, was ich fühle, wie meine Gedanken sind. An den Tagen, an denen ich mich in einem tiefen Loch befinde, wie unter grauer Asche mühsam atme, an denen läuft alles schief. Die sich selbst erfüllende Prophezeiung schlägt mir Abwehr, Beschwerden und nicht aushaltbaren Stress ins Gesicht und lässt mich immer weiter sinken. Wie in einem Sog immer tiefer und tiefer.

    Die letzten Tage hingegen haben mir gezeigt, dass es anders herum genauso geht! Nur- das fühlt 1000 mal besser an! Wenn ein Ding funktioniert und ich mich freue, dann potenziert sich auch diese Freude bzw. die Menschen um mich herum gehen ganz anders mit mir um. Keiner scheint mehr missmutig oder schlecht gelaunt. Selbst heute, als die Schwüle auf die Gemüter drückte und Gewitterwolken wie eine zähe graue Masse am Himmel drohten, flog mir immer wieder ein Lächeln entgegen.

    Ich glaube, ich muss üben, leichter und froher zu sein, damit man mir leichter und froher entgegenkommt. Müheloser will ich werden, mich nicht mehr anstrengen, geschehen lassen, dann verzieht sich die Mühseligkeit, sagt mir die Zuversicht.

    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Ette,

    das hast du schön gesagt.

    Mir geht es auch immer öfter gut, einfach weil ich es beschlossen habe.
    Es gelingt mir immer mehr bei mir zu sein und und auch das lächeln übe ich jetzt :wink: .

    Es war nicht immer einfach in den letzten 3 Monate für mich (s.Mätes), und doch war es noch nie so leicht selbst zu leben.

    Wünsche dir eine schöne Woche und ein leichtes Herz

    Liebe Grüsse Smilla

    ---------------------------

  • Liebe Smilla,

    ich dank dir und wünsche dir dasselbe.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo und guten Abend,

    heute sind mir tagsüber immer wieder Gedanken durch den Kopf gegangen, weil ich gemerkt habe, dass sich irgendetwas mit mir und um mich herum verändert.

    Früher war ich eine, die gerne alles alleine wuppte. Alles im Griff heißt auch alles unter Kontrolle zu haben und dabei ist Kontrolle so anstrengend. Überall mitgemischt, immer vorne dran, wenn es darum ging etwas in Gang zu bringen, etwas zu bewegen. Ein von diesen ganz Starken, die auf alles eine Antwort hatte und die gegen Dinge, die ihr nicht gefielen, solange argumentierte, bis der oder die Andere überzeugt war.

    Inzwischen ist es so, dass ich gemerkt habe, dass ich überhaupt nicht alles alleine regeln muss, lediglich das, was mich selber betrifft. Und schon gar nicht muss ich meine Mitmenschen unbedingt von dem überzeugen, von dem ICH meine, dass es richtig sei, denn was für mich richtig ist, muss es für den Anderen noch lange nicht sein. Dabei habe ich festgestellt, dass das absolut energiesparend ist! Natürlich helfe ich meinen Mitmenschen, wenn ich um Hilfe gebeten werde und ich es bewerkstelligen kann. Aber schon lange nicht mehr biete ich ungefragt meine Unterstützung an. Höchstens dergestalt, dass ich sage, der oder die Andere soll mir bescheid sagen, wenn Hilfe nötig und gewünscht ist.

    Ich würde mich sschließlich elbst ganz schön bedanken, wenn mir einer meine Verantwortung für mich aus der Hand nehmen würde. Und dabei machen wir Co´s das doch allzu gerne. Männer, Partner, Freunde – oftmals behandeln wir sie wie kleine Kinder und wundern uns dann, dass sie keine Eigenverantwortung entwickeln mögen. Warum auch? Wenn wir alles wuppen, ist es für unsere Umwelt doch viel bequemer! Ich mache es mir jetzt auch ein wenig bequemer und sorge in erster Linie für mich. Dass es mir gut, dass ich mit dem Leben zurecht komme. Dabei liebe ich meine Nächsten wie mich selbst – nicht mehr und nicht weniger.

    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

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