ZitatIch denke, dass das der Punkt ist. Mich gut fühlen, weil es einen gibt, der schwächer als ich ist, dem ich helfen kann. Das lässt mich meine subjektiv empfundenen Mängel, meine eigenen Unsicherheiten vergessen. Und – schwupps – muss ich es immer wieder haben, so wie der Alki seine Pulle. Co´s trinken sich ihre schlechten Gefühle für sich selber nicht weg, neee, die helfen sie sich weg. Und das Feststellen dieser Tatsache, das ist etwas, an dem ich recht lange zu kauen hatte.
Was ist daran hart? Es stimmt doch! Der Wahrheit ins Auge sehen würde ich es eher nennen...
ZitatWenn ich viel helfe, dann bin ich viel.....
So wie wir es früher immer eingetrichtern bekommen haben...
Dass das Selbstbewusstsein wächst, wenn ich es nicht mehr jedem recht machen will, habe ich auch erfahren. Davor muss ich aber einfach das Risiko eingehen, dass der Andere verschnupft ist, wenn ich nicht mehr nur für ihn da bin. Es ist einfach ein ständiger Prozess, der uns zu neuen Erfahrungen verhilft.
Das hab ich auch gemerkt. Je mehr ich auch mal an mich selbst denke und meine Bedürfnisse in den Vordergrund schiebe, umso mehr können die anderen damit nicht umgehen und es nicht verstehen. Die anderen wollen oft nicht, dass man sich verändert. Aber das muss einem egal sein, im ewigen Prozess der Veränderung. Ohne Veränderung keine Weiterentwicklung, oder wie war das noch mal
ZitatEs gibt kein Endprodukt, richtig, denn eine Partnerschaft ist so lebendig und veränderlich wie wir Menschen es einfach sind. Um bei deiner Metapher mit den Blumen zu bleiben – es kommen neue Blättchen nach, wenn alte, welke abgepflückt werden. Blumen und Pflanzen können nicht ungehindert wachsen, wenn sie zu eng gepflanzt sind. Wenn ich in der Co-Abhängigkeit stecke, stehe ich zu eng an meiner „Alki-Pflanze“, kann weder meine Zweige noch meine Blüten richtig entfalten, genauso wenig wie die andere Pflanze. Das Loslassen, das Abrücken, versetzt uns beide in die Lage, uns zu entwickeln. Verwaisen muss ich dabei nicht, ganz im Gegenteil. Erst die Entwicklung meines „Planzendaseins“, mein Wachsen, versetzt mich in die Lage, zu lieben ohne der Symbiose zu bedürfen.
Schön geschrieben