versteckte alki

  • Hallo anai ...
    und herzlich willkommen im Forum,

    du musst diesen Punkt der Selbsterkenntnis und der Erfordernis der Fremdhilfe (klinische Entgiftung, Folgemaßnahmen etc.) überschreiten. Alles andere zieht dich nur tiefer in den Schlamassel und der absolute Absturz folgt eh.
    Nimm es also kurzfristig in die Hand.

    Für Ärzte ist das Alltag. Du brauchst dich dort nicht zu schämen.
    Nach einer Entgiftung hast du die besten Voraussetzungen für ein Leben, das du ohne Alkohol erlernen kannst. Deine Kinder werden es dir danken.

    Wir sind für dich da, es kommt auf dich an.

    Gruß, Freund.

  • Hallo anai,

    herzlich Willkommen im Forum.

    Du solltest wirklich etwas tun bevor Du ganz ausfällst.
    Es wird ja nicht besser sondern immer schlimmer.

    Und Deine Familie ( Kinder...??) ist bestimmt auch froh wenn Du nicht mehr trinkst oder meinst Du nicht ??

    Der Weg zum Arzt wäre der nächste nötige Schritt damit Du unter ärztliche Kontrolle entgiften kannst.
    Wenn Du das alleine versuchst wird das lebensgefährlich. Einen Eindruck davon hast Du ja schon bekommen.

    Je eher Du Dich entschliesst und je offener Du damit umgehst umso leichter fällt Dir hinterher der eigentliche Weg.

    Und schreib uns ruhig etwas mehr über Dich.

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Anai & Willkommen im Forum

    Eine Frage hätte ich: Wie ist das mit den Kindern geregelt, wenn du aus irgend einem anderen Grund ins Krankenhaus musst? Wer käme dann für die Betreuung zuerst in Frage?
    Darin findet sich natürlich auch die Antwort, wer sich während deiner Entgiftung um die Kinder kümmert.
    Jetzt wirst du einwenden, bei einem Unfall, plötzlicher Krankheit etc. ist das nicht weiter dramatisch, aber wg. Alkohol...! :shock: Das geht nicht.
    Geht bestimmt doch.
    Hier fängt der Lernprozess an, erst einmal seinen Alkoholismus als Krankheit für sich zu akzeptieren & seine Umwelt entsprechend neu zu gestalten. Deinem engeren Umfeld das Problem zu verschweigen ist auf Dauer eher schädigend. Sich mit Ausreden & Lügen aus Situationen herausstehlen zu wollen, in denen getrunken wird, ist nicht nur sehr anstrengend sondern auch eine Unaufrichtgkeit gegen sich selbst, wahrlich kein gutes Fundament zur Selbstzufriedenheit. Außerdem wirst du in dieser Frage sehr genau feststellen können, wer zu dir hält & auf wen du dich verlassen kannst & auf wen nicht oder wer sogar für dich schädigenden Einfluss hat.
    All das lernst du erst mit der Zeit, in der du dich mit deiner Krankheit auseinandersetzt. Das dauert viele Wochen & Monate; aber es lohnt sich. Nach einiger Zeit hast du ein völlig anderes Bild von dir & deiner Umwelt.

    -

    Mach doch einfach mal eine Liste. Teile sie in 2 Spalten, Überschrift linke Seite "Wer hat auf mein Trinkverhalten wie Einfluß". Richte 3 Zeilen ein, ganz oben "dämpfenden Einfluß/Ablehnung", in der Mitte "neutral" (da würden z.B. deine Kinder stehen), unten "ermunternden Einfluss/Trinkgefährte" Schreibe die Namen aller Personen in dieses Schema ein.
    Jetzt die Rechte Spalte, Überschrift "Wer wird mir bei meiner Abstinenz behilflich sein können". Wieder 3 Zeilen, oben "wird mir bestimmt/ vielleicht helfen", mittlere Zeile "bin mir nicht sicher/werden sich zurückhaltend verhalten", untere Zeile "werden sich abwenden/abwiegeln oder mich hindern wollen". Schreibe wieder alle Namen entsprechend ein. Mach das bitte, bevor du etwas getrunken hast, lass die Liste liegen, nehme sie dir am nächsten Tag noch mal hervor & korrigiere sie ggf., lass sie dann noch mal einen Tag liegen & korrigiere noch einmal (so nötig). Das dürfte eine gute Entscheidungshilfe für deine nächsten Schritte sein.
    Davon unabhängig ist der Weg um Hausarzt natürlich ganz wichtig, pack da die Karten auf dem Tisch, er kann die nächsten Schritte begleiten.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Servus Anai,

    ich kann das gut nachempfinden: Du schämst Dich, und deshalb soll Deine Familie nichts davon erfahren...

    Das ist nur leider der falsche Ansatz. Würdest Du einen gebrochenen Arm auch vor Deiner Familie geheim halten wollen? Sicher nicht, und Du würdest die Hilfe Deiner Familie bei manchen Handreichungen auch gerne annehmen.

    Genau so musst Du Dir das auch bei unserer Krankheit vorstellen: Du brauchst gewisse Handreichungen Deiner Familie, z.B. einen akloholfreien Haushalt, etwas Verständnis für die Zeit der Entgiftung, ein offenes Gesprächsklima.

    Daher wird es unumgänglich sein, dass Du Dich Deiner Familie "outest" - es wird so oder so auffallen, weil Du Dich im Prozess des Trockenwerdens auch als Mensch in Deiner Art verändern wirst - ein ganz normaler Prozess, schliesslich nimmst Du den persönlichkeitsverändernden Stoff Alkohol ja nicht mehr zu Dir.

    Tu Dir selbst was gutes, geh zu Deinem Arzt, sprich offen (!) über Deinen Konsum und Dein Problem, und lass Dich zur Entgiftung (das ist einfach ein stationärer Klinikaufenthalt von ca. 10-14 Tagen) einweisen. Niemand ausser Deiner Familie muss erfahren, warum Du ein paar Tage nicht da bist bzw. warum Du in der Klinik bist.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut zur richtigen Entscheidung!

    LG
    spedi

  • hallo anai

    ich stand mit 4 kindern da, hatte furchtbare angst und habe mich zu tode geschämt, und dann war alles so einfach, nicht das loslassen der sucht selbst, aber der weg vom arzt ins krankenhaus und dann zur therapie. ich hätte mich ohrfeigen können das ich es aus lauter angst nicht eher gemacht habe und so wertvolle jahre verloren habe. zieh es durch wir helfen dir so gut wir können.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Von 100 werden 95 rückfällig.

    falsch: von 100 werden 98 rückfällig. Sorry, habe ich aus meinen AA-Gruppen.

    Schämen brauchst du dich nicht, denn die Ärzte wissen, das Alkoholismus eine Krankheit ist. Und wer schämt sich, wenn er einen entzündeten Blinddarm hat.

    Und es soll keiner merken, dazu kann ich nur sagen, das ist eine Frage der Zeit, irgendwass wird es deine Familie merken, weil eine Saufkarriere immer schlimmer wird.

    Also, pack es an.

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