daniel - meine frau ist alkoholikerin

  • hallo daniel,

    hab dich mal bei ellie rausgeschnippelt, sonst gehst du unter.

    heiße dich auch herzlich willkommen hier im forum.

    deine geschicht gleicht vielen hier, vielleicht liest du dich ein bisschen ein und magst dir von uns helfen lassen auf deinem weg und ein bisschen mehr scheiben?

    gruß

    lavendel

  • Hallo Daniel,
    gerade habe ich Deine Lebensgeschichte gelesen und viele Parallelen gefunden. Ich bin 17 Jahre älter als Du und mit meinem Mann seit 37 Jahren zusammen, mal mit, mal ohne Alkohol. Auch ich habe damals gedacht, dass ich es meinen Kindern nicht "antun" konnte, meinen Mann zu verlassen. Es gab immer wieder viele Gründe, es nicht zu tun, und wenn ich ehrlich bin, waren sie vorgeschoben.
    Mein heute 30jähriger Sohn, der vor sechs Jahren ausgezogen ist, hat nicht so sehr darunter gelitten wie meine 28jährige Tochter. Sowohl sie als auch ich haben Therapien gemacht, um das alles zu verarbeiten. Daher kann ich Dir nur raten: Schütze Dich und Deine Kinder, stelle ihr ein Ultimatum und sei ganz konsequent, wenn sie sich für den Alkohol entscheidet.
    Ich habe in meiner Al-Anon Gruppe gleich in der ersten Stunde den Satz gehört, dass man einen Alkoholiker "in Liebe fallen lassen soll".
    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und den Mut, die richtige Entscheidung zu treffen.
    Liebe Grüße
    Kassandra

    Sage nie: Ich kann nicht, sage immer: Ich will.

  • Hallo Daniel,
    als Tochter eines alkoholikabhängigen Vaters und eienr coabhängigen Mutter kann ich Dir auch nur eines raten: Trenn Dich.
    Eben genau aus dem grund, der schon genannt wurde: Ich denke man darf seinen Kindern soetwas nicht vorleben. Es müssen Grenzen gezogen werden. Vielleicht solltest Du mal versuchen in nüchternen Zustand mit Deiner Frau zu reden und ihr sagen, dass DU vorhast auszuziehen, eine Trennung in Frieden vorschlägst. Betone auch, dass es nciht deswegen sst, dass Du sie nciht mehr liebst. Aber mach ihr auch klar, dass diejenige , die Du 'eigentlich' liebst für Dich nicht mehr existent ist. Sie soll dann auch ihr Leben leben können und ihr könnt Euch wegen der Kinder treffen, sie kann vorbei kommen, muß dann aber wieder gehen.
    So werden auch die Kinder das Gefühl haben, dass ihre Mutter nciht ausgeschlossen wird. Sie könne ja auch weiterhin zur Mutter gehen. Aber wichitg ist, dass es DIR gut geht. Für Dich UND für Deine kinder. Ich habe glaube ich inmeinem Leben mehr druch die Hilflosigkeit und Inkonsequenz meiner Mutter gelitten, als die Abhängigkeit meines Vaters.
    Stell Dir einfach mal folgendes vor:
    DU erwartest ja dass Deine Frau aufhört zu trinken.
    Dazu ist sie aber nciht stark genug, sie bekommt Saufdruck, den sie nciht überwinden kann.
    Aber Dein innerer Druck, sie nicht gehen lassen zu können fühlt sich bestimmt genauso an. Auch DU bsit abhängig , als Co. Sei Dir dessen bewußt und mach einfach den ersten schritt. Denn DU hast noch den Vorteil, dass DU nicht körperlcih abhängig bist und noch relativ klar denken kannst. Überwindung braucht ihr beide. Leb Deiner Frau das vor, was DU von ihr uach erwartest. Löse DU DICH von Deiner Sucht, damit SIE sich von ihrer trennen kann. Leb es ihr vor.
    MAn kann nciht von einem anderen Menschen erwarten, was man nciht selbst erfüllen kann. So kannst Du es auch vor Deinen Kindern vertreten. Als ein zeichen. Es ( die Trennung) muß ja nicht endgültig sein. Sag den Kindern, dass Du auf Änderungen hoffst, aber erstmal es so am besten ist und man dann weiter sehen kann. Das zeigt Konsequenz und ncmmt ihnen viellceiht die Angst, dass Du ihnen für immer die Mutter vorenthalten wolltest. Ich glaube die beiden Großen werden es auch schon verstehen.

  • Hallo Daniel,
    mit Bestürzung lese ich, wie schlecht es dir geht.
    Was willst du noch aushalten? Für mich wäre es kein Leben, wenn ich niemanden mehr treffen, kein Fest ausrichten könnte, nur weil mein Partner trinkt.
    Du hast es nicht unter Kontrolle - wenn sie trinken will, dann trinkt sie, unabhängig davon ob du da bist, ein Fest gibst - sie sucht sich ihre Gründe und glaub mir, sie wird immer welche finden.
    Ich gebe dir den dringenden Rat endlich was für dich zu tun - es ist egal, ob du anwesend bist oder nicht, sie wird Gründe finden um trinken zu können. Dann haste doch lieber vorher ein wenig Spaß oder?!

    Wenn du so weiter machst, wird deine Seele verkümmern und ich denke nicht, dass du das wirklich willst. Warum schließt du dich nicht einer Selbsthilfegruppe an? Dort gibt es Menschen, die genau wissen wie du dich fühlst und dir mit Gesprächen und gezieltem Nachfragen den richtigen Weg aufzeigen. Der Weg, der für dich passt. In deinem Tempo.
    Du wirst dort -genau wie hier - ohne großé Worte verstanden und das Wichtigste ist, dass du unter Menschen kommst.

    Ich wünsche dir den Mut endlich und zur Abwechslung mal für dich einzustehen und dir Gutes zu tun!

    Gruß
    Heike

  • Morgen,

    ich kann verstehen, dass du keinen Besuch mehr empfängst. Das ging mir genauso!

    Ich habe dann aber die Flucht nach vorne angetreten, bzw mein Mann hat jedem unserer Bekannten und Freunde erzählt, dass er Alkoholiker ist. Auf diesen Zug bin ich aufgesprungen.
    Ich habe auch meinen Chef und die Abteilung in Kenntnis gesetzt, einfach damit ich nicht nach Hormonschwankungen oder PMS gefragt werde, wenns mir schlecht geht oder ich brummelige Antworten gebe.
    Ich werde einfach in Ruhe gelassen und genieße sowas wie einen Sonderstatus. Versuchs einfach -du wirst Verständnis ernten und keinerlei Nachteile in Kauf nehmen müssen!
    Du musst dich nicht für deine Frau schämen!!!
    Ich trinke auch seit Jahren keinen Alkohol, weil ich mir das Glas Wein alle Jubeljahre auch sparen kann. Außerdem schmeckts nicht!
    Ich werde dieses Jahr ein Tabu brechen, indem die Konfirmation meiner Tochter alkoholfrei ausgerichtet wird.
    Niemand kann von einem Alkoholiker verlangen, dass er auf einem Fest, dass er ausrichtet, Alkohol anbietet. Das wäre ungefähr so, als würde ein Pollenallergiker alles mit Blumen und Bäumen schmücken. Wems nicht passt, der darf gerne gehen. Ich bin der Meinung das man keinen Alkohol braucht um zu feiern. Ich kann auch so lachen und fröhlich sein.

    Zum Aufräumen: Warum hast du den Kram nicht liegen lassen bis deine Frau aufsteht? Und anstatt die Kleine zwischen deinen Beinen rumwuseln zu lassen, wäre ich mit ihr rausgegangen.

    Ich habe mit meinem Mann zum Schluß nichts mehr unternommen. Wollte er auf ein Fest, bin ich zuhause geblieben. Ich musste mir oft von Bekannten anhören, dass man mich nirgends mehr sieht und meine Antwort war, dass mich das Besäufnis und morgens trinken ankotzt und ich mir so meine freien Tage nicht vorstelle. Betretene Gesichter und "du hast ja Recht!" waren die Folge.
    Heute sieht man mich wieder -ich helfe auch mit bei den Festivitäten. Wirds mir zu viel, dann gehe ich!

    Ich habe mir für mich klargemacht, dass ich am Verhalten meines Mannes nichts ändern kann, aber an mir kann ich sehr viel ändern.
    Ich nehme mir eine Aktivität vor, entweder er geht mit oder er lässt es sein. Aber ICH gehe -unabhängig von ihm.
    Das bringt mich schon ein Riesenstück weiter.

    Versuche positiv zu denken -das bringt dich schon viel weiter!

    Gruß
    Heike

  • Zitat

    Ich bräuchte wirklich dringend jemanden, der auf all diese Wunden Pflaster klebt. Aber bei mir kommt niemand, obwohl die Sehnsucht riesengroß ist.

    Kann ja auch nicht, weil der Schlüssel in euch selbst liegt!

    Nur wer gelernt hat alleine glücklich zu sein, ist für eine Partnerschaft offen!
    Hab ich mal irgendwo gelesen und ich muss sagen, dass es stimmt!

    Ihr könnt nur selbst eure Wunden verarzten, indem ihr euer Wohlergehen mal zur Abwechslung an erste Stellt stellt!
    Wie wäre es mit einer Verhaltenstherapie? Irgendwoher muss dieser Harmonie -und Beziehungshunger ja herrühren und wenn man weiß, worans liegt, könnte man auch gezielt dagegen arbeiten.
    Vielleicht ist auch schonmal viel erreicht, wenn ihr anfangt, eure Bedürfnisse nicht mehr hintenan zu stellen, Dinge zu tun, die ihr schon lange nicht mehr gemacht habt, eure Hobbies ausleben...es muss doch irgendwas vorher da gewesen sein, was euch Spaß machte?!!!!

    Schönes Wochenende, ihr beiden!

    Gruß
    Heike

  • hallo daniel,

    die idee mit der selbsthilfegruppe für DICH ist gut! hast du da schon mal drüber nachgedacht?

    ich kann mich gut in dich hineinversetzen. bei mir und meinem freund war es vor dem großen knall genauso: ich hab keine leute mehr eingeladen, habe verabredungen mit anderen boykottiert und bin letztlich alleine oder mit ihm zuhause geblieben: weil ich mich geschämt hab und nie wusste, was er angetrunken erzählt. irgendwann wurde es mir dann zu bunt und ich bin FÜR MICH in eine selbsthilfegruppe gegangen - zum kreuzbund. das sind (theoretisch) gemischte gruppen: alkies und angehörige. praktisch sind die alkies immer in der überzahl, aber letztlich war das für mich sogar gut.

    ich hab dort dann einfach ALLES erzählt, was bei uns zuhause abging, was er sagt, was er tut, wie es mir geht, und ich hab immer wieder den spiegel vorgehalten bekommen: die alkies haben mir nämlich ihre sicht der dinge erzählt und meinen freund interpretiert - da sie ja genauso "vom fach" sind :wink:. mir hat das in zweierlei hinsicht sehr geholfen: zum einen, um einfach für mich ein ventil zu finden und erzählen zu können und zweitens, weil ich erst da wirklich angefangen habe, meinen freund zu durchschauen und zu VERSTEHEN, was es für mich heisst (und heissen wird), mein leben mit einem nassen alkie zu verbringen. erst da habe ich es wirklich begriffen und dann auch konsequenzen ziehen können. erst mit einem ultimatum und dann mit der trennung.

    ausserdem hat es meinem freund brutal vor augen geführt, dass ich es bitterernst meine, dass er alkie ist, und dass ich mir das von ihm nicht (mehr) ausreden lasse und mich um MICH kümmere.

    lieben gruß

    lavendel

  • hallo daniel,

    meine geschichte gibts in kurzfassung unter https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…opic3517-0.html. hab sie jetzt auch mal mit update nach oben geholt, weil ja viele neue da sind. natürlich ist es nicht so glatt gelaufen, wie es jetzt aussieht, es war mit unheimlichen ängsten verbunden, solchen, dass er sich was antut, dass er stalking betreibt (die befürchtung hatten allerdings eher meine freunde als ich :shock:), auch mit sehnsucht, selbstzweifeln, aber mir war soooo klar, das ich so nicht mehr leben kann, weil ich daran kaputt gehe.

    und bei dir sind noch kinder im spiel, für die ist das besonders schlimm, weil sie nämlich hilflos sind. trotz aller schwierigkeiten: es lässt sich sicher irgendwie organisieren. wenn deine frau sterben würde, würde das leben auch weitergehen.

    ich finde es auch gut, dass du nach aussen offen bist. es hilft dir ganz sicher, nicht mehr so zu tun als ob ihr die tolle familie wärt. lass sie schimpfen, versuch auf durchzug zu stellen. ich weiss, dass das schwer ist, ich trage meinem freund auch im tiefsten herzen noch dinge nach, die er mir im betrunkenen zustand an den kopf geworfen hat. versuch es unter "unzurechnungsfähig" zu verbuchen und es nicht so sehr an dich heranzulassen.

    lieben gruß

    lavendel

  • von daniel am 16.4.2007

    Hallo,

    letzte Woche hatte meine Frau im Vollrausch einen Fahrradunfall. Dabei hat sie sich eine Rippe geprellt und den Unterkiefer gebrochen. Sie hätte echt umkommen können, bei dem Unfall! In der Rettungsstelle haben sie von Alkoholabusus geschrieben, und ihr wurde von der Polizei der Führerschein entzogen, wegen Trunkenheit im Straßenverkehr (obwohl sie nur mit Fahrrad unterwegs war.). Diese Geschichte hat mich dazu bewogen, ihre Lüge und Selbstlüge nicht mehr hinzunehmen, dass sie keine Alkoholikerin ist. Sie sagt (seit Jahren), sie hat kein Verlangen nach Alkohol, und deshalb ist sie keine Alkoholikerin. Sie sagt, sie habe viele Probleme, aber keine Alkoholproblem. Sie sagt, sie trinkt halt nur zuviel und verträgt das nicht. Sie weiss, sie muss den Alkohol lassen, sagt sie. Aber sie leugnet, dass sie ein Alkoholproblem hat. Ich habe ihr dieses Wochenende ungefähr zehn Mal gesagt, dass sie ein Alkoholproblem hat. Sie schlägt mir dann jedesmal die Tür vor der Nase zu. Meinem Vater (der selber regelmäßig trinkt, aber ohne Kontrollverlust, halt ungefähr eine halbe Flasche Wein täglich, schnell hintereinander runtergekippt, und dann Schluss) habe ich mitgeteilt, dass meine Frau ein Alkoholproblem hat, damit er - wenn er zu Besuch kommt - keinen Alkohol mehr trinkt. Ich selber habe beschlossen, kein Alkohol mehr zu Hause zu trinken. Seit drei Wochen ziehe ich das durch. Es fällt mir verdammt schwer, weil ich
    selber auch gewohnt bin, Alkohol zu trinken. Aber es hat diesbezüglich klick gemacht. Ich glaube, ich werde eine Veränderung nur hinbekommen, wenn ich selber nichts mehr trinke. Ich brauche einen klaren Kopf. Ich bin Co-abhängig, das weiss ich inzwischen (seit einigen Tagen lese ich in diesem Forum und es ist erstaunlich, wie sich die Geschichten ähneln. Allerdings sind die Co-Abhängigen meistens doch Frauen, glaube ich. )
    Soll ich weiter meine Frau mit der Wahrheit konfrontieren? Aber sie verweigert sich jeglichem Gespräch! Und das Zusammenleben ist kaum noch erträglich! Die Kinder (drei Töchter) leiden darunter. Ich weiss eigentlich nicht weiter. Ich weiss nur, ich muss klar im Kopf bleiben, Tag für Tag überstehen. Ich wünsche mir dir Kraft, meine Frau (seit 16 Jahren sind wir zusammen!) endlich zu verlassen.
    Einmal hat meine Frau im Suff neben das Bett gepinkelt. Die Geschichte ist mir eingefallen, als ich gerade die Sache von dem Ehemännern gelesen haben, die ins Bett pinkeln. Es ist schon wahnsinn, was die Co-Abhängigen so aushalten.
    Gruß
    Daniel

  • von smilla und rockabella am 16.4.2007

    Hallo Daniel;

    Hör auf deiner Frau klarmachen zu wollen dass sie Alkoholikerin ist,
    verwende deine Energie darauf es DIR klarzumachen.

    Freundschaftliche Grüsse Smilla
    _________________

    Lieber Daniel

    Mein Ex-Freund ist auch ein Bett-Pinkler...

    Zu deiner Situation. Ich kann dich nur allzu gut verstehen... Ich an deiner Stelle würde sie verlassen... Aber das ist so leicht "dahergesagt".... Ich weiss wie es ist wenn Gefühle im Spiel sind... Jeder kann so leicht Ratschläge erteilen wenn's nicht um's eigene geht... Versuche mal deine Situation von aussen zu sehen... versuche deine Ehe anzuschauen als würdest du ein anderes Paar beurteilen... was würdest du IHM raten?

    Alles Liebe und viel Kraft
    Rocka

  • hallo daniel,

    habe mir erlaubt, deinen neuen threat hier hineinzukopieren und dann zu löschen. es ist für dich (und uns :wink:) besser und leichter, wenn wir deine geschichte in einem strang verfolgen können. das neue hatte ich zum beispiel noch garnicht gelesen, als ich dir geantwortet habe :oops:.

    lieben gruß

    lavendel

  • hallo daniel,

    ich hab das ultimatum erst da gestellt, als für mich die schmerzgrenze erreicht war, als ich wusste, ich kann so nicht mehr weiterleben und auch wusste, dass ich mich trennen würde, wenn er nichts tut. ja, und ich hab dann vor ablauf (ich hatte ihm 10 wochen gegeben, und nach sechs war immer noch nichts passiert, als dann die kabarett-absage kam) des ultimatums bitzartig gemerkt "er will überhaupt nicht. er hält still, wenn ich meckere, beschimpft er mich, er macht sich über mich lustig und meine sorgen lächerlich". das wurde mir blitzartig klar, und da hab ich gedacht "warum weitere vier wochen warten, der zustand wird derselbe sein, nur dass ich weitere vier wochen gewartet und gelitten hab". deshalb die verkürzung.

    aber ich hab auch lange gebraucht zu merken, dass es mich kaputt macht, dass ich mich nur nur erniedrigt und gedemütigt fühlte, vorher hätte ich das nicht gekonnt.

    Zitat

    Mein Problem ist, dass meine Frau die ganze Zeit mich beschimpft und beleidigt, mich verantwortlich macht für Alles und Jedes. Ihre Verleugnung ist absolut. Sie sieht überhaupt nicht ein, dass sie Alkoholikerin ist. Ihre Ausrede, sie verträgt nur keinen Alk ist offenbar ziemlich typisch.

    das war bei uns ganz genauso. beschimpfungen, mich für dumm verkaufen, runterspielen, lächerlich machen - das ist typisch, wird dir jeder alki hier bestätigen, dass er es auch so gemacht hat. streit vom zaun brechen, um dann wieder einen grund zum trinken zu haben: und natürlich bist DU schuld, nur du, weil du ja nicht lieb warst, kein verständnis hast, sie nicht unterstützt.... der ganze sermon. überall gleich. hat nix mit dir zu tun, das musst du dir immer wieder sagen.

    Zitat

    Früher habe ich immer um Verzeihung gewinselt, mich für Dinge entschuldigt, die ich gar nicht begangen habe, nur um mit ihr in (scheinbarer) Harmonie zusammen zu sein.

    hab ich auch gemacht, aber das ist doch gaga, oder? nur um des lieben friedens willen sich alles gefallen lassen? jeden freund würdest du rausschmeissen, nur bei der eigenen partnerin versagt der selbstschutz.

    kann dir wirklich nur viel glück wünschen. du könntest es ja mit einem ultimatum versuchen, damit du das gefühl hast, sie hätte noch ne ernsthafte chance gehabt zu begreifen, was du sonst tust. denn das wird sie dir wohl nicht zutrauen, dass du sie verlässt, hat mein freund wohl auch nicht geglaubt und deshalb weiter auf zeit gespielt. die frage ist, ob du das noch willst, eine zukunft mit deiner frau? bei mir verblassen langsam die schlimmen dinge aus seiner saufzeit, das hätte ich auch nicht gedacht. aber mit jedem tag, den er nicht trinkt und wieder "normaler" wird hoffe ich, dass er die kurve endgültig kriegt. aber ich bin auch froh, dass ich immer schon akribisch tagebuch geführt habe (auch unabhängig von ihm) und nachlesen und -fühlen kann, wie ich mich wirklich gefühlt habe. das ist wichtig, damit man nicht an sich selbst verzweifelt, wenn der andere einem mal wieder versucht einzureden, dass man spinnt. wär das ne idee für dich?

    und zu deiner letzten frage: ja, die "langfassung" meiner geschichte steht im geschützen, natürlich viel ausführlicher und mit den täglichen irren und wirren. deshalb schrieb ich ja, so stringent wie es jetzt scheint, war es natürlich nicht. im geschützten deshalb, weil ich nicht möchte, dass das www rückschlüsse ziehen kann, und weil dort in einer kleineren gruppe kontinuierlicher und damit auch vertrauter miteinander gerabeitet wird. hier in der offenen sind die leute oft nach einzwei wochen weg, das ist in der geschlossnen nicht so. wir begreifen uns da als virtuelle selbsthilfegruppe. kannst ja mal überlegen, ob das zusätzlich auch was für dich wär.

    alles liebe

    lavendel

  • Hallo daniel,
    also ich habe das ein bisschen anders erfahren.
    Solange ich meinen Mann bedrängt habe im Sinne von: Ich möchte etwas von dir ,was du tun könntest wenn du nur wolltest oder verstehen würdest,
    bin ich gegen die Wand gelaufen b.z.w. ich hing wie der Fisch an der Angel.
    Tut sie's oder tut sie's nicht liegt dann nicht in deinem Einflussbereich , d.h. du bist abhängig von ihr.
    Ein Ultimatum ist gut ( nie als leere Drohung) ,aber und das ist der entscheidende Unterschied : das Ultimatum ist keine Forderung mehr sondern eine Mitteilung.Du hast dich damit unabhängig gemacht .
    Sie kann und darf solange Trinken wie sie will, aber dann nicht mehr mit dir.
    So behälst du deine Selbstachtung und gibst ihr das Recht auf eine eigene und freie Entscheidung.

    Du hast viel richtiges geschrieben in deinen letzten Beiträgen:
    Ja,lass deine Frau in Ruhe und kümmer dich um dich und die Kinder.

    Du hast ihr alles gesagt und wenn sie was nicht verstanden hat kann sie dich fragen.
    Sie merkt erst mal nur das du das alte System verändern willst und kann nicht anders reagieren. Sie ist süchtig - sie ist krank.Das ist erst mal nichts persönliches gegen dich. Soweit, das sie sich mitverändern will ist sie noch nicht. Darum ärgert sie sich erst mal und weil sie instinktsicher spürt das du noch um Entschlossenheit ringst, reicht es erst mal völlig aus dir die Tür vor der Nase zuzuschlagen.

    Sie wird dir erst glauben das du es ernst meinst, wenn du dir selber glaubst. Das ist (auch wenn der Vergleich hinkt) ein bisschen so wie bei Kindern die aufhören zu quengeln wenn sie merken dass wir einen unumstösslichen Entschluss gefasst haben.

    Mach dich nicht fertig! Entschlüsse fassen wir in unsrem eigenen Tempo,
    step by step und ab und zu einen step rückwärts.
    Du musst auch nicht den Berg vor dir zu hoch machen. Vielleicht gibt es nochmal einen Weg zusammen falls du es schaffst dich zu trennen und deine Frau vielleicht an ihren Tiefpunkt kommt und sich auf den eigenen Weg macht.

    Glaub mir, ich habe gut reden, denn ich war einer der Superlangsamlerner.
    Allein 10 Jahre habe ich gebraucht zu kapieren das man sich mit Betrunkenen nicht unterhält, von Loslassen ganz zu schweigen.

    Also geh einfach weiter,du bist auf dem richtigen Weg
    und schöne 4 Tage wünsche ich dir

    Herzlichst Smilla

    ---------------------------

  • lieber daniel,

    zu deiner frage, ob du sie zu sehr bedrängst: nein. ob das was nützen wird, steht auf einem anderen blatt, ich denke eher nicht. sie geht in abwehrhaltung, erklärt dich für verrückt und du hast nichts gewonnen, im gegenteil: du leidest. was ich gut finde, ist dass du keinen alkohol mehr kaufst und auch keinen mehr trinkst (in ihrem beisein). ich hab das ganz genauso gemacht: erst mitgetrunken, damit er nicht soviel abkriegt (was fürn unsinn, er hat nachher zuhause weitergemacht und ich hatte am nächsten morgen einen kater), und irgendwann gabs dann einfach bei mir nix mehr. punkt.

    ansonsten hilft dir immer nur distanz: räumlich, emotional, im miteinander. ich hab irgendwann mantramässig wiederholt "ich will das nicht, ich will so nicht lenben, ich will keinen nassen alkie an meiner seite, ich komme zu kurz, ich leide, ich will das nicht mehr". irgendwann war dann eben der leidensdruck so groß, dass ich auch für die konsequenzen bereit war.

    versuch, dir und deinen töchtern das leben so schön wie möglich zu machen, geht eis essen, spazieren, in den zoo, was weiss ich. zeig ihnen, dass du für sie da bist. dass ihr zu viert eine einheit seid, in der deine frau (angetrunken) nichts zu suchen hat. und mach dir immer wieder klar, dass ihr so keine zukunft habt. natürlich hast du angst vor einem eklat, ihrer eifersucht, einer schlammschalcht. aber die wird IMMER kommen, egal ob jetzt oder in einem jahr. aber in einem jahr habz ihr weiteren schaden genommen, du verlängerst euer leiden - ohne aussicht auf linderung.

    du fragst, ob du dir selbst ein ultimatum stellen sollst. mir hat das für mich geholfen. wenn ich was will, dann ziehe ich das auch durch, und noch mehr unter zugzwang fühle ich mich, wenn ich das ausposaune und mir wichtige leute mich "erwischen" und mir das unter die nase reiben könnten, wenn ich dann nicht konsequent bin. unter anderem deshalb hab ich mein ultimatum ins forum geschrieben und auch in meiner kreuzbundgruppe erzählt: ich WOLLTE druck von aussen, falls ich in der gefahr gewesen wäre, einen rückzieher zu machen. klingt vielleicht blöd, aber ich kenne meinen stolz und unter anderem die "angst" vor den anderen hat/hätte mich hart bleiben lassen. war eben meine krücke.

    lieben gruß

    lavendel

  • Zitat

    Ich weiss gar nicht, was ich weiter tun soll. Ich habe gedacht, ich muss erst einmal ausziehen. Aber davor muss ich wohl mal einen Anwalt aufsuchen, wegen dem Aufenthaltbestimmungsrecht der Kinder. Oder das Jugendamt einschalten. Aber wenn ich das tue, dann ist sofort Krieg

    Könnte sein, ABER: du hast doch jetzt schon einen Krieg, einen Nervenkrieg, der dich und die Kinder fertig macht.
    Deine Frau wird genau gespürt haben, dass bei dir ein Umbruch stattfindet, also will sie dich beruhigen und sich wieder in die Familie einfügen. Allein, wenn ich das lese, kommt mir die Galle hoch.....

    Vergiss nie, dass ein Alkoholiker alles verspricht, aber nicht halten kann. Nicht weil sie nicht will, sondern weil sie trinken muss!

    Die Frage ist nun, inwieweit du bereit bist für dich und deine Kinder zu kämpfen. Ein Trennungskrieg ist schnell vorbei, ein Nervenkrieg ist ein ewiger Kreislauf und wird nicht besser sondern schlimmer!

    Gruß
    Heike

  • Hallo Daniel,

    danke das Du auch bei mir mitfühlen kannst.

    Genauso könnte ich das von mir bei Dir behaupten.

    Der Kampf um "Etwas" (die Kinder) wird wohl oder übel kommen. Damit rechne ich jetzt fast schon fest.

    Ich für meinen Teil, will keine Rache. Rache vergiftet mein Denken. Ich glaube aber, Sie will, in drücke es mal so aus, nun Revange (schreibt man das so?) für die Worte vom heutigen abend. Sie meint sie kann flüchten, wohin sie will ohne auch nur ein bischen an die Realität zu denken. (O.k., sie denkt schon, bloß halt an ihre Realität).

    Sei stark für Dich und laß Dich nun nicht einwickeln, auch wenn´s weh tut. Glaube bloß nicht, das ich das alles so einfach wegstecke ohne irgendwelche Folgen für mich.

    Eine Folge des heutigen Gesprächs ist: Die Erkenntnis, das Sie noch (in meinen Augen) weit weg von Ihr selbst ist.

    Erst, wenn Sie sich selbst gefunden hat, glaube ich, das wir wieder auf eine "normale" Art miteinander umgehen können. Dann denkt Sie vielleicht auch mal wieder an das Wohl ihrer Kinder und nicht nur an Ihres.....

    Viel Energie von mir für Dich

    Fühl Dich verstanden

    ***Drück***

    stoffel

    "Schmetterlinge fliegen hoch, aber auch die müssen ersteinmal laufen lernen"

  • hallo daniel,

    Ich kann ab gestern (nach meinem Telefonat mit ihr), die Ebenen auseinanderhalten. Habe mir in meinem Thread ein Verstand/Herz-Barometer zugelegt um zu erwähnen, wie ungefähr es in mir aussieht.

    Deine Fragen:

    Zitat

    Liebst du deine Frau noch? Hoffst du noch auf sie? Trauerst du der Zeit vor ihrer Therapie nach?

    Ob ich meine Frau noch liebe.............hmm, diese Frage habe ich mir gestern auch noch gestellt.

    Ja, das tue ich, aber es wird im Moment immer weniger..........

    Ob ich hoffe.....................hmm?

    Ja, für Sie selbst, das Sie erkennt und ihr wirkliches Grundproblem angeht, nur so kann eine weitere Annäherung stattfinden.

    Habe ich gestern geschrieben, das als ich sie gefragt habe, ob Sie ihr Grundproblem mit ihrer Therapeutin angesprochen bzw. sich klargemacht (Was schon vor meiner Zeit liegt!!!) woran das liegt???

    Sagte Sie ja, das hat Sie schon erkannt. Ich: Gut, und was ist nun wirklich dein Grundproblem???

    Ach, das wird gerade analysiert!!!!

    Hähh?, Wie, bitte??? Nach nunmehr über 8 Wochen!?!

    Leider konnte sie mir es auf meine direkte Nachfrage nicht sagen.(Das Problem)

    Trauer über die Zeit davor....................hmmm

    NEIN, ein ganz ausdrückliches Nein. Ich will nie wieder so etwas erleben, geschweige denn weitermachen. GANZ DEUTLICH!!!!

    Du kannst auf jedenfall Stolz auf DICH sein, das Du für Deine Kinder schon etwas getan hast, aber

    NUN KOMMST DU DRAN, dann merken die Kinder auch an DIR eine Veränderung, und die tut Ihnen gut.

    Fühl´ Dich verstanden, bei mir war es auch der riesige Berg, den ich vor mir sah´. Aber es hilft nichts, Du hast die Fahne(Flagge) in der Hand. Und DIE muß auf den Gipfel gesteckt werden.


    ***Drück***

    stoffel :wink:

    Kopf hoch und geradaus...........................

    "Schmetterlinge fliegen hoch, aber auch die müssen ersteinmal laufen lernen"

  • Hallo Daniel,

    ich glaube Du hast nicht ganz verstanden um was es mir geht.

    Ich weiß, das meine Frau Alkoholikerin ist und bleiben wird.

    Sieh es mal so.

    Klar könnte es mir egal sein (Paarebene) und es macht mir hier auch nicht mehr so viel aus, wie vorher.

    Aber........

    Die Geschichte geht ja noch weiter. Durch unsere Kinder (Elternebene) werden wir immer verbunden sein. Und da will ich doch, das Sie wirklich mal Ihr "Grundproblem" angeht. Sonst ist vielleicht auch irgendwann der Zeitpunkt gekommen, an dem Sie wieder einen Rückfall hat und die Kinder sind dann bei Ihr. Was glaubst Du, wie die Kinder sich dann freuen?!?!? :?

    Aber wie gesagt, das ist meine Betrachtungsweise.

    Denk´ mal auch für Dich über solche Dinge nach.

    ***Gedrückt und verstanden***

    stoffel

    "Schmetterlinge fliegen hoch, aber auch die müssen ersteinmal laufen lernen"

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