Guten Morgen Falk,
meine Erfahrungen aus ca. 20 Jahren vergeblicher Trockenheit und 2 Jahren echter Trockenheit:
In den 80er Jahren wurde mir bewusst, dass ich ein ernstes Problem mit Alkohol hatte. Mir ging es gesundheitlich sehr schlecht...1986 machte ich dann meine meine erste Entgiftung im Krankenhaus. Danach war ich körperlich wieder fit, genoss es nicht mehr zu trinken, lebte aber weiter wie bisher. Unser Weinkeller war weiter gut bestückt, ich ging auf Feiern und glaubte, dass es mir nichts ausmacht, wenn andere trinken...
so stolperte ich von einem Rückfall zum nächsten. Auch wenn ich längere Zeit nichts getrunken hatte bestand mein Leben aus faulen Kompromissen.
Die musste ich in der Politik machen, aber in Bezug auf Alkohol hätten sie fast mein Leben gekostet. (s. meine Vorstellung)
Nach diesem "Schuss vor den Bug" war für mich Schluss mit dem ganzen Selbstbetrug.
Praktisch sah das erst mal so aus:
- Mein Haus wurde eine alkoholfreie Zone. Mein Mann und meine Kinder trinken in unserem Haus keinen Alkohol. Einige sogenannten Freunde blieben weg, aber wirkliche Freunde blieben und akzeptieren meine "Schutzzone".
- In der ersten Zeit mied ich öffentliche Veranstaltungen, bei denen getrunken wurde.
- Auf Familienfeiern suche ich die Nähe von Nichttrinkenden oder beschäftige mich mit den Kindern.
- Beim Essengehen bin ich wachsam, besonders was Soßen anbelangt. (Ich frage, ob diese mit Alkohol zubereitet wurden.)
- Von der Politik habe ich mich total verabschiedet.
(Du glaubst ja nicht, wie viele Entscheidungen unter Alkoholeinfluss getroffen werden.)
Inzwischen gehe ich wieder mehr aus genieße Konzerte meiner Lieblingsmusik. Dort wird ntürlich Alkohol getrunken, aber für mich steht die Musik im Vordergrund...
Ich mache keine faulen Kompromisse mehr, weder im Bezug auf Alkohol noch im sonstigen Leben.
Ich will niemanden "bekehren". Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie er durchs Leben gehen wil.
Sweety