In hoc signo vinces?

  • Hallo Der Wanderer,

    du befindest dich momentan in der Phase der Entscheidungsfindung. Du hast längst erkannt, das dein Alkoholkonsum problematisch ist, das er dich in psychische Krisen bringt. Deine Seele schreit danach befreit zu werden von diesem Teufel mit dem Namen Alkohol. Denn Dein Unterbewusstsein weiß genau, was zu tun wäre, um dich zu erlösen, um dich zurückzuführen auf den "richtigen" Weg, den du vor langer Zeit verlassen hast.

    Dein Verstand hat die Botschaft des Unterbewusstseins aufgenommen und weiß, das nur das Aufhören die Lösung ist. Doch du bist süchtig - und deswegen lässt sich diese Aufforderung Aufzuhören nicht so einfach in die Tat umsetzen. Du musst tagtäglich einen inneren Kampf durchstehen, einen Kampf pro & contra Alkohol - und hast dich bisher vom Alk nicht lossagen können, seinem Bedürfnis stets nachgegeben.

    Die Chance auf dauerhafte Veränderung und Besserung deiner Situation hast du erst, wenn du dich voll und ganz für ein abstinentes Leben entscheidest. Nur dann kannst du Schritt für Schritt in ein neues Leben eintreten. Am Anfang steht die Entscheidung für ein abstinentes Leben - mit all ihren (auch als schmerzlich empfundenen) Konsequenzen.

    Alles andere ist sinnlos. Hermeieiern, im Kreis Gerenne, nichts von Dauer.

    Herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo Wanderer,

    das Erlernen einer trockenen Lebensführung ist zunächst mal ein eher prosaischer und praktischer Vorgang.

    Die Frage ist zwar "Sein oder Nichtsein", aber nicht literarisch-poetisch oder philosophisch, sondern im Sinne von "ohne Alkohol leben" oder "mit Alkohol sterben".

    Es geht um dein Leben und du musst dir als erstes darüber klar werden, ob du es leben möchtest oder weiter mit dem Tode kokettieren.

    Willst du leben? Willst du den Mut haben zum Leben?


    Herzliche Grüße vom Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Hallo Wanderer,

    "Der Mut zur Wahrheit und der Mut zur Klarheit. Beides ist differenziert zu sehen."

    "Ich weiß nicht weiter. Ich verzweifle allmählich wirklich,..."

    Sorry, aber wenn ich deinen thread lese, verzweifle ich auch.

    Du beobachtest dich wie ein Außenstehender, ja, Unbeteiligter. Deine Wahrnehmungen versuchst du philosophisch zu ergründen....
    Was bringt dir das? NICHTS!!!

    Der Mut zur Wahrheit verschafft dir Klarheit!

    Die Wahrheit ist: du bist suchtkrank!
    Die Klarheit folgert daraus: Alkoholismus ist eine tödlich verlaufende Krankheit. Sie ist nicht heilbar, kann aber zum Stillstand gebracht werden.

    Du hast die Wahl.

    Du kannst weiter saufen und über dein Leben philosophieren -
    oder du kannst aufhören und dein Leben leben!

    Gruß Sweety

    Es ist keine Schande krank zu sein.
    Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun!

  • Hallo Wanderer,

    Jo, nett geschriebener Beitrag, nur leider hat philosophisches Geschreibe noch niemanden trocken gemacht. DAS liegt nämlich ganz allein in Deiner Hand.

    Philosophiert haben wir wohl alle genug, besonders im breiten Kopp...bla bla bla...... (sorry, ich zumindest)

    Ich wollte auch mal nicht mehr leben, weil ich nicht mehr weiter wußte, wollte lieber tot sein, weil ich dachte, ich komm nie wieder aus der Sucht raus.
    Aber es GIBT Wege aus der Sucht.
    Ich kam zum Glück noch rechtzeitig ins KH und ich schäme mich heute für meine damaligen Gedanken, nicht mehr leben zu wollen.
    Denn das Leben ist wunderschön, besonders ohne Stoff im Blut. In der Alkoholsucht taugt aber alles nix mehr.

    Also los ma jetzt, Butter bei die Fische....
    Es ist Montag, alles Arztpraxen haben offen, ein Telefonanruf und schon hast Du einen Termin.

    Lass Dir um Gottes Willen HELFEN, Du hast hier schon den ersten Schritt gemacht und Dich hier angemeldet, wird jetzt Zeit für den nächsten, der heißt ganz einfach "Arztbesuch" !
    Wenn Du Alkoholiker bist, bist Du krank und benötigst ärztliche Hilfe ! Du hast Anspruch darauf.

    Aber die Entscheidung liegt in DEINER HAND.

    Wie sweety so schön schrieb:
    Du kannst weiter saufen und über dein Leben philosophieren -
    oder du kannst aufhören und dein Leben leben!

    Wir begeleiten Dich gern auf Deinem weiteren Weg, aber tu Du auch was dafür, geh zum Arzt, mach eine Entgiftung, wenn nötig, das entscheidet Dein Arzt mit Dir zusammen.
    Davor brauchst Du wirklich keine Angst zu haben, nimm Dir einfach Deinen Rest Mut zusammen, wenns auch schon wenig ist, aber das schaffst Du noch....

    Lieben Gruß an Dich
    Lilly

  • Hallo Wanderer,

    ich weiß es nicht, glaube aber, dass ich einigermaßen nachvollziehen kann wie Du Dich fühlst.
    Du versuchst vielleicht gerade Deinen Kopf und Ratio mit Deinem Gefühl in Deckung zu bringen und das geht derzeit völlig daneben.

    Ich glaube Du bist aber eigentlich schon fast an einem guten Punkt. Ich bin auch weitaus eher Kopfmensch als Gefühlsmensch.

    Bei mir war das in etwa so:

    Der Bauch, das Gefühl, die Depression, all das sagt Dir: "Trinke (betäube Dich trinke , vergesse nur für heute, jetzt keinen Druck mehr, nur jetzt, jetzt besser fühlen)"........ und zu guter letzt sagt es noch: "Ja ich trinke jetzt." und gewinnt die Oberhand.

    Obwohl:

    Dein Verstand sagt Dir: "Ich will nicht mehr trinken , ich bin Alkoholiker, ich weiß wo das letztendlich hinführt und das es schlecht für mich ist. Es geht mir wegen dem Dreckszueg total beschissen und zwar im wesentlichen wegen dem Dreckszeug. Ich habe das nicht mehr im Griff ich brauche Hilfe.

    Du bist jetzt eigentlich so weit und so tief, so deprimiert und enttäuscht von Dir , dass Du anfängst Todes und Suizidgedanken mit Dir zu diskutieren. Der Ursprung des Gedankens kommt aus dem Bauch aus der Depresion. Diskutieren tust Du den Gedanken mit dem Kopf, Deiner Ratio. Dabei zeigt Dein Verstand noch seine Überlegenheit, sein Wissen und beweist Dir noch für Dich seine Stellung über dem Bauch.
    --------------------------------

    Wanderer ich glaube es ist jetzt nur noch ein kleiner Schritt, Du must jetzt endlich eine Entscheidung daraus treffen und die ist nicht eine Erkenntnis oder Wissen, sondern es ist eine befreiende grundlegende Aussage, die für Kopf und Bauchgleichermaßen gilt:

    ICH DARF UND WERDE AB JETZT NIE WIEDER ALKOHOL TRINKEN, DENN ICH WILL DASS ES MIR NIE WIEDER SO SCHLECHT GEHT! ALLES WAS JETZT OHNE ALKOHOL KOMMT, KANN NICHT SO SCHLIMM SEIN, WIE DAS WAS JETZT MIT ALKOHOL WEITER KÄME!

    Wenn Du endlich diese Entscheidung getroffen hast und immer wieder aufrufst, wird es ein echter Wendepunkt. Du must sie aus Dir selber haraus treffen.

    Hoffe ich liege nicht allzuweit daneben und Dir hilft das ein bisschen, drücke Dir die Daumen.

    LG vom Falk

    Nichts im Leben ist so schlimm, als dass man nicht darüber reden könnte!

  • Hallo Falk,

    ich weiß nicht ob Du daneben liegst oder nicht!?

    Alkis(ich spreche von mir) sind sehr schlau!

    Bei mir wäre es nicht angekommen, wenn jemand den Versuch gestartet hätte mir aus seiner Sicht überzustülpen, was ich jetzt zu tun habe und dabei auch noch gemerkt hätte, das derjenige mir nur seine theoretische Möglichkeit vermitteln will, wie die Lösung aussehen könnte! Ich brauchte gemachte Erfahrungen der Menschen!

    Hätte mir in meiner nassen Zeit jemand so geantwortet, wäre ich sehr wahrscheinlich in die Kneipe gegangen und hätte erstmal einen getrunken!
    Das gilt jedoch nur für mich!

    Wie "Der Wanderer" damit umgehen kann und was er daraus machen kann, weiß ich nicht. Der Bauch folgt dem Verstand manchmal nur sehr zögerlich und abwartend!?

    Gruß Hermann

  • Wanderer, ein sinniger Nick. Man könnte auch sagen, der, der in die Alkoholhölle wandert oder will er ans Licht.

    Du hast die Wahl.

    Ich habe deinen Post auch als sehr "poetisch" empfunden und es hat mich irritiert. Wo versteckst du dich dahinter. Ist es nicht etwas wie glorifizieren deiner Gefühle, so nach dem Motto, ich armes Schwein.

    Wir alle waren arme Schweine und haben uns bedauert, aber wir wollten da raus. Das geht aber nur, wenn man die Realität anpackt. Also konkret was tut. Das Kokettieren mit den Gefühlen bringt gar nichts, bringt einen nicht weiter.

    Willst du aufhören? Gehe zum Arzt! Packe es an.

  • Hi Herman, hi Wanderer,

    also es war natürlich meine Erfahrung, wie ich es bei mir erlebt habe. Bin leider auch ziemlich kopflastig.

    Wanderer, das kann natürlich keine überzustülpende 1x 1 Lösung sein wie schon bemerkte. Hätte wohl besser in der "Ich-Form " geschrieben.

    Liebe Grüße vom Falk

    Nichts im Leben ist so schlimm, als dass man nicht darüber reden könnte!

  • Zitat

    Jetzt stellt sich aber doch noch eine Frage: Denke ich so, weil ich saufe oder saufe ich, weil ich so denke? Stellte sich jemand diese Frage hier vor Erstellen einer Antwort? (Bezogen auf Suizidgedanken)

    Hallo Wanderer,

    Huhn oder Ei?
    Ich denke, dass sich jeder von uns Alkoholikern schon einmal diese Frage gestellt hat. Oft genug viel zu lange. Denn Saufen ist für uns ja nichts anderes als Suizid.

    Nur bringt sie uns nicht weiter, sondern ist sogar mit ursächlich, dass wir nicht aus dem Teufelskreis herrausfinden. Was wir brauchen sind zwar zuerst Fragen, dann aber auch Antworten und erst das Handeln kann etwas bewirken.

    Besuch' deinen Internisten, was kannst du dabei verlieren?


    Herzliche Grüße vom Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Hallo Wanderer,

    der Dreh- und Angelpunkt liegt hier im Tiefpunkt.

    Auch ich habe mich bis zum entscheidenden Tag, dass ich Fremdhilfe konsequent angenommen habe, gewendet und geaalt.
    Wollte für mich die Alkoholkrankheit noch nicht annehmen, habe auf ein Weltwunder gewartet, sah immer noch Alternativen (aber ohne Plan), alleine aus der Sucht zu kommen, wollte mich nicht mit Alkoholikern gleichsetzen. Damit habe ich Jahre verschenkt.

    Gehe die empfohlenen Wege dieses Forums, nimm Erfahrungsaustausch an und beginne dein Leben zu genießen.

    Gruß, Freund.

  • Hi Wanderer,

    wie geht es Dir? Melde Dich mal wieder auch wenn´s Dir schlecht geht und Du keinen Absprung findest. Hauptsache du bleibst dran und beschäftigst Dich damit! Das ist ein Teil des Weges,

    Lieben Gruß vom Falk

    Nichts im Leben ist so schlimm, als dass man nicht darüber reden könnte!

  • Hi Wandere,
    ich noch mal ........... ups........habe irgendwie Dein Re-Datum nicht richtig gelesen, war ja von heute :wink:

    Nun denn dann bist Du ja dran. Na Deine grundlegende Art und Weise zu denken, mit philosophischen Parabeln und Deinen Ansprüchen an Gedabkengänge, die wirst Du wohl generell nicht ändern und sowohl mit als auch ohne Alk nutzen. Du wirst ja kein grundlegend anderer Charakter mit, bzw. ohne Alk.
    Aber ich versiche Dir. Ich bin in der 8ten Woche meiner neuen Trockenheit und es ist schön noch viel wacher und viel klarer Denken zu dürfen und zu können. Es ist manchmal eine unglaubliche Genugtuung und Freude ein anderes Lebensgefühl.......... nicht immer aber immer öfters.

    Wie geht es Dir denn grade?

    Lieben Gruß nochmal von Falk

    Nichts im Leben ist so schlimm, als dass man nicht darüber reden könnte!

  • Hi Wanderer,

    glaub mir eines, keiner will dir hier mit Kritik was böses. Es ist nur das, was auffällt. Es kann o.k. sein, es kann verqueres Denken sein. Das zu beurteilen bin ich zumindest nicht in der Lage.

    Ich habe das Gefühl, dass man in einem Forum schneller auf - ich sage jetzt mal - Unstimmigkeiten hingewiesen wird, als im realen Leben. So Gesicht zu Gesicht ist man schon wesentlich rücksichtsvoller.

    Aber ist es nicht auch eine Chance für einen auf etwas hingewiesen zu werden, da kann man doch mal anfangen bei sich zu gucken. Wobei, das muss ich schon einräumen, es auch schwierig ist Kritik anzubringen, ohne jemanden persönlich zu kennen.

    ich weiß sowas ist nie angenehm.

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