Alleine schaffe ich es nicht ...

  • Hallo zusammen,

    am Freitag hatte ich meine Geschichte in Kurzform im Vorstellungsbereich gepostet. Ich habe vor einigen Jahren situationsbedingt angefangen Wein zu trinken, nachdem ich zuvor mein Leben lang Antialkoholikerin war und inzwischen "hänge ich dran" - ich denke mal, ich bin der Alkoholsucht nun ganz und gar erlegen, denn es geht nicht mehr ohne. :cry: Ich habe es mit kontrolliertem Trinken versucht, mit alkoholfreien Weinen aber es geht nicht. :oops: Meine äußere Fassade steht noch perfekt, ich gehe arbeiten, bin auch grundsätzlich nie betrunken (allerdings hat mein Organismus auch schon eine hohe Akzeptanz entwickelt, denn ich kann schon einiges "wegdrücken" ohne dass man mir etwas anmerkt), habe gute soziale Kontakte, bin aktiv und sportlich, bin die ewig Perfekte und Hilfsbereite. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus, denn eigentlich bin ich nur noch ein Wrack - in der Woche beherrsche ich mich einigermaßen aber am Wochenende brauche ich schon vormittags ein Gläschen Wein, da ich sonst keine gute Laune habe. Morgens zittern meine Hände, nachmittags habe ich dann schon ein gutes Pensum Alk inne und das alles geht natürlich heimlich. Es wird heimlich neben dem Wein, den ich so öffentlich vor meinen Mitmenschen trinke, noch einiges versteckt, es wird heimlich getrunken und heimlich werden die leeren Flaschen entsorgt. Ich komme mir mit diesen heimlichen Aktionen manchmal wie ein Schwerverbrecher vor. Ich gaukle allen etwas vor mit meiner "geringen" Alkoholtrinkerei und in Wirklichkeit schütte ich manchmal unmögliche Mengen in mich rein. Ich leide dazu unter einer Autoimmunerkrankung des Dünndarms, muss Medikamente nehmen und meine Ärztin würde mir die Ohren lang ziehen, wenn sie wüßte, dass ich unter diesen Voraussetzungen Alkohol trinke. Ich darf es gar nicht, es wird mein Leben nicht gerade verlängern, wenn ich so weitermache aber ich kann nicht aufhören. Ich schaffe es nicht und das nervt. Eigentlich habe ich mir überlegt, dass nur noch zwei Dinge in Frage kommen: mit alkohol sterben, denn so will und kann ich nicht mehr, zudem ich mir eh gerade meine Gesundheit ruiniere oder ohne alkohol leben, wofür ich mich entschieden habe. Aber ich weiß nicht wie ich das anstellen soll, wie soll ich ohne Alkohol klar kommen? Ich kann, darf und will nichts mehr trinken aber ich glaube nicht, dass ich das schaffen kann. Ich bin sehr verzweifelt und weiss nicht mehr weiter. Einige von Euch Lieben haben mir ja schon Hilfe angeboten im Vorstellungsbereich und ich nehme auch jeden Rat und jede Hilfe an - ich will nur weg vom alk und zwar ganz und für immer! :cry:

    Gruß, Fantasy

  • Hi Sensei,

    danke für Deine Antwort. Eine Entgiftung brauche ich nicht,da ich außer etwas Händezittern am Morgen eigentlich keine physischen Symptome habe, wenn ich dann mal eine Zeit nichts trinke. Ich bin nur fürchterlich schlecht gelaunt, eine Leere macht sich breit bei mir, wenn ich keinen Wein bekomme. In der Woche wenn ich auf der Arbeit bin habe ich nicht so viele Probleme aber kaum komme ich raus aus meinem Büro abends geht es los. Ich mache dann noch meinen Sport, denke aber während ich noch renne oder sonstwas mache schon wie ich nun meine kleinen Fläschen zu Hause rein schmuggle. Ich kaufe mir dann immer kleine 1/4 Liter-Fläschen und beruhige mich damit, dass ich ja nur so kleine Fläschen trinke. Nur wenn ich dann drei davon getrunken habe, ist eine ganz normal grosse Flasche Zeugs in mich rein geflossen - das ist Selbstbetrug, ich weiß das aber ich kann nichts dagegen tun. Nein, mit meinem Arzt habe ich nicht darüber gesprochen, mit niemandem und das kann ich auch nicht, ich schäme mich eh so, dass mir das passiert ist. :oops: Ich muss das ohne meine Mitmenschen regeln und möglichst heimlich. Wer heimlich trinken kann so wie ich - ich habe schon sehr viel Einfallsreichtum entwickelt - kann auch heimlich wieder trocken werden, sag ich mir. :cry:
    Ich wünsche Dir auch alles Gute, nochmals Danke.

    Gruß, Fantsay

  • Hallo Fantasy,

    "Allein schaffe ich es nicht" und "Ich muss das ohne meine Mitmenschen regeln" ist ein Widerspruch, den du noch auflösen musst.

    "Ich nehme auch jeden Rat und jede Hilfe an" und "Eine Entgiftung brauche ich nicht" genauso.

    Um es zu schaffen, ist es ganz wesentlich, dass du aus deiner Heimlichkeit rauskommst, weil genau diese zu deinem Krankheitsbild gehört. Du solltest dich deinem Arzt ohne falsche Scham anvertrauen. Er ist ausgebildet für den Umgang mit kranken Menschen. Und ein Alkoholiker ist ein kranker Mensch.


    Herzliche Grüße vom Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Hi Hasenpfötchen,

    da bist Du ja gott sei Dank wieder - ich glaube, jetzt befinden wir uns im richtigen Forenbereich.

    Sensei: Du hast sicher Recht mit dem was Du sagst, nur es ist mir ein Horror was passieren würde, wenn ich meine Alkoholerkrankung an die große Glocke hängen müsste. Ich arbeite vollzeit, alles wäre kaputt und durcheinander. Es muss doch einen Weg geben ohne zuviel Öffentlichkeit vom alkohol wegzukommen. Das ich das nicht ganz alleine kann, weiß ich aber es hat doch hier im Forum auch nicht jeder eine Entgiftung gemacht - es gibt noch nichts zu entgiften bei mir. Die abhängigkeit ist momentan "nur" psychisch - mein Organismus selber kommt ohne Alkohol sehr gut aus, ich würde ihm sogar einen Gefallen tun, wenn ich es lassen könnte. Ich bin aber auf dem schlimmsten Wege und deshalb möchte ich, bzw. MUSS ich das sofort stoppen. Es geht nur um die Frage wie kann ich das?! Ich möchte nicht erst warten, bis ich ganz unten bin und es mir wahnsinnig dreckig geht - ich will unbedingt vorher aufhören und gar nicht weiter in den Horror reinrutschen.

    Anneka: ja das ist so, mir geht es noch nicht dreckig genug aber soweit will ich es wie oben gesagt eben nicht kommen lassen. Schlimm genug ist mein derzeitiger Alkoholstatus alle mal um es sein zu lassen. Die Frage ist nicht, ob ich wirklich bereit bin - das bin ich - sondern wie kann ich es bewerkstelligen auf den Parties nicht zu trinken und die Freude auf den abendlichen Wein im Keim zu ersticken, ohne erst ganz in der Gosse zu landen.

    Für Eure antworten Danke im Voraus.

    Gruß, Fantasy

  • Zitat von Fantasy40

    Hi Sensei,

    danke für Deine Antwort. Eine Entgiftung brauche ich nicht,da ich außer etwas Händezittern am Morgen eigentlich keine physischen Symptome habe, wenn ich dann mal eine Zeit nichts trinke. Ich bin nur fürchterlich schlecht gelaunt, eine Leere macht sich breit bei mir, wenn ich keinen Wein bekomme. In der Woche wenn ich auf der Arbeit bin habe ich nicht so viele Probleme aber kaum komme ich raus aus meinem Büro abends geht es los. Ich mache dann noch meinen Sport, denke aber während ich noch renne oder sonstwas mache schon wie ich nun meine kleinen Fläschen zu Hause rein schmuggle. Ich kaufe mir dann immer kleine 1/4 Liter-Fläschen und beruhige mich damit, dass ich ja nur so kleine Fläschen trinke. Nur wenn ich dann drei davon getrunken habe, ist eine ganz normal grosse Flasche Zeugs in mich rein geflossen - das ist Selbstbetrug, ich weiß das aber ich kann nichts dagegen tun. Nein, mit meinem Arzt habe ich nicht darüber gesprochen, mit niemandem und das kann ich auch nicht, ich schäme mich eh so, dass mir das passiert ist. :oops: Ich muss das ohne meine Mitmenschen regeln und möglichst heimlich. Wer heimlich trinken kann so wie ich - ich habe schon sehr viel Einfallsreichtum entwickelt - kann auch heimlich wieder trocken werden, sag ich mir. :cry:
    Ich wünsche Dir auch alles Gute, nochmals Danke.

    Gruß, Fantsay

    Hallo Fantasy,

    bitte nimm mir das jetzt nicht persönlich übel, aber: So wie du die Sache angehen willst, gebe ich dir NULL Chancen auf Erfolg.

    Wenn du ohne Alkohol schon morgens Händezittern hast, ist eine körperliche Abhängigkeit durchaus schon gegeben. Dein Körper ist jetzt so an das Zeug gewöhnt, das überhaupt nicht klar und sicher abgeschätzt werden kann, wie er nach absetzen des Stoffs reagiert. Manchmal treten die schlimmsten Entzugserscheinungen erst nach 4-6 Tagen auf. Eine Frau auf meiner Suchtberatungsstelle berichtete letztens, das sie am 6. Tag (!)ihres letzten Selbstentzuges mit einer Freundin im Cafe eine Tasse Kaffee trank und dann plötzlich einen Krampfanfall erlitt - und mit dem Notarzt ins KH transportiert wurde. Die Sache ging glimpflich für sie aus - das muss aber nicht. Andere sind daran auch schon gestorben. Auch wenn dieser schlimmste Fall natürlich sehr selten vorkommt, sollte man bloß nichts auf die leichte Schulter nehmen.

    Was du dir erhoffst, ist der "leichte Weg". Du willst ja nichtmal deinen Arzt und deine Familie einweihen. Du willst also eine schwere Krankheit bekämpfen und besiegen ohne das irgendwer in deinem Umfeld was mitbekommen soll. :roll: Alkoholismus ist eine anerkannte Krankheit, genauso wie Leukämie oder multiple Sklerose, die garantiert tödlich verläuft, wenn man sie nicht zum Stillstand bringt.

    Gerade beim Alkoholismus ist es wichtig, einen ehrlichen, geradlinigen Neuanfang anzustreben. Mit dem Selbstbetrug, der Geheimnistuerei und den Relativierungen aufzuhören. Deswegen ist ein ärztlich begleiteter Entzug (stationär oder ambulant - das kann nur dein Arzt entscheiden) auch ein doppelt hilfreicher Schritt: Neben dem Abmildern der körperlichen Symptome wäre es auch für deine Psyche von Vorteil, diesen konsequenten ersten Schritt nach Aussen zu gehen. Dann hättest du ein Fundament worauf du aufbauen kannst.

    Ehrlichkeit gegenüber deinen Angehörigen und Freunden ist völlig unumgänglich. Wenn du dazu nicht bereit bist, ist jegliche Diskussion überflüssig. Ein Alkoholiker braucht ein Umfeld, was ihm auch einen gewissen Schutz bietet - und das kann nur ein Umfeld leisten, das weiß das du da ein Problem hast.

    Ich fürchte du unterschätzt die Schwierigkeiten, die mit dem erlernen einer stabilen Trockenheit einhergehen, enorm.

    Lies dich mal hier durch die Geschichten der anderen Teilnehmer.

    Herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo zusammen,

    ich habe eure Antworten aufmerksam gelesen und gut - Ihr habt die Erfahrung und wenn Ihr sagt, so geht es nicht, dann glaube ich Euch das. Nur gibt es denn eine Möglichkeit das alles neben dem normalen Tagesablauf her zu machen? Ich kann ja schlecht meinen Job hinschmeissen - bin froh, dass ich den habe - oder mal eben für 3 Wochen zur Entgiftung verschwinden. Ich habe im Moment einfach keinen Plan, wie ich das hinkriegen soll. Ich kann mein alltägliches Leben nicht einfach aufgeben. Den Arzt einweihen - ok und meine Familie ahnt es auch schon irgendwie auch wenn sie das ausmaß meiner Probleme mit dem alk nicht einschätzen können. Nur es muss doch einen Weg geben zumindest das normale Leben und damit meine ich nicht die Parties auf die ich sehr gut auch verzichten kann, weiterführen zu können. Der Job ist schließlich meine Existenz und was mache ich als trockener Alkoholiker, wenn meine Existenz zerstört ist?! Im Moment komme ich mir durch meine Situation einfach in die enge getrieben vor - Antidepressiva schlucke ich auch schon wieder (unter ärztlicher aufsicht!), weil ich mit der Situation nicht klar komme. Bespricht man das Problem denn mit dem Hausarzt oder sollte ich das lieber bei meinem Neurologen ansprechen, bei dem ich eh in Behandlung bin?
    Ich verfluche wirklich den Tag, an dem ich meinen ersten Alk getrunken habe ... :cry::roll:

    Gruß, Fantasy

  • Servus Fantasy,

    Deine Aussage höre ich regelmässig wenn ich mit Alkoholikern rede, die am Anfang ihrer Trockenheit stehen.

    Mein Standardsatz: Mit einer gebrochenen Hüfte bist Du auch schnell 1/2 Jahr "ausser Gefecht", und das funktioniert auch bei jedem! Warum also bei Alkohol nicht? Richtig, weil die Betroffenen nicht zu ihrer Krankheit stehen.

    Ob Du zu Deiner Krankheit stehen willst, kannst nur Du entscheiden. Fakt ist eines: mit jedem Rückfall wird die Chance auf ein "normales" Leben ein Stückchen kleiner.

    Der Alkohol wird Dir -sofern Du nichts dagegen unternimmst- Dein alltägliches Leben ohnehin ruinieren, das ist nur eine Frage der Zeit!

    Fantasy, mir kann es egal sein, was Du machst. Wenn Du wirklich Hilfe möchtest, dann sollte Offenheit Dir, Deinem Arzt (egal, welchem!) und Deiner Familie gegenüber der Anfang sein! Und mit Deinem Arzt zusammen solltest Du die Möglichkeiten besprechen, die Dir bei einem Weg in die Trockenheit helfen können.

    LG
    Spedi

  • Hallo Fantasy,

    das hört sich doch schon besser an, als deine ersten Postings.

    Dein Weg sollte der folgende sein:

    1. Gehe zu deinem Arzt und sprich offen über alles. Auch über dein Händezittern und deine psychischen Probleme ohne Alkohol. Bitte ihn, dir eine Überweisung zur Entgiftung zu geben.

    2. Lass dir die Überweisung von deiner Krankenkasse bestätigen (das wird verlangt - ausser du bist ein Notfall).

    3. Sprich offen und ehrlich mit deinen engsten Angehörigen. Sag ihnen klar und deutlich, was du ihnen in den letzten Monaten und Jahren vorgespielt hast und das es dir jetzt so dreckig geht, das du dein Leben ändern willst.

    4. Bezüglich Arbeitgeber: Auch hier wäre Ehrlichkeit angesagt. Falls du aber zuviel Angst haben solltest, deinen Job zu verlieren kann ich das verstehen. In diesem Falle meldest du dich einfach krank, wenn du in die Entgiftung gehst. Eine Entgiftung dauert auch nicht drei Wochen, sondern maximal 10 Tage. In den meisten Fällen reichen 7 Tage völlig aus. Und eine Woche Krankenstand bei dieser schweren Krankheit - das solltest du dir schon wert sein.

    5. Schließe dich einer Selbsthilfegruppe an und/oder schreibe hier regelmäßig wie es dir geht. Denn der schwerste Teil der Arbeit wartet nach der körperlichen Entgiftung. Mach bloß nicht den Fehler zu glauben, dass du nach der Entgiftung "geheilt" bist oder auch nur das schwerste hinter dir hast. Du musst dann damit beginnen, deinen Leben neu zu ordnen. Eventuell Veränderungen vorzunehmen, die den Alkohol aus deinem Umfeld fernhalten. Und vor allem: Du musst die Lücken, die Leere die die Abwesenheit des Alkohols hinterlässt, füllen.

    Ich wünsche dir dabei viel Glück und Kraft!

    Herzlichst

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • P.S.: Nachsatz zu Punkt 4: Du musst deinem Arbeitgeber nicht sagen, warum du im Krankenstand bist. Aus dem gelben Krankenschein geht nicht hervor, was du für eine Diagnose hast. Dein Arbeitgeber hat auch kein Recht, von Dir die Wahrheit zu erfahren. Wenn er dich fragt, ist es daher rechtlich völlig zulässig ihn anzulügen.

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo Fantasy,
    ohne Hilfe schaffst Du es nicht. Das ist Fakt!! Nach einer Entgiftung, wenn Dein Kopf wieder klar ist, kannst Du weitere Schritte überlegen. Es gibt Hilfe - Du musst sie nur annehmen. Das Leben ohne Alkohol ist einfach klasse. Es liegt nur an Dir, hol es Dir zurück!!
    Liebe Grüße Elisabeth

  • Hallo Fantasy!
    Blizzard hat dir den Weg beschrieben, den du gehen solltest willst du was
    für deine Gesundheit tun.
    Wenn du glaubst, es würde keiner was von deiner sauferei merken, so bist
    Du im irrtum. Sie sagen dir nur nichts weil du noch deine Arbeit machst und
    für dein Umfeld noch funktionsfähig bist. Dieses bist Du aber nur, weil du deinen
    Spiegel regelmäßig auffüllst und ihn nicht so weit herunterkommen lässt, damit
    die anderen dein Zittern und deine Nervosität nicht mitbekommen. Ohne den Alkohol
    würde dein Kartenhaus für dich zusammenfallen, welches Du ganz genau weißt.
    Solange Du dir nicht eingestehst, das Du alkoholkrank bist wirst du nichts für dich
    machen wollen, denn die Angst und Scham, das Du säufst sind noch zu stark in dir.
    Frage dich mal, was dich hindert was gegen deine Krankheit zu tun. Wenn du eine
    andere Krankheit hast, wo gehst du dann hin? Doch bestimmt zum Arzt. Wenn du das
    Bein gebrochen hast, wo lässt du es machen? Bestimmt im Krankenhaus. Ich kann mich
    sehr gut in deine Lage versetzen ich habe es auch durch, angst, Scham, nach außen heile Weilt, und im Keller die Leichen aber es hat mich nicht vom saufen weggebracht, denn ich musste saufen um
    überhaupt Überleben zu können. Erst als ich kapitulierte und ohne wenn und aber mir Hilfe suchte, fiel mir ein großer Stein von der Seele und ich durfte anfangen was für meine Gesundheit zu tun. Dies schaffte ich allein aber alleine schaffte ich es nicht. Mir war das Geschwätz der anderen egal, denn ich wollte wieder leben und das war mir wichtiger. Heute sage ich mir manchmal, warum hast du das nicht schon früher in angriff genommen und kann mir darauf nur die Antwort geben, das mein Leidensdruck noch nicht groß genug war.
    Wenn du bereit bist, mit dem saufen aufzuhören, so stelle dir nicht die fragen was auf dich zukommt, sondern handele. Deine ausreden mit der Arbeit sind doch nur ablenkungsmanöver,
    denn wenn du von deiner Sauferei zusammenbrichst, welches nur eine frage der Zeit ist, wirst du dir sagen, warum habe ich es so weit kommen lassen.
    Für dich gibt es nur den weg der dir beschrieben wurde wenn du wirklich aufhören willst.
    Wenn nicht, musst du eben noch Weitermachen bis du bereit bist, bis du wirklich bereit bist, Hilfe anzunehmen ohne irgendwelche Bedingungen zu stellen.
    Wünsche dir, das du die richtige Entscheidung für dich triffst.

    Es grüsst dich recht herzlich Heinrich Alk und Co- Alk

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für Eure informativen und motivierenden Antworten. Ich weiß, dass der Weg, der vor mir liegt schwer ist, ich habe ja auch gesehen, wohin die Sauferei bei meinen Eltern damals hingeführt hat. Man konnte die nicht mehr ansprechen, die lallten schon um sechs Uhr abends und glotzen einen mit ihren versoffenen Gesichtern an. Aber Hut ab, denn die haben es geschafft und das sogar ohne allzu viel fremde Hilfe. Ich will unter keinen Umständen so werden wie meine Eltern im Endstadium ihrer Trinkerei. Aber im Moment habe ich zuviel Angst, dass mein Alltag zusammenbricht, wenn ich das Problem in Angriff nehme. Ich habe schon die Seite der anonymen Alks besucht und werde mich auch an diese wenden, so wie ich auch weiter hier im Forum bleibe. Aber an der Bereitschaft etwas zu ändern muss ich noch arbeiten. Ich werde, nein ich muss etwas unternehmen und das tue ich auch, denn meine Gesundheit steht auf dem Spiel. Ich leide an einer Erkrankung, die gar keinen Alkohol zulässt und meine Leberwerte sind schon leicht verändert zum negativen hin. Aber ich habe den Weg noch nicht gefunden, wie ich das in Angriff nehmen kann, da will ich Euch gar nichts vorlügen. Ich führe im Moment noch einen Kampf gegen mich selber und so lange ich mit mir nicht eins bin, kann ich nicht auch noch gegen einen so übermächtigen Gegner wie den alkohol kämpfen. Ich bin gerade dabei, zuerst mal in meinem Kopf herumzuwirbeln und selbst das ausmaß der Dinge zu erkennen. Aber je häufiger ich hier im Forum bin und Eure Antworten und Erfahrungen lese, desto klarer wird mir das Ausmaß. Die angst vor dem was mich erwartet ist riesig groß, heute traue ich mich nicht den ersten Schritt zu wagen und wie es morgen ist, weiß ich heute nicht. :cry::oops:

    @ Hasenpfötchen: Danke für Deine private Nachricht. Ich hoffe Dir geht es gut. Mir geht es momentan nicht gut - siehe oben. Ich schaffe den ersten Schritt nicht, es will nicht klappen aber ich gebe die Hoffnung nicht auf und arbeite weiter dran.

    Gruß, Fantasy

  • Hallo Fantasy,
    gegen den Alkohol brauchst Du nicht zu kämpfen. Da liegt nämlich der Hund begraben. Du musst akzeptieren, dass er stärker ist als Du. Gib diesen Kampf auf! Verwende vielmehr Deine Energie dazu, ihm konsequent aus dem Weg zu gehen. Je größer der Abstand, desto besser für deine Trockenheit. Da liegt Deine einzige Chance dem Dilemma zu entkommen.
    Viel Erfolg Elisabeth

  • Hallo Elisabeth,

    ja im Grunde hast Du wohl Recht, ich kämpfe ja schon lange genug gegen den Alkohol und habe den Kampf immer verloren. Es ist verflixt schwer, dem Feind aus dem Weg zu gehen aber es ist wohl wirklich die einzige Möglichkeit. Eigentlich bin ich mir auch nur selbst im Wege, es gibt gar keinen wirklichen Grund für dieses Hin und Her, ja will ich, nein kann ich nicht. :roll: Ich muss mir wohl selbst erst den Weg frei machen, sonst wird das nichts - daran muss ich arbeiten und das am besten gestern statt heute hinkriegen. :?

    @ Blizzard: danke für die Infos über die ersten Schritte, die ich zu tun habe - so steht man nicht ganz verloren da und weiß erst mal wie der anfang aussieht. :)

    Gruß, Fantasy

  • Hallo Fantasy,Hallo Hasenpfötchen,

    bitte tauscht euch doch hier in den Forenbereichen aus,und nicht über pn's.

    Wir alle hier,profitieren und lernen,vom gegenseitigen Erfahrungsaustausch!

    Wie sollen wir lernen,oder helfen,wenn einzelne Mitglieder,sich vermehrt über pn's austauschen?

    Dann bleibt vieles im verborgenen,und ganz schnell,ist man dabei,den eigentlichen Sinn,dieses Forum's zu vergessen,und vergibt somit viele Chancen,und nimmt sie den anderen auch,um von gemachten Erfahrungen zu lernen!

    Versucht eure Erfahrungen,Sorgen und Gedanken,hier zu schreiben,um euch selbst,vor schlimmeren zu bewahren.

    Überlegt mal :idea:

    Gruß Andi

  • Hallo fantasy,
    Du kannst nicht alleine aus der Krankheit raus! Als mir das klar wurde bin ich zu meinem Hausarzt, habe mich bei meinem Arbeitgeber offenbart -nicht geoutet, die habens doch eh gewußt!!!- und bin dann zwei Tage später zur Entgiftung. Ich wußte nicht, was da auf mich zukommt, aber ich war ruhig wie lange nicht mehr, weil ich wußte, mir wird geholfen. Ich hatte auch keine Entzugserscheinungen, außer, dass ich mit jedem Tag merkte, dass ich mehr sah und hörte und vor allem anders- bewußter.
    Die Zeit in der Therapie war wohl mit die beste meines Lebens. Ich bin jetzt seit Mai 06 trocken und genieße das Leben. Ich bin aus meiner Einsamkeit herausgekommen und dabei hat mir auch mein offener Umgang mit meiner Krankheit geholfen. Gerade auch bei meinen über 200 Kolleginnen und Kollegen, die alle wissen wo ich war und warum.
    Ich wünsche Dir, dass Du die richtige Entscheidung triffst!!!

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo zusammen,

    tja, gestern habe ich meinem Lebensgefährten gesagt, dass ich ein Problem mit Alkohol habe und er wird mich in dem was ich unternehmen will unterstützen. Zur Ärztin habe ich mich aber bisher nicht getraut :oops: - also das Ziel alles nötige in die Wege zu leiten habe ich leider noch nicht erreicht. Da stehe ich mir selbst noch im Wege aber zumindest bin ich nicht mehr allein mit meinem Problem. Vor allem wird mein Lebensgefährter mir mit dem neuen Wissensstand auch nie mehr Wein kaufen oder anbieten. Heute Abend ist eine Party und ich habe ihm gesagt, er soll alleine hingehen. Gestern habe ich aber Wein getrunken, viel zu viel aber von einem kalten entzug habt Ihr ja auch abgeraten - würde ich mich jetzt nur noch zur Ärztin trauen, verflixt.

    Gruß, Fantasy

  • Hallo Fantasy,
    alles hast Du getan,nur nicht den für dich wichtigsten Schritt!

    Du brauchst dich doch vor nicht's zu fürchten!

    Würdest Du,dich nicht auch besser fühlen,wenn Du uns berichten könntest,daß Du dich durchgerungen hast,und zum Arzt gegangen bist?

    Ich denke ja!

    Der Freitag,iss noch jung!

    Reiß dich doch jetzt mal zusammen,Mensch, Hacken zusammen,und los!

    Dir reißt doch da keiner den Kopp abhinterher,wirst Du dich besser fühlen,und kannst an der Erfahrung wachsen!

    Hopp,oder Top!

    Gruß Andi

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (29. Juni 2007 um 11:12)

  • Hallo Fantasy40,

    ich kann mir eigentlich nur einen einzigen Grund vorstellen, warum du dich nicht zur Ärztin traust. Weil du Angst vor dir selbst hast und deiner eigenen Courage. Weil du weißt, dass du dann deinen Worten Taten folgen lassen müsstest.

    Aber es gibt nichts Gutes außer man tut es. Das gilt insbesondere beim Trockenwerden.

    Ich wünsch' dir den Mut, der dich diese wichtige Schwelle nehmen lässt.


    Herzliche Grüße vom Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Hallo Fantasy,
    ja, mach endlich Nägel mit Köpfen. Dann hast Du eine reelle Chance! Jeder weitere Tag ist vergeudete Zeit. Geh zum Arzt, vielleicht kannst Du heute noch in die Entgiftung. Da wird Dein Kopf klar und Du kannst weitere Schritte in die richtige Richtung anstellen. Gespräche mit suchterfahrenen Leuten werden Dir ganz sicher helfen. Du brauchst Dich nicht zu schämen. Wir sind alle krank und haben ein Recht auf Hilfe!
    lg Elisabeth

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