• Hallo liebes Forum,

    einige kennen mich vielleicht noch aus dem Winter, wollte mich auf diesem Wege zurückmelden.

    Leider scheint mein "Scrooge-Faden" verschollen zu sein, so habe ich also diesen neuen geöffnet.

    Ich bin jetzt fast ein halbes Jahr trocken und mir geht es sehr gut dabei. Es ist zwar nicht alles gut, doch ist es einfach nur schön mit klarem Kopf durch die Welt zu gehen.

    clean 2008 habe ich meinen neuen Faden genannt, weil ich vor einigen Tagen, an meinem Geburtstag, Stufe 2 angegangen bin und das Nikotin abgesetzt habe.
    Wenn alles weiter gut läuft ist davon auszugehen, dass ich dieses Jahr noch die Freiheit von allen Suchtmittelabhängigkeiten erreichen werde.

    Mit meiner Alkohokrankheit setze ich mich fast jeden Tag auseinander, da ich seit Ende März in der Suchtkrankenhilfe arbeite (sozusagen vom Saulus zum Paulus - nicht lachen!)

    Hier im Forum habe ich in der Zwischenzeit mehrfach wöchentlich gelesen, nicht viel doch genug um auf dem laufenden zu bleiben.

    Soweit fürs erste in diesem neuen Faden.

    Liebe Grüße
    Scrooge

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Hallo Scrooge,
    schön zu lesen,daß Du deinen Weg weitergegangen bist,und nicht den Faden verloren hast,na dann leg mal los!

    Welcome back!

    Gruß Andi

  • Hallo Scrooge,

    ich erinnere mich noch ein wenig an deinem Scrooge-Faden. :wink:
    Schön das du wieder hier bist......


    Lieben Gruß
    Kijara

    Ohne Alkohol seit 20.08.06

  • Hallo ihr drei,

    ja jetzt ist er wieder da, entweder war ich vorher blind oder er hat die Veränderungen hier im Forum nicht ganz mitgemacht und wurde von der Administration nun wieder reaktiviert. (ich rede natürlich vom Scrooge-Faden) Doch irgendwie ist dieser für mich eher von geschichtlichem Wert. Ich habe ja jetzt diesen neuen.

    Danke für eure Welcome-back-Grüße

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Wb!!!!

    :wink:

    Liebe Grüße von
    Jean

    Wenn ich mir selbst nicht erlaube, dass es mir ohne Alkohol gut geht - wer soll es dann für mich tun?

    Trocken seit November 2006

  • Hallo Jean,

    ich erinnere mich noch gut - ist bei dir sicher auch keine Nussschale mehr - doch trotzdem, immer schön Obacht und kein Leichtsinn (ich meine mich)

    Ich bin irgendwie sehr vorsichtig geworden, wie viele Alkoholiker auf dem Weg der Besserung.

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Hi Scrooge,

    gut von dir zu hören. Hatte schon befürchtet, Du wärst rückfällig geworden. Freut mich sehr, dass Du auf einem guten Weg bist. Habe übrigens auch ein knappes halbes Jahr, trockenes, erfülltes Leben hinter mir. :)

    Dann freue ich mich auf weitere Beiträge von dir und wenn Du magst, schreib doch mal ein paar Worte über deine Arbeit bei der Suchthilfe.

    Gruß
    Eric

  • Hallo Scooge,

    freut mich sehr, wieder von Dir zu lesen.

    Als Du hier ins Forum kamst, war ich gerade die dritte Woche in meiner LZT. :)

    Liebe Grüße

    pauly

    Es ist nicht leicht, das Glück in sich selbst zu finden,
    doch es ist unmöglich, es anderswo zu finden.

    Agnes Repplier

    Abstinent seit Oktober 2006

  • Hallo Scrooge,

    willkommen zurück. Schön, dass du deinen Weg konsequent weitergehst.

    Mich würde auch interessieren wie du so schnell vom Saulus zum Paulus geworden bist :wink: . Wie sieht den deine Tätigkeit bei der Suchthilfe aus?


    Herzliche Grüße vom Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Die Sache mit der Suchthilfe ist schnell erzählt.

    Ich bin ja im Moment schon im Zweitstudium. Ich habe von 1998 - 2003 Erziehungswissenschaften mit Schwerpunkt Sozialpädagogik und danach im Fernstudium angewandte Psychologie studiert. Studienbegleitend eine Fortbildung in der Suchtprävention gemacht. (In der Zeit war ich sogar mehrfachabhängig Alkohol, Nikotin, THC - soviel zum Thema: wie stark kann Ich und Selbst divergieren :roll: ) Zwischendurch hatte ich noch kurzfristig in einem sozialtherapeutischen WH für Suchtkranke im Endstadium gearbeitet, die haben aber wohl mitbekommen, dass mit mir irgendetwas nicht stimmt (war da voll auf THC), so blieb ich dort nur ein halbes Jahr.

    Nachdem ich nun Anfang des Jahres mich selbst in den Mittelpunkt meiner Bemühungen gestellt habe, bekam ich Ende März ein Angebot für eine 20 Stunden-Stelle bei einem psychiatrischen Verein. Dort arbeite ich in zwei Teams, in dem einen mit Suchtkranken im anderen mit Menschen mit anderen psychischen Störungen. Diese Arbeit ist für mich sehr lehrreich und interessant.

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Hallo Scrooge,

    was macht denn deine Distanz zum Alkoholumfeld, gegen die du dich so sehr gewehrt hast.

    Schön von dir zu hören ...
    Gruß, Freund.

  • Hallo Freund,

    privat halte ich meine einjährige Sperrfrist ein. Es gab eine Außnahme, die Hochzeit meines besten Freundes. Dort wurde getrunken. Ich habe die meiste Zeit dort mit einer stillenden Freundin verbracht, die ebenfalls nicht trank und mich glücklicherweise vor dem schnapsstinkenden Hochzeitskuchen bewahrte (ist in Ungarn Sitte). Sicher, kein Riss in meiner Konsequenz!

    Beruflich habe ich mit Menschen zu tun, die sich in ganz unterschiedlichen Phasen ihrer Suchterkrankung befinden. Viele von ihnen trinken immer noch, doch nicht in meiner Gegenwart, denn das lasse ich nicht zu, muss aber oft schlimme Fahnen ertragen.

    Im Eigentlichen ist es das Gegenteil einer Distanz zum Alkoholumfeld - nur sie Bedingungen sind ganz andere. Es geht hier nicht um die Teilnahme an berauschenden Besäufnissen, sondern die tägliche Konfrontation mit Selbstzerstörung und Verfall, bedingt durch das Gift.
    Es gibt aber auch gute Momente. Menschen die krankheitseinsichtig sind, Abstínenz anstreben und denen kann ich als Mitbetroffener deutlich emphatischer Helfen als unsere Theoretiker. Vor allem helfe ich durch diese täglichen Konfrontationenund Kämpfe auch mir.

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Hallo Scrooge,

    Zitat von Scrooge

    Vor allem helfe ich durch diese täglichen Konfrontationen und Kämpfe auch mir.

    Und das ist ein Irrglaube !

    Auch ich hatte in der Phase meines ersten Jahres EINMAL mich in alkoholisierte und trinkende Menschen begeben.
    Ich hatte, aus Gründen der Konfrontation (was dich nicht kaputt macht, macht dich nur noch härter :lol: , in diesem Falle totaler Nonsens), zweiter Aspekt war gutes Geld, was ich nebenbei verdiente, bei einer Großveranstaltung hinter einem Thresen gestanden und dem Service Getränke ausgegeben.
    Meine Gruppe war entsetzt, aber wir hatten genug Gesprächsstoff zur Reflektion.
    Schon da wußte bzw. musste ich erkennen, was fürn Humbug ich veranstaltet hatte, gebracht hats mir nichts.

    Gruß, Freund.

  • Hallo Freund,

    Zitat

    zweiter Aspekt war gutes Geld, was ich nebenbei verdiente, bei einer Großveranstaltung hinter einem Thresen gestanden und dem Service Getränke ausgegeben.

    Ein solches Verhalten deinerseits, hätte mich ebenso entsetzt wie deine Gruppenmitglieder, ja, es entstzt mich auch jetzt.

    Hinter einem Tresen zu stehen und anderen Menschen das Gift zu verkaufen, welches mich so fertig gemacht hat, würde mir nicht im Traum einfallen. Du hast dich sozusagen zum Handlanger des Alkohols gemacht.
    Um dich zu Konfrontieren, mit wem mit dem Alkohol?

    Auf Konfrontation mit dem Alkohol habe ich überhaupt keine Lust mehr. Mir geht es hauptsächlich um die Konfrontation mit mir selbst, die Gedanken- und Verarbeitungsprozesse den andere Suchtkranke mit ihren Kämpfen, die ich miterlebe, bei mir auslösen und damit meine persönliche Weiterentwicklung, in die ich meine Erkrankung absolut intergrieren muss.

    Gruß
    Scrooge[/quote]

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Hallo Karsten,

    Zitat

    ich wollte mich in diese Diskussion eigentlich nicht einmischen, aber hast Du auch daran gedacht, was Du anderen Hilfesuchenden vermitteln möchtest und vor allem überhaupt kannst?
    Sowas ist eine große Verantwortung und nach ein paar Monaten anderen Menschen auf den richtigen Weg bringen, da gehört etwas mehr dazu.

    Sehr, sehr viele Gedanken habe ich mir darüber gemacht. Darum habe ich auch gleich im Einstellungsgespräch mit offenen Karten gespielt, meine Bedenken geäußert und um eine einmonatige Probezeit gebeten (die hätte es sowieso gegeben) Nun, kurzum ich bin immer noch dort, meine Kollegen vertrauen mir und die Klienten nehmen mich gut an.

    Ich kann deine Bedenken aus der Distanz sehr gut verstehen.

    Gruß
    Scrooge

    [/quote]

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Hallo Scrooge,

    viele Menschen bewegen sich in einem schädlichen Umfeld, das sie mit Stärke meinen bewältigen zu können und daraus stabiler zu werden. Auch auf Familienfeiern erscheinen zu müssen, nichts zu trinken, ... und damit fortgeschritten zu sein.
    Wie gesagt: Ein Irrglaube !

    Allerdings frage ich mich auch, welche Erfahrungen du weiter vermitteln willst.

    Gruß, Freund.

  • Hallo Freund,

    Zitat

    Auch auf Familienfeiern erscheinen zu müssen, nichts zu trinken, ... und damit fortgeschritten zu sein.

    Achso, du bezogst deinen Einwand auf die Hochzeitsfeier. Nein, dort hätte ich nicht teilnehmen müssen, aber ich wollte. Sie war Anfang Juni in Budapest und ich fühlte mich stabil genug, meine Anstinenz dadurch nicht zu gefährden. Wenn es mir zuviel geworden wäre, wäre ich ins Hotel gegangen, geschlafen und mich auf die nächsten Tage und die Erkundung dieser schönen Stadt gefreut.

    Ich habe auch nicht geglaubt auf diese Feier gehen, nichts trinken und ich bin ein stabiler trockener Alkoholiker - nein es sollte kein Selbsttest sein. Mir ging es darum am größten Tag seines Lebens bei meinem besten Freund zu sein.

    Zitat

    Allerdings frage ich mich auch, welche Erfahrungen du weiter vermitteln willst.

    Ich kann nur wenig Erfahrungen aus aktiver Trockenheitsarbeit weitergeben. Ich habe die theoretischen Grundlagen für praktische sozialpädagogische und sozialtherapeutische Arbeit. Ich kann das Phänomen "Suchtkrankheit" aus eigener Erfahrung gut verstehen und so den Teufelskreislauf anderer Betroffener gut nachvollziehen. Dadurch ist es mir möglich empatischer auf sie einzugehen als bloße Theoretiker, dass merke ich im Dialog mit meinen Kollegen immer wieder.

    Gruß
    Scrooge

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Servus Scrooge,

    also eine meiner ersten Fragen an meine Therapeuten war immer, wie lange derjenige denn schon trocken lebt, und wie zufrieden er/sie ist. Ich hätte von jemand der erst kurz trocken (> 1/2 Jahr) ist (oder Theoretiker) nichts annehmen können - diese Zeiträume hatte ich ja auch immer als Trinkpausen bewältigt ...

    Aber wenn sich Deine Klienten dabei wohl fühlen, ist das ja für die OK.

    LG
    Spedi

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