• Hallo Annika,

    hat dein Mann dich erst verlassen müssen, bis du aufgewacht bist?

    Oder hat er dich „nur“ immer wieder hartnäckig damit konfrontiert?


    Hallo Odin,

    du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, wie neidisch ich auf deine Familie bin :wink: !


    Es gibt dann also doch so etwas wie ein schlechtes Gewissen, an das man appellieren kann.

    Entschuldigt bitte, dass ich so nerve, ich möchte auch bei niemandem schlechte Erinnerungen hochholen. Es ist nur so, dass ich dem trinkenden Partner meine alkoholfreien Gedankengänge überhelfe, die er wohl so nicht mehr zu haben scheint.

    LG
    Nele

  • Servus Nele,

    Zitat

    Es gibt dann also doch so etwas wie ein schlechtes Gewissen, an das man appellieren kann.


    Ja, appellieren kannst Du, und zwar lang, sehr lange. Es wird nur nichts helfen, so lange keine Konsequenzen folgen.

    In dieser Hinsicht vergleiche ich "den" Alkoholiker gerne mit "einem" Kind: Du kannst appellieren, wie Du willst: das Kind wird trotzdem erst dann die Herdplatte in Ruhe lassen, wenn es spürt, dass die heiß ist und es ihm zu heiss ist.

    Oder wenn es Konsequenzen für das "rummachen" am Herd gibt!

    Konsequenzen muss Dein Partner derzeit ja nicht "fürchten", und die Appelle (na ja, das hatten wir ja schon)...

    Wie sagte meine Frau so schön: Appelle nützen genau so viel, wie wenn ich eine Kuh in's Horn zwicke... :wink:

    LG
    Spedi

  • Hallo Nele,

    Zitat von Nele39


    Es gibt dann also doch so etwas wie ein schlechtes Gewissen, an das man appellieren kann.

    Nein , Nele Du kannst nicht appellieren. Er wird es nicht kapieren.
    Er muss es selbst sehen und erkennen.
    Da hilft kein betteln, kein Flehen, kein Weinen, kein bitten, keine Versprechungen.....kein.....kein....

    Er muss erst ganz unten sein,...doch das ist er nicht.....Du hälst zu Ihm....und das weiß er.....
    Er kann im Moment nicht tief fallen......weil Du Ihn auffängst.....sorry

    Du must Ihm klarmachen, dass es so nicht weitergeht, ansonsten ziehst Du die Konsequenzen. Diese musst Du auch einhalten um glaubwürdig zu bleiben.

    Gruß _ODIN_

  • HAllo Nele,
    ich kenne diese Zweifel..gerne würdest du hören "Ja, das wird schon.. " Aber ich kann dir diese Worte leider nicht schreiben.. Ich geh seit 21 Jahren (mehr als die Hälte meines Lebens ) mit ihm durch diese be****** Sucht.. Anfangs war es mir nicht bewußt..abr es wurde im Laufe der Jahre immer ein größeres Thema zwischen uns.. Als ich dann in der Schwangerschaft die ersten versteckten Schnapsflaschen fand, da ging das drama richtig los! Versprechungen und ich glaubte ihm um dann wieder enttäuscht zus ein.. Die Geburt änderte auch nichts.. die Verstecke wurden einfach besser! Das zweite Kind kam.. unser erstes ist körperbehindert .. und als die Große auch noch eine Epilepsie bekam..mein Vater pplötzlich starb, da wollte ich nicht mehr.. Ich stellte das erste ernste Ultimatum..von da an war "Polen offen "..er trank als gäbe es kein Morgen.. Er wirkte befreit.. Dann wünschte die Große sich nur eins zum Geburtstag, dass ersich helfen lassen solle.. Therapie..wie haben wir uns gefreut! Leider war die Eigenmotivation nicht groß genug!
    Der Rückfall vorprogrammiert.. Ich hatte auch eine Therapie gemacht und nach dem zweiten Rückfall zogen wir in getrennte Wohnungen.. Er sah keinen Handlungsbedarf.. erst als er auf ein parkendes Auto auffuhr und sein Arbeitgeber natürlich mitbekam, dass erbetrunken gefahren war -da mußte er ja eine Therapie machen-sonst wäre der Job auch noch weg...
    Ich hatte totale Kontaktsperre..(was die Klinik anders regelte.. er machte beide Therapien hier am Ort und ich denke, dass ereigentlich eine andere Klinik gebraucht hätte und nicht den sofortigen Ausgang!) Er ist zudem auch noch tendenziell sexsüchtig und hat sich unbemerkt w ährend der ersten Therapie jeden Mittag weggeschlichen ins ansessige Sexkino!Mir ist das alles unbegreiflich.. Wir näherten uns trotzdem wieder an auch wegen und über die Kinder- aber mit getrennten Wohnungen.. Im November 05 erster mir bekannter Rückfall... er machte noch ambulant Therapie..jedoch nie SHG!(Brauche er nicht!)
    Das "schafften " wir zusammen.. Nur leider trinkt er wieder und ich will n icht mehr.. Ich habe einen Anwalt eingeschaltet, damit die Regelung der Treffen mit den Kindern von dritten geleitet wird..ich will Abstand und den braucht er wohl auch.. jeder muss schauen wo er steht und ich konzentriere mich nur noch auf mich und die Kinder..(manchmal zerreißt es mich so sehr.. ich wünschte mir doch auch nuir einen trockenen zuverlässigen Partner..aber das Problem ist, dass er seinen eigenen Weg gehen muss - wir können nicht Schritte für andere tun! Es kann ja auch keiner für uns abnehmen oder aufhören zu rauchen..da begreifen wir das eigenartigerweise immer schnell, aber bei einem trinkenden PArtner..)
    Ich denke, ihm geht es schlecht, aber seinen Tiefpunkt hat auch er noch nicht erreicht.. So Ausreden..eine dritte Therapie macht die Post nicht mit...kommen da gelegen.. Wenn er wirklich will, dann findet er da eine Möglichkeit.. man muss eben nur wolllen..

    Ich rate dir, besinne dich auf dich.. ja die Gefühle habe ich auch und ich hole mir Kraft hier! Ich will endlich wieder Leben-mein Leben! Das hab ich verdient und auch meine Kinder!

    Sorry, ist wirklich wohl sehr lang geworden.. aber vielleicht verstehst du jetzt die Lage besser einzuschätzen..Lass dich nicht von halbherzigen Schritten einlullen..Halte an deien Bedingeungen fest und geh deinen Weg..du kannst ihn nicht ändern - nur dich selbst!!

    Liebe Grüße Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Liebe Nele,

    vor 6 Monate war ich frei, hatte abgeschlossen und begann neu zu leben. Bis zu dem Augenblick als die Hoffnung, die Liebe, der Glaube an einen tollen Menschen und all das mir selbst erdachte Gesülze mein Hirn wieder vernebelte. Sie nehmen ihre Gefühle alle wahr, nur irgendwie anders, nicht mehr wie wir, nicht mehr normal, aber normal war ich ja uach nicht mehr.

    In den letzten 3 Monaten kam da immer mehr hoch, von ihr, von uns, von mir, es musste so sein, sonst hätte ich es nie verarbeitet, selbst heute, da kann ich mich über die begriffenen und sich auflösenden Gedanken übergeben, heftig kotzen. Das muss man nicht haben, weil es nicht normal, sondern krank ist.

    Das was viele vor und hinter sich haben, ist eben nicht nur cutt und weg, es sitzt ganz tief in uns drin, manchmal muss es richtig tief auf- und raus geschnitten werden, es geht nicht so von alleine. Manchmal, da haben wir eine Chance zu verstehen und sind in der Lage unseren Weg zu gehen.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo ihr Lieben,

    ja ihr habt ja alle recht.
    Meiner möchte jetzt ausziehen weil er die Situation zu Hause nicht mehr ertragen kann. Ich verändere mich halt.
    Er schwärmt mir von dem Zimmer vor wo er angeblich einzieht. Mit einer Frau als WG.
    Ich konnte jetzt dadurch feststellen das ich keine Gefühle mehr für in hab, ich hatte keinerlei Regung in mir gespührt, nur hoffentlich bist du schnell weg.
    Aber trauen tu ich dem nicht wahrscheinlich will er mich nur provozieren, aber keine Chance.

    LG
    Elocin

  • HAllo Elocin, natürlich wll er dich provozieren!!!Bei meinem ist es ja auch so!Nun klappen seine bisherigen Halbheiten aber nicht mehr.. Ich bin am Anfang eines langen Weges und habe wie schon erwähnt auch gefühlsmäßig immer wieder Rückfälle..aber die bekommt er diesesmal nicht mit! Die sind MEIN!! Ich denke, du hast für dich ja schon klar, dass da keine Gefühle sind..dann soll er doch schnell ausziehen..umso besser für dich!!
    kaltblut : Ich denke auch, dies ist ein Teil von uns.. vieles werden vielleicht rückblickend nicht verstehen, aber es ist ein Teil von uns und vielleicht hat das alles ja auch den Sinn, dass wir die geworden sind, die wir nun mal sind....

    LG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Mhmm, ihr alle gebt euch so viel Mühe mit mir. Und was mach ich? Steh da und trete ganz verlegen von einem Fuß auf den anderen.

    So schön, wie ich die letzten Tage mit meinem Mann empfinde, warte ich innerlich doch auf den un-ausweichlichen Rückfall und bin sehr unruhig, so als hätte ich nicht viel Zeit.
    Versuch zwar, das zu verdrängen, geht aber nicht.

    Wisst ihr, wahrscheinlich brauch ich einfach noch so einen „Schlag ins Genick“ (symbolisch!), um wie-der klarer zu sehen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich wiedermal an dem Punkt sein würde.
    Habt Geduld mit mir.

    Bin froh, dass ich euch hab!

    LG
    Nele

  • Hallo Nele,ja ich kann Dich gut verstehen,ich habe auch so kurze schöne Momente gehabt mit meinem Mann und ich dachte alles wird gut...wird es aber nicht,der Rückschlag wird auf jeden Fall kommen und der trifft härter,als man sich vorstellen kann...Aber so ein Schlag ins Gesicht...wirkt wahre Wunder,anscheinend müssen wir den erst bekommen,das wir wirklich aufwachen...

    Ich dachte vor ein paar Monaten schon,ich sei aufgewacht,leider bin ich durch solche Momente wieder an schlafen gekommen und dann waren da wieder die tollen Wunschträume...es werden Wunschträume bleiben,es wird sich nichts ändern...deshalb glaube mir wach schnell wieder auf,jetzt sofort,es tut zwar weh,aber es schmerzt viel mehr,wenn Du so weitermachst...
    Ich spreche leider aus bittersüßer Erfahrung...

    liebe Grüße Elfe

    .....in Liebe loslassen....

  • Mit jedem Schlag fällt man selber tiefer..deshalb sag ich dir auch nochmal : Lass ihn los und schau auf dein Leben...Ich weiß, wie schwer das ist..stecke doch auch mitten drin..arbeite mit deinem Verstand...so mache ich das..einfach den Kopf entscheiden lassen..
    Ein Tipp hatte auch Dr Kolitzus in seinem Buch "Ich befreie mich von deiner Sucht"::Einfach mal aufschreiben, verschiedene Situationen..aber nur die eigenen Gefühle aufschreiben..:z.Bsp.: Als wir damals eingeladen waren, da habe ich abgesagt, weil ich mich durch deinen betrunkenen zustand so schlecht gefühlt habe, dass ich keine Lust mehr hatte hinzugehen..Ich war tief verletzt, weil die Feier mr viel bedeutet hätte..
    Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft.. du siehst ja- hier sind viele in deiner Situation und stehen dir bei!!!!
    Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Hallo,

    natürlich hat er keine Wohnung oder ähnliches. Wollt mir heut sein Geburtstagsgeschenk geben und meinte dazu vielleicht wird ja alles wieder gut. Ich habs nicht angenommen und er ist wütend wieder los zum trinken.
    Mir egal, nur blödes Gefühl wie wird er wieder kommen und was geht dann ab.

    LG
    Elocin

  • Hallo Elocin,
    dann stell ihm ein Ultimatum, bis wann er eure Wohnung zu verlassen hat...
    Ich kenne diese blöden Versuche, alles mit einer halbherzigen Geste wieder gut machen zu wollen..
    Gut, dass du nicht drauf reingefallen bist.. denn wenn, hätte er darin auch einen Grund zum Trinken gesehen..es gibt doch imer einen dafür..Mo, Di,Mi...usw.---
    LG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Hallo, ihr Lieben,

    tja, wie ist das Wo’ende verlaufen…Mein Mann hat sich an die Abmachung gehalten, das ist eigentlich erfreulich.
    Trotzdem war ich innerlich am Boden. Ich konnte mich mit ihm normal unterhalten, er hatte absolut keine Schwierigkeiten, obwohl er den ganzen Abend sein Bierglas (immer wieder voll) vor sich stehen hatte.

    Wie gesagt, eigentlich das, was ausgemacht war.
    Es war aber nicht schön und toll. Ich weiß nicht, was da mit mir passiert. Irgendein Prozess scheint sich in mir selbständig zu machen.

    Das ist auch meiner Verwandtschaft aufgefallen. Haben mich laufend mit Fragen bombardiert, ob alles in Ordnung wäre, ob ich Probleme hätte, ob es mir gut geht u.s.w.
    Nach jeder Frage gings mir schlechter. Hab das alles als „Nein, alles i.O.“ abgewimmelt.

    Gut an der Fragerei war einzig, das mein Mann ab und zu neben mir stand und die Besorgnis der anderen mitbekommen hat. Natürlich hat er dazu nüscht gesagt! Was auch…

    Ich versteh mich selber nicht mehr. Die letzte Woche so schön, nicht einen Ausrutscher trotz Bier seinerseits, genau das, was ich hinzunehmen bereit war. Doch kaum mit anderen Leuten zusammen, meide ich seine direkte Nähe und bin wieder traurig.

    Was geht da ab?

    Kann ich nur noch mit ihm zusammen sein, wenn wir allein sind, und wenn ja, warum das??

    Oder versuche ich mich nur zu wappnen, wenn er dann irgendwann seinen „Ausrutscher“ hat? Die Wahrscheinlichkeit steigt, wenn in größerer Runde gefeiert wird.
    Ich selbst trinke seit Wochen gar keinen Alkohol mehr. Hab früher am Wo’ende gern am Wein gezutscht. Ist vorbei (das versteht er natürlich überhaupt nicht).

    LG
    Eine verwirrte Nele

  • Hallo,

    ich bin so blöd, ich könnt mich selbst rechts und links ohrfeigen!!!
    Sein Versprechen hat genau 7 Tage gehalten. Gestern abend war es wieder der gleiche Zustand wie so oft die letzten 20 Jahre.

    Da hab ich ihn also, den Schlag ins Genick. Recht geschieht mir das! Hatte ja schon seit dem Wo’ende so ein Gefühl, das es bald so weit sein würde.
    Ich bin so naiv!!! :(

    Heut abend werd ich mit ihm reden. Gott sei dank haben wir ein Gästezimmer. Früher hab ich immer aus Spaß gesagt, wie schön es wäre, einen Raum nur für sich allein zu haben. Davon wollte er aber nie was hören. Schon der Gedanke an getrennte Betten war ihm völlig suspekt.

    Genau das werde ich ihm als Konsequenz ansagen, wenn es noch einen einzigen Abend wie gestern gibt. :!:
    Ich hab die Faxen so satt.
    Und wisst ihr was? Ich hab heut Hochzeitstag, was für eine Ironie...

    LG
    Nele

  • Hallo Nele,

    es tut mir so leid, dass Du es wieder erfahren mustest.
    Wie wir Dir ja schon des öfteren geschreiben haben wird sich nichts ändern ! Sorry......

    Du mußt jetzt für dich überlegen, wie Du da raus kommst, ohne weiteren Schaden zu nehmen.

    --> Thema Ultimatum

    Ich hoffe Du hast die Kraft.

    P.S.: ich habe heute ebenfalls HT :wink:

    Gruß _ODIN_

  • Hallo Odin,

    das brauch dir doch üüüberhaupt nicht leid tun. So jemanden wie mich muss man wahrscheinlich ungebremst gegen die Wand laufen lassen, immer und immer wieder, bis es so richtig weh tut und endlich begriffen wird!

    Ich bin so ein Kamel.
    Und ich hab Angst vor der Aussprache. Sicherlich wird er erschrocken sein, wenn ich ins Gästezimmer umziehe. Aber wie geht’s dann weiter? Wie setze ich und was setze ich als nächste Konsequenz???

    LG
    Nele

  • Hallo Nele,

    ich habe da leider auch keine praktischen Erfahrungen, denn Gott sei Dank hatte ich selber ein Einsehen.
    Könnte mir aber folgendes vorstellen:

    - sofort soll er sich einen Termin beim Arzt holen
    - Entgiftung bis Mitte August
    - Bis Ende August Anschluss an eine SHG und Anstrebung einer LZT

    ansonsten bist Du weg....

    o.k. ist sportlich, aber wenn es ihm wirklich Ernst ist, wird er alles versuchen.

    Ich weiß ist echt sch....., aber was solls.....es ist Dein Leben was er mit runterzieht.

    *** Ganzdollvielkraftdrücker ***

    Gruß _ODIN_

  • Hallo Odin,

    ach du Schande, ich hab den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen.
    Die wichtigsten Argumente ausgerechnet.

    Hab vielen Dank und herzlichen Glückwunsch zum Hochzeitstag.

    LG
    Nele

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