Schritte für die nächsten Wochen

  • ... komme ich auch mal wieder zum Schreiben. Vorweg: Ich muss grad an fünf Hausarbeiten tippen, von denen ich drei fertig gekriegt hab und bin tatsächlich froh um jede Minute, die ich nicht vor dem Monitor verbringen muss. Jetzt habe ich aber endlich wieder mehr Luft, zwei Hausarbeiten in drei Wochen sind überschaubar 8) .

    Gedanken über den Alkohol habe ich mir trotzdem gemacht. Zum einen ist es jetzt endlich so, dass ich stabiler geworden bin. Zwar nicht so stabil, dass ich große Freudensprünge wage (das werde ich erst in einigen Jahren tun), aber ich fühle mich viel wohler. Ich merke, wie sich mein Körper regeneriert, wie viele Zipperlein verschinden, die ich vorher auf mein fortgeschrittenes Alter zurückgeführt habe (ulkig, nicht? ich erkläre mich mit Ende 20 lieber für verrostet als zu erkennen, dass es an meinem Alkkonsum lag).

    Über zwei Dinge habe ich mir verstärkt Gedanken gemacht:
    1. habe ich ziemlich oft von jüngst trocken gewordenen Menschen gelesen, dass sie eine Meidung des Alkohols mit dem Verlust jeglicher Geselligkeit gleichsetzen. Dies will ich nicht werten (es steht mir auch gar nicht zu), aber ich habe mich gefragt, wie sehe ich das eigentlich?
    Nun, es ist für mich tatsächlich aufgrund meines bisherigen Lebensstils eigentlich kein großes Problem. Ich habe Feste und andere Gelegenheiten, auf denen ordentlich gebechert wird, von mir aus gemieden. Was jetzt ein bisschen ziept ist die Tatsache, dass ich eigentlich auf solche Festivitäten gehen wollte, um mal aus meinem Schneckenhaus rauszukommen. Vor allem, dass ich nun nicht zu den Rollenspielgruppen in meinem Bekanntenkreis gehen kann, wurmt mich etwas (da wird gezecht ohne Ende).
    Aber ich denke, da wird sich was anderes finden lassen.

    2. Als ich noch Alkohol getrunken habe und mich mit dem Aufhören beschäftigt habe (damals ein sehr erschreckender Gedanke, der Panik auslöste), war ein "Argument": "Du kannst doch nicht für den Rest deines Lebens nur Wasser trinken! Du musst doch auch mal was anderes trinken!"
    Doch, ich kann. Das habe ich jetzt bemerkt, und ich kann es sehr gut. Der Trick heißt Tee. Schwarzer Tee, grüner Tee, Früchtetee, Kräutertee... Ich habe eine Kanne Früchtetee oder Kräutertee inzwischen abends zum Pflichtprogramm gemacht, weil ich abends immer besonders gefährdet bin etwas zu trinken. Der Suchtberater meinte, ich müsse versuchen die Zeit, die ich mit trinken zugebracht habe, mit etwas anderem zu füllen. Das tue ich jetzt. Dadurch, dass ich tagsüber mehr Dinge anpacke und mache, bin ich abends zufriedener und kann ohne Schuldgefühle entspannen. Und Tee zu kochen ist ein größerer Aufwand als nur eine Flasche Wasser aufzudrehen.

    Übrigens beginnt sich mein Geschmackssinn zu verfeinern. Ich hätte nie gedacht, dass alkoholische Getränke so einen penetranten Geschmack haben, dass sie einem regelrecht die Knospen aus der Zunge hauen, aber es scheint so zu sein.

    LG
    Plejaden

  • Ich hoffe, niemand denkt, dass ich spammen würde, weil ich einfach schreibe obwohl mir keiner antwortet :oops: ? Wenn doch, dann tut es mir leid...

    Ich habe mich heute dafür entschieden, den ersten Tag meiner Trockenheit in meine Signatur zu schreiben. Bisher hatte ich vermieden auch nur daran zu denken, denn auch das war ein Trinkanlass für mich. Es war gefährlich, mich daran zu erinnern, wie lange ich schon keinen Alkohol mehr getrunken habe. Dann kamen sofort Gedanken wie "So lange schon nichts mehr, dann kannst du dir ja mal was gönnen..."
    Die schlimmsten Exzesse hatte ich nach längeren Trinkpausen. Die dauerten meist fünf Tage. Also die Trinkpausen. Trinkpausen waren für mich also nichts weiter als neue Trinkanlässe.

    Doch jetzt hat sich etwas verändert. Es ist schwer zu beschreiben; als habe ich einen "Point of no return" durchbrochen. Auch wenn das blöd ausgedrückt ist (ein Zurück zum Saufen gibt es ja leider immer und manchmal schneller als einem lieb ist...), aber das trifft es am besten. Ich bin nun über einen Monat trocken, und das Gefühl "Sich einen Gönnen zu können" hat sich in sein Gegenteil gekehrt. Ich kann es nicht beschreiben, es gibt kein Wort dafür.

    Noch etwas ist in den letzten Tagen anders geworden; nachdem ich mir immer wieder die negativen Gefühle bewusst gemacht habe, die ein erneuter Alkoholkonsum mit sich bringen würde, scheint nun auch das schwindelig-rauschige an einem Vollrausch nicht mehr erstrebenswert. Das sind alte Gefühle aus der Zeit, als ich Alkohol nicht gerne getrunken hab (ist ja nur sieben Jahre her). Vor ein paar Wochen fand ich genau das an einem Rausch so toll, dieses Schwindelige, Losgelöste, doch jetzt will ich das nicht mehr. So wie früher. Ob das falsch ist? Ich weiß es nicht. Vielleicht entwickelt es sich in die falsche Richtung.

    Was meine Eltern angeht, bin ich einen Schritt vorwärts gekommen, nur um wieder zurückzufallen. Mein Vater wollte mir gestern wieder Wein andrehen, darauf habe ich noch einmal nachdrücklich klar gemacht, dass ich bereits gesagt habe, ich will keinen Alkohol mehr trinken, für den Rest meines Lebens. Gut, wie ich nun merken musste dachte er sich, ein Gläschen hin und wieder würde ich doch mal trinken dürfen... Jetzt denkt er, ich würde wieder anfangen Alkohol zu trinken, wenn meine Diät vorbei ist. Es ist mir egal. Er will es nicht verstehen und ich gebe es auf Erklärungen abzugeben und um Verständnis zu ringen, dass ich eh nicht bekommen werde...

    LG
    Plejaden

  • hi plejaden!!
    hab deinen thread gerade gelesen und mir gedacht ich antworte dir einfach mal..
    kann dir nur sagen:mach weiter so....
    lass dich von keinem(auch nicht von deinen eltern)von deinem neuen besseren weg abbringen!!!
    ich drück dir die daumen und wünsch dir viel kraft..
    liebe grüsse..caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Danke für die Antwort caro :D . Ja, ich muss mir immer wieder sagen, dass ich mich von meinem Umfeld nicht beirren lassen darf. Ich werde versuchen, mir das immer vor Augen zu halten...

    Was meine Position so schwierig macht ist die Tatsache, dass ich objektiv gesehen tatsächlich "wenig" Alkohol getrunken habe. Alle hielten meinen Konsum für unproblematisch. Natürlich - ich hab mir auch nur ein paar Mal die Birne weggeknallt, so dass ich einen Filmriss hatte. Das schwächt jetzt meine Position vor allen (und wirklich vor allen!) Leuten, die ich kenne.

    Was mich zum nächsten Punkt führt: Kriegen eigentlich 90 % der Alkohol konsumierenden Bevölkerung eine Prämie von führenden Suchtmittelherstellern, wenn sie stolz die Überredung eines "Neukunden" angeben können?
    Das ist der Hammer, mit welcher Vehemenz meine Eltern versuchen mich wieder ins heimische Alki-Boot zurück zu zerren. Dass einige Leute, vor denen ich mich geoutet habe mir sagen "Aber in ein paar Jahren kannst du schon hin und wieder mal ein Gläschen Sekt oder Wein trinken, oder?" (und immer diese Verniedlichungen, Fläschen, Gläschen, Schnäpschen...)
    Ich habe das Gefühl, dass ich mich überall dafür rechtfertigen muss, dass ich keinen Alkohol mehr trinken will! Sofort dieses "ein Gläschen kannst du aber doch....". Das war schon früher so schlimm, als ich noch keinen Alk getrunken hab, weil er mir nicht schmeckte und ich ihn ekelig fand. Dass erst Ruhe gegeben wird, wenn man es zum dritten Mal sagt oder nachgibt.

    Ich will es zum dritten Mal sagen. Und zum vierten Mal, wenn es sein muss. Und zuvorderst gar nicht erst in solche Situationen kommen, wo ich so bedrängt werde. Das habe ich aber zumeist selbst in der Hand.

    Das musste ich mir mal von der Seele schreiben :? .

    Ansonsten geht es mir gut. Habe heute gearbeitet, mir Bücher für meine Hausarbeiten ausgeliehen und (das Wichtigste) drei Vermieter kontaktiert. Aus den vorherigen Mietangeboten ist leider nichts geworden, aber ich gebe die Suche nicht auf.

    Noch etwas: Ich mache mir gerade Gedanken wegen des Beitrags im Ursachen-Thread. Wegen der Schuldgefühle. Ich habe festgestellt, dass sich die Situation nicht wirklich verbessert hat, in all den Jahren nicht. Ich tue in meiner Freizeit nur Dinge, die mich nicht zufriedenstellen (meist TV gucken... nur TV gucken), auf all meine anderen Interessen, die ich mal hatte, habe ich keine Lust mehr. Ist das Faulheit? Selbstzerstörung? Auf jeden Fall hat es das Potential, mich wieder zum Saufen zu kriegen wenn ich es nicht ändere.
    Darüber muss ich nochmal nachdenken...

    LG
    Plejaden

  • Hallo Plejaden,


    Zitat

    Ich tue in meiner Freizeit nur Dinge, die mich nicht zufriedenstellen

    kannst Du denn an der UNI keine AG´s oder sowas besuchen? Sport? VHS? Vielleicht ergeben sich ja auch über neue Kontakte Wohnungsangebote oder zumindestens Tipps...Nur TV halt ich wirklich für sehr gefährlich.

    LG kommal

    unterwegs...

  • Puh, ich dachte schon heute könnte ich gar nicht mehr schreiben, mein Computer ist abgekratzt :shock: . Zum Glück hat mein Freund den wieder zum Laufen gekriegt (sehr professionell - er hat sich davor gehockt und stupide auf die Ein/Aus-Taste gedrückt, bis er irgendwann angegangen ist). Jetzt ist erstmal Datensicherung angesagt...

    kommal : Die Uni hatte ich auch schon ein paar Mal in Erwägung gezogen. Das doofe ist nur, viele Angebote sind spät abends und mein letzter Bus nach Hause fährt schon um 19 Uhr (wohne in einem Kaff in der Nähe der Uni). Ich achte jedoch darauf, dass sich das durch den Umzug verändert. Ich will unbedingt in die Nähe der Uni ziehen oder irgendwo hin, wo die Verbindungen des ÖPNV besser sind.

    Ich habe mir schon einige Sachen ausgesucht, Uni-Sport und andere Freizeit-Angebote. Für eine Sache werde ich mich anmelden trotz der späten Zeit anmelden, und ich werde auch meine Berechtigung für das Fotolabor wieder auffrischen.

    Ansonsten habe ich mir heute nochmal Gedanken wegen der Schuldgefühle gemacht. Wie gesagt, ich habe schon mein ganzes Leben Schuldgefühle, aber wie bin ich früher damit umgegangen? Da ist mir einiges klar geworden:
    1. Früher hatte ich gar kein TV.
    2. Resultierend aus ersterem habe ich von mir aus negative Gefühle mit Dingen kompensiert, die mir Spaß gemacht haben (malen/zeichenen, lesen, Geschichten schreiben...).

    Diese Dinge machen mir wie gesagt EIGENTLICH auch heute noch Spaß und erfüllen mich, aber ich hab einfach keine Lust darauf. Woher diese Unlust kommt, kann ich im Moment noch nicht herausfinden. Es kommt mir fast so vor, als sauge der Fernseher meine Seele auf...

    Auf jeden Fall hab ich heute eine weiter Schuldgefühl-Quelle beseitigt - den unbearbeiteten Poststapel in der dunklen Ecke. Ihr mögt es glauben oder nicht, aber seit 2003 habe ich meine Post nicht mehr gemacht! Das hat mich schon erschüttert... ich war drei Stunden damit beschäftigt. Aber jetzt ist mir wohler.

    LG
    Plejaden

  • Hallo Plejaden,

    Zitat

    Es kommt mir fast so vor, als sauge der Fernseher meine Seele auf...

    ...warum lässt DU das zu? Schalt ab!

    Zitat

    Auf jeden Fall hab ich heute eine weiter Schuldgefühl-Quelle beseitigt - den unbearbeiteten Poststapel in der dunklen Ecke. Ihr mögt es glauben oder nicht, aber seit 2003 habe ich meine Post nicht mehr gemacht! Das hat mich schon erschüttert... ich war drei Stunden damit beschäftigt. Aber jetzt ist mir wohler.

    Da gibt es sicher noch mehr, was Dir gut tut, sieh hin. Eine Baustelle nach der anderen

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo,

    Zitat

    ...warum lässt DU das zu? Schalt ab!

    Das ist eine sehr gute Frage. Wenn ich abschalte sitze ich da und weiß nichts mit mir anzufangen. Meist beginne ich dann mich irgendwie anders zu beschäftigen (aufräumen, lesen...), kann mich darauf dann aber nicht wirklich konzentrieren. Nach einer halben Stunde ist die Glotze dann wieder an.

    Ich muss wie gesagt noch einmal schauen, woran das liegt. Früher ging es ja auch ohne TV. Falls mir Erkenntnisse kommen, vermelde ich sie.

    Zitat

    Da gibt es sicher noch mehr, was Dir gut tut, sieh hin. Eine Baustelle nach der anderen.

    Natürlich gibt es noch mehr, die ganze Bude müsste entrümpelt werden hinsichtlich des Umzugs. Leider gehört vieles von dem Zeugs meinem Freund, und der gehört wiederum zur Gattung "Jäger und Sammler" - was einmal in die Wohnung hineingekommen ist, darf nie sie wieder verlassen. Das wird ein harter Kampf. Aus allen Ecken und Winkeln quillt es mir entgegen, aber weg darf davon nichts... Man "könnte" es ja nochmal gebrauchen.

    Wie dem auch sei, meine Tagesplanung für heute sieht vor, jetzt noch etwas an meinen Hausarbeiten zu schaffen und dann mit meiner Kamera draußen spazieren zu gehen und ein paar Fotos zu schießen. So ein schönes Wetter :D .

    Gestern war es wieder mal nicht so toll. Mein Vater hat mir schon wieder ein Bier zum Grillen anbieten wollen ("Eins kannst du doch... gehört doch dazu..."). Ich habs aufgegeben, meinen Teller geschnappt und bin wortlos in meine Wohnung gegangen, gefolgt von dem Rufen meiner Mutter "Wo willst du hin, komm wieder her, wir essen doch immer zusammen!!" Yeah yeah, aber zu meinen Bedingungen. Und die sind doch weiß Gott nicht so schwer zu begreifen...

    LG
    Plejaden

  • So, ein Teilerfolg: Ich hab es zwar nicht geschafft an meiner Hausarbeit weiter zu arbeiten (ich saß wie Hein Blöd vor dem Computer und hab nur ein paar Zeilen zustande gebracht), war aber dann 1 1/2 Stunden spazieren und haben einen Film mit Naturaufnahmen verknipst 8) .
    Davor habe ich noch ne halbe Stunde lang aufgeräumt, und noch ne halbe Stunde mit einem Tee gemütlich im Wohnzimmer gesessen und an einer Geschichte weitergeschrieben.

    Das alles hat mir viel gegeben, ich fühle mich viel ausgeglichener und zufriedener. Warum nicht immer so? Vielleicht muss ich erst meine Gewohnheiten ändern, lernen, dass diese Lebensführung viel angenehmer ist. Das wurde bei der Suchtberatung auch angesprochen - das neue Leben wird anstrengender aber erfüllender sein. Das stimmt - spazieren zu gehen, aufzuräumen, Sachen regeln, Geschichten schreiben, malen/zeichnen/fotografieren ist anstrengender als einfach nur vorm TV zu hängen und sich berieseln zu lassen.

    Vielleicht muss ich mir einfach mehr Zeit geben. Das Problem hatte ich in Vergangenheit öfters - ich hatte tolle Zeiten, wo ich zwei Dutzend neue Dinge anpackte. Das ging dann zwei Wochen lang gut, dann war ich total überfordert und hab alles wieder sein gelassen und alles war wie zuvor. Ich sollte mir einen Plan ausdenken, was ich wie als Nächstes umsetze...

    LG
    Plejaden

  • Als ich gestern hier im Themenchat war, hatte ich wieder kurz eine brenzlige Situation - mir ist mal wieder mein Notebook abgekratzt. Für einen Moment flackerte da der Gedanke auf "So ein scheiß, ich hab keinen Bock mehr, ich sauf mir einen." :shock: .
    Ich habe sofort gegen gesteuert, und mir gedacht, dass ich die Lösung des Problems wohl besser finden werde wenn ich nicht besoffen bin! Das hat recht schnell geholfen...

    Die Lösung scheint inzwischen tatsächlich gefunden und wird mich voraussichtlich keinen Cent kosten (puh...). Das hätte ich besoffen nie hingekriegt. Das steht fest und ich sollte das einzementieren.

    Dafür kam mir gestern Abend noch das Gefühl, dass ich es gern habe wenn ich am Tag etwas geschafft habe und dann wirklich entspannt relaxen zu können. Da es für dieses Gefühl leider mal wieder kein Wort gibt, hoffe ich, ihr versteht was ich meine.
    Entspannen, wenn ich etwas geschafft habe und mich ohne Schuldgefühle ausruhen kann ist viel intensiver, als wenn ich Schuldgefühle habe und die erst durch TV oder Alk wegschwemmen muss um zur Ruhe zu kommen.

    Ich warte heute mal ab, ob sich einer der Vermieter meldet. Wenn nicht, werde ich die morgen früh direkt abtelefonieren. Das hat jetzt oberste Priorität, solange ich auf diesem gefüllten Alk-Keller hocke kostet mich das zuviel Kraft...

    LG
    Plejaden

  • @ Plejaden

    HIER MAL OFF TOPIC ZU DEINEM COMPUTER

    Zitat

    Als ich gestern hier im Themenchat war, hatte ich wieder kurz eine brenzlige Situation - mir ist mal wieder mein Notebook abgekratzt.

    Ich hatte das Gestern schon kurz im Chat geschrieben als der offizielle Teil ausgerufen wurde. Du hast gesagt, dass Du einen Laptop hast, die überhitzen gerne und schalten sich dann von alleine aus.

    Stelle mal einen Ventilator hinter den Rechner zum Kühlen und wenn der dann immer noch ausgeht lag es da nicht dran. Ich habe selber eine Wohung die sich unheimlich aufheizt und kenne das Problem. Laptops leiden da immer gerne unter dem keinen Gehäuse in dem sich die Hitze immer gerne staut ...

    Entschuldige das Off Topic wir sind hier ja keine Computerberatung :wink:

  • Hallo Vaan,

    das hatte ich noch gelesen, aber es lag nicht an der Überhitzung. Das iBook war für seine Verhältnisse sogar richtig kühl drauf ;) . Woran es lag, mag ich hier im offenen Bereich nicht schreiben, weil ich mich mit dem Problem schon an ein Computerforum gewendet hab (wo die Lösung ausgetüftelt wurde) und keine Lust habe erkannt zu werden.

    Aber trotzdem danke für den Tipp ;) .

    Dennoch bleibt es dabei... ich hätte das Problem einfach weggesoffen, mich null dafür interessiert wie es zu lösen wäre (und wäre dazu auch gar nicht mehr in der Lage gewesen) und hätte heute mit einem dicken Kopf da gesessen und wäre keinen Schritt weiter.

    So wie ich es gemacht habe, war es besser und richtig *sich das selbst in die Rübe und das Suchtgedächtnis einhämmer*.

    LG
    Plejaden

  • Na ja war ja nur so eine fixe Idee. Was ich nur immer wieder bemerkenswert finde sind die verschiedenen Motive, die hier so einige zum Saufen anregen. Ich hätte den Rechner aufgeschraubt den Fehler gesucht und mir dann danach einen genehmigt ... :?

    Na ja auf jeden Fall Gratulation, dass Du es auch so gemeistert hast

  • Zitat

    Ich hätte den Rechner aufgeschraubt den Fehler gesucht und mir dann danach einen genehmigt ...


    Ich denke, das ist ein Frage der technischen Fertigkeiten. Ein Softwarefehler treibt mir selten Schweißperlen auf die Stirn, dagegen habe ich von Hardware-Fehlern keinen Plan und müsste sowas in Reperatur geben. Und das war ein Hardware-Fehler...
    Aber stimmt, die Sauf-Motive sind verschieden, nur das Ergebnis ist gleich.

    Irgendwie kommen alle Alkoholiker irgendwann an denselben Punkt - ungestört saufen zu wollen. Soviel zum Thema "meine Alkoholkrankheit ist individuell, ich muss meinen Weg selbst finden"... ich werde zu einem Mutanten, der sich nicht mehr von den anderen Mutanten unterscheidet.

    Ähm ja, heute war ein durchwachsener Tag. Ich hatte vor, den vollgestellten und versifften Küchentisch zu einer Kreativ-Plattform zu machen, auf der ich Malen/Zeichnen kann und mein iBook in einer ergonomisch halbwegs zumutbaren Haltung bedienen kann. Das ist mir leidlich gelungen.

    Ich wollte die alten Küchenstühle wegstellen - ist mir leidlich gelungen, als ich den ersten in den Keller geschleppt hat fing meine Mutter an zu kreischen, das wäre doch feuergefährlich, wenn es nun brennt... gut, die stehen jetzt bei mir oben zusammengeklappt in der Ecke. Dafür wollte ich mir den Petziball vom Dachboden holen, der dort EIGENTLICH noch hätte sein müssen - denkste, kein Petziball in Sicht. Ich war frustriert.
    Dann noch das nächste Ungemach - ich finde diese schöne Logitech-USB-Mouse nicht mehr! Die wollte ich an mein iBook anschließen, weil das Arbeiten mit dem Trackpad irgendwie nicht das Wahre ist. Schrei!!

    Dafür ist jetzt die Espressomaschine auf dem besten Wege der Entsorgung (wird nicht mehr benutzt) und der Tisch ist abgeräumt und gesäubert. Eine Schreibtisch-Unterlage habe ich mir auch gekauft.

    Und dazu noch in der Bibliothek gearbeitet heute... ich fühle mich richtig gut :) . Trotz des Verlustes von Petziball und Mouse.

    LG
    Plejaden

  • Nachtrag zu 19 Uhr... Die Mouse ist gefunden. Sie war in dem Karton, wo ich extra nicht nachgeschaut hatte, weil ich sicher war, da sie dort NICHT sein würde :roll::oops: . Können sich so Teile eigentlich bewegen, beamen, herumzaubern...

    Und noch etwas zum Thema TV - ich habe es jetzt eben erst angeschaltet! Und es ging gut bis dahin!

    LG
    Plejaden

  • Hallo Plejaden-

    Zitat

    Und noch etwas zum Thema TV - ich habe es jetzt eben erst angeschaltet! Und es ging gut bis dahin!

    PRIMA
    Und dass Du den Mäuserich gefunden hast freut mich, hab auch eine Laptop- bedien ich vom Sofa aus, beim TV :oops: aber gleich gibt´s LESEN!

    LG kommal

    unterwegs...

  • Mh ja, ich werde dann mal an einer Geschichte weiterschreiben, schön auf dem Sofa bei einer Tasse Tee. Hab ich schon lang nicht mehr gemacht. Bin dann raus, bis morgen und viel Spaß beim Lesen :D .

  • Hallo Plejaden,

    erstmal: Schön, dass Du so konsequent Dein Leben Schritt für Schritt auf die alkoholfreie Bahn bewegst und Dich aus Deinem trinkenden Umfeld löst (auch wenn es in Deinem Fall sogar Deine Eltern sind :cry: ). Das hört sich doch im Ganzen recht positiv bei Dir an.

    Zum Thema TV hat kommal ja schon einiges gesagt, ich mag das aber noch mit einer kleinen Geschichte von mir ergänzen:

    Als ich vor ein paar Jahren mein Studium abgebrochen habe (soz.Phobie), habe ich mich gute zwei Jahre vor dem Fernseher verschanzt. Natürlich immer mit genügend Bier im Kühler. Ich war in dieser Zeit allein in einer fremden Stadt und die wenigen Menschen, mit denen ich Kontakt hatte, die habe ich nur zu Trinkanlässen getroffen. Ansonsten: TV! Ich glaube, ohne den Alkohol wäre ich nach so langer Zeit einfach irre geworden (oder ich hätte mich schon früher um Hilfe bemüht, wer weiss?).

    Jedenfalls habe ich dann doch den Absprung geschafft, die Stadt gewechselt, eine neue Ausbildung begonnen und die neue Wohnung hatte auch etwas ganz, ganz Feines für mich parat: kein Kabel, kein SAT und der terrestrische Empfang durch eine Häuserreihe blockiert! KEIN TV!

    Es war gar nicht so leicht, plötzlich ohne diese Berieselung die freien Stunden zu verbringen, aber nach einer Weile hatte ich mich daran gut gewöhnt. Wenn ich Langeweile hatte, dann habe ich mich nicht mehr vor die Glotze gesetzt, sondern die Schuhe angezogen und bin nach draußen gegangen! Das hat manchmal Überwindung gekostet, aber letztlich hat es mir gut getan.

    Mittlerweile kann ich wieder 50 Programme auf dem Schirm haben, aber gucken tue ich nur ganz selten :wink:

    Gib auf Dich acht, wenn Du Deine eigene Wohnung beziehst. Denn auch wenn Du Dich mit Deinen Eltern im Augenblick eher in unerfreulicher Weise beschäftigst, so sind sie doch in Deiner Lage immer noch wichtige Sozialpartner, die dann erstmal wegfallen. Es wäre schön, wenn Du Deine etwas "vergrabenen" Interessen bis dahin wieder ein wenig ans Tageslicht geholt hast, damit Du nicht in die Gefahr kommst, genauso vor dem Fernseher zu vergammeln, wie ich es dereinst getan habe (denn da käme Dir der Gedanke an Alkohol sicher auch eines Tages wieder ganz Nahe!).

    In diesem Sinne.

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Zitat

    Irgendwie kommen alle Alkoholiker irgendwann an denselben Punkt - ungestört saufen zu wollen.

    Ich glaube über den Satz werde ich noch seeehr lange und intensiv nachdenken ... :oops:

  • Hallo zusammen,

    Zitat

    Als ich vor ein paar Jahren mein Studium abgebrochen habe (soz.Phobie), habe ich mich gute zwei Jahre vor dem Fernseher verschanzt. ... Ich glaube, ohne den Alkohol wäre ich nach so langer Zeit einfach irre geworden


    Das hätte glatt ich sein können, als ich das erste Mal arbeitslos geworden bin. Analog ist es beim 2. Mal arbeitslos ein Jahr später genauso gelaufen.

    Ich habe mir immer eingebildet, meine freie Zeit sinnvoll nutzen zu können; ich wäre ja nicht so wie z.B. diese ganzen Rentner, die aus Langeweile und Frust die Nachbarschaft terrorisieren und nichts mit sich anzufangen wissen. Pustekuchen. Meine freie Zeit habe ich vor dem TV verbracht. Das mit dem Biertrinken, um dabei nicht wahnsinnig zu werden, kommt mir irgendwie bekannt vor...

    Es ist mir klar, dass ich in der neuen Wohnung einsamer sein werde als hier. Ich ziehe zwar mit meinem Freund zusammen, aber der ist berufstätig und deshalb auch nicht immer da. Dafür habe ich heute erfolgreich Kontakt zu einem befreundeten Pärchen aufgenommen, bei denen ich mich ewig nicht mehr gemeldet habe. Die haben sich tierisch gefreut, dass es mich noch gibt. Und Alk trinken sie auch fast keinen :D .
    Ich versuche mir also einen Freundeskreis aufzubauen, so langsam aber sicher...

    Ich habe heute Karstens Geschichte hier auf der Webseite gefunden (auch schon... nennt mich Blitzbirne :roll: ), zwei Sachen stachen mir da sofort ins Auge - das neidische, hastige Trinken, die Angst, jemand könnte mir den Alk "klauen". Bei mir war das fast haargenau so. Wenn ich mit meinen Eltern gesoffen hatte, habe ich immer bange auf die Weinflasche geschielt, wieviel denn noch für mich übrig sein würde.
    Und wenn ich gesehen habe, dass nur noch vier Bierflaschen im Kasten standen, habe ich mir drei davon geschnappt (eine ließ ich aus Anstand stehen... immerhin) damit sie mir bloß keiner wegsäuft. Und oben in meinem Kühlschrank gehortet, bis mein "Trinkplan" es mir erlaubte, sie zu vernichten.

    Oh mann, das ist so übel einen Spiegel vorgehalten zu kriegen :( .

    Das zweite war der Gedanke, dass ich vor dem Alkohol immer wie jemand sein werde, der erst den ersten Tag trocken ist. Das erste Glas kann mich immer erwischen, egal wo, egal wie lange ich schon trocken bin. Es gibt keine Garantie. Ich darf mich nie sicher fühlen.

    Jeder Tag ist wie der erste Tag meiner Trockenheit.

    So, habe heute Vermieter durchtelefoniert, erreicht habe ich leider keinen. Dazu stellt sich mein Freund jetzt plötzlich auch noch quer. Die Wohnungen entsprechen nicht seinen (utopischen) Ansprüchen. Verwöhntes Blag. Ich gucke mir das jetzt noch bis Ende der Woche an, wenn er sich dann nicht eingekriegt hat, setze ich ihm ein Ultimatum: Entweder ER liefert mir mal Vorschläge, die SEINEM Gusto entsprechen, oder ich suche mir alleine eine Wohnung. Basta.

    Thema TV: Ich habe nun vor, nur noch gezielt bestimmte Programme zu schauen und dann auch nur das zu gucken und nichts nebenher zu machen. Dauerberieselung gibt es nicht mehr.
    Bisher hat es gut geklappt, gestern habe ich drei Seiten geschrieben :D .

    LG
    Plejaden

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