• Ich bin jetzt seit 10 Monaten trocken. Ich fühle mich gefestigt und erlebe das erste Mal seit 15 Jahren so etwas wie Lebenszufriedenheit. Dass das so ist koppele ich sehr stark an mein suchtfreies Leben, welches ich um nichts in der Welt wieder hergeben möchte.

    Darum möchte ich ab heute auch wieder regelmäßig aktiv in diesem Faden über mich und mein nüchternes Leben schreiben.

    Ich habe bis dato ein privates Tagebuch geschrieben, doch das habe ich in letzter Zeit immer mehr vernachlässigt. Ich hoffe, dass durch diesen öffentlichen Raum mein Angagement diesbezüglich wieder zunimmt.


    In den letzten 10 Monaten ist viel passiert. Ich gehe einer Halbtagsbeschäftigung in der Arbeit mit psychisch Kranken und Suchtkranken nach und studiere wieder aktiv und gerne. Ich rauche nun seit Juni nicht mehr und bin ein sportlicher Mensch geworden. Ich laufe jeden zweiten Tag 10 km und mache leichtes Krafttraining. Mein Ziel ist es nächstes Jahr im Juni einen Halbmarathon zu laufen. Für mein Hobby, das Schreiben, habe ich jetzt auch sehr viel mehr Geduld und Zeit und hatte, was mich sehr freut, in diesem Jahr einige Zeitschriften- und eine Buchveröffentlichung.

    Was mich an mir am meisten stört ist, dass ich immer noch ein Aufschieber und Drückeberger bin. Aber auch das wird sich nun ändern.

    Für morgen nehme ich mir fest vor meine Lohnsteuererklärung endlich zu machen. Es ist möglich und überfordert mich nicht. So, jetzt ist es geschrieben und nun muss es auch gemacht werden.

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Moin Scrooge,
    na dann mal to!

    So wie ich deine Anfänge hier im Forum stets verfolgt habe,so werde ich auch dein Tagebuch stets lesen.

    Klasse,daß Du nun auch hier,wieder aktiver an Dir arbeiten willst!

    Freue mich auf einen regen Erfahrungsaustausch mit Dir!

    Gruß Andi

  • Hallo Scrooge,

    das mit dem Schreiben ist wirklich eine gute Hilfe. Mir hilft es dabei, meine Gedanken und Gefühle zu realisieren und sortieren. So ein Tagebuch nur für mich hat mich nie so gereizt, aber hier in berufener Gesellschaft finde ich es sehr wertvoll.

    Was dein Drückerbergertum in Sachen Steuererklärung anbelangt kann ich dir nur sagen : "Willkommen im Club". Allerdings im Resumee deines bisherigen Weges sehe ich davon nichts, sondern nur ein konsequent gefülltes, reichlich überhalbvolles Glas Wasser ...

    Freut mich, hier weiter an deinem Weg teilhaben zu können.


    Gruß .Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Na Prima

    Ich hatte gestern schon einen so langen Text geschrieben, doch beim Abschicken verschwand er im „Seitenichtgefunden-Nirvana“. Es ist also doch besser, dass ich erst mal im Textprogramm vorschreibe.

    Der heutige Tag war wieder gleichermaßen erfüllt wie auch zufriedenstellend. Die positiven Sozialkontakte überwogen und ich habe alles geschafft, was ich mir vorgenommen habe. Sogar die Lohnsteuererklärung liegt Tipptopp fertig auf dem Schrank. Die muss ich morgen nur noch einstecken.

    Was hat mich heute am meisten gefreut?

    Mein Chor war heute super drauf. Es war eine gute Atmosphäre und ein sehr angenehmes Arbeiten.
    Es ist ein Teil meiner Arbeit, dass ich die Leitung eines Chores habe. Sänger und Sängerinnen sind Klienten mit geistigen und psychischen Behinderungen.
    Heute haben wir wieder intensiv an einem Lied gearbeitet, dass ich sehr mag.

    Was hat mich heute am meisten geärgert?

    Eigentlich nichts, außer der Sturm und der Regen. Achso: Über mich selbst, weil ich mal wieder typische nasse Gedanken hatte.

    Um 19:00 hatte ich noch ein Treffen mit einer Projektgruppe. Ich hatte keine Lust und habe mir eine Stunde lang den Kopf über Ausreden zerbrochen. Diese Vorstellungen sind immer sehr lebhaft in verschiedenen Variationen, wahre Lügengebäude, Lügenkomplexe. In meiner nassen Zeit hätte ich diese Lügen auch angewendet. Jetzt war ich natürlich bei dem Treffen und bin damit wieder einen wichtigen Schritt bei der Arbeit an mir selbst gegangen. Auch wenn’s sich albern anhört.

    Jetzt muss ich gleich zum Nachtdienst (bei dem ich netterweise schlafen darf) Ich bin auch schon recht müde.

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Hallo Scrooge,

    Zitat von Scrooge

    Auch wenn’s sich albern anhört.

    Als albern empfinde ich das gar nicht.
    Du hast es erkannt ... und das ist wichtig.

    Sicherlich gibt es im Leben auch einmal Situationen, in denen man etwas Geplantem oder Verpflichtendem nicht in dem Moment nachkommen möchte, seine eigene Zeit braucht, sich dafür vielleicht auch nicht unbedingt rechtfertigen will.

    Aber man muss in der Bedeutung und der Häufigkeit, auch dem gegenseitigen Vertrauen untereinander, differenzieren können.

    Gruß, Freund.

  • Hallo Freund,

    ich überlege noch warum ich den Satz mit dem "albern" geschrieben habe. Es hat wohl etwas mit der Unsicherheit über die Außenwirkung meiner Gedanken zu tun. Eigentlich kann es mir ja relativ schnuppe sein, was andere Menschen über mich denken - solange es gut ist :lol:

    Auch ich halte Vertrauen unter den Menschen für sehr wichtig. Also um bei dem Beispiel zu bleiben: Es würde mir besser gefallen, wenn der andere mir ehrlich seine Meinung sagt, als mir Ausreden anzuhören und das selbst dann wenn ich den Unterschied nicht merken würde. Es ist einfach ein besseres Gefühl. Solche Perspektivwechsel helfen mir bei der Steuerung meines Verhaltens.

    Gruß
    Scrooge

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Hallo Scrooge,

    mit diesem Perspektivenwechsel verschaffe ich mir ja z.B. u.a. eine Reflexion für mich, versetze mich in die andere Situation ...
    wie ich im anderen Fall reagieren würde ... im Innen- sowie Außenverhältnis (mit Innen-/Außenwirkung).

    Und damit tue ich auch vorwiegend etwas für mein Innenverhältnis :wink: .

    Gruß, Freund.

  • Die letzten Tage waren gut gefüllt und haben mich bis an meine Belastbarkeitsgrenze geführt.

    Am Freitag:

    von 7:00 - 12:00 Uni
    von 12:00 - 18:00 Arbeit

    von 22:00 bis 7:00 Nachtdienst

    Am Samstag:

    von 9:00 - 20:00 Arbeit
    von 22:00 - 7:00 Nachtdienst

    Am Sonntag:

    von 9:00 - 17.00 Arbeit

    Am Montag:

    8:00- 12:00 Arbeit
    14:00 - 18:00 Uni

    (Hier war mein Stresslevel bei 90 %. Ich hatte einige Tage keinen Sport gemacht. Immer wieder tickte in meinem Kopf dieses Rädchen, dass mir damals signalisierte "saufen". Heute ist noch genauso nützlich. Nur dessen Botschaft ist eine andere. Sie lautet nun: Vorsicht Stresslevel im gefährlichen Bereich - Ausgleichsprogramme einleiten!

    Gestern habe ich ab 14 Uhr eine Auszeit genommen, da auch das nächste Wochendene arbeitsmäßig verplant ist. So habe ich von 14 - 17 einen schönen Nachmittagsschlaf gehalten. Dann habe ich es mir gemütlich gemacht und den ganzen Abend geschrieben.

    Heute Vormittag muss ich gleich noch meine Lateinaufgaben erledigen und habe von 12 - 14 Uhr Uni. Dann muss ich mit einer Bekannten noch ein paar Sachen in der Bibliothek recherchieren. Heute Abend werde ich Sport machen und ein bisschen Phönix schauen (ich mag die Reportagen)

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Grummel, grmph, gnrrrr

    ich habe kein Verständnis für dir streikenden Lokführer! Pah, wegen denen haben sich meine Fahrtzeiten heute und morgen auf das dreifache verlängert. Ich bin sehr viel auf ÖVM angewiesen und damit senkt es meine Lebensqualität doch gewaltig. :evil:

    Wenigstens muss ich nicht, wie meine Großmutter noch kilometerweit zu fuß gehen.

    Ansonsten, Vormittags Uni, Nachmittags Arbeit, Chorprobe (habe heute mit dem Weihnachtsprogramm begonnen)

    Vorhin noch ein Treffen in der Altstadt. Jetzt müde, noch ein paar Sachen abtippen, dann schlafen.

    Gute Nacht.

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Hallo liebes Tagebuch, :lol:

    heute mal wieder ein Entrag von mir (Mmm ich muss da irgenwie eine Regelmäßigkeit hineinbekommen)

    Mir geht es gut. Ich bin zufrieden und augeglichen.

    Der Tag heute begann um 6:30 Uhr mit einer schönen Dusche und einem Vollkorfrühstück mit Obst (ich ernähre mich nach WHO-Empfehlungen).

    Dann habe ich noch schnell eine Kurzkritik zu einem Gedicht geschrieben und bin zur Uni geradelt. Den Dienstagvormittag verbringe ich immer mit F. Ich habe sie vor kurzem kennen gelernt und wir haben die selben Seminare. Ich mag sie gern (vielleicht entwickelt sich daraus etwas) und bin auch für den Rest des Tages noch gut gelaunt.

    Dienstags muss ich nicht arbeiten und so hatte ich nach der Uni noch Zeit für die Mensa. Ich aß Nudeln mit Tomatensoße. Danach fuhr ich nach Hause und habe mich eine Stunde schlafen gelegt.

    Später musste ich noch in die Stadtbibo und danach zur Plasmaspende.(Ich spende einmal wöchentlich Blutplasma. So bin ich in ständiger ärztlicher Kontrollen und habe stets ein Auge auf meine Gesundheit, die mir seit dem Beginn meiner Trockenheit sehr wichtig geworden ist.)

    Heute habe ich meinen letzte Abend zu Hause, den werde ich richtig gemütlich genießen, ab morgen habe ich ja wieder einen Nachtdienstblock.

    Ich habe immer noch nicht mit dem Essey begonne, das am 9 Januar fertig werden soll. Auf gehts Scrooge, nur der frühe Vogel catcht mit dem worm.

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Hallo Scrooge,

    das ist der aktuellste Thread den ich von Dir gefunden habe. :)


    Herzlichen Glückwunsch zu Deinem 1. Geburtstag im neuen Leben!

    Lass noch viele Geburtstage folgen und ich wünsche Dir das alle Deine
    Wünsche in Erfüllung gehen.

    Liebe Grüße
    sternchen

  • Danke Sternchen,

    ja, ein Jahr ist rum und ich bin mir sicher, dass das Stoppen meiner Alkoholerkrankung die wichtigste Enstcheidung des Jahres 2007 war.

    Wie verbringe ich meinen ersten Geburtstag?

    Nunja, morgen von 7:00 - 17:00 wird meine Wohnung renoviert, da heißt es heute abend noch, die Bude komplett leer räumen. Morgen bin ich dann für einen Tag sozusagen obdachlos, bin aber eh unterwegs.

    Ich wünsche dem gesamten Forum ein gesundes, frohes Jahr 2008.

    Gruß
    Scrooge

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Hallo Scrooge,
    watt schon ein Jahr rum???

    Herzlichen Glückwunsch,zu deinem ersten Jahr,neuer Lebensführung!!

    Gehe weiter so beherzt deinen Weg,und lasse noch viele Jahre/Jahrzehnte folgen!!!

    Lieben Gruß an dich,Andi

  • Hallo Scrooge,

    dann schließ ich mich den Gratulanten mal an.

    Alles gute auf deinen weiteren Weg.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo ihr Lieben,

    ich danke euch ganz herzlich für eure Glückwünsche.

    Die Wohnung ist nun halb leer und ich kann schon beim Singen mein Echo hören. Ich mag diese Resonazschwingungen.

    Gruß
    Scrooge

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Hallo Scrooge,

    ........immer wieder schön von einem TROCKEN-GEBURTSTAG zu lesen,.......


    auch von mir HERZLICHE GLÜCKWÜNSCHE !


    Liebe Grüße, Rose

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